Echter Salbei: Tipps rund um Pflanzung, Pflege und Ernte
Standort und Bodenbeschaffenheit
Echter Salbei (Salvia officinalis) liebt warme, sonnige Standorte. Er stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und braucht daher viel Sonne und einen trockenen Boden, um optimal zu gedeihen. Wählen Sie im Garten oder auf dem Balkon am besten einen Platz, der den ganzen Tag über von der Sonne beschienen wird. Eine windgeschützte Stelle ist von Vorteil, da starker Wind die Pflanze austrocknen kann. Besonders geeignet ist die Südseite des Gartens oder Balkons.
Der Boden sollte gut durchlässig und mager sein, denn Salbei verträgt keine Staunässe. Ein sandig-lehmiger Boden, der gut durchlüftet ist, sorgt dafür, dass sich die Wurzeln optimal entwickeln können. Ist der Boden in Ihrem Garten zu lehmig, mischen Sie ihn mit Sand oder Kies, um die Drainage zu verbessern. Zu nährstoffreiche Böden fördern zwar das Blattwachstum, schwächen aber das Aroma. Für die Topfkultur empfiehlt sich Kräutererde, die mit Sand oder Perlite vermischt wird, um Staunässe zu vermeiden.
Schon gewusst?
Der Echte Salbei ist ein immergrüner Halbstrauch der bis zu 80 m hoch wird. Er blüht von Mai bis Juli und wird auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei genannt.
Salbei pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Pflanzzeit: Salbei kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden. Vor allem Jungpflanzen aus der Gärtnerei sollten nach den Eisheiligen ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, ins Freiland gesetzt werden. Eine direkte Aussaat ins Freiland kann bereits etwas früher ab April erfolgen.
- Pflanzabstand: Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand von 30 bis 40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen. Salbei wächst zu einem buschigen Strauch heran und braucht daher genügend Platz, um sich voll entfalten zu können.
- Bodenvorbereitung: Der Boden muss gut gelockert werden. Mischen Sie etwas Kompost und Sand unter, um die Bodenstruktur zu verbessern. Bei schweren Böden sollte zusätzlich Kalk zugegeben werden, da Salbei einen leicht alkalischen pH-Wert bevorzugt.
- Pflanzung: Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß ausfallen wie der Wurzelballen. Setzen Sie die Jungpflanze so tief ein, dass ihr Wurzelansatz leicht mit Erde bedeckt ist. Zum Schluss die Erde leicht andrücken und die Pflanze gut wässern.
Salbei pflegen
Salbei ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die nur wenig Wasser benötigt. Vor allem im Freiland muss das Kraut nur bei längeren Trockenperioden gegossen werden. Zu viel Feuchtigkeit, insbesondere Staunässe, schadet der Pflanze und führt langfristig zu Wurzelfäule. In Töpfen sollte man dagegen regelmäßiger kontrollieren, ob die oberste Erdschicht trocken ist. Hier ist eine etwas intensivere Bewässerung notwendig, die aber immer mit Bedacht erfolgen sollte.
Auch beim Düngen ist der Salbei genügsam. Er braucht nur wenig Nährstoffe, denn zu viel Stickstoff fördert zwar das Blattwachstum, beeinträchtigt aber die Blütenbildung und das Aroma. Ein leichter Dünger wie Kompost oder Hornspäne reicht völlig aus. Düngen Sie im Frühjahr mit einer geringen Menge organischem Dünger und verzichten Sie auf zusätzliche Düngergaben im Hochsommer.
Der Rückschnitt ist für die Gesundheit und den buschigen Wuchs der Pflanze entscheidend. Ein kräftiger Rückschnitt erfolgt im Frühjahr, bevor die Pflanze austreibt. Schneiden Sie den Salbei auf etwa 15 cm zurück, damit aus der Basis neue Triebe wachsen können. Auch während der Vegetationsperiode können Sie die Triebspitzen regelmäßig zurückschneiden, um die Verzweigung zu fördern. Achten Sie darauf, nicht in den verholzten Bereich der Pflanze zu schneiden, da dies das Wachstum hemmen könnte. Im Spätsommer sollte der Rückschnitt eingestellt werden, damit sich die Pflanze auf den Winter vorbereiten kann.
Ernte und Lagerung
Die beste Erntezeit ist kurz vor der Blüte, da die Blätter dann das intensivste Aroma haben. Am besten schneidet man die Triebe morgens, denn dann sind die ätherischen Öle in den Blättern am konzentriertesten. Für die Küche kann man das ganze Jahr über frische Blätter ernten. Größere Ernten zum Trocknen oder Einfrieren sollten im Frühsommer vor der Blüte erfolgen.
Trocknen: Zum Trocknen werden die Stängel zu kleinen Sträußen gebunden und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufgehängt. Alternativ können die Blätter auch auf einem Tuch ausgebreitet und an der Luft getrocknet werden. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden, da dies die ätherischen Öle zerstört.
Einfrieren: Das Einfrieren ist eine weitere Möglichkeit, das Aroma des Salbeis zu erhalten. Waschen Sie die Blätter, trocknen Sie sie ab und frieren Sie sie entweder ganz oder gehackt in Gefrierbeuteln ein. Die Blätter können später portionsweise entnommen werden.
Überwintern
Echter Salbei ist mehrjährig, allerdings nur bedingt winterhart. In besonders kalten Regionen ist es daher ratsam, die Pflanze im Garten mit Reisig oder Laub abzudecken, um die Wurzeln zu schützen. Salbei im Topf sollte in einem kühlen, frostfreien Raum wie einem ungeheizten Keller oder einer Garage überwintert werden. Wichtig ist, die Pflanze auch im Winter gelegentlich zu gießen, damit der Wurzelballen nicht völlig austrocknet.
Vermehrung
Es gibt drei Möglichkeiten, Salbeisträucher zu vermehren: durch Stecklinge, Teilung oder Samen. Die einfachste Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Schneiden Sie im Frühjahr etwa 10 cm lange Triebe ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge in eine Mischung aus Sand und Anzuchterde. Das Substrat feucht halten und die Töpfe an einen hellen, warmen Ort stellen. Nach etwa zwei bis drei Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die Jungpflanzen können in den Garten oder in Töpfe gepflanzt werden.
Bei älteren Pflanzen bietet sich auch eine Teilung an. Im Frühjahr oder Herbst wird die Pflanze dafür vorsichtig ausgegraben und der Wurzelballen mit einem scharfen Messer in zwei oder mehrere Teile geteilt. Jeder Teil sollte über ausreichend Wurzeln und Triebe verfügen. Die geteilten Salbeipflanzen werden dann an einem neuen, gut vorbereiteten Standort wieder eingesetzt. Diese Methode eignet sich besonders für ältere Salbeipflanzen, die schon einige Jahre an einem Standort stehen und verjüngt werden sollen.
Die Vermehrung durch Samen ist etwas zeitaufwendiger, aber ebenfalls möglich. Die Samen können ab Ende April direkt ins Freiland gesät werden. Der Boden sollte gut gelockert, unkrautfrei und mit etwas Sand und Kompost angereichert sein. Da Salbei ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt. Den Boden feucht, aber nicht nass halten. Die Keimung erfolgt normalerweise nach etwa zwei Wochen, aber es kann einige Monate dauern, bis sich kräftige Pflanzen entwickeln.
Krankheiten und Schädlinge
Salbei ist weitgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. An feuchten oder schattigen Standorten kann allerdings Mehltau auftreten. Er zeigt sich als weißlicher Belag auf den Blättern. Vorbeugend hilft ein sonniger und luftiger Standort. Im Frühjahr können auch Blattläuse auftreten, die aber durch natürliche Feinde wie Marienkäfer oder durch Abwaschen der Blätter gut bekämpft werden können.
Verwendung
Salvia officinalis ist vielseitig verwendbar und hat eine lange Tradition als Heil- und Gewürzpflanze. In der Küche wird Echter Salbei häufig zum Aromatisieren von Fleischgerichten wie Lamm oder Schwein verwendet und ist ein Hauptbestandteil von „Saltimbocca alla Romana“. Die Blätter eignen sich auch hervorragend für Tees, Kräuterbutter oder Salbeiöl. Wegen seiner ätherischen Öle, die antiseptisch und entzündungshemmend wirken, wird Salbei in der Naturheilkunde eingesetzt. Die enthaltenen Gerbstoffe hemmen zudem die Schweißproduktion. Besonders bekannt ist der Salbeitee, der bei Halsschmerzen, Husten oder Verdauungsbeschwerden helfen kann. Außerdem wird Salbei häufig zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet.
Salbeitee zubereiten
Für einen Salbeitee zwei bis drei Gramm getrocknete oder frische Salbeiblätter in eine Tasse geben und mit 150 ml kochendem Wasser übergießen. Nach fünf Minuten den Aufguss abseihen.
Wegen des Inhaltsstoffes Thujon, einem Nervengift, das in höheren Dosen toxisch wirken kann, sollte Sie Salbei nicht in größeren Mengen oder über längere Zeit konsumieren. Sonst können gesundheitliche Probleme wie Herzrasen, epilepsieartige Krämpfe oder Schwindel auftreten. Zwei bis drei Tassen Salbeitee bzw. bis zu sechs Gramm Salbeiblätter pro Tag gelten jedoch als unbedenklich. Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder sollten jedoch auf den Genuss von Salbeitee verzichten.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, bis Salbei aus Samen keimt?
Salbeisamen keimen normalerweise nach etwa zwei Wochen. Die Pflanzen brauchen jedoch mehrere Monate, um eine für die Ernte ausreichende Größe zu erreichen.
Wie oft sollte Salbei gegossen werden?
Salbei braucht nur wenig Wasser. Im Freiland genügt es, während längerer Trockenperioden zu gießen. Im Topf sollte die oberste Erdschicht regelmäßig auf Trockenheit überprüft und bei Bedarf gegossen werden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Kann Salbei im Topf überwintert werden?
Ja, stellen Sie den Topf an einen hellen, frostfreien Ort, zum Beispiel in einen ungeheizten Raum. Decken Sie ihn bei starkem Frost im Freien zusätzlich mit einem Vlies oder einem Jutesack ab, um die Wurzeln zu schützen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Salbeiernte?
Die beste Erntezeit ist kurz vor der Blüte, da die Blätter dann das intensivste Aroma haben. Frische Blätter können jedoch das ganze Jahr über nach Bedarf geerntet werden.
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