Echter Lorbeer im Kübel: Tipps zu Standort, Pflege & Schnitt

Wissenswertes
Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) stammt ursprünglich aus Vorderasien und hat sich im Laufe der Zeit im Mittelmeerraum ausgebreitet. Wir kennen ihn vor allem als immergrünen Strauch, er wächst aber auch als Baum und kann dann Wuchshöhen von über 10 Metern erreichen. Wegen seiner geringen Winterhärte wird er in unseren Breiten meist als dekorative Kübelpflanze in mediterranen Gärten kultiviert.
Schon in der Antike war der Lorbeer ein Symbol für Ruhm und Weisheit - daher der Brauch des Lorbeerkranzes. Traditionell wurde die Pflanze nicht nur als Gewürz, sondern auch in der Naturheilkunde eingesetzt, zum Beispiel zur Förderung der Verdauung oder zur Linderung von Gelenkbeschwerden. Das aus den Blättern gewonnene ätherische Öl wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd, während das fette Lorbeeröl aus den Früchten häufig zu Salben oder Seifen verarbeitet wird. In der heimischen Küche werden die aromatischen Blätter meist zum Würzen von Speisen verwendet.
Standort und Pflanzung
In besonders milden Regionen Regionen kann der Echte Lorbeer im Freiland gepflanzt werden, benötigt aber in der kalten Jahreszeit unbedingt einen zuverlässigen Winterschutz. In der Regel wird die wärmeliebende Pflanze daher im Kübel gehalten. Lorbeer bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Je mehr Sonne er bekommt, desto kräftiger wächst er und desto intensiver ist das Aroma seiner Blätter. Zu viel direkte Mittagssonne kann jedoch in sehr heißen Sommern zu Blattverbrennungen führen. Ideal ist ein windgeschützter Standort, etwa an einer Hauswand oder auf einer geschützten Terrasse. Die optimale Temperatur liegt zwischen 15 und 25 °C.
Für Lorbeer in Kübelkultur ist ein gut durchlässiges, nährstoffreiches Substrat wichtig. Ideal ist eine Mischung aus
- Garten- oder Kübelpflanzenerde (humusreich)
- Sand oder Perlite zur Verbesserung der Drainage
- Kompost oder Hornspäne als langfristige Nährstoffquelle
Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen, also leicht sauer bis neutral. Staunässe ist zu vermeiden, da die Wurzeln empfindlich darauf reagieren. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Boden des Pflanzgefäßes sorgt für einen guten Wasserabfluss.
Standort im Winter
Im Winter sollten Sie Ihren Lorbeerstrauch an einen kühlen, aber frostfreien Ort stellen. Ideal sind Temperaturen zwischen 0 und 5 °C, zum Beispiel in einem kühlen Wintergarten, einem ungeheizten Treppenhaus oder einer Garage mit Fenster. In milden Wintern kann er auch im Freien überwintern, sollte dann aber mit Vlies oder Jutesäcken geschützt werden. Ein heller Standort ist auch in der kalten Jahreszeit vorteilhaft, da der immergrüne Lorbeer ganzjährig Photosynthese betreibt. Wenn er zu dunkel steht, verliert er möglicherweise Blätter.
Gießen und Düngen

Lorbeer benötigt zwar eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig und lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben immer erst leicht antrocknen. Während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst empfiehlt sich außerdem eine monatliche Düngung mit einem organischen Langzeitdünger. Ab August sollte nicht mehr gedüngt werden, damit sich die Kübelpflanze auf die Ruhephase vorbereiten kann.
Umtopfen
Bei Kübelhaltung sollten Sie Ihren Echten Lorbeer regelmäßig umtopfen, da mit der Zeit der Platz und auch die Nährstoffe im Substrat knapp werden. Außerdem verdichtet sich im Laufe der Jahre die Erde, was die Durchlässigkeit und Belüftung der Wurzeln beeinträchtigt. Bei jungen Sträuchern empfiehlt sich ein größerer Topf alle zwei bis drei Jahre, bei älteren alle vier Jahre. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr vor dem Austrieb, denn dann wächst die Pflanze besonders gut.
Wählen Sie einen etwas größeren Topf und erneuern Sie das Substrat vollständig, damit die Pflanze frische Nährstoffe erhält. Lockern Sie beim Umtopfen den Wurzelballen etwas auf, um das Wurzelwachstum zu fördern. Damit beugen Sie außerdem Wurzelfäule vor und sorgen für eine bessere Wasser- und Nährstoffaufnahme.
Rück- und Formschnitt
Lorbeer ist sehr schnittverträglich und lässt sich daher gut in verschiedene Formen wie Kugeln, Pyramiden oder Hochstämmchen bringen. Ein regelmäßiger Rück- und Formschnitt sorgt dabei nicht nur für eine schöne Form, sondern fördert auch einen dichteren und gesünderen Wuchs. Die beste Zeit für den Schnitt ist das Frühjahr (April bis Mai), sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Dann können abgestorbene, beschädigte oder zu lange Triebe entfernt werden. Ein weiterer Formschnitt kann im Sommer (Juli bis August) erfolgen, um die gewünschte Form zu erhalten.
Beim Schneiden gilt:
- Verwenden Sie eine scharfe, saubere Gartenschere, um glatte Schnittflächen zu gewährleisten.
- Schneiden Sie die Triebe immer kurz über einem Blatt oder einer Verzweigung ab, um neues Wachstum anzuregen.
- Vermeiden Sie es, in das alte Holz zu schneiden, da der Lorbeer aus diesem Bereich nur schwer wieder austreibt.
- Entfernen Sie regelmäßig alle welk gewordenen Blätter und schwachen Triebe, um die Vitalität der Pflanze zu erhalten.
Unser Experten-Tipp:
Schneiden Sie nicht zu spät im Jahr, da die jungen Triebe ausreichend Zeit brauchen, um bis zum Winter auszureifen. Ein zu später Schnitt kann Frostschäden begünstigen.
Vermehrung

