Gemüseanbau

Endivien pflanzen, pflegen und ernten: Tipps für eine reiche Ernte

Endiviensalate sind eine hervorragende Wahl für den heimischen Gemüsegarten, da sie nicht nur einfach zu kultivieren, sondern auch äußerst gesund und vielseitig sind. Doch worauf kommt es bei Aussaat, Pflege und Ernte des Blattsalats an?

Endiviensalat im Gartenbeet
Endivien mögen humusreiche Böden in sonnigen Lagen
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes: Sorten und Eigenschaften

Bei Endivien (Cichorium endivia) handelt es sich um ein klassisches Herbst- und Wintergemüse, das besonders für seinen leicht bitteren Geschmack bekannt ist. Sie gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ähneln in ihrem Aussehen dem Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum).

Es gibt zwei Hauptarten von Endivien: die glatte Endivie, auch Escariol genannt, und die krausblättrige Endivie, bekannt als Frisée. Beide Sorten eignen sich gut für den Anbau im eigenen Garten, unterscheiden sich jedoch in ihrer Optik und leicht im Geschmack.

Glatte Endivie (Escariol)

Die glatte Endivie zeichnet sich durch ihre breiten, glatten Blätter aus, die in einer Rosette angeordnet sind. Sie ist etwas weniger bitter als die krausblättrige Variante und eignet sich hervorragend für Salate, aber auch für warme Gerichte.

Krausblättrige Endivie (Frisée)

Die krausblättrige Endivie hat, wie ihr Name schon vermuten lässt, stark gekrauste Blätter und einen intensiveren Geschmack. Sie wird besonders gerne für Salate verwendet und sorgt dort für eine schöne Textur und einen würzigen Geschmack.

Glatte Endivie (Escariol) / Krausblättrige Endivie (Frisée)
Endivien gibt es als glatte (l) und krausblättrige Sorten (r) © Atilin- Wikimedia | CC BY 3.0
Schon gewusst?
Endivien werden oft mit Chicorée verwechselt. Sie sind zwar miteinander verwandt, unterscheiden sie sich aber in Aussehen, Geschmack und Anbau. Zur Verwirrung trägt auch die Tatsache bei, dass Endivien im Französischen als „chicorée“ und Chicorée als „endive(s)“ bezeichnet werden.

Standort und Boden

Endivien sind relativ anspruchslos, bevorzugen aber einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal ist ein leichter bis mittelschwerer, gut durchlässiger und humoser Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, ist es ratsam, die Erde vor der Pflanzung tiefgründig zu lockern und mit reifem Kompost oder organischem Dünger anzureichern.

Tipps zur Bodenvorbereitung:

  • Lockern Sie den Boden bis zu einer Tiefe von 30 cm auf, um eine gute Durchwurzelung zu ermöglichen.
  • Mischen Sie organisches Material, wie Kompost oder gut verrotteten Mist, unter die obere Bodenschicht, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
  • Bei schwereren Böden kann die Zugabe von Sand die Bodenstruktur verbessern und die Wasserableitung fördern.

Aussaat

Die Aussaat von Endivien kann je nach Sorte und gewünschtem Erntezeitpunkt ab Mai bis August direkt ins Freiland erfolgen. Dabei ist es wichtig, die richtigen Abstände und die optimalen Keimbedingungen zu beachten.

Direktsaat ins Freiland

  • Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 bis 40 cm aus.
  • Platzieren Sie die Samen etwa 1 cm tief in die Erde und bedecken Sie sie leicht.
  • Achten Sie darauf, dass der Boden während der Keimphase gleichmäßig feucht bleibt, jedoch nicht zu nass, um die Keimung zu fördern und Krankheiten zu vermeiden.

Vorzucht

Alternativ zur Direktsaat können Sie Endivie auch vorziehen. Ab März kann die Vorzucht in einem hellen, warmen Raum oder im Gewächshaus beginnen. Diese Methode hat den Vorteil, dass das Gemüse früher geerntet werden kann und besser gegen Schädlinge und Krankheiten geschützt ist.

  • Füllen Sie Saatgefäße mit Aussaaterde und drücken Sie die Samen leicht an.
  • Sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit in der Erde und platzieren Sie die Gefäße an einem hellen Standort.
  • Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind und keine Frostgefahr mehr besteht, können sie ins Freiland umgesetzt werden.

Pflege

Endiviensalat im Freilandbeet
Endivien können sowohl im Freiland als auch im Beet angebaut werden

Bewässerung

Endiviensalate sind pflegeleicht, benötigen aber vor allem in der Wachstumsphase eine gleichmäßige Wasserversorgung. Staunässe ist zu vermeiden, da sie Wurzelfäule und andere Krankheiten begünstigt. In Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen wichtig, damit sich die Pflanzen gut entwickeln.

  • Gießen Sie am besten morgens oder abends, um die Verdunstung zu minimieren.
  • Verwenden Sie möglichst Regenwasser, da es weicher ist und weniger Kalk enthält.

Düngung

Eine ausgewogene Düngung ist für das gesunde Wachstum von Endivien unerlässlich. Ein stickstoffreicher Dünger fördert die Blattbildung, während Kalium die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten macht.

  • Düngen Sie alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger oder verwenden Sie einen Langzeitdünger, der im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird.
  • Achten Sie darauf, dass der Dünger gleichmäßig verteilt wird und die Pflanzen nicht überdüngt werden, da dies das Wachstum beeinträchtigen kann.

Mulchen

Mulchen mit Stroh, Grasschnitt oder Laub hält den Boden feucht und unterdrückt das Unkrautwachstum. Außerdem schützt es die flachwurzelnde Endivie vor Temperaturschwankungen und verbessert die Bodenstruktur.

Ernte und Lagerung

Erntereifer Endiviensalat
Wenn die Köpfe fest und voll sind, kann mit der Ernte begonnen werden

Endivien können je nach Sorte und Witterung etwa 10 bis 14 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Bei glattblättrigen Escariol-Sorten erkennt man den richtigen Erntezeitpunkt an festen, vollständig gefüllten Köpfen. Der krausblättrige Friséesalat ist erntereif, wenn sich die innenliegenden Blätter hellgelb verfärben.

Endivien können auf zwei Arten geerntet werden:

  • Ernte der Köpfe: Schneiden Sie den gesamten Salatkopf knapp über dem Boden ab, am besten in den frühen Morgenstunden, wenn die Pflanzen noch frisch und feucht sind.
  • Blätter ernten: Bei locker wachsenden Sorten können einzelne Blätter von außen nach innen geerntet werden, so dass man länger von derselben Pflanze profitiert.

Milderer Geschmack durch Bleichen

Um dem Salat einen milderen Geschmack zu verleihen, kann er ein bis zwei Wochen vor der Ernte gebleicht werden. Dazu gibt es verschiedene Vorgehensweisen:

  • Zusammenbinden: Binden Sie die äußeren Blätter locker zusammen, so dass das Herz verdunkelt wird.
  • Abdecken: Einen lichtundurchlässigen Topf oder eine lichtundurchlässige Kiste über die Pflanze stülpen.
  • Anhäufeln: Lockere Erde um die Pflanzen anhäufeln, so dass nur die Spitzen herausschauen.

Lagerung und Haltbarkeit

Frisch geerntete Endivien, insbesondere gebleichte, sollten möglichst bald verzehrt werden, da sie schnell welken und an Geschmack verlieren. Um die Frische zu erhalten, können die Blätter in ein feuchtes Tuch gewickelt und einige Tage lang im Kühlschrank aufbewahrt werden. Für eine längere Lagerung können Endivien blanchiert und tiefgefroren werden, wobei jedoch ein Teil der Textur und des Geschmacks verloren gehen können. Dafür gehen Sie wie folgt vor:

  • Den frischen Salat gründlich waschen und abtrocknen
  • Kurz in kochendem Wasser blanchieren
  • In Eiswasser abschrecken und gut abtropfen lassen
  • In einzelnen Portionen in Gefrierbeutel verpacken und einfrieren

Im Gefrierschrank sind Endivien bis zu 6 Monate haltbar.

Schädlinge und Krankheiten

Pflanzenhüte schützen Endivien
Pflanzenhüte schützen Endivien sowohl vor Frost als auch vor Schädlingen

Gelegentlich werden Endivien von Schädlingen und Krankheiten befallen. Insbesondere Schnecken, Blattläuse und die Weiße Fliege stellen dabei eine Bedrohung dar. Auch Krankheiten wie Falscher Mehltau und Wurzelfäule können auftreten, insbesondere bei feuchter Witterung oder unzureichender Belüftung.

Häufige Schädlinge

  • Schnecken: Fressen besonders gerne die zarten Blätter der Endivie. Schneckenzäune, regelmäßiges Absammeln und morgendliches Gießen helfen, den Befall zu reduzieren.
  • Blattläuse: Können die Pflanzen schwächen und Krankheiten übertragen. Eine Bekämpfung kann durch natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder das Sprühen von Brennnesseljauche erfolgen.
  • Weiße Fliege: Setzt sich unter den Blättern fest und saugt Pflanzensaft. Zur Bekämpfung können Gelbtafeln und natürliche Feinde wie Schlupfwespen eingesetzt werden.

Typische Krankheiten

  • Falscher Mehltau: Die Pilzerkrankung tritt häufig bei feuchter Witterung auf und zeigt sich durch einen weißen, mehligen Belag auf den Blättern. Gute Belüftung und Vermeidung von Staunässe sind die besten vorbeugenden Maßnahmen.
  • Wurzelfäule: Wird durch Staunässe verursacht und führt zum Absterben der Pflanzen. Eine gute Drainage und mäßiges Gießen beugen Wurzelfäule vor.

Häufig gestellte Fragen

Kann Endivie im Winter angebaut werden?

Da Endivie relativ kälteresistent ist, kann das Gemüse auch im späten Herbst und frühen Winter geerntet werden, besonders in milden Klimazonen oder unter einem Kälteschutz.

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Welche Nährstoffe sind in Endivien besonders reichlich enthalten?

Endivie ist reich an Vitamin K, Vitamin A, Folsäure und Ballaststoffen, was sie zu einem gesunden Bestandteil der Ernährung macht.

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Wie kann man Endivie vor Schädlingen schützen?

Eine gute Mischkultur hält Schädlinge fern. Pflanzen Sie Ihre Endivien zum Beispiel neben Ringelblumen oder Knoblauch. Möhren, Lauch oder Fenchel können sich als gute Pflanznachbarn gegenseitig im Wachstum unterstützen.

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THEMEN:   Gemüse Nutzgarten Pflanzenpflege Beet Hochbeet Blattgemüse

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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