Asiatische Tigermücke breitet sich aus: Tipps für Gartenbesitzer

Immer mehr Sichtungen in Deutschland
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hat sich in den vergangenen Jahren still und leise in Deutschland ausgebreitet. Mit dem warmen Frühjahr 2025 melden Fachleute nun auch Sichtungen in Regionen, die bislang nicht betroffen waren. Für Hobbygärtner bedeutet das: erhöhte Aufmerksamkeit und aktives Mitwirken beim Schutz gegen mögliche Gesundheitsgefahren.
Ursprünglich tropisch - jetzt in deutschen Gärten heimisch
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Stechmückenart wurde erstmals 2007 in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seitdem hat sie sich dank des wärmer werdenden Klimas, aber auch durch den internationalen Warenverkehr, etwa über gebrauchte Autoreifen oder Bambusprodukte, in vielen Teilen Deutschlands etabliert. Laut dem Mückenatlas des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) ist der Tigermoskito inzwischen in über zehn Bundesländern gesichert nachgewiesen, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und zuletzt auch in Teilen Norddeutschlands.
So erkennen Sie die Asiatische Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist auf den ersten Blick unscheinbar klein, doch ihr auffälliges Muster macht sie gut identifizierbar. Mit einer Körperlänge von etwa 2 bis 10 Millimetern ist sie etwas kleiner als die heimische Stechmücke. Charakteristisch sind die schwarz-weiße Streifenzeichnung auf Beinen und Körper sowie ein markanter weißer Längsstreifen auf dem Rücken. Diese auffällige Färbung erinnert an das Fell eines Tigers - daher auch ihr Name. Im Gegensatz zu vielen heimischen Arten ist die Tigermücke vor allem tagsüber aktiv, insbesondere in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden.
Warum ist die Tigermücke problematisch?
Auch wenn die Stiche der Tigermücke zunächst ähnlich wie die von heimischen Arten erscheinen, birgt sie ein potenzielles Gesundheitsrisiko: Sie gilt als möglicher Überträger tropischer Viren, die das Dengue-, Zika- und Chikungunya-Fieber auslösen können. Diese Krankheiten sind in Deutschland bislang nicht heimisch, könnten jedoch durch infizierte Reiserückkehrer eingeschleppt und dann von der Mücke weitergegeben werden. Die Europäische Seuchenschutzbehörde (ECDC) warnt bereits seit Jahren vor dieser Gefahr.
Gärten als Brutstätte - was Sie tun können
Für die Tigermücke reichen kleinste Mengen Wasser zur Eiablage. Beliebte Brutstätten sind:
- Untersetzer von Blumentöpfen
- Regenfässer und Gießkannen
- Vogeltränken und Gartenteiche ohne Fischbesatz
- Spielzeug und Eimer mit Regenwasser
Gartenbesitzer können viel zur Eindämmung beitragen, indem sie stehendes Wasser regelmäßig entfernen oder abdecken. Auch Regentonnen sollten mit engmaschigen Gittern oder Deckeln verschlossen werden. Wo Wasser dauerhaft benötigt wird, beispielsweise in Bienentränken oder Miniteichen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Wasserwechsel.
Bürger als Mückenmelder gefragt
Ein erfolgreiches Frühwarnsystem ist das bundesweite Mitmach-Projekt "Mückenatlas". Bei diesem können Bürger gefangene Stechmücken einschicken. So entstehen präzise Karten zur Verbreitung, die einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfungsstrategie leisten.
Wer eine ungewöhnlich gezeichnete Mücke mit schwarz-weißen Streifen an Beinen und Körper entdeckt, sollte ein Foto machen oder das Tier tiefgefroren oder in Alkohol konserviert einschicken. Weitere Informationen finden sich auf mueckenatlas.com.
Schutz im eigenen Garten
Neben dem Entfernen von Brutstätten helfen auch folgende Maßnahmen, um sich vor Stichen zu schützen:
- Tragen Sie in den Abendstunden lange Kleidung, besonders an feuchten, schattigen Stellen im Garten.
- Verwenden Sie bei Bedarf mückenabweisende Mittel mit DEET oder Icaridin.
- Pflanzen wie Lavendel, Zitronenmelisse oder Katzenminze wirken in gewissem Maße abschreckend - wenn auch nicht zuverlässig gegen Tigermücken.
Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke finden Sie auf der Webseite des Umweltbundesamtes.
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