Baumstumpf entfernen: Die besten Methoden
Professionelle Baumstumpf-Entfernung
Am einfachsten, aber auch mit hohen Kosten verbunden, ist das Entfernen eines Baumstumpfs durch den Profi. Dieser ist im Garten- und Landschaftsbau zu finden und verfügt über passendes Equipment sowie Erfahrungen bei der Entfernung von Baumwurzeln.
Das lässt er sich aber auch bezahlen: Hier müssen Sie mit Kosten zwischen 90 und 110 Euro pro Stunde rechnen zuzüglich Anfahrtskosten von etwa 50 Euro. Je nach Wurzeltiefe, -länge und -festsetzung kommen schnell zwei oder mehr Arbeitsstunden zusammen. Schneller geht es eventuell mit einem Mini-Bagger, der den Stumpf in der Hälfte der Zeit ausgraben kann. Inklusive Entsorgung können hierfür zwischen 150 und 200 Euro berechnet werden.
Baumstumpf selber ausgraben
Wenn Sie geeignetes Gartenwerkzeug besitzen und die Mühe nicht scheuen, lässt sich ein Baumstumpf auch selbst ausgraben.
Folgendes Equipment benötigen Sie:
- Scharfen Spaten
- Säge oder Axt
- Seilwinde oder Flaschenzug (alternativ geht auch ein Wagenheber)
- Schutzbrille und Handschuhe
So wird die Baumwurzel entfernt:
- Den Baum auf 1,5 Meter zurückschneiden oder fällen
- Mit dem Spaten die Wurzeln weitestgehend freilegen
- Feine Wurzeln mit dem Spaten abstechen
- Überlange Wurzeln mit Axt oder Säge durchtrennen
- Den Baumstumpf zum Lösen hin- und herdrücken
- Wagenheber unter den Stumpf schieben und hochdrücken oder den Stumpf per Seilwinde oder Flaschenzug herausziehen
- Restliche Stumpf- und Wurzelreste aus dem Erdreich entfernen
- Loch anschließend zuschütten
Baumwurzel ausfräsen
Um einen Baumstumpf ausfräsen zu können, benötigen Sie eine sogenannte Stubbenfräse, die Sie beispielsweise in Baumärkten ausleihen können. Diese Methode erspart Ihnen das kraftaufwendige Graben und mühevolle Zersägen. Hierbei wird der Stamm zuerst tief gekürzt und die Fräse direkt oben auf den Stumpf aufgesetzt. Anschließend fräst sich die Maschine möglichst tief in die Wurzel und zermulcht sich dabei.
Bei dieser Methode verbleibt die Baumwurzel normalerweise in der Erde. Entweder wird der dabei erzeugte Mulch in Beeten verteilt und der Bereich über der Wurzel mit Erde aufgeschüttet oder Sie verteilen die Holzspäne direkt an Ort und Stelle. Beim tiefen Zermulchen mit einer Wurzelstockfräse wird bei den meisten Baumarten das "Herz" entfernt, was einen erneuten Austrieb der verbleibenden Wurzeln in der Regel verhindert.
Die Mietkosten für eine Baumstumpffräse liegen meist, je nach Leihdauer, zwischen 50 und 200 Euro.
Wurzeln absterben lassen
Abgestorbene Wurzeln lassen sich leichter aus dem Erdreich entfernen. Damit ersparen Sie sich ein aufwendiges Ausgraben mit dem Spaten und können nach dem Absterben den Baumstumpf einfach umdrücken. Allerdings nimmt diese Methode einiges an Zeit in Anspruch. Je nach Umfang und Tiefe der Wurzeln kann sich das Absterben bis zur möglichen Lösung des Stumpfs durchaus mehrere Monate hinziehen.
Hierzu empfiehlt sich die Verwendung einer Kettensäge. Ebenso benötigen Sie eine Bohrmaschine mit Holzbohrer sowie Bitter- oder Steinsalz und Kerzenwachs.
