Pflanzendünger

Asche als Dünger verwenden: Wofür sich Holzasche eignet

Beim Verbrennen von Holz im Kamin oder Ofen sammeln sich mit der Zeit große Mengen Asche an. Doch die Holzasche muss nicht unbedingt entsorgt werden. Wir verraten Ihnen, welche Pflanzen sich damit düngen lassen und worauf Sie bei der Dosierung des natürlichen Pflanzendüngers unbedingt achten sollten.

Asche als Pflanzendünger im Garten verwenden
Holzasche ist ein natürlicher Pflanzendünger, der allerdings nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

Bestandteile von Holzasche

Die genaue Zusammensetzung von Holzasche variiert, je nachdem woher das Holz stammt. So liefert die Asche von Laubbäumen beispielsweise zahlreiche Spurenelemente wie Kalium, Magnesium und Phosphor, während Nadelholzasche einen höheren Kalkanteil aufweist. Besonders empfehlenswert ist die Asche von Birke, Erle und Pappel, da hier die einzelnen Komponenten in einer günstigen Zusammensetzung vorliegen.

Der pH-Wert von Holzasche liegt zwischen 11 und 13 und somit im basischen Bereich. Für gewöhnlich beinhaltet Asche allerdings einen recht hohen Anteil an Calcium. Das als Branntkalk vorliegende Material macht dabei zwischen 25 und 45 % der Gesamtmenge aus. Des Weiteren enthält Holzasche folgende Bestandteile:

  • Magnesium und Kalium (ca. 3 bis 6 %)
  • Phosphorpentoxid (ca. 2 bis 3 %)
  • Weitere Spurenelemente wie z.B. Eisen, Mangan, Natrium, Bor

Wichtig: Neben vielen guten Pflanzennährstoffen kann Holzasche unter Umständen auch gesundheitsschädigende Schwermetalle wie Cadmium, Blei oder Chrom in kritischen Mengen aufweisen. Unbedingt Abstand nehmen sollten Sie außerdem von Asche, die aus Grillkohle oder -briketts entsteht. Neben der unbekannten Herkunft enthält diese häufig auch Rückstände von verbranntem Fett, wodurch schädliche Abbauprodukte wie beispielsweise Acrylamid enthalten sein können.

Holzasche vorsichtig einsetzen

Pflanzen düngen mit Holzasche
Die Holzasche kann einfach auf den Boden gestreut und mit einer Harke eingearbeitet werden © mein Gartenexperte

Möchten Sie Holzasche zur natürlichen Düngung Ihres Gartens nutzen, sollten Sie hierbei keinesfalls leichtfertig vorgehen. Denn der enthaltene Branntkalk besitzt eine stark alkalische Wirkung, was schlimmstenfalls Blattverbrennungen hervorrufen kann. Aufgrund des basischen pH-Wertes ist die Wirkung von Holzasche mit einer Kalkung des Bodens zu vergleichen. Die Ausbringung von Holzasche sollte daher stets in Kleinstmengen bis maximal 100 Gramm pro Quadratmeter erfolgen, auf sehr schweren Böden bis höchstens 200 bis 300 Gramm.

Da sich der tatsächliche Schwermetallgehalt von Holzasche nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, sollten Sie lediglich die Asche von unbehandeltem Holz als Dünger einsetzen. Es empfiehlt sich außerdem, lediglich Zierpflanzen sowie lehmige und tonige Böden mit Holzasche zu düngen. Bei leichten und sandigen Böden besteht wiederum die Gefahr, dass das Bodenleben langfristig geschädigt wird, weshalb Sie hier keine Holzasche einsetzen sollten.

Achtung: Häufig ist aufgrund der unklaren Zusammensetzung eine auf den pH-Wert abgestimmte Düngung nicht möglich, wodurch ein erhöhtes Risiko besteht, die Gartenerde mit giftigen Substanzen anzureichern.

Unser Experten-Tipp:
Informieren Sie sich über die genaue Herkunft von Ihrem Holz. Bäume aus Industrieregionen oder nahe dicht befahrener Straßen weisen in aller Regel eine höhere Belastung an Schwermetallen auf als Bäume aus idyllischen Regionen.

Herstellung geeigneter Holzasche

Nicht nur allein die Baumart und die Herkunft von Holz nehmen Einfluss auf die Qualität der Asche. Drei Faktoren sind zudem von entscheidender Bedeutung bei der Herstellung:

  • Holzbeschaffenheit
    Verwenden Sie ausschließlich naturbelassenes Holz ohne Lackierung oder sonstiger chemischer Behandlung.
  • Holz richtig entzünden
    Papier ist ideal, um Holz in Brand zu setzen. Das Papier sollte ebenfalls unlackiert sowie frei von jeglicher Art an Behandlung sein. Andernfalls würden diese Stoffe beim Ausbringen der Asche in den Garten gelangen. Bestens geeignet ist recyceltes, schwarz-weiß bedrucktes Papier. Alternativ ist auch die Verwendung von unbehandeltem Karton möglich.
  • Holz richtig kombinieren
    Beim Verbrennen von Holz sollten Sie dieses keinesfalls mit Kohle kombinieren. Dies würde Ihre Pflanzen mit Schadstoffen wie zum Beispiel Schwefeloxide belasten. Die reine Verbrennung von Holz ist somit vorzuziehen.

Anwendung von Holzasche im Garten

Insgesamt stehen Ihnen vier Möglichkeiten zur Ausbringung von Holzasche zur Auswahl:

Ausstreuen

Für eine gezielte und intensive Düngung bei einer großflächigen Neuaussaat kann die Ausbringung der Holzasche direkt im gewünschten Beet erfolgen. Damit die Asche bei Wind nicht davonweht, kann es sinnvoll sein, sie mit einer Harke bzw. einem Rechen oberflächlich etwas einzuarbeiten.

Über das Gießwasser

Hierbei wird die Holzasche mit dem Gießwasser vermengt und auf die jeweiligen Flächen verteilt. Diese Methode erweist sich insbesondere an trockenen und windigen Tagen als ideal.

Auf dem Kompost

Die Zugabe von Holzasche auf den Kompost dient dazu, die zukünftige Komposterde anzureichern. Auch hierbei gilt, dass Sie den Kompost lediglich im Ziergarten verwenden sollten, sofern die genaue Zusammensetzung der Asche nicht bekannt ist. Stark basische Asche darf lediglich in kleinen Mengen schichtweise über die organischen Abfälle gegeben werden.

Unter die Erde mischen

Diese Methode ist vor allem bei kleinen Flächen wie beispielsweise im Pflanzkübel ideal. Allerdings sollten Sie stets bedenken, dass es hierbei leicht zu einer Überdosierung kommen kann. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, ist es ratsam, die Asche vorab mit etwas Erde, Sand oder Steinmehl zu vermengen.

Richtige Aufbewahrung von Holzasche

Da sich während des Winters schnell größere Mengen ansammeln als direkt ausgebracht werden können, ist es sinnvoll, die Asche zunächst aufzubewahren. Hierfür ist ein laugenbeständiger Vorratsbehälter wie beispielsweise ein klassischer Ascheeimer aus verzinktem Stahlblech bestens geeignet. Aluminiumgefäße eignen sich hingegen nicht. Wichtig ist, dass Sie die Asche stets trocken lagern.

Geeignete Pflanzen für Holzaschedünger

Holzaschedünger für Rasen und Zierpflanzen
Bei unbekannter Zusammensetzung sollte Holzaschedünger vorsorglich nur auf Rasenflächen und Zierpflanzen angewendet werden © mein Gartenexperte

Sofern Sie nicht mit Gewissheit ausschließen können, dass von Ihrer Holzasche keine Schwermetallbelastung ausgeht, empfiehlt es sich, die Anwendung auf Zierpflanzen oder den Rasen zu beschränken. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass nicht alle Pflanzen ein kalkreiches Düngemittel vertragen.

