Buchsbaum schneiden: 10 Tipps zum dekorativen Formschnitt
Geeignetes Schneidwerkzeug für den Formschnitt
Möchten Sie eine Buchsbaumhecke in eine gerade Form schneiden, ist eine elektrische Heckenschere das ideale Schnittwerkzeug. Hiermit lassen sich längere Strecken am besten gerade schneiden. Sollen aber Formen wie Kugeln und Co. geschnitten werden, eignet sie sich weniger. Schnell ist ein unkontrollierter Schnitt erfolgt, der das gesamte Gebilde ruiniert.
Benutzen Sie für Form- und Kugelschnitte lieber eine ordentliche Strauch- oder Gartenschere, mit der Sie jeden Schnitt kontrollieren können. Für ein grobes Vorschneiden bei Buchsbäumen, die erstmals einen Formschnitt erhalten oder lange nicht mehr geschnitten wurden, kann aber durchaus mit der Elektro-Heckenschere gearbeitet werden. Die Feinarbeiten erledigen Sie dann anschließend mit einer manuellen Heckenschere. Diese gibt es mittlerweile auch als Akku-Scheren.
Buchsbaum-Formschnitt: Die besten Tipps
1. Tipp: Bester Zeitpunkt für den Formschnitt
Grundsätzlich sollten Buchsbäume nur während der Vegetationsperiode zwischen April und September geschnitten werden. Das gilt auch für den Formschnitt. Der Zeitpunkt des ersten Schnitts des Jahres hängt von dem Klima der jeweiligen Standortregion ab.
Wo es im April noch kühl ist, sollte erst ab Mai geschnitten werden. Spätestens Ende September hat der letzte Schnitt zu erfolgen, weil die bevorstehende Kälte dem Buchsbaum ansonsten schaden könnte und zudem mit keinem Nachwachsen mehr zu rechnen ist.
2. Tipp: Optimales Wetter abwarten
Schneiden Sie Ihren Buchsbaum auf keinem Fall bei regnerischem Wetter. Die Feuchtigkeit lässt die offenen Schnittwunden länger geöffnet, wodurch Pilzerreger leichter ins Innere gelangen können. Scheint die heiße Mittagssonne auf den Buchsbaum, sollten Sie den Formschnitt ebenfalls verzichten. Die Schnittstellen können durch die Hitze schnell Verbrennungen erleiden und gekürzte Triebe könnte in der Folge gar absterben.
Lässt sich der Formschnitt zeitlich nicht außerhalb der prallen Sonne verlegen, sorgen Sie zumindest für Schatten bis zum Abend beziehungsweise bis die Sonne weg ist.
3. Tipp: Erster Formschnitt am jungen / neuen Buchsbaum
Soll ein ungeformter Buchsbaum in Form geschnitten werden, kann dies bereits ab dem ersten Austrieb angegangen werden. Die Triebe sollten mindestens acht bis zehn Zentimeter lang sein.
Wichtig ist hierbei, dass bei jungen Buchsbäumen nie mehr als ein Drittel der Triebe zu kürzen sind, damit das buschige Wachstum nicht gestört wird. Bei älteren Exemplaren darf mehr abgeschnitten werden, aber es muss stets ein Stück der Triebe stehen bleiben, da sich sonst keine neuen Triebe für ein dichtes Astwerk bilden können und "Lücken" entstehen.
4. Tipp: Formschnitt-Häufigkeit
Ein geformt geschnittener Buchsbaum sieht nach dem Schnitt natürlich am besten und gepflegtesten aus. Wachsen neue Blätter und Triebe nach, kommt er schnell wieder aus der Form. Grundsätzlich regt ein häufiges Schneiden das kräftige, dichte Wachstum an.
Aber ist das auch so gewollt? Das kommt auf die Form an. Geometrische Formen wie Kugeln, Pyramiden und Kegel sind in der Regel mit einem ein- oder zweimaligen Schneiden pro Jahr bestens bedient. Das reicht aus, um die Form deutlich erkennbar beizubehalten. Würde öfter geschnitten, wird unter Umständen ein ungleichmäßiges Wachstum provoziert, sodass die Formen schneller "verschwimmen".
Anders sieht es bei schwierigeren Formschnitten aus. Dazu zählen zum Beispiel Schnecken- und Wellenformen. Sie sollten mehrfach während der Saison geschnitten werden. Der Wartezeit von vier Wochen zwischen den Formschnitten ist unbedingt einzuhalten.
5. Tipp: Schablonen für den perfekten Formschnitt
Freihändiges Schneiden ist nicht Jedermanns Sache, vor allem nicht, wenn Millimeter-Arbeit gefragt ist. Die Lösung bieten Schablonen, die entweder selbst gemacht werden können oder im Fachhandel zu kaufen sind.
Geeignete Materialien sind Draht, Maschendraht, Pappe und Holz. Sie können sich Formen selbst zurechtbiegen sowie schneiden, um Rundungen und Linien ideal hinzubekommen. Dazu ist bei der Schablonen-Herstellung allerdings schon auf korrekte Formen zu achten.
Die einfachste Variante bringt der Maschendraht mit sich, den Sie einfach um das Blattwerk des Buchsbaums in gewünschte Form biegen und befestigen. Dann schneiden Sie nur das ab, was hindurchwächst. Maschendraht eignet sich ideal als Alternative zu festen Gitterformen, die es auch für Figuren-Formschnitte fertig zu kaufen gibt.
6. Tipp: Perfekte Schnitttechnik
Prinzipiell ist bei einem Buchsbaum-Formschnitt stets ein Rest neuster Triebe stehenzulassen. Ältere Triebe können theoretisch zwar stark gekürzt werden, aber damit steigt die Gefahr, dass sich daran nur noch spärlich Laub bildet. Ganz gleich, für welche Form Sie sich entscheiden, Sie sollten sich dieser immer vorsichtig und langsam mit der Schere nähern.
Zwar ist der Buchsbaum sehr schnittverträglich, aber Sie wollen sicherlich keine kahlen Stellen provozieren, weil immer weiter gekürzt werden muss, damit die Proportionen einigermaßen stimmen. Deshalb schneiden Sie immer erst grob vor und dann erst folgt die Feinarbeit. Sollte irgendwo ein Schnittfehler die Form stören, warten Sie lieber die nächsten vier Wochen ab und korrigieren Sie den Fehler, wenn es nachgewachsen ist.
7. Tipp: Die perfekte Sorte für Buchsbaum-Formen
Sollen rundliche Formen in einen Buchsbaum geschnitten werden, sollten Sie sich für eine Sorte entscheiden, die von Natur aus buschig und rundlich wächst. Buchsbäume, die speziell für die Heckenbepflanzung gezüchtet werden, eignen sich maximal für kantige Formschnitte. Zudem sollten Sie auf die Wuchshöhe sowie -breite achten und diese gegebenenfalls auf die Schablonengröße abstimmen.
Wünschen Sie sich beispielsweise eine große Kugel, werden Sie diese nicht mit einer kleinwüchsigen Sorte wie "Green Gem" oder mit dem Zwerg-Buchsbaum "Suffruticosa" erreichen, sondern sollten eine starkwüchsige, hoch- und breitwachsende Sorte wie die "Rotundifolia" kaufen. Letztere eignet sich übrigens sehr gut für Formschnitte jeglicher Art.
8. Tipp: Buchsbaum zum Hochstamm schneiden
Die Regel für den besten Zeitpunkt für einen Buchsbaum-Formschnitt gilt für das Heranziehen und die Pflege von einem Hochstamm nicht. Schneiden Sie schon bei Jungpflanzen den Stamm kahl, indem Sie alle Treibe zu nahe wie möglich abtrennen. Das machen Sie bis zu der Höhe, wie Sie den Hochstamm wünschen.
Die Krone sollte mindestens über Triebe verfügen, damit sich eine gute Dichte bilden kann. Sobald der Hochstamm steht, gilt es, immer so zügig wie möglich jegliche Triebneubildung am Stamm zu entfernen, denn diese "rauben" dem Buchsbaum viel Energie, die anschließend für eine prächtige Krone fehlt.
9. Tipp: Buchsbäume freihändig rund schneiden
Um ein gutes Ergebnis beim Rundschnitt an Buchsbäumen ohne Schablone zu erzielen, gibt es eine einfache Vorgehensweise. Stellen Sie sich dazu den Buxus als Globus mit in der Mitte liegendem Äquator sowie vier bis sechs vertikal verlaufenden Längengraden vor.
- Zuerst schneiden Sie eine Bahn in der Mitte der (späteren) Kugel entlang der "Äquator"-Linie
- Anschließend die vier bis sechs Längengrade schneiden (vom obersten Punkt runter zum Stamm)
- Zu Schluss den Rest des Blattwerks der Linien-Schnitthöhen angleichen und dabei auf die Rundungen achten
10. Tipp: Figuren schneiden
Für einen hohen dekorativen Wert sorgen Buchsbäume, die in Figurenformen geschnitten sind. In den wenigsten Fällen sind diese freihändig korrekt hinzubekommen. Damit der Figuren-Formschnitt trotzdem klappt, sollten Sie sich eines Gestells bedienen. Diese gibt es, wie auch die bereits erwähnten Schablonen, in den unterschiedlichsten Formen im Fachhandel, wie beispielsweise als Pferd oder Schnecke.
Diese stülpen Sie einfach über den Buchsbaum und lassen ihn durch die feinen Gitter herauswachsen. Dann setzen Sie die Schere an und schneiden regelmäßig alle vier bis sechs Wochen das Herausgewachsene ab. Der Buchsbaum wird nun immer dichter und die Figur zeigt sich zunehmend besser. Allerdings dauert es bis zu drei oder vier Jahre, bis er so dicht gewachsen ist, dass das Gestell unsichtbar wird.
Häufig gestellte Fragen
Wann kann ein Buchsbaum zurückgeschnitten werden?
Der Rück- und Formschnitt von Buchsbäumen sollte möglichst in die Vegetationsphase zwischen April und September fallen. Spätestens ab Anfang Oktober darf nicht mehr geschnitten werden, da der Neuaustrieb ansonsten bis zum Winter nicht mehr ausreifen und das Bäumchen dadurch erfrieren kann. Handelt es sich um einen neu gepflanzen Buxus, sollte im Pflanzjahr gar kein Schnitt erfolgen, um der Pflanze ausreichend Zeit zum Anwachsen zu geben.
Wie häufig sollte ein Buchsbaum geschnitten werden?
Bei einfachen geometrischen Formen oder Buchsbaumhecken reicht in der Regel ein Formschnitt pro Jahr vollkommen aus. Möchten Sie Ihren Buxus hingegen in eine komplexe Form bringen, beispielsweise eine Figur, empfiehlt sich der Schnitt in einem Abstand von rund vier Wochen.
Bei welchem Wetter kann ein Buchs geschnitten werden?
Um ein zu schnelles und dadurch unschönes Vertrocknen der frischen Schnittstellen zu verhindern, sollte möglichst ein bedeckter und trockener Tag für den Buchsbaumschnitt gewählt werden. Eine zu starke Sonneneinstrahlung, auch in den Tagen danach, ist hierbei daher zu vermeiden.
Darf man einen Buchsbaum stark zurückschneiden?
Sofern es nicht wirklich erforderlich ist, sollte ein Buchsbaum nicht auf den Stock gesetzt werden, wobei die Pflanze bis auf wenige Triebe zurückgeschnitten wird. Nach einem zu starken Rückschnitt benötigt der Busch meist mehrere Jahre, um wieder ausreichend frische Triebe zu bilden. In der Zwischenzeit wird er daher eher unschön aussehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Buchsbaum maximal um ein Drittel zurückzuschneiden.
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