So funktioniert es:
- Den Baumstamm direkt über der Erdoberfläche absägen
- Bohren Sie mehrere Löcher so tief wie möglich in die Wurzeln
- Die Abstände der Bohrlöcher sollten zwischen einem und zwei Zentimeter betragen
- Füllen Sie die Löcher etwa zu zwei Drittel mit dem Salz auf
- Verschließen Sie die Löcher, indem Sie das Kerzenwachs einträufeln lassen
Unser Experten-Tipp:
Wenn Sie eine lichtundurchlässige Plane über den Baumstumpf legen, können Sie den Absterbeprozess beschleunigen.
Baumwurzel verrotten lassen
Eine weitere Möglichkeit zum Entfernen eines Baumstumpfs ist die gezielte Einleitung der Verrottung. Statt Salz wird hierfür allerdings frischer Kompost in die Wurzel eingebracht. Sägen Sie den Baumstumpf zuerst mit der Kettensäge nah über dem Boden ab. Lassen Sie aber drei bis vier Zentimeter von der unteren "Stammplatte" stehen.
Anschließend geht es folgendermaßen weiter:
- Sägen Sie schachbrettartige Muster in den Stumpf
- Bohren Sie zusätzlich mehrere tiefe und etwas breitere Löcher mit dem Holzbohrer (je mehr, desto schneller die Kompostierung)
- Stecken Sie frischen, feinen Kompost in die Löcher
- Der Kompost zieht jetzt Pilzsporen und Mikroorganismen an, die zur Kompostierung des Stumpfs führen
- Je nach Witterung und Temperaturen dauert es zwischen ein bis zwei Jahren bis zur vollständigen Kompostierung
- Schneller geht es meist, wenn Sie Kompostbeschleuniger hinzufügen
Nicht empfohlen: Ausbrennen
Die Möglichkeit des Verbrennens zur Entfernung eines Baumstumpfs wird im Internet immer wieder genannt. Hierfür wird Petroleum mit Salpetersäure zu einer Mixturpaste angerührt, in zuvor gebohrte Löcher oder Spalten gefüllt und angezündet. Das soll dafür sorgen, dass der Baumstumpf von innen abbrennt und durch die Hitze auch gleichzeitig die Wurzeln verbrennen. Von dieser Methode raten wir dringend aus verschiedenen Gründen ab:
- Es entsteht ein Brand, der zu einem gesundheitlichen Risiko für Sie, der Nachbarn, für Tiere sowie für die Natur führen und schlimmstenfalls sogar lebensbedrohliche Situationen hervorrufen kann.
- Aus dem erstgenannten Grund ist in den meisten Städten und Gemeinden das Zünden von offenen Feuern verboten und wird bei Missachtung mit hohen Geldbußen bestraft.
- Gelangen Petroleum und Salpetersäure ins Erdreich und gegebenenfalls ins Grundwasser, handelt es sich um eine hochgradige Umweltverschmutzung, die ebenfalls mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann.
- Durch das Verbrennen entsteht Holzkohle. Diese verrottet extrem langsam und bleibt für viele Jahre im Erdreich. Das wiederum hindert die Baumstumpfreste am Verrotten.
- Deshalb: Lassen Sie sich nicht durch Ausbrenn-Empfehlungen im Internet irritieren und verzichten Sie auf jeden Fall auf das Ausbrennen!
Baumstumpf und Wurzelreste richtig entsorgen
Haben Sie einen Baumstumpf samt Wurzeln aus dem Boden entfernt, stellt sich häufig die Frage, wie die Baumstubbe am besten entsorgt werden kann. Auch hier stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Einen Fachbetrieb beauftragen, der einen Grünschnitt-Container liefert und den Inhalt sachgerecht entsorgt. Der Kostenfaktor liegt hierfür bei durchschnittlich um die 200 Euro pro drei Kubikmeter Containervolumen.
- Den Baumstumpf mit einer Motorsäge in kleinere Stücke zersägen und im Häcksler zu Mulch verarbeiten, der im Garten verteilt wird, oder mit einer Axt zu Kaminholz spalten.
- Als Totholz im Garten für Winterschutz verschiedener Tiere an einem geschützten Ort ablegen.
