Efeu: Alles über Standort, Pflege, Düngung und Krankheiten
Richtiger Standort
Efeu (Hedera helix) kann sowohl im Topf als auch im Garten gepflanzt werden. Einer der wichtigsten Aspekte für ein gesundes Wachstum ist in beiden Fällen der richtige Standort. Folgende Bedingungen sollte er erfüllen:
- Hohe Luftfeuchtigkeit (kann im Haus gegebenenfalls mit Luftbefeuchtern oder regelmäßigem Besprühen erreicht werden)
- Absonnigen bis schattigen Standort (nur grüne Efeusorten)
- Buntlaubiger Efeu sonnig bis halbschattig (braucht mindestens zwei bis drei Stunden Sonnenlicht)
Bodenbeschaffenheit
Damit sich die Efeupflanze gut entwickelt, ist ein Boden erforderlich, der den Ansprüchen der Rank- und Bodendeckerpflanze gerecht wird. Diese sehen folgendermaßen aus:
- Ausreichende Bodenfeuchte
- Frische Erde mit guter Wasserdurchlässigkeit
- Humus- und nährstoffreich
- pH-Wert: alkalisch bis sauer
- Kalkhaltig
Beste Pflanzzeit
Efeu kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, der beste Zeitpunkt liegt allerdings im Frühjahr. Vor allem bei zarten Exemplaren und Jungpflanzen sollte bis nach den Eisheiligen Mitte Mai gewartet werden, da sie frostempfindlich sein können. Wenn dann das Wachstum beginnt, setzen sich die Wurzeln schneller fest und die Pflanze hat viel Zeit zur Stärkung, die für die folgende Überwinterung vorteilhaft ist.
Das Wachstum ist in den ersten zwei Jahren nicht herausragend. Würde das Efeu später im Jahr eingepflanzt, können sich die Wurzeln bis zum Frostbeginn nicht ausreichend verankern und sind somit nicht gut vor der Kälte geschützt.
Umtopfen und Umpflanzen
Überwintert ein Efeu frostfrei beispielsweise als Zimmerpflanze oder in einem Wintergarten, kann ein Umtopfen und Umpflanzen in einen Kübel bis Mitte / Ende Oktober vorgenommen werden. Später sollte es nicht sein, denn der Efeu geht in die Winterruhe über. Dabei fährt der Stoffwechsel runter, das Wachstum stoppt und er kann sich nicht ausreichend gut verwurzeln.
Beim Umpflanzen an einen nicht frostfreien Platz ist dieses spätestens im Sommer zu erledigen, besser aber aus bereits benannten Gründen, im Frühjahr. Ein Umtopfen ist etwa alle zwei bis drei Jahre angeraten - spätestens aber, wenn Wurzeln aus dem Topf herausragen.
Schon gewusst?
Efeu enthält toxisch wirkendes Falcarinol sowie Triterpensaponin (alpha-Hederin) und ist daher giftig. Bereits Berührungen mit den Blättern kann zu Hautreizungen führen. Besonders giftig sind die schwarzen Steinfrüchte. Kinder und Haustiere sollten daher von Efeu fern gehalten werden.
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Richtig Pflanzen und Eintopfen
Der Efeu stellt keine besonderen Ansprüche an das Einpflanzen und Eintopfen, wenn die Bodenqualität stimmt und bei Kletterpflanzen eine Rankmöglichkeit vorhanden ist. Folgend die wichtigsten Details:
- Pflanzloch und Kübel-/Topfgröße so wählen, dass die Pflanze ohne abgeknickte Wurzeln hineinpasst
- Der obere Wurzelbereich sollte circa zwei Zentimeter unter Erdoberfläche liegen
- Pflanzabstand bei Heckenwuchs: zwischen 35 und 45 Zentimeter
- Pflanzabstand bei Fassaden- oder Rankenwuchs: in der Regel reicht ein Efeu, ansonsten mindestens einen Meter einhalten
- Pflanzabstand als Bodendecker: zwischen 30 und 40 Zentimeter (5 bis 10 Efeus pro Quadratmeter)
- Für gute Verzweigung nach dem Einpflanzen / Eintopfen die Triebe um die Hälfte kürzen
- Anschließend gut angießen
- Bei Topf- und Kübelwahl immer auf ein Bodenloch für den Wasserablauf achten
- Benötigte Topf- und Kübelgröße: doppelter Durchmesser des Wurzelballens
- Wichtig: Beim Umgang mit Efeu stets Handschuhe tragen, um Hautreizungen zu vermeiden!
