Rasenpflege

Erdhäufchen im Rasen: Infos und Tipps zum Regenwurmkot

Im Herbst fallen sie besonders häufig auf: winzig kleine Erdhügel, die über Nacht oder nach Regen auf dem Rasen entanden sind. Sie sind klebrig und sorgen für eine ungepflegte Optik. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wie sich die Wurmhaufen vermeiden lassen.

Regenwurmkot als Erdhäufen im Rasen
Die kleinen klebrigen Erdhäufchen stammen in der Regel von Regenwürmern
Inhaltsverzeichnis

Woher stammen die kleinen Erdhäufchen im Rasen?

Bei den kleinen, braunen Erdhaufen handelt es sich meist um die Hinterlassenschaften von Regenwürmern (Lumbricidae), die in besonders regenreichen Zeiten näher an die Oberfläche kommen. Statt im Erdreich, entledigen sie ihren Kot dann direkt auf der Rasenfläche, wo sich das Gemisch aus Erde und Humus zu einem klebrigen Erdhäufchen auftürmt. Meist sind sie auf lehmhaltigen und verdichteten Böden anzutreffen, wo pro Quadratmeter 30 bis 40 Wurmhäufchen entstehen können.

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Warum sind die Regenwurmhäufchen ein gutes Zeichen?

Regenwürmer tragen einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Bodenqualität bei. Sie sind ständig in Bewegung und graben so die Erde um. Dadurch wird sie aufgelockert, durchlüftet und durchlässiger für Wasser. Wurzeln können sich besser ausbreiten und Pflanzen kräftiger wachsen. Zusätzlich transportieren sie durch das Aufsteigen aus tieferen Erdschichten Nährstoffe in höhere Ebenen. Dort erreichen sie die Graswurzeln und optimieren die Nährstoffversorgung.

Außerdem sind Regenwürme praktische Helfer bei der Kompostierung, sowohl im Kompost als auch auf der Rasenfläche, wo sie Mulch und Laub verarbeiten. Ihre nährstoffreichen Kothäufchen werden zu einer natürlichen Düngergabe für Ihren Rasen.

Viele Regenwürmer im Erdreich sind ein gutes Zeichen, denn dadurch lässt sich auf einen gesunden Boden schließen. Ausgelaugte, trockene und karge Böden werden von den Tieren indes gemieden.

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Wie lassen sich die Wurmhaufen vermeiden?

Regenwurm im Rasen
Regenwürmer sind überaus nützlich und sollten möglichst im Boden bleiben

Sicherlich können die kleinen, klebrigen Wurmhäufchen für den einen oder anderen Gartenbesitzer ärgerlich sein, dennoch handelt es sich nicht um einen Befall und die Regenwürmer sollten keinesfalls bekämpft werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen, und die Anzahl der Häufchen sogar zu reduzieren.

Wurmhäufchen verschwinden von selbst

Die einfachste Methode ist es, der Natur das Problem zu überlassen. Beim nächsten kräftigen Regenschauer werden die Häufchen weggespült. Dadurch verteilen sich die nährstoffreichen Erderhebungen und düngen das Umfeld. Ist es stattdessen trocken, zerfallen die Haufen ebenfalls mit der Zeit von ganz allein. Wer nicht so lange warten möchte, kann sie auch einfach mit einem Rechen bzw. einer Harke auf der Rasenfläche verteilen.

Bodenauflockerung reduziert Wurmhäufchen

Es wird angenommen, dass Regenwürmer verdichtete Böden bevorzugen, da sich hier Vibrationen besser ausbreiten und die Erdbewohner eher vor Gefahren gewarnt werden. Durch ein Auflockern des Bodens reduzieren sich die Schwingungen und die Regenwürmer ziehen sich in der Regel in tiefere Erdschichten zurück. In Folge gibt es deutlich weniger Regenwurmhinterlassenschaften im Rasen.

Achten Sie daher darauf, Ihren Rasen regelmäßig zu lüften und die oberen Erdschichten aufzulockern. Vor allem bei stark verdichteten Lehmböden empfiehlt es sich, im Frühling den Rasen zu sanden. Mähen Sie dafür zuerst den Rasen kurz und bearbeiten Sie die Oberfläche anschließend mehrmals mit einem Vertikutierer. Anschließend geben Sie gut fünf Liter Quarzsand pro Quadratmeter aus, der sich mit der Zeit mit der Erde vermischt und dort als Drainage dient. In der Regel dauert es beim Sanden allerdings mehrere Jahre, bis der Boden entsprechend durchlässig ist.

Absammlung und Umsiedlung von Regenwürmern

Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung von Wurmhäufchen ist es, die Regenwürmer per Hand abzusammeln und umzusieden. Schneiden Sie den Rasen am besten vorher mit dem Mähroboter oder Rasenmäher kurz. Starten Sie Ihre Suche an einem regenreichen Tag nach Einbruch der Dämmerung, da die Würmer hauptsächlich nachtaktiv sind. In der Regel finden Sie die Tiere in unmittelbarer Nähe von bereits vorhandenen Wurmhäufchen.

Setzen Sie die nützlichen Helfer anschließend irgendwo im Garten aus, wo sie unstört von ihren Vorteilen profitieren können. Ideale Orte sind beispielsweise bepflanzte Flächen wie Gemüse- oder Hochbeete und Komposthaufen für eine schnellere Verrottung.

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THEMEN:   Tiere Erde Rasen Nützlinge

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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