- Beim Forstamt nachfragen, ob Sie in einem Wald den Stumpf als Totholz ablegen dürfen.
- Bei Holzbildbauern nachfragen, ob Bedarf am Baumstumpf besteht. Vor allem junge Künstler sind oft erfreut darüber, wenn sie kostenlos Holzstämme erhalten.
- Auf Social-Media in Garten- und Einrichtungsgruppen anfragen, ob jemand Interesse an der Abholung von kostenlosen Baumstümpfen hat. Oft suchen kreative Hobbygärtner danach, um Dekorationen daraus zu fertigen.
Alternative: Baumstumpf als Deko nutzen
Sie können sich die Kosten und Mühen der Wurzelentfernung und -entsorgung auch ersparen, wenn Sie den Baumstumpf einfach zur Gartendeko nutzen. Das geht natürlich nur dann, wenn Sie die Fläche nicht anderweitig benötigen oder ausreichend Platz für die ausgehobene Wurzel haben.
Ansonsten können Sie den Baumstumpf beispielsweise als Säule für einen Blumentopf verwenden oder höhlen Teile davon aus und setzen Pflanzen hinein. Auch eine Lampe lässt sich prima darauf anbringen oder Sie montieren eine Tischplatte darauf und gestalten somit eine neue Sitzecke in Ihrem Garten. Eine ausgehobene Baumstubbe eignet sich hingegen hervorragend als Dekoration, beispielsweise im Steingarten oder neben einem Gartenteich. Der Kreativität sowie den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Häufig gestellte Fragen
Welche Möglichkeiten gibt es, einen Baumstumpf im Garten zu entfernen?
Zu den gängigsten Methoden zählen das Ausgraben, das Kompostieren des Stumpfs an Ort und Stelle sowie das Ausfräsen. Das Ausgraben per Hand ist meist sehr zeit- und kraftaufwendig und empfiehlt sich nur bei kleinen Bäumen oder Flachwurzlern. Sofern der Baumstumpf nicht sofort entfernt werden muss, kann er auch eingeschitten bzw. aufgebort und die Löcher anschließend mit halb verrottetem Kompost und etwas organischem Dünger aufgefüllt werden. Dies führt zum allmählichen Zersetzen des Stumpfs. Am schnellsten und einfachsten geht die Entfernung mit Hilfe einer Stubbenfräse, mit der sich auch große Baumstümpfe innerhalb kürzester Zeit entfernen lassen.
Wie verrottet ein Baumstumpf am schnellsten?
Eine Baumwurzel zersetzt sich schneller, wenn Sie frischen Kompost mit Kompostbeschleuniger in das eingeschnittene Holz füllen. Dadurch wird die Bildung von Kleinstlebewesen angeregt, die die Wurzel von innen heraus zersetzen.
Wie lange dauert es, bis die Baumwurzeln verrottet sind?
Wird der abgesägte Stumpf einfach stehengelassen, kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis das Holz und die Baumwurzeln weitestgehend verrottet sind. Danach lässt sich der morsche Baumstumpf in der Regel leicht entfernen.
Kann man einen Baumstumpf ausbrennen?
Zum Ausbrennen einer Baumwurzel werden tiefe Löcher in den Stumpf gebohrt und mit Salpeter (Natriumnitrat) und Petroleum gefüllt. Die zähe Masse wird anschließend angezündet. Aufgrund vieler Nachteile und der ökologischen Gefahr für die Umgebung, wird vom Ausbrennen allerdings dringend abgeraten.
Was kostet es eine Baumwurzel zu entfernen?
Das reine Entfernen der Baumwurzel mit dem Bagger liegt meist zwischen 70 und 100 Euro, je nach Wurzelgröße. Hinzukommen kommen in der Regel Anfahrtskosten in Höhe von 50 Euro. Soll die Wurzel entsorgt werden, kostet dies zusätzlich zwischen 50 und 80 Euro. Der Einsatz einer Stubbenfräse wird mit 90 bis 110 Euro die Stunde berechnet. Wer technische versiert ist, kann sich eine solche Wurzelfräse kostengünstiger im Baumarkt leihen.
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