Efeu richtig gießen
Die meisten Efeu-Sorten vertragen kurzfristige Trockenheit, sollten aber im Idealfall immer leicht feucht gehalten werden. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. Diese führt zügig zu unerwünschten Pilzkrankheiten. An heißen Sommertagen reicht in der Regel ein Gießen alle zwei Tage. Ansonsten sind ihnen Wassergaben alle fünf bis sechs Tage genug. Die Erdoberfläche sollte immer vor dem Gießen angetrocknet sein.
Zu berücksichtigen ist, dass der Wasserbedarf auch standortabhängig ist. Je sonniger und wärmer dieser ist, desto schneller trocknet die Erde. Topf- und Kübelpflanzen besitzen einen höheren Wasserbedarf. Hier gibt Ihnen die "Daumenprobe" Auskunft, wann der ideale Gießzeitpunkt gekommen ist:
- Daumen in die Erdoberfläche drücken
- Lässt sich der Daumen mehr als zwei Zentimeter leicht eindrücken, besteht kein Gießbedarf
- Bei weniger als zwei Zentimeter ist die Erde zu trocken und der Efeu sollte gegossen werden
Efeu düngen und kalken
Normalerweise benötigt Efeu als Schwachzehrer im Gartenbeet keine regelmäßigen Düngergaben. Es schadet der Pflanze aber auch nicht, sondern kann das Wachstum steigern. Für das Düngen im Gartenbeet sollten Sie Folgendes wissen:
- Kompost, Blaukorn, Hornspäne und Fertig-Dünger für Grün-, Strauch- oder Heckenpflanzen verwenden
- Düngezeiten: nur zwischen Mitte März und Ende Juli
- Nicht innerhalb der ersten sechs bis acht Wochen nach Einpflanzung / Umtopfung düngen
- Düngen nur bei bedecktem Wetter, da sonst Verbrennungsgefahr besteht
- Häufigkeit: maximal zweimal - mit Langzeitdünger nur einmal pro Jahr
- Nach Düngung mit Gartenschlauch oder Gießkanne gut wässern (zur besseren Verteilung des Düngers)
Efeu im Kübel und als Zimmerpflanze düngen
Weil dem Efeu in einem Topf und Kübel nur eine geringe Menge an Erde zur Verfügung steht, ist ein Düngen hier deutlich sinnvoller als bei einem Efeu im Gartenbeet. So geht's richtig:
- Zeitraum: zwischen März und August
- Düngemittel: handelsüblicher Universal-Dünger in Flüssigform
- Düngemenge: niemals vom Hersteller empfohlene Dosierung überschreiten - besser unter der Mengenempfehlung bleiben
- Häufigkeit: alle zwei Wochen bei Zimmerpflanzen, alle vier bis sechs Wochen bei Kübelpflanzen (je nach Produkthersteller)
Kalken
Efeu mag kalkhaltigen Boden, wobei dieser im Laufe der Zeit immer kalkärmer wird. Aus dem Grund sollte zwischendurch gekalkt werden. Sie können zu wenig Kalk im Boden entweder messen oder durch das Wachstum verschiedener Unkräuter erkennen. Dazu zählen zum Beispiel Hasenklee, Hundskamille, Ackerschachtelhalm und Moos.
Erfahrungsgemäß können Sie mit circa 150 Gramm kohlensaurem Kalk pro Quadratmeter alle drei Jahre den idealen Kalkgehalt und folglich den pH-Wert der Erde auf einem gleichbleibenden Niveau halten. Sollte der pH-Wert einen oder mehrere Punkte über dem Idealwert liegen, ist mehr Kalk zu verabreichen. Verteilen lässt sich Kalk gut mit einem Rechen bzw. einer Harke.
