Pflanzenpflege

Buchsbaum richtig pflanzen und pflegen: Zeitpunkt, Standort & Abstand

Der Buchsbaum ist ein beliebter Klassiker für Beeteinfassungen, Kugelformen und kleine Hecken. Mit dem richtigen Standort, etwas Pflege und gezieltem Schutz vor Krankheiten bleibt er viele Jahre lang gesund und attraktiv.

Buchsbaumhecke am Gehweg
Ob als Einzelpflanzung, Hecke oder Formgehölz: Der immergrüne Buchsbaum ist im Garten vielseitig einsetzbar und daher so beliebt
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) gehört zur Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae) und ist ein immergrünes Gehölz, das vor allem wegen seines dichten und schnittverträglichen Wuchses geschätzt wird. Entgegen seines Namens ist der Buchs allerdings kein Baum, sondern wächst als Strauch. Bereits in der Antike wurde er in formalen Gärten verwendet und ist heute ein fester Bestandteil vieler Ziergärten, sei es als Hecke, Kugel, Kegel oder kunstvoll geschnittene Figur.

Mit seiner kompakten Wuchsform eignet er sich ideal zur Strukturgebung im Garten. Er ist winterhart, wächst sehr langsam und kann sowohl in die Erde als auch in Pflanzgefäße gesetzt werden. Seine kleinen, glänzend grünen Blätter behalten das ganze Jahr über ihr Aussehen. Je nach Sorte kann er bis zu vier Meter hoch werden, in Gärten wird er jedoch meist durch Schnitt niedrig gehalten.

Beliebte Sorten sind unter anderem:

  • Buxus sempervirens 'Suffruticosa': niedriger Wuchs, ideal für Einfassungen
  • Buxus sempervirens 'Arborescens': größer und robuster, gut für Hecken geeignet
  • Buxus microphylla: besonders winterhart und schnittfest

Wegen der zunehmenden Bedrohung durch den Buchsbaumzünsler und Pilzkrankheiten wird der Anbau allerdings schwieriger. Trotzdem bleibt der Buchsbaum aufgrund seiner gestalterischen Vielseitigkeit eine beliebte Wahl für formale und strukturierte Gärten.

Buchsbaum: Das Wichtigste in Kürze

  • Standort: Halbschattig bis sonnig, windgeschützt; keine extreme Trockenheit oder Staunässe
  • Boden: Locker, kalkhaltig, humos und gut durchlässig
  • Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst, bei frostfreiem Wetter
  • Pflege: Regelmäßiges Gießen bei Trockenheit, gelegentliche Düngung, jährlicher Formschnitt
  • Schnitt: Ideal im Frühjahr oder Spätsommer, Formschnitt 1 - 2 Mal jährlich
  • Vermehrung: Einfach über Stecklinge möglich
  • Winterschutz: In rauen Lagen sinnvoll, vor Wintersonne und Austrocknung schützen
  • Krankheiten & Schädlinge: Achtung vor Buchsbaumzünsler und Buchsbaum-Triebsterben (Cylindrocladium)

Standort und Boden

Buchsbaum im Topf und als Hecke
Ein guter Boden und ein geeigneter Standort sind wichtig für einen gesunden Wuchs des Buchsbaums

Der Buchsbaum bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort, wobei pralle Mittagssonne insbesondere bei jungen Pflanzen vermieden werden sollte. Ideal ist ein gut durchlüfteter, aber nicht zugiger Platz, da starker Wind die immergrünen Blätter im Winter austrocknen kann. Buchsbaum wächst zwar auch in vollschattigen Lagen, bleibt dort jedoch oft lockerer und weniger kompakt.

Beim Boden stellt der Buchsbaum gewisse Ansprüche:

  • Locker und gut durchlässig: Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule
  • Humos und nährstoffreich: Regelmäßige Kompostgaben verbessern die Bodenstruktur
  • Kalkhaltig: Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 ist ideal

Schwere, lehmige Böden lassen sich mit Sand und Kompost auflockern. Ist der Boden zu sauer, kann er durch die gezielte Gabe von Gartenkalk verbessert werden. Besonders wichtig ist es, den Buchsbaum vor Wurzelstress durch Verdichtung oder stehendes Wasser zu schützen. In solchen Fällen ist eine Drainageschicht empfehlenswert.

Pflanzung

Die beste Zeit, um Buchsbäume zu pflanzen, ist im Frühjahr von April bis Mai oder im frühen Herbst von September bis Oktober. So hat die Pflanze genügend Zeit, um vor dem Winter bzw. dem Sommerstress ein stabiles Wurzelsystem auszubilden. Containerware kann grundsätzlich auch während der gesamten frostfreien Zeit gepflanzt werden.

So pflanzen Sie Buchsbaum richtig:

  • Vorbereitung:
    Lockern Sie den Boden tiefgründig auf und entfernen Sie Unkraut sowie grobe Steine. Bei schweren Böden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton.
  • Wässern:
    Stellen Sie den Buchsbaum vor dem Einsetzen für 15 bis 30 Minuten in einen Eimer mit Wasser, bis sich der Wurzelballen vollständig vollgesogen hat.
  • Pflanzloch ausheben:
    Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Bei mehreren Pflanzen für eine Hecke beträgt der Pflanzabstand je nach Sorte und gewünschter Dichte 20 bis 30 cm.
  • Einsetzen und auffüllen:
    Setzen Sie den Buchsbaum so ein, dass die Oberkante des Ballens bündig mit dem Erdniveau abschließt. Füllen Sie das Loch dann mit einer Mischung aus Aushub und Kompost. Mischen Sie gegebenenfalls etwas Hornspäne als Startdünger darunter.
  • Angießen:
    Gießen Sie nach dem Einpflanzen gründlich und drücken Sie die Erde leicht an. In den ersten Wochen sollten Sie die Erde regelmäßig feucht halten, aber nicht übergießen.
Unser Experten-Tipp:
Eine Mulchschicht aus Rindenhumus oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Wachstum von Unkraut zu reduzieren. Achten Sie jedoch darauf, den Stamm nicht direkt zu bedecken, um Fäulnis zu vermeiden.

Pflege

Buchsbäume als Heckenpflanzen
Damit sich Buchsbäume gut entwickeln und schön aussehen, sollten sie regelmäßig geschnitten werden

Ein gut gepflegter Buchsbaum bleibt über viele Jahre hinweg gesund und formschön. Dabei kommt es vor allem auf eine ausgewogene Wasserversorgung, eine regelmäßige Nährstoffzufuhr und eine richtige Schnittpflege an.

Gießen

Der Buxus sempervirens hat einen mäßigen Wasserbedarf. Während trockener Perioden, vor allem im Frühjahr und Sommer, sollte er regelmäßig gegossen werden, besonders junge Pflanzen oder solche in Kübeln. Staunässe ist jedoch zu vermeiden, da sie schnell zu Wurzelfäule führen kann. Auch im Winter kann gelegentliches Gießen nötig sein, insbesondere bei frostfreiem Wetter und an sonnigen Tagen, um Trockenschäden durch Winteraustrocknung zu verhindern.

Düngen

Von März bis Juli freut sich der Buchsbaum eine regelmäßige Düngung:

  • Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne eignen sich gut
  • Alternativ können spezielle Buchsbaum- oder Heckendünger verwendet werden
  • Keine Stickstoffdüngung ab August, da diese das Pflanzengewebe weich macht und frostempfindlich
  • Zwei Düngegaben pro Saison sind in der Regel ausreichend: eine im Frühling zum Austrieb und eine weitere im Frühsommer.

Mulchen

Eine dünne Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Temperaturschwankungen und bewahrt die Bodenfeuchtigkeit. Verwenden Sie jedoch keine zu grobe Rinde, da sie Stickstoff binden kann.

Pflege im Kübel

Als Topfpflanzung benötigt der Strauch mehr Aufmerksamkeit:

  • Regelmäßiges Gießen, besonders im Sommer
  • Jährliches Umtopfen oder Austauschen der oberen Erdschicht
  • Winterschutz durch isolierende Materialien wie Jute, Kokosmatten oder Vlies

Schnitt

Heckenschere am Buchsbaumbusch
Mit etwas Übung lässt sich der Buchsbaum mit einer Heckenschere in die gewünschte Form bringen

Der Buchsbaum ist äußerst schnittverträglich und lässt sich daher in nahezu jede gewünschte Form bringen. Ob als Hecke, Kugel, Kegel oder kreative Figur: Mit dem richtigen Schnitt bleibt er kompakt, dicht und gesund.

Zeitpunkt

Für den Buchsbaumschnitt gibt es zwei Zeitfenster:

  • Erster Formschnitt: Ende Mai bis Mitte Juni (nach dem ersten Austrieb)
  • Zweiter Schnitt (optional): August bis spätestens Anfang September

Ein Rückschnitt im Frühjahr (März / April) fördert die Verzweigung, sollte jedoch nur an frostfreien Tagen erfolgen. Spätere Schnitte im Herbst sind zu vermeiden, da frische Triebe bis zum Winter nicht mehr ausreifen und erfrieren können.

Schnitttechnik

  • Verwenden Sie stets scharfe, saubere Heckenscheren oder Astscheren, um Quetschungen zu vermeiden
  • Schneiden Sie möglichst bei bedecktem Wetter, um Sonnenbrand auf den frisch geschnittenen Blättern zu vermeiden
  • Bei größeren Formschnitten empfiehlt sich eine elektrische Heckenschere, bei detailreichen Figuren sind manuelle Scheren besser geeignet
Unser Experten-Tipp:
Je häufiger ein Buchsbaum geschnitten wird, desto dichter und kompakter wird er. Besonders bei jungen Pflanzen lohnt sich ein regelmäßiger Schnitt, um den Aufbau zu fördern.

Entsorgung des Schnittguts

Wenn in Ihrer Region der Buchsbaumzünsler aktiv ist, sollten Schnittabfälle über den Hausmüll oder eine sichere Kompostieranlage entsorgt werden - keinesfalls auf dem eigenen Kompost, da sich dort Schädlinge und Pilzsporen verbreiten können

Überwinterung

Buchsbäume sind zwar grundsätzlich winterhart, starke Fröste, Trockenheit und Wintersonne können den Gehölzen jedoch zusetzen. Besonders gefährdet sind junge Pflanzen sowie Buchsbaum im Kübel, da deren Wurzeln schneller durchfrieren oder austrocknen können.

Schutz im Beet

In milden Regionen ist kein besonderer Winterschutz notwendig. In raueren Lagen oder bei Neupflanzungen empfiehlt es sich jedoch:

  • den Wurzelbereich mit Laub, Rindenmulch oder Tannenzweigen abzudecken
  • die Pflanze bei starker Wintersonne mit einem Schattierungsnetz oder Vlies vor Verbrennungen zu schützen
  • an frostfreien Tagen gelegentlich zu gießen - besonders bei längerer Trockenheit

Ein häufiger Fehler ist Wassermangel im Winter. Immergrüne Pflanzen wie der Buchs verdunsten auch bei Kälte Feuchtigkeit.

Schutz im Kübel

Topfpflanzen benötigen deutlich mehr Schutz:

  • Den Topf mit Jute, Luftpolsterfolie oder Vlies umwickeln
  • Auf eine isolierende Unterlage stellen (z. B. Holzbrett oder Styroporplatte)
  • Möglichst an eine geschützte Hauswand stellen, idealerweise im Halbschatten

Alternativ kann der Buchs auch in einer kühlen, frostfreien Garage oder einem Wintergarten überwintert werden, sofern er ausreichend Licht erhält und gelegentlich gegossen wird.

Vermehrung

Buchsbaumtrieb
Buxus lassen sich schnell und einfach über Stecklinge vermehren

Die Vermehrung von Buchsbaum gelingt am einfachsten durch Stecklinge. Diese Methode ist unkompliziert, kostengünstig und bietet eine gute Möglichkeit, vorhandene Pflanzen zu vermehren - insbesondere bei beliebten Sorten oder Formen.

Ideal ist der Sommer (Juli bis September), wenn die Triebe gut ausgereift, aber noch nicht verholzt sind. Auch im Frühjahr (April bis Mai) ist eine Vermehrung durch Stecklinge möglich:

  • Triebe schneiden:
    Schneiden Sie etwa 10 bis 15 cm lange, gesunde und kräftige Triebe ab. Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur die oberen stehen bleiben.
  • Vorbereitung:
    Schneiden Sie den Steckling am unteren Ende leicht schräg an oder ritzen Sie ihn ein, um die Wurzelbildung zu fördern. Optional kann Bewurzelungspulver verwendet werden.
  • Einpflanzen:
    Stecken Sie die Triebe in ein lockeres, durchlässiges Substrat, wie bspw. ein Sand-Erde-Gemisch oder Anzuchterde. Die unteren zwei Drittel sollten in der Erde sitzen.
  • Bewässern und schützen:
    Angießen und an einem hellen, halbschattigen Platz aufstellen. Eine durchsichtige Haube oder ein Mini-Gewächshaus fördert das Mikroklima.
  • Pflege:
    Die Erde sollte stets leicht feucht sein, aber nicht nass. Nach etwa 6 bis 10 Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Im kommenden Frühjahr können die jungen Pflanzen dann ins Beet oder in größere Töpfe umgesetzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

In den letzten Jahren wurde der Buchsbaum zunehmend von Schädlingen und Pilzkrankheiten bedroht, was seine Pflege anspruchsvoller gemacht hat. Um den Buxus gesund zu erhalten, sollten die Pflanzen regelmäßig kontrolliert und bei ersten Anzeichen schnell reagiert werden.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)

Der aus Ostasien eingeschleppte Buchsbaumzünsler ist derzeit der bedeutendste Schädling. Seine Raupen fressen innerhalb kurzer Zeit ganze Pflanzen kahl. Typische Anzeichen:

  • Gespinste im Inneren der Pflanze
  • Angefressene, vertrocknete Blätter
  • Kotkrümel und grüne Raupen (bis 5 cm lang)

Bekämpfung:

  • Absammeln befallener Raupen
  • Rückschnitt befallener Triebe
  • Einsatz biologischer Mittel mit Bacillus thuringiensis
  • Pheromonfallen zur Kontrolle des Falterfluges

Buchsbaumpilz (Cylindrocladium buxicola)

Diese Pilzkrankheit äußert sich durch:

  • Dunkle Blattflecken
  • Schwarze Streifen an Trieben
  • Rascher Blattfall

Maßnahmen:

  • Sofortiges Entfernen und Entsorgen befallener Pflanzenteile (über den Hausmüll)
  • Fungizide mit vorbeugender Wirkung einsetzen
  • Luftiger Standort und kein Gießen über die Blätter

Weitere Probleme

  • Spinnmilben bei trockener Witterung: feine Gespinste und helle Blattverfärbungen
  • Wurzelfäule bei Staunässe: welkes Erscheinungsbild trotz feuchtem Boden
  • Frosttrocknis im Winter: braune Blätter bei gleichzeitig trockenem Wurzelballen
Unser Experten-Tipp:
Ein robuster Wuchs durch gute Pflege ist die beste Vorsorge. Zudem gibt es inzwischen zünslerresistente Buchsbaum-Alternativen wie die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) oder die immergrüne Heckenkirsche (Lonicera nitida), die bei wiederholten Problemen eine Überlegung wert sind.

THEMEN:   Pflanzenpflege Sträucher Buchsbaum Bäume Baumpflege

Autor Frank Gerlach
Über den Autor
Frank Gerlach
Als gelernter Landschaftsgärtner hat Frank ein Faible für nützliche Gartengeräte aller Art. Daher testet und schreibt er für sein Leben gern über Rasenmäher, Heckenscheren und Co. Seine Ideen im Landschaftsbau sind ausgezeichnet.
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