Blumentipps

Essbare Blumen und Blüten für den Garten

Gemüse und Obst ist nicht das Einzige, was der heimische Nutzgarten bereithält. Einige Zierpflanzen sind ebenfalls essbar und präsentieren sich als blühende Dekoration in Salaten oder würzige Beigabe in Suppen und Soßen. Wir stellen Ihnen zwölf essbaren Blühpflanzen vor, die es sich auszuprobieren lohnt.

Blüten auf einer Süßspeise
Essbare Blüten sorgen für eine fantasievolle Verzierung von Speisen und können direkt mitgegessen werden
Inhaltsverzeichnis

Essbare Stauden: Blühende Zierde und gesunde Inhaltsstoffe

Gemüse- und Zierpflanzen lassen sich nicht so eindeutig unterscheiden, wie es zunächst scheint. Denn auch ein Staudengarten hält einige essbare Arten bereit, deren Blätter, Blüten und Triebe Sie verzehren können. Während sich einige roh für Salat eignen, lassen sich andere Sorten schmackhaft zubereiten und verzieren warme Gerichte.

Einige der essbaren Stauden sehen bereits appetitlich aus. Für einige Gartenfreunde scheint es dennoch seltsam, einfach in die frischen Blüten der Taglilie hineinzubeißen. Wer auf abwechslungsreiche Kost setzt, erhält mit essbaren Blühpflanzen jedoch weitreichende Möglichkeiten, die farbenfrohe Dekorationen mit gesunden Inhaltsstoffen zu verbinden.

Tipp 1: Ackerlauch

Ackerlauch

Ähnlich wie andere Pflanzen der Gattung Lauch lässt sich der Ackerlauch (Allium ampeloprasum) als Gewürz- und Heilpflanze nutzen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe werden ihm sowohl eine desinfizierende als auch eine verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Geschmack und Reizwirkung fallen beim Ackerlauch milder aus als bei Zwiebeln und Knoblauch. Wer die sommergrüne Staude einmal probieren möchte, kann die Blüten, Blätter und Zwiebeln entweder roh oder gegart genießen.

Tipp 2: Acker-Senf

Acker-Senf

Die reifen Samenkörner des Acker-Senfs (Sinapis arvensis) finden bereits in der Herstellung von Speisesenf Verwendung. Neben den Samen sind aber auch die Blätter essbar und eignen sich in feingehackter Form als Zugabe in Salaten und als Gewürz. Die Blütenknospen lassen sich ähnlich wie Brokkoli zubereiten, während sich die krautigen Teile der Staude durch längeres Kochen als Gemüse eignen.

Tipp 3: Dahlien

Dahlien

Dahlien (Dahlia) erscheinen auf den ersten Blick nicht als essbare Staude. Ihre Knollen verfügen jedoch über einen hohen Stärkeanteil und gehörten deshalb schon vor über 1.000 Jahren zu den Grundnahrungsmitteln vieler Ureinwohner in Mittelamerika. Nach ihrer Entdeckung fanden die frostempfindlichen Pflanzen in Europa eine Weiterkultivierung als Zierpflanze und hielten in vielen privaten Gärten Einzug. Die Auslese orientierte sich jedoch nicht am Aroma der Knollen, sondern stellte ausschließlich die Schönheit der Blüten in den Vordergrund.

Heute finden sich auch Dahlien, die schöne Blüten mit aromatischen Knollen verbinden. Die sogenannten "Deli Dahlien" halten vielseitige Geschmacksrichtungen bereit, die an Fenchel, Kohlrabi, Schwarzwurzel oder Sellerie erinnern. Die Knolle der essbaren Stauden lassen sich wie Kartoffeln zubereiten. Nach der Ernte im Herbst putzen und schälen Sie die Knollen. Anschließend lässt sich das Gemüse in Salzwasser kochen, anbraten oder frittieren. Dahlienblüten verschönern außerdem Salate und lassen sich entweder sortenrein oder auch gemischt verwenden.

Tipp 4: Duftnessel

Duftnessel

Ein weiterer Tipp für essbare Stauden besteht in der Duftnessel (Agastache), die ein leichtes Aroma von Anis und Minze verströmt. Während sich die Blätter der Blühpflanze als Tee eignen, verzieren sie zusammen mit den kerzenförmigen Blüten Salat und andere Speisen. Die Ernte der Pflanzenteile sollten Sie am besten direkt nach deren Austrieb vornehmen, da Blüten und Blätter zu dieser Zeit besonders zart ausfallen und ein intensives Aroma besitzen.

Tipp 5: Funkien

Funkien

Die frischen Blätter und jungen Austriebe von Funkien (Hosta) erinnern an Spinat und lassen sich als wohlschmeckendes Blattgemüse in ähnlicher Form verwenden, kochen und dünsten. Da die auch als Herzblattlilien bekannten Stauden bei Schnecken äußerst beliebt sind, sollten Sie den gefräßigen Tieren zuvorkommen und unversehrte Blätter möglichst zeitig ernten. Zeigen sich ab Juni die mild-süßlichen Blüten, lassen sich diese als essbare Dekoration in Salaten oder Süßspeisen verwenden.

Tipp 6: Gemeine Ochsenzunge

Gemeine Ochsenzunge
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Die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis) bietet Gartenfreunden fleischige Blätter und Triebe, die sich als wohlschmeckendes Gemüse zubereiten lassen. Indem Sie die Triebspitzen bereits vor der Blütezeit abschneiden, lassen sich die Pflanzenteile ähnlich wie Spinat verwenden und zeigen sich als leckere Ergänzung von Wok-Gemüse. Als appetitliche Dekoration für Desserts und Salat eignen sich auch die kleinen Blüten, die ansprechende violettblaue Akzente setzen.

Tipp 7: Hornveilchen

Hornveilchen

Mit ihren farbenprächtigen Blüten sind Hornveilchen (Viola cornuta) ein beliebter Schmuck für Balkone, Terrassen und Gärten. Die Blüten der Veilchen sind aber nicht nur schön anzusehen, sondern verfügen gleichzeitig über ein feines und süßliches Aroma. Sie eignen sich daher als schmackhafte Dekoration für Süßspeisen, Desserts und Eis. Wer möchte, kann die farbenfrohen Blüten außerdem als Eiswürfel einfrieren und Getränke sowie Limonaden verzieren.

Tipp 8: Schmalblättriges Lungenkraut

Schmalblättriges Lungenkraut

Der Geschmack des Schmalblättrigen Lungenkrauts (Pulmonaria angustifolia) erinnert an Gurken. In der Naturheilkunde findet es sich traditionell als Husten-Tee, für den die gesamten oberirdisch sichtbaren Pflanzenteile Verwendung finden. Nach ihrer Trocknung gießen Sie die Blätter mit frischem Wasser auf und lassen den Tee für einige Zeit ziehen.

Neben den Blättern lassen sich aber auch die jungen Triebe, die im Frühjahr sprießen, als Salat zubereiten. Wer möchte, kann das schmalblättrige Lungenkraut mit klassischen Salatpflanzen wie Kopfsalat oder Rucola kombinieren oder Bohnen- und Gurkensalat mit dem wohlschmeckenden Kraut verfeinern.

Tipp 9: Löwenzahn

Löwenzahn

In vielen Gärten zeigen sich ab April die strahlend gelben Blüten des Löwenzahns (Taraxacum officinale). Sie dienen als wohlschmeckende Zutat für Gelees, Brotaufstriche oder honigähnlichen Sirup und bieten sich als optisch ansprechende Dekoration an.

Die Löwenzahnblätter stehen in der Küche jedoch im Vordergrund und lassen sich zum Beispiel in Salaten verwenden. Sie verfügen über ein herbes Aroma und schmecken aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe leicht bitter. Ein besonders leckeres Geschmackserlebnis entsteht übrigens aus der Kombination mit zuvor angebratenen Walnüssen, Haselnüssen und Pinienkernen.

Tipp 10: Pfirsichblättrige Glockenblume

Pfirsichblättrige Glockenblume

Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) wirkt zwar auf den ersten Blick nicht wie eine essbare Staude, verfügt jedoch über vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Ihre Blätter besitzen einen süßlichen Geschmack und lassen sich sowohl als Salatbeigabe oder als Zutat für Smoothies verwenden. Die Blüten, die sich in weißen und blauen Akzenten von Mai bis August zeigen, eignen sich als essbare Dekoration, die Salate oder Süßspeisen verziert.

Tipp 11: Taglilien

Taglilien

Die Taglilie (Hemerocallis) zeigt sich in vielen heimischen Gärten als farbenfrohe Zierpflanze, von der sich nahezu alle Pflanzenteile kulinarisch verwerten lassen. In der chinesischen Küche erfreut sich insbesondere die Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) großer Beliebtheit und findet bereits seit Jahrhunderten als beliebtes Gemüse Verwendung.

Der Geschmack der essbaren Blüten richtet sich nach dem Nektargehalt und reicht von herb bis süßlich, wobei sich jeweils eine leicht zitronige Note erkennen lässt. Die Blüten eignen sich daher als farbenfrohe Dekoration, die sowohl Salate als auch Süßspeisen bereichert.

Während sich die jungen Sprossen der essbaren Stauden als Gemüse dünsten lassen, erinnern die mehligkochenden Knollen der Blühpflanze in Geschmack und Konsistenz an Maronen. Im Garten breiten sich Taglilien schnell aus. Wer die Stauden im Frühjahr teilt, kann die Gartenarbeit daher nutzen, um frische Taglilienknollen zu ernten.

Tipp 12: Wiesen-Schaumkraut

Wiesen-Schaumkraut

Das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) besticht auf der Blumenwiese mit zarten, weiß- bis rosafarbenen Blüten. Sie erfreuen aber nicht nur Schmetterlinge, sondern eignen sich auch als essbare Dekoration. Die jungen Blätter der hübschen Staude sollten Sie hingegen vor der Blüte sammeln.

Blätter und junge Sprossen schmecken leicht scharf und erinnern an Kresse. Sie verleihen sowohl Butterbroten als auch Salaten ein leckeres Aroma. Darüber hinaus dient Wiesen-Schaumkraut als Gewürz für Kräutersuppen, Kräuterbutter sowie Kräuterquark und bereichert auch zahlreiche andere Kräutergerichte mit einer würzigen Note.

Hinweis und Buchtipp

Für die Richtigkeit der Informationen sowie der dargestellten Blumen und Blüten übernehmen wir keine Verantwortung. Bitte gehen Sie vor dem Verzehr einer Pflanze sicher, dass es sich dabei wirklich um eine essbare Variante handelt!

THEMEN:   Blumen Pflanzenwissen Rezepte

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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