Bachlauf im Garten planen und anlegen
Planung
Damit das Anlegen problemlos verläuft und Sie lange Freude an Ihrem neuen Bachlauf haben, ist eine gute Planung Grundvoraussetzung. Dadurch verhindern Sie außerdem spätere Probleme, die womöglich erst nach Fertigstellung auftreten.
Das Wichtigste ist der passende Standort. Er sollte möglichst an einem Hang liegen, damit Sie sich das Anhäufen von Erde oder Steinen ersparen können. Ein leichtes Gefälle zwischen fünf und zehn Prozent pro Meter sorgt für einen natürlichen Bachlauf, weshalb sich abfallende Bereiche im Garten ideal als Standort eignen. Wer ein vollkommen ebenes Grundstück besitzt, hat hingegen die freie Standortwahl und muss den Hügel künstlich anlegen.
Folgende Kriterien sollten Sie bei der Planung berücksichtigen:
- Ein sonniger Standort fördert die Algenbildung, Wassertrübung und -verdunstung
- Die Größe des geplanten Standortes bestimmt die Maßen und Formen des Bachlaufs
- Laubbäume in unmittelbarer Nähe verschmutzen den Bachlauf vor allem während der Blütezeit und des Laubabfalls im Herbst
Mindestmaße für Bachläufe
Am attraktivsten wirkt ein Bachlauf, wenn er von Uferpflanzen umsäumt ist. Diese lassen ihn allerdings schmaler erscheinen. Planen Sie deshalb stets eine Bachlaufbreite zwischen 50 und 100 Zentimeter ein. Damit der spätere Wasserlauf nicht wie ein trauriges Rinnsal aussieht, sollte das Mindestmaß bei 40 Zentimeter liegen.
Für einen schönen Wasserlauf empfiehlt sich eine Mindestlänge von drei Meter. Eine Tiefe von 15 Zentimeter ist hingegen Pflicht, damit das Wasser nicht über das Ufer tritt. Wird ein stärkeres Gefälle gewünscht oder die Gegebenheiten lassen es nicht anders zu, sind Staustufen bei Bachläufen mit Teichfolie und aus Beton anzulegen.
Vorbereitung
Haben Sie den idealen Platz gefunden und die Größe sowie Form entschieden, erleichtert Ihnen eine Skizze die Einhaltung Ihrer Planung. Nehmen Sie diese zur Hand und stecken Sie das Gebiet im Garten so ab, wie skizziert. Dann können Sie mit dem Graben beginnen.
Bei der Anlegung kleinerer Bachläufe reicht in der Regel ein Spaten aus. Sollte der Aushub mehr als fünf Kubikmeter betragen, empfiehlt sich die Verwendung eines Minibaggers. Diesen können Sie in den meisten Städten mieten. Kostengünstiger geht es, wenn Sie Freunde und Familie um Mithilfe beim Ausheben bitten.
Rohr- und Schlauchverlegung
Ein Bachlauf im Garten benötigt in der Regel einen Wasserkreislauf, damit abfließendes Wasser wieder an den höchsten Anfangspunkt gelangt. Dies erledigt eine Pumpe im Auffangbecken, in das das abgelaufenes Wasser fließt, welches anschließend durch ein Rohr oder einen Schlauch wieder hochgepumpt wird.
Der Optik wegen, sollten Sie die Rohre bzw. Schläuche bereits im Erdreich verlegen. Sie können diese aber auch später oberirdisch verlaufen lassen und unter Steinen oder Kies verstecken. Das bietet Ihnen den Vorteil, bei einer eventuellen Undichtigkeit, unkomplizierter daran zu gelangen. Achten Sie darauf, dass keine Knicke den Wasserdurchlauf behindern.
Ebnen und verdichten
Ganz gleich, für welche Bachlaufart Sie sich entscheiden, bevor Sie den Bachlauf setzen oder verlegen, ist die Erdoberfläche von Wurzelresten, Steinen und allem zu befreien, was zu Unebenheiten und Beschädigungen führen kann. Damit es nicht zu einem nachträglichen Absacken insbesondere von Erdanhäufungen kommt, ist es wichtig, dass Sie den Boden ebenen und verdichten. Letzteres bedeutet, dass die Erde stark gepresst wird. Das geht am besten mit einer Walze. Vergessen Sie anschließend nicht, nochmals die Neigungswinkel und den gleichmäßigen Verlauf zu kontrollieren.
Bodenabdeckung
Die letzte Vorbereitung umfasst eine Schutzschicht, die Ihren bevorstehenden Bachlauf vor weiteren möglichen Beschädigungen bewahrt. Dazu geben Sie Sand in das Bachbett oder legen dieses mit einem Teichvlies aus. Dieser Schritt entfällt bei einem Beton-Bachlauf.
Bachlauf anlegen
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, Ihren neuen Bachlauf anzulegen:
Bachlauf mit Teichfolie
Ein Bachlauf, der mit Teichfolie angelegt wird, bietet Ihnen viel Flexibilität in der Form und dem Verlauf. Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt Ihren Wasserlauf vergrößern wollen, können Sie dies mit weiteren Folien problemlos realisieren. Damit der Bach vollkommen dicht ist, müssen Sie bei der Teichfolienverlegung allerdings sehr sorgfältig und präzise vorgehen.
Für kleine Bachläufe gibt es im Handel auch spezielle Steinfolie aus PVC, die bereits mit einer Kiesschicht überzogen ist. Sie wirkt natürlicher und erspart das nachträgliche Gestalten des Baches sowie der Uferzone.
Bei einem Teichfolienbachlauf sollte außerdem eine Kapillarsperre eingebaut werden. Die auch als Saugsperre bezeichnete Umrandung hilft dabei, den Wasserlauf von der angrenzenden Umgebung zu trennen, damit kein Wasser ins Erdreich abfließt und Pflanzen nicht in den Bach wachsen.
Die Folie wird danach nahezu faltenfrei verlegt. Im Uferbereich sollte die Folie mindestens 30 Zentimeter den Bachlaufrand überragen. Damit benachbarte Pflanzenwurzeln die Folie nicht beschädigen, ist das Einbringen einer Wurzelsperre angeraten. Diese sollte mindestens 30 Zentimeter unter die Bachtiefe reichen.
Kunststoffschalen
Kunststoffschalen sind sehr beliebt bei Gartenbesitzern, weil diese den geringsten Arbeitsaufwand für das Einsetzen mit sich bringen. Der Nachteil ist, dass das Material durch die Witterung und insbesondere UV-Strahlung mit der Zeit porös werden kann. Wenngleich es heutzutage bereits witterungsbeständigere Kunststoffe gibt, so liegt die Haltbarkeitsdauer im Vergleich zu den anderen Bachlaufarten in der Regel deutlich darunter.
Zudem erfordert eine nachträgliche Vergrößerung des Bachlaufs meist eine komplette Neuanlegung, da die Reihenfolge jeder Schale meist aufeinander abgestimmt ist. Ein weiterer Nachteil kann der Wasserverlust sein, der zwischen den einzelnen Schalen entsteht. Um dem vorzubeugen, ist eine Unterlage aus Teichfolie sinnvoll, deren Verlegung allerdings den Arbeitsaufwand erhöht.
Für die Platzierung der Kunststoffschalen graben Sie mit einem Spaten lediglich entsprechend große Löcher beziehungsweise Plattformen und setzen die Schale der Reihe nach ein.
Beton-Bachlauf
Mit einer enormen Robustheit und langen Haltbarkeit überzeugt ein Bachlauf, den Sie mit Beton anlegen. Am besten eignet sich dazu fließfähiger Frischbeton. Der Vorteil von Beton-Bachläufen ist die hohe und dauerhafte Dichtigkeit, wie sie weder bei Folien noch bei Kunststoffschalen gegeben ist.
Sie sollten Erfahrungen mit der Zubereitung und der Schüttung von Beton besitzen oder jemanden ins Team holen, der sich damit auskennt. Der zukünftige Bachlauf wird unter Berücksichtigung von Neigungswinkeln beziehungsweise Gefälle mit Beton gegossen. Sobald der Beton komplett ausgetrocknet ist, kann Wasser eingelassen werden. Den "nackt" aussehenden Beton verschönern Sie mit dekorativen Steinen, wobei Natursteine besonders stilvoll wirken.
Die richtige Pumpe für Ihren Bachlauf
Für einen intakten Wasserkreislauf benötigen Sie eine Pumpe, die eine Förderfunktion besitzt. Das kann eine reine Förderpumpe oder eine Filterpumpe sein. Letzteres bietet Ihnen den Vorteil, dass beim Durchlauf das Wasser gesäubert wird. Mit der Zeit sammelt sich vor allem auf Staustufen und in Bachlaufschalen Schmutz, der mit dem Wasser abfließt. Dieser kann ohne Wasserfilterung schnell die Düsen, Rohre oder Schläuche verstopfen.
Wichtig ist zudem, dass Sie eine Pumpe wählen, die eine ausreichende Leistung besitzt. Diese berechnet sich durch die Bachlaufmaßen und den Wasserdurchlauf. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Teichpumpen Vergleich.
Eingesetzt wird die Pumpe am untersten Bachlaufbereich in einer Tiefe von circa 80 Zentimeter. Dort ist sie vor Frost geschützt und muss nicht für den Winter abgebaut werden. Achten Sie darauf, dass die Pumpe immer vollständig von Wasser umgeben ist, damit sie nicht trocken läuft.
Schlauchgröße für ausreichenden Wasserdurchlauf
Damit ein entspannendes Plätschern zustande kommt, ist eine bestimmte Wassermenge notwendig. Die beste Pumpe nutzt Ihnen nichts, wenn ein zu kleiner Schlauch nur wenig Wasser für den Abfluss durchlässt. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie eine Schlauchdicke von mindestens einem Zoll verwenden. Das entspricht etwa einem Durchmesser von 2,4 Zentimeter. Bei langen Bachläufen empfiehlt sich die Schlauchdicke entsprechend größer zu wählen.
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