Hausmittel

Essig im Garten verwenden: 7 hilfreiche Anwendungstipps

Essig ist nicht nur als Gewürz, sondern vor allem auch als Haushaltsreiniger sehr beliebt. Selbst im Garten kann er nützliche Dienste leisten - vorausgesetzt, das Naturprodukt wird richtig angewendet.

Essig im Garten verwenden
Essig ist ein richtiges Allround-Hausmittel und kann auch vielseitig im Garten verwendet werden © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

1. Tipp: Richtigen Essig wählen

Es gibt viele verschiedene Arten von Essig, die sich in der Herstellung und den Inhaltsstoffen unterscheiden. Für den Einsatz im Garten ist herkömmlicher weißer Tafel- oder Haushaltsessig am besten geeignet, da er mit fünf bis sechs Prozent den niedrigsten Säureanteil besitzt. Eine Überdosierung ist hiermit am wenigsten wahrscheinlich. Alternativ können auch Obst- und Apfelessig verwendet werden, die meist zwischen fünf und 15 Prozent Essigsäure enthalten.

Die mit bis zu 25 Prozent sehr säurehaltige Essigessenz ist hingegen nicht zu empfehlen, da eine sehr starke Verdünnung nötig ist. Gleiches gilt für Essigreiniger, der als Reinigungsmittel zusätzliche Inhaltsstoffe besitzt und daher nicht im Garten verwendet werden sollte.

2. Tipp: Boden mit Essig düngen

Einige Gartenpflanzen bevorzugen einen sauren Boden, um sich optimal entfalten zu können. Dazu gehören beispielsweise Hortensien, Rhododendren, Rosen und Gardenien. Mit Hilfe von Essig kann der Säuregehalt erhöht bzw. der pH-Wert des Bodens gesenkt werden. Geben Sie einfach zwei Esslöffel Essig in drei Liter Wasser und gießen Sie damit den Wurzelbereich.

Um eine Übersäuerung zu vermeiden, sollte nur etwa alle drei Monate mit Essig gedüngt und der aktuelle Säuregehalt regelmäßig mit einer pH-Wert-Messung im Auge behalten werden. Berücksichtigen Sie auch stets die Beetnachbarn, da nicht alle Pflanzen einen sauren Boden vertragen.

3. Tipp: Tiere natürlich fernhalten

Durch seinen intensiven und unangenehmen Geruch lassen sich mit Essig viele unerwünschte Tiere auf natürliche Art und Weise fernhalten und vertreiben. Dazu gehören unter anderem Hunde, Katzen, Hasen, Waschbären oder auch Ratten. Sprühen Sie Essig auf die betroffenen Stellen, beispielsweise die Katzentoilette im Blumenbeet, oder stellen Sie Schalen im Garten auf. Auch getränkte Lappen am Zaun oder vor einem Mäuse- oder Rattennest können Tiere abhalten. Da sich der Essiggeruch mit der Zeit verflüchtigt, sollte der Vorgang wöchentlich wiederholt werden.

4. Tipp: Pflanzenschädlinge bekämpfen

Essig gegen Blättläuse und Ameisen
Richtig eingesetzt, lassen sich Blattläuse und andere Schädlinge mit Tafelessig vertreiben © mein Gartenexperte

Tafelessig ist ein hervorragendes Hausmittel gegen Pflanzenschädlinge wie Blattläuse. Besprühen Sie befallene Pflanzen am besten mehrmals am Tag mit einem stark verdünnten Essig-Wasser-Gemisch aus einem Teelöffel Essig und zwei Litern Wasser. Vergessen Sie nicht die Blattunterseiten, wo sich die Blattläuse häufig ansiedeln. Noch effektiver ist das Mittel, wenn Sie etwas Spülmittel mit ins Wasser geben.

Auch Ameisenstraßen, die sich auf der Terrasse oder dem Balkon gebildet haben, können Sie mit etwas Essigwasser schonend umleiten. Dazu einfach die betroffenen Stellen einige Tage lang regelmäßig einsprühen. Der Essiggeruch überdeckt die Duftstoffe (Pheromone), mit der die Ameisen ihre Straßen markieren.

5. Tipp: Pilzbefall mit Essig behandeln

Pilzerkrankungen kommen bei Pflanzen immer mal wieder vor. Meist sind sie an Verfärbungen und Flecken an Stielen, Blättern und Blüten zu erkennen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen beispielsweise der falsche und echte Mehltau, der Sternrußtau, der Rostpilz oder die Kraut- und Braunfäule an Tomaten. Durch den Einsatz von Essig lassen sich Pilzerkrankungen in gewissem Maße vorbeugen und bekämpfen, da der pH-Wert der Blätter gesenkt und das Pilzwachstum dadurch hemmt wird. Mischen Sie zwei Esslöffel Essig mit zwei Litern Wasser und sprühen Sie die Pflanzen damit großzügig zwei Mal wöchentlich ein.

6. Tipp: Pflanzgefäße und Gartengeräte reinigen

Mit der Zeit können sich durch das Gießen mit Leitungswasser unschöne Kalkablagerungen auf Metall-, Kunststoff- und unbeschichteten Keramikkübeln bilden. Leichte Ablagerungen und andere Verschmutzungen können Sie einfach und zuverlässig mit Essig und einem Schwamm entfernen. Hartnäckigere Verkalkungen können Sie in einem Essig-Wasser-Gemisch einwirken lassen und anschließend mit einer Bürste abschrubben. So lassen sich auch Keime und Schimmel zuverlässig abtöten. Abschließend spülen Sie den Kübel mit einem Gartenschlauch ab und lassen ihn trocknen.

Essig kann auch Rost, Schmutz und Kalk von Gartengeräten entfernen und sie gleichzeitig desinfizieren, sodass keine Pflanzenkrankheiten übertragen werden. Tauchen Sie dazu die Gartenschere, Schaufel, Säge oder Harke in ein Essigbad und lassen Sie das Mittel einige Minuten einwirken. Danach kurz mit klarem Wasser abspülen und abtrocknen. Mechanische Geräte sollten zudem etwas eingeölt werden.

7. Tipp: Essig NICHT zur Unkrautbekämpfung geeignet

Viele Hobbygärtner schwören auf Essig zur Bekämpfung von Beikraut. Und obwohl das Hausmittel durchaus effektiv gegen unliebsame Gewächse im Garten wirkt, ist es alles andere als umweltschonend. Auf gepflasterten Flächen, wie Gehwegen, Einfahrten oder Terrassen, ist der Einsatz sogar rechtlich fragwürdig und kann zu einem Bußgeld führen. Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Essig, genau wie Salz, als unerlaubtes Pflanzenschutzmittel gilt oder nicht.

Wer dennoch gerne mit Essig gegen Unkraut vorgehen möchte, sollte zu speziell zugelassenen Herbiziden auf Essigbasis greifen, die für den Einsatz auf versiegelten Flächen zugelassen sind. Darüber hinaus gibt es noch andere, umweltschonendere Methoden zur Unkrautbekämpfung.

THEMEN:   Hausmittel Dünger Gartenreinigung Pflanzenschädlinge

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
Kommentare

Verfasse jetzt den ersten Kommentar!