Efeu zurückschneiden
Um das rasche Wachstum im Zaum zu halten und ein dichtes Blattwerk zu erzielen, ist ein regelmäßiges Schneiden mit einer Hecken- oder Gartenschere angeraten. Darauf sollten Sie achten:
- Bester Zeitpunkt: Frühjahr kurz vor oder nach dem Vegetationsbeginn
- Möglicher Zweitschnitt: Sommer
- Fassaden-Efeu vor Beginn der Schonzeit am 01.03. schneiden, da er ein beliebter Nistplatz für Vögel ist
- Das Schneiden innerhalb der Schonzeit ist bis zum 30.09. nur erlaubt, wenn der Efeu Gebäudeschäden verursacht - dennoch sollte vorab eine Genehmigung eingeholt werden!
- Lange Jungtriebe einkürzen, wodurch ein dichter Wuchs gefördert wird
- Blütentriebe nicht schneiden, sondern zur Gewichtsverlagerung zwischen Seitentriebe stecken (dichteres Gesamtbild)
- Wuchskorrektur- und Formschnitte an Fenstern oder Türen zwischen Frühjahr und Herbst mit einer Heckenschere kürzen (so wenig wie möglich, so viel wie nötig)
- Wie beim Einpflanzen und Umtopfen, sollten auch beim Efeu-Rückschnitt Handschuhe getragen werden, um einen Hautkontakt zu vermeiden
Die besten Heckenscheren im Vergleich »
Efeu überwintern
Beim Kauf von Efeu ist darauf zu achten, ob es sich um eine frostempfindliche oder winterharte Sorte handelt. Kälteempfindliche Exemplare sollten direkt in Kübel oder Töpfe gepflanzt werden, damit sie den Winter an einen frostfreien Standort verbringen können. Damit der Efeu in die natürliche Winterruhe übergehen kann, die jede Efeu-Sorte benötigt, ist für Kübel-Efeu ein Winterquartier mit Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius optimal. Gleiches gilt auch für Zimmerpflanzen.
Winterharte Efeu-Sorten kommen mit der Winterkälte gut zurecht. Lediglich Jungpflanzen sollten Sie im ersten Jahr mit einem Pflanzenvlies an sonnigen Wintertagen schützen. Sie verbrennen sonst sehr schnell.
Krankheiten und Schädlinge
Der Efeu gilt als sehr robust und widerstandsfähig, kann aber dennoch von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Am häufigsten kommen Folgende vor:
Colletotrichum- und Phyllosticta-Pilz
Der befallene Efeu wird durch die Pilze geschwächt. Wachstumsstörungen und Blattverfärbungen sind üblich. Zu erkennen ist ein Pilzbefall meist durch matschige Pflanzenteile und weiße bis graue Sporenteppiche. Hier hilft ein radikales Zurückschneiden betroffener Pflanzenteile, Entfernung von abgefallenem Laub und für mehr Luftdurchlässigkeit zu sorgen, damit mehr Trockenheit die weitere Verbreitung stoppt.
Efeukrebs
Efeukrebs entsteht durch das Bakterium "Xanthomonas campestris pv. hederae". Hier ist sofortiger Handlungsbedarf angeraten. Eine Bekämpfung gibt es zwar nicht, aber eine Ausbreitung kann verhindert werden. Dafür werden betroffene Pflanzen entfernt und im Hausmüll entsorgt. Zu erkennen ist die Erkrankung an den typischen scharf begrenzten Blattrandflecken. Diese weiten sich von der Blattspitze bis zum Stiel aus.
Spinnmilben
Bei Spinnmilben handelt es sich um 0,25 bis 0,8 Millimeter kleine Spinnentiere, die auf den Blättern und zu den Übergängen zu den Stielen weißliche, klebrige Gespinste bilden. Helle Punkte auf dem Laub sind ebenso typisch für einen Spinnmilbenbefall wie eingerollte Blätter. Optimal dagegen hilft Seifenlauge. So wird sie hergestellt und verwendet:
- 20 Gramm Seife in ein Liter heißes Wasser geben
- 30 Milliliter Spiritus hinzugeben
- Hat sich die Seife komplett aufgelöst und die Lauge ist gut abgekühlt, in ein Sprühgefäß umfüllen
- Betroffene Efeus tropfnass einsprühen (Blattunterseiten nicht vergessen)
- Alternativ: mit der Lauge jedes Blatt abwischen (eignet sich nur für kleine Efeu-Exemplare)
- Für zehn bis 14 Tage alle zwei bis drei Tage wiederholen
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