Die Vermehrung des Echten Lorbeers erfolgt am besten durch Stecklinge. Schneiden Sie im Juli oder August etwa 15 cm lange, halb verholzte Triebe und entfernen Sie die unteren Blätter. Die Stecklinge in ein Gefäß mit einer Mischung aus Sand und Humus stecken und das Substrat gleichmäßig feucht halten. Bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit bewurzeln die Stecklinge innerhalb weniger Wochen.
Krankheiten und Schädlinge
Laurus nobilis ist generell robust gegen Krankheiten und Schädlinge. Unter ungünstigen Bedingungen können jedoch Blattfleckenkrankheiten oder Schädlingsbefall auftreten. Achten Sie auf eine gute Belüftung der Pflanze und vermeiden Sie Staunässe, um Pilzinfektionen vorzubeugen. Bei Schädlingsbefall, beispielsweise durch Schildläuse, empfiehlt sich eine frühzeitige Behandlung mit geeigneten biologischen Pflanzenschutzmitteln.
Ernte und Verwendung
Die aromatischen Blätter können im Grunde ganzjährig geerntet werden, wobei die beste Erntezeit für ein besonders intensives Aroma der Sommer ist. Ernten Sie vorzugsweise die älteren, festen Blätter, da diese den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen. Zur Ernte werden einzelne Blätter oder ganze Zweige einfach mit einer scharfen Schere abgeschnitten. Die Blätter können Sie direkt frisch verwenden oder an einem luftigen, schattigen Ort trocknen. Getrocknete Lorbeerblätter sollten anschließend dunkel und trocken gelagert werden, damit sie ihre Würzkraft möglichst lange behalten.
In der Küche verleihen Lorbeerblätter Eintöpfen, Suppen, Fleisch- und Fischgerichten ein kräftiges, mediterranes Aroma. Sie werden mitgekocht, aber vor dem Servieren entfernt, da sie zäh bleiben. In der Naturheilkunde werden Lorbeerblätter meist zur Förderung der Verdauung oder zur Linderung von Erkältungsbeschwerden eingesetzt.
Die im Herbst reifenden Lorbeerbeeren können ebenfalls geerntet werden. Sobald sie eine tief schwarz-violette Farbe angenommen haben, sind sie erntereif. Die Beeren sind jedoch nicht zum Rohverzehr geeignet, da sie leicht giftig sein können. Traditionell werden sie zur Herstellung von fettem Lorbeeröl verwendet, das etwa in Seifen oder medizinischen Salben Verwendung findet. In geringen Mengen eignen sich die Früchte auch zum Aromatisieren von Speisen.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte man Lorbeer gießen?
Lorbeer bevorzugt gleichmäßig feuchte Erde, verträgt aber keine Staunässe. Gießen Sie, sobald die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Im Winter benötigt er weniger Wasser.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt?
Der erste Rückschnitt erfolgt im Frühjahr (April bis Mai), nach dem letzten Frost. Ein weiterer Formschnitt kann im Sommer (Juli bis August) durchgeführt werden.
Wie überwintert man Lorbeer richtig?
Lorbeer sollte in einem kühlen, aber frostfreien Raum mit Temperaturen zwischen 0 und 5 °C überwintern. Alternativ kann er draußen mit Vlies oder Jute vor Frost geschützt werden.
Wie groß wird Lorbeer im Kübel?
Als Kübelpflanze kann Lorbeer je nach Topfgröße und Pflege 1,5 bis 2,5 Meter hoch werden. Regelmäßiger Formschnitt hält ihn kompakter.
Wann und wie erntet man Lorbeerblätter?
Lorbeerblätter können ganzjährig geerntet werden, am aromatischsten sind sie jedoch im Sommer. Schneiden Sie einzelne, feste Blätter ab und trocknen Sie sie an einem luftigen, schattigen Ort.
Sind die Früchte des Lorbeers essbar?
Die schwarz-violetten Beeren sind für den Menschen nicht zum rohen Verzehr geeignet, können aber zur Herstellung von Lorbeeröl verwendet werden.
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