Besitzen Sie große Mengen Brennholz aus einem einheitlichen Bestand, kann es sich hingegen lohnen, eine Analyse des Schwermetallgehalts in einem chemischen Prüflabor durchführen zu lassen. Das Verfahren beschränkt sich dabei meist auf die 10 bis 12 häufigsten Schwermetalle. Falls es nachvollziehbar ist, von welchen Baumarten die jeweilige Holzasche stammt, empfiehlt es sich, eine Mischprobe aus 10 Gramm abzugeben.

Je nachdem wie der Befund ausfällt, ist unter Umständen die Verwendung der Holzasche im eigenen Nutzgarten möglich. Dann ist die Düngung von folgenden Pflanzen möglich:

Zierpflanzen Gemüse Beerenfrüchte
  • Buchsbaum
  • Fuchsien
  • Geranien
  • Gladiolen
  • Lavendel
  • Phlox
  • Rosen
  • Blütenstauden
  • Möhren
  • Kartoffeln
  • Rosenkohl
  • Sellerie
  • Tomaten
  • Porree
  • Zwiebeln
  • Himbeeren
  • Stachelbeeren
  • Weinreben
Unser Experten-Tipp:
Generell sind organische Düngemittel pflanzlichen bzw. tierischen Ursprungs gegenüber mineralischen Düngemitteln vorzuziehen. Dabei wirkt Ersterer zwar langsamer, jedoch langfristiger.

Häufig gestellte Fragen

Welche Pflanzen lassen sich mit Asche düngen?

Holzasche besitzt einen hohen pH-Wert und sollte daher vor allem für saure Böden verwendet werden. Außerdem vertragen nicht alle Pflanzen eine Düngung mit Asche. Sofern die Herkunft der Holzasche bekannt und sie frei von Schwermetallen und anderen Giftstoffen ist, kann sie beispielsweise für folgende Pflanzenarten verwendet werden:

  • Zierpflanzen: Buchsbaum, Fuchsien, Gladiolen, Rosen°
  • Gemüse: Möhren, Kartoffeln, Tomaten, Porree, Zwiebeln
  • Beerenfrüchte: Himbeeren, Stachelbeeren, Weinreben

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Kann Rasen mit Asche gedüngt werden?

Die Holzasche aus dem Kamin oder Ofen können Sie auch zur Rasendüngung verwenden. Allerdings ist darauf zu achten, dass nur lehm- und tonhaltige Böden mit Asche gedüngt werden sollten, da der pH-Wert danach stark ansteigt. Verteilen Sie die Holzasche möglichst gleichmäßig und bringen Sie immer nur kleine Mengen aus.

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Wie viel Asche wird zum Düngen benötigt?

Schwere Böden mit einem pH-Wert um 4,0 werden mit 200 bis 300 Gramm Asche pro Quadratmeter gedüngt. Bei weniger saurem Boden sollte die Menge auf 100 Gramm reduziert werden. Um eine Überdüngung zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Boden nur alle drei bis vier Jahre mit Holzasche zu düngen.

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Eignet sich Grillasche zum Düngen?

Asche, die beim Verbrennen von Grillkohle und Grillbriketts entsteht, sollte im Hausmüll entsorgt werden. Sie enthält häufig Schwermetalle und Spuren radioaktiver Substanzen, die auf keinen Fall in den Gartenboden eingebracht werden sollten.

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THEMEN:   Dünger Pflanzenpflege Holz Kamin

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
Kommentare

AF

Hallo zusammen, ich bin Alex und möchte meine Erfahrungen mit der Verwendung von Holzasche als Dünger teilen. Ich habe einen Kamin zu Hause und beschloss, die Asche in meinem Garten zu verwenden. Ich war anfangs skeptisch, aber die Ergebnisse waren erstaunlich! Meine Pflanzen sehen gesünder aus und blühen üppiger. Ich habe die Asche vorsichtig auf den Boden gestreut und sie mit einer Harke eingearbeitet, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Es ist erstaunlich, wie etwas, das man normalerweise wegwirft, so nützlich sein kann. Ich rate jedem, der einen Kamin hat, es auszuprobieren. Es ist eine großartige, natürliche und nachhaltige Methode, um den Garten zu düngen.