Küchenkräuter

Basilikum pflanzen: Hilfreiche Tipps zu Standort, Pflege und Ernte

Basilikum ist eines der beliebtesten Küchenkräuter und verleiht vielen Gerichten eine unverwechselbare Note. Doch damit das Königskraut gesund und kräftig wächst, sind der richtige Standort und eine sorgfältige Pflege entscheidend. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Basilikum erfolgreich in Haus und Garten anpflanzen, pflegen und ernten.

Basilikum im Topf
Basilikum ist auch als Basilie, Basilienkraut oder Königskraut bekannt © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Basilikum (Ocimum basilicum) ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern auch eine wahre Nährstoffbombe. Es enthält eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Besonders reich ist Basilikum an Vitamin K, das eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielt. Außerdem enthält es Vitamin A, das für eine gute Sehkraft und ein gesundes Immunsystem wichtig ist, sowie Vitamin C, das antioxidative Eigenschaften besitzt und das Immunsystem stärkt. Auch Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium sind in Basilikum enthalten und unterstützen unter anderem die Knochengesundheit, die Bildung roter Blutkörperchen und den Energiestoffwechsel.

Neben den gesundheitlichen Vorteilen ist Basilikum eine hervorragende Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen, da seine Blüten reich an Nektar sind. Auch kulinarisch bietet das Kraut mehr Vielfalt als oft angenommen: Neben dem klassischen Genoveser Basilikum, das gerne zu Pesto verarbeitet wird, gibt es zahlreiche Sorten wie Zitronen- oder Zimtbasilikum, die interessante Geschmacksnuancen in die Küche bringen. Basilikum wächst als ein- oder mehrjährige Staude oder Halbstrauch und bevorzugt einen warmen, frostfreien Standort.

Standort und Boden

Basilikum stammt ursprünglich aus den warmen Regionen Asiens und Afrikas und bevorzugt daher sonnige, geschützte Standorte. Ein idealer Platz bietet mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag. Ein windgeschützter Bereich, beispielsweise an einer Mauer oder unter einem Vordach, ist besonders gut geeignet. Im Freiland sollte der Boden gut durchlässig und nährstoffreich sein. Basilikum gedeiht am besten in lockerem, humusreichem Substrat, das gleichzeitig genügend Feuchtigkeit speichert, ohne Staunässe zu verursachen​.

Tipps für den Anbau im Garten

  • Sonnige Lage: Süd- oder Südwestseite des Gartens.
  • Windschutz: Schützen Sie die Pflanzen vor starkem Wind, um Schädlingsbefall zu vermeiden.
  • Bodenbeschaffenheit: Verwenden Sie Kompost oder spezielle Kräutererde zur Verbesserung des Bodens.

Im Haus kann Basilikum ganzjährig angebaut werden, wenn die richtigen Bedingungen geschaffen werden. Eine sonnige Fensterbank ist der beste Platz für die Pflanze. Achten Sie darauf, dass die Luftzirkulation gut ist und das Kraut ausreichend Licht erhält. Basilikum mag es warm, daher sollten die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius fallen.

Tipps für den Anbau im Haus

  • Topfgröße: Verwenden Sie einen Topf mit mindestens 20 cm Durchmesser, um den Wurzeln genügend Platz zu bieten.
  • Lichtbedarf: Stellen Sie sicher, dass die Pflanze mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält oder nutzen Sie eine Pflanzenlampe in den Wintermonaten​
  • Temperatur: Basilikum fühlt sich bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius am wohlsten.
  • Luftzirkulation: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, aber vermeiden Sie Zugluft​.

Anzucht und Pflanzung

Erntereife Basilikumblätter
Nach der Aussaat dauert es rund acht Wochen, bis Basilikum erntereif ist © mein Gartenexperte

Basilikum kann als fertige Jungpflanze gekauft oder aus Samen selbst gezogen werden. Die Vorzucht erfolgt am besten ab Mitte März auf einer Fensterbank. Streuen Sie die Saat auf nährstoffreiche Erde und drücken Sie sie leicht an, ohne sie zu bedecken, da Basilikum ein Lichtkeimer ist. Die Erde gleichmäßig feucht halten und die Anzuchtschalen an einen warmen, sonnigen Ort stellen. Nach etwa zwei Wochen sollten die Samen zu keimen beginnen.

Nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai, können die Jungpflanzen ins Freiland oder in größere Töpfe umziehen. Der Boden sollte vorher etwas aufgelockert werden, bei Topfpflanzung empfiehlt sich eine gute Drainage. Achten Sie außerdem auf einen Pflanzabstand von 20 bis 30 cm, damit die Kräuter genügend Platz zum Wachsen haben.

Pflege und Bewässerung

Königskraut benötigt eine gleichmäßige Bewässerung, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Gießen Sie regelmäßig, wobei das Gießwasser direkt auf die Erde und nicht auf die Blätter gelangen sollte. Ein zu feuchtes Substrat kann zu Pilzkrankheiten führen. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, kann vor allem im Freiland eine dünne Mulchschicht aufgetragen werden.

Basilikum profitiert von regelmäßiger Düngung. Verwenden Sie alle vier bis sechs Wochen organischen Dünger, um die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Topfpflanzen können auch mit Flüssigdünger gedüngt werden.

Um einen buschigen Wuchs zu fördern und die Blüte zu verhindern, empfiehlt sich ein regelmäßiger Schnitt der Triebspitzen. Durch die Blüte verändert sich nämlich der Geschmack der Blätter. Während Basilikum normalerweise ein intensives, kräftiges Aroma hat, schmeckt es ab der Blüte häufig etwas bitter. Außerdem werden die Blätter fester und faseriger. Durch Kochen lassen sich die Bitterstoffe in den Blättern allerdings auflösen. Im Gegensatz zu Petersilie oder Waldmeister bleibt das Kraut aber weiterhin essbar. Nach der Blüte beginnt die Pflanze mit der Samenbildung.

Ernte und Vermehrung

Basilikumblüte und Spaghetti mit Basilikumblättern
Die Ernte sollte vor der ersten Blüte erfolgen, da die Blätter sonst einen leicht bitteren Geschmack bekommen © mein Gartenexperte / Pixabay

Nach etwa acht Wochen können Sie mit der ersten Ernte beginnen. Schneiden Sie dabei nicht nur einzelne Blätter ab, sondern ganze Stängel kurz über dem Blattansatz. Dadurch wird die Pflanze angeregt, neue Triebe zu bilden, was zu einem dichteren und kräftigeren Wuchs führt. Achten Sie darauf, nicht zu viel auf einmal zu ernten, da sich die Pflanze sonst nur schwer erholen kann. Geerntet wird am besten morgens, dann haben die Blätter das intensivste Aroma.

Die Vermehrung von Basilikum ist recht leicht. Stellen Sie abgeschnittene Triebe einfach in ein Glas mit Wasser, bis sich Wurzeln bilden. Die neuen Pflanzen können dann in Erde umgesetzt werden.

Überwinterung

Da Basilikum nicht winterhart ist, muss es vor dem ersten Frost ins Haus oder in ein frostfreies Gewächshaus umziehen. Topfpflanzen können Sie dabei einfach ins Haus stellen, während Gartenpflanzen ausgegraben und in Töpfe umgepflanzt werden müssen. Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen, kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius.

Überwinterungstipps

  • Licht: Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Ort, wie eine Fensterbank, die nicht direkt über einer Heizung liegt.
  • Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch einen mit Wasser gefüllten Untersetzer mit Kieselsteinen, um Austrocknen zu vermeiden​.

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Basilikum kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die oft durch Pflegefehler oder schlechte Standortbedingungen verursacht werden. Zu den häufigsten Problemen gehören Blattläuse, Schnecken und die Blattfleckenkrankheit. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und schnelles Handeln bei den ersten Anzeichen eines Befalls sind entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden.

  • Blattläuse: Saugen Pflanzensaft und können Viren übertragen. Befallene Blätter sollten entfernt und die Pflanzen mit einer Seifenwasserlösung besprüht werden.
  • Schnecken: Sie lieben Basilikum und können in kurzer Zeit ganze Pflanzen abfressen. Abends absammeln oder Schneckenkorn auslegen.
  • Pilzkrankheiten: Bei feuchtem Wetter und schlechter Belüftung kann es zu Pilzbefall kommen. Vermeiden Sie Überwässerung und sorgen Sie für genügend Abstand zwischen den Pflanzen.

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THEMEN:   Kräuter Pflanzenpflege Nutzgarten Beet

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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