Feuersalamander im Garten: Tipps für Schutz & Lebensraum
Wissenswertes
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist eine der auffälligsten heimischen Amphibienarten Europas. Seine schwarze Grundfarbe mit leuchtend gelben, manchmal auch orangefarbenen Flecken oder Streifen dient sowohl der Tarnung als auch der Warnung: Seine Hautdrüsen produzieren ein leicht giftiges Sekret, das ihn vor Fressfeinden schützt.
Feuersalamander leben überwiegend in feuchten, schattigen Laub- und Mischwäldern in der Nähe von Bächen, Quellrinnen oder Teichen. Tagsüber verstecken sie sich in morschem Holz, unter Steinen oder in Laubhaufen. Erst in der Dämmerung und bei Regen werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Ihre Laichzeit liegt in der Regel zwischen März und Mai, in der die Weibchen ihre bereits entwickelten Larven ins Wasser absetzen.
In Deutschland sind sie weit verbreitet, vor allem in Mittelgebirgsregionen wie dem Harz, dem Schwarzwald oder der Eifel. Durch Lebensraumverlust, Straßenverkehr und Pilzerkrankungen sind die Bestände vielerorts stark rückläufig. Umso wichtiger ist es deshalb, auch in naturnahen Gärten geeignete Rückzugsräume zu schaffen.
Schon gewusst?
Je nach Region wird der Feuersalamander auch Feuermolch, Erdsalamander, Erdmolch, Regenmolch, Gelber Schneider, Tattermandl oder sogar Regenmännchen genannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Größe: 15 bis 20 Zentimeter, selten bis 25 cm
- Aussehen: Schwarzer Körper mit leuchtend gelben bis orangefarbenen Flecken oder Streifen
- Lebensraum: Feuchte, schattige Laub- und Mischwälder, Gärten mit Versteckmöglichkeiten und Wassernähe
- Aktivitätszeit: Dämmerung und Nacht, besonders bei feuchtem Wetter
- Nahrung: Insekten, Würmer, Schnecken, Spinnen
- Fortpflanzung: Weibchen bringen lebende Larven in Gewässern zur Welt (Frühjahr bis Sommer)
- Schutzstatus: Streng geschützt nach Bundesnaturschutzgesetz; fangen, verletzen oder töten ist verboten
Lebensraum und Verhalten
Die zur Familie der Echten Salamander (Salamandridae) gehörenden Feuersalamander bevorzugen kühle, feuchte und schattige Lebensräume, wie sie in naturbelassenen Laub- und Mischwäldern zu finden sind. Besonders wohl fühlen sie sich in Regionen mit klaren, sauberen Quellbächen oder kleinen Waldtümpeln, die für die Fortpflanzung notwendig sind. Sie verbringen den größten Teil ihres Lebens an Land, suchen aber regelmäßig feuchte Rückzugsorte auf, um ihre empfindliche Haut vor dem Austrocknen zu schützen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Amphibien sind Feuersalamander überwiegend terrestrisch, also an Land, unterwegs. Nur ihre Larven entwickeln sich im Wasser. Die erwachsenen Tiere halten sich tagsüber meist in Verstecken unter Steinen, Wurzeln, altem Laub oder morschem Holz auf und werden erst mit Einbruch der Dämmerung aktiv. Nach einem warmen Sommerregen kann man sie mit etwas Glück auch im eigenen Garten beobachten, wenn sie auf Nahrungssuche gehen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken, die sie mit ihrer klebrigen Zunge fangen. Dabei sind sie eher langsame Jäger, die sich auf ihre gute Tarnung verlassen.
Die Schwanzlurche sind standorttreu und bleiben ihr gesamtes Leben oft in einem Umkreis von nur wenigen hundert Metern. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden, wenn sie ungestört bleiben - ein Grund mehr, ihren Lebensraum sorgsam zu schützen.
Feuersalamander erkennen
Wer einen Feuersalamander im Garten entdeckt, erkennt ihn meist sofort: Kein anderes heimisches Tier besitzt diese auffällige schwarz-gelbe Zeichnung, die als Warnsignal gegenüber Fressfeinden dient. Die individuelle Fleckenverteilung ist bei jedem Tier einzigartig und kann zur Wiedererkennung einzelner Exemplare genutzt werden, ähnlich wie ein Fingerabdruck. Die Tiere sind langgestreckt gebaut, haben einen kräftigen Körper, einen breiten Kopf und glänzende, feuchte Haut. Sie erreichen eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern. Ihre Bewegungen wirken bedächtig und schwerfällig, was sie besonders charakteristisch erscheinen lässt.
Feuersalamander sind nacht- und dämmerungsaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in kühlen, feuchten Bereichen, beispielsweise unter Steinen, in alten Wurzelstöcken, auf Komposthaufen oder in Mauerlücken. Bei feuchter Witterung, besonders nach Regen, wagen sie sich jedoch auch tagsüber hervor. Im Garten entdeckt man sie häufig in der Nähe von Teichen, Regentonnen oder feuchten Senken, wo sie nach Insekten und Würmern suchen. Anders als viele annehmen, sind sie keine typischen Wasserbewohner, sondern benötigen lediglich geeignete Gewässer zur Ablage ihrer Larven.
Wer sich nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um einen Feuersalamander handelt, sollte auf folgende Merkmale achten:
- Schwarze Grundfarbe mit gelben oder orangefarbenen Flecken oder Streifen
- Glänzende, feuchte Haut
- Kurzer Schwanz (etwa ein Drittel der Körperlänge)
- Träge, gemächliche Fortbewegung
Geschützter Gartenbesucher
Der Feuersalamander steht in Deutschland unter strengem Schutz gemäß § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) und ist in der EU-Artenschutzverordnung (Anhang IV der FFH-Richtlinie) aufgeführt. Das bedeutet:
- Es ist verboten, Feuersalamander zu fangen, zu verletzen, zu töten oder zu stören.
- Auch das Zerstören oder Verändern ihrer Lebensstätten ist untersagt.
- Das Halten, Züchten oder Handeln mit Feuersalamandern ist nur mit einer behördlichen Ausnahmegenehmigung erlaubt, beispielsweise für wissenschaftliche Zwecke.
Wer also ein Tier im Garten entdeckt, sollte es niemals anfassen oder umsetzen. Selbst gut gemeinte Hilfe kann Schaden anrichten, da die empfindliche Haut der Amphibien auf menschliche Handcreme, Seife oder Schweiß reagiert.
Darüber hinaus sind Feuersalamander in vielen Regionen durch Krankheitserreger wie der Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans) bedroht. Diese wird oft unbemerkt durch den Menschen verbreitet, beispielsweise über schmutzige Schuhe, Gartengeräte oder Wassergefäße. Daher gilt:
- Keine Tiere oder Wasser aus anderen Regionen in den eigenen Garten bringen.
- Gartengeräte, Gummistiefel und Eimer reinigen, wenn sie zuvor an anderen Gewässern genutzt wurden.
Mit etwas Rücksicht lässt sich so verhindern, dass Krankheitserreger in lokale Salamanderbestände eingeschleppt werden.
Lebensraum im Garten fördern
Ein naturnah gestalteter Garten kann für Feuersalamander zu einem wertvollen Rückzugsort werden, der ausreichend Feuchtigkeit, Schatten und Versteckmöglichkeiten bietet. Das Ziel besteht darin, Bedingungen zu schaffen, die denen eines feuchten Waldrandes oder Bachufers ähneln.
1. Natürliche Strukturen schaffen
Feuersalamander lieben Verstecke! Besonders gut geeignet sind:
- Laub- und Asthaufen in schattigen Bereichen
- Totholz, Wurzeln oder Steinhaufen als sichere Rückzugsorte
- Kleine Mauern aus Naturstein mit Spalten und Nischen
- Komposthaufen an feuchten Stellen (nicht zu heiß oder trocken)
- Diese Strukturen bieten nicht nur Schutz vor Sonne und Fressfeinden, sondern auch Nahrung, da sie zahlreiche Insekten und Würmer anziehen.
2. Feuchte Rückzugsorte erhalten
Da Feuersalamander über die Haut atmen, benötigen sie ein feuchtes Mikroklima. Ideal sind:
- Schattige Gartenbereiche unter Bäumen oder großen Sträuchern
- Bