Blumenpflege

Christrose: Den Winterblüher richtig pflanzen und pflegen

Die Christrose zählt zu den beliebtesten Winterblühern. Damit Sie lange Freude an der mehrjährigen Pflanze haben, kommt es auf das richtige Anpflanzen und die optimale Pflege an. In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie bei der Wahl des Standortes achten sollten und welche Pflegemaßnahmen erforderlich sind.

Blühende Christrose im Garten
Die Christrose blüht, wie der Name schon vermuten lässt, zur Weihnachtszeit
Inhaltsverzeichnis

Optimaler Standort

Der Standort ist ein wichtiges Detail beim Pflanzen von Christrosen (Helleborus niger), weil dieser die Basis für die Aufnahmefähigkeit von Licht und Nährstoffen bildet. Hierbei gilt es verschiedene Bereiche zu berücksichtigen:

Lichtverhältnisse

Christrosen benötigen für die Knospen- und Blütenbildung ausreichend Licht, während sie im Sommer sonnengeschützt im Halbschatten stehen sollten. Deshalb ist der optimale Standort unter einem Baum oder Strauch mit Sommerlaub gegeben. Im Winter gelangt ausreichend Licht auf die Christrosen und im Sommer bieten die Blätter Schutz vor zu viel heißer Sonnenstrahlung.

Boden

Die wichtigste Versorgungsaufgabe übernehmen die Wurzeln. Der Boden hat dementsprechend verschiedene Kriterien zu erfüllen, die sich auf die Bereitstellung von Nährstoffen, eine bestmögliche Aufnahme dieser und von Feuchtigkeit sowie einen guten Abfluss für überschüssiges Wasser beziehen. Deshalb sollte die Erde nährstoff- und humusreich sein und einen ph-Wert zwischen 7,0 und 8,5 aufweisen. Zudem ist eine gute Durchlässigkeit mit lockerer Struktur erforderlich, damit Staunässe vermieden wird. Decken Sie die Erdoberfläche mit Mulch ab, liefert dieser Nährstoffe, verringert die Wasserverdunstung und schützt während eisiger Temperaturen die Wurzeln und vor einer verfrühten Blütenbildung.

Topf- und Kübelpflanzung

Pflanzen Sie Christrosen in einen Kübel im Garten oder auf dem Balkon, gelten gleiche Standortbedingungen. Wenn Sie die Winterblüher im Haus in einen Topf setzen, achten Sie auf eine Umgebungstemperatur zwischen zehn und 15 Grad Celsius. Stehen die Christrosen zu warm, wie beispielsweise in Ihrem beheiztem Wohnzimmer, blühen sie nicht und gehen unter Umständen ein.

Christrosen richtig pflanzen

Christrosen im Kübel
Die meisten Christrosen lassen sich sowohl im Freiland als auch im Kübel pflanzen

Beim Pflanzen von Christrosen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das Ziel ist es, eine zügige Verwurzelung und optimale Versorgung über die Erde das Wachstum zu erreichen.

Beste Pflanzzeit

Der ideale Pflanzzeitpunkt ist im frühen Herbst gegeben. Dann haben Christrosen ausreichend Zeit, sich bis zum ersten Frost an den neuen Standort zu gewöhnen, sich festzusetzen und im Idealfall im bevorstehenden Winter bereits erste Blüten zu bilden. Ende September ist deshalb der empfohlene Zeitpunkt zum Pflanzen. Bis November kann die Pflanzung aber grundsätzlich erfolgen sowie in besonders rauen Regionen auch noch im Spät-Frühling zwischen April und Mai.

Vorgehensweise beim Einpflanzen

Christrosen sollten Sie nach dem Kauf so zügig wie möglich in Ihren Garten pflanzen. Ist ein geeigneter Standort gefunden, geht es folgendermaßen mit dem Einpflanzen weiter:

  • Christrose austopfen und die Wurzeln in ein Wasserbad stellen
  • Steigen keine Blasen mehr auf, haben sich die Wurzel vollgesaugt und können ins Gartenbeet oder den Kübel gesetzt werden
  • Halten Sie unbedingt einen Pflanzabstand von mindestens 35 Zentimeter zu anderen Pflanzen ein, um eine Konkurrenz zu vermeiden
  • Bei hoch wachsenden Hybridsorten ist der Pflanzabstand auf mindestens 50 Zentimeter zu erhöhen
  • Die Größe des Pflanzlochs sollte doppelt so tief und breit sein, wie die Wurzeln
  • Setzen Sie die Pflanze bis zum Wurzelhals in das Pflanzloch
  • Reichern Sie den Bodenaushub mit Kompost sowie etwas Hornspäne an, füllen Sie die Hohlräume damit und treten Sie die Erdoberfläche leicht an
  • Abschließend wird gut angegossen

Wird im späten Herbst gepflanzt, sollten Sie die Wurzeln vor allem von jungen Exemplaren durch das Auflegen einer Mulchschicht auf die Erdoberfläche vor Frost und Kälte schützen.

Kübel- und Topfpflanzung

Christrosen zählen zu den Tiefwurzlern, die Wurzeln wachsen also weit nach unten. Deshalb benötigten diese Pflanzen Kübel und Töpfe, die ihnen dies ermöglichen, damit sie nicht in ihrem Wachstum eingeschränkt werden. Beachten Sie auch, dass sich auch nicht jede Sorte für die Pflanzung in Kübel oder Töpfen eignet.

Wichtig ist zudem, dass ein Abflussloch zum Ablauf von überflüssigem Wasser und zur Verhinderung von Staunässe vorhanden ist. Angeraten ist außerdem das Anlegen einer Drainage. Sie ist am Bodengrund schnell mittels einer zwei bis drei Zentimeter dicken Schicht aus Kies, Quarzsand oder Tonscherben erledigt. Für den restlichen Pflanzverlauf gehen Sie wie bei der Beetpflanzung vor.

Zusätzlich noch ein Tipp: Verwenden Sie hochwertige Blumenerde oder Substrat. Bei günstigen Angeboten laufen Sie ansonsten Gefahr, dass sich aufgrund fehlender oder mangelhafter Reinigungsprozesse Schädlinge in der Erde befinden. Zudem neigt minderwertige Erde schneller zur Verdichtung und Schimmelbildung. Wurzelfäulnis ist als Folge keine Seltenheit.

Des Weiteren ist bei der Kübelpflanzung zu beachten, dass trotz guter Winterhärte der Christrosen, die Kälte hier ungefiltert an die Wurzeln herankommt. Während im Gartenbeet seitlich die Erdmassen schützen, ist der Weg von Kübel-und Topfwänden sowie vom Boden bis zu den Wurzeln deutlich kürzer. Aus diesem Grund ist eine Isolierung des Kübels bzw. Topfs und Mulchabdeckung der Erdoberfläche empfehlenswert.

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Christrosen richtig gießen

Verblühte Christrose
Nach der Blüte sollten die verwelkten Blütenstände und vertrockneten Blätter abgeschnitten werden

Den höchsten Wasserbedarf besitzen Christrosen während der Blütezeit ab November. Die Erde sollte kontinuierlich feucht gehalten werden, ohne Staunässe zu provozieren. Je nach Wetter übernimmt das häufig der Regen oder Schneeschmelze. Gießen müssen Sie dann nur während längerer Trockenzeiten. Verwenden Sie stets kaltes Gießwasser. Ideal ist Regenwasser aus einer Regentonne.

Nach der Blüte nimmt der Wasserbedarf wieder ab. Der Boden sollte aber nicht abrupt gänzlich austrocknen. In den Sommermonaten vertragen Christrosen auch Trockenheit. Ein Gießen ist deshalb erst nach längerer Trockenheit erforderlich.

Christrosen schneiden

Christrosen werden in der Regel nur einmal im Jahr geschnitten. Das ist nach der Blütenwelke der Fall. Hier werden lediglich die verwelkten Blütenstände mit einer Gartenschere dicht am Boden abgeschnitten. Braune oder vertrocknete Blätter sind ebenfalls zu entfernen. Das grüne Laub lassen Sie stehen, denn das verleiht der Christrose die Kraft für die nächste Blütenbildung.

Christrosen düngen

Gedüngt wird ein- bis zweimal jährlich. Nach dem Einpflanzen in nährstoffreiche Erde erfolgt die erste Düngung im folgenden Jahr. Während der Blüte düngen Sie im Februar vorzugsweise mit organischen Materialien, wie beispielsweise reifen Kompost, Stallmist oder Hornspäne. Sind diese nicht verfügbar, bietet Rosendünger eine geeignete Alternative.

Die zweite Düngung ist nicht zwingend erforderlich, kann aber durchaus zur Stärkung der Pflanzen für die Wintersaison beitragen. Deshalb ist zwischen dem Spätsommer und frühen Herbst ein idealer Düngetermin.

Gehen Sie aber nicht zu großzügig mit den Düngermengen um, denn sonst kommt es zu einer Überdüngung. Eingerollte Blätter, braune, vertrocknete Blattränder und im schlimmsten Fall ein Absterben der Christrosen können die Folgen einer Überdüngung sein. Deshalb düngen Sie lieber weniger, als zu viel.

THEMEN:   Blumen Pflanzenpflege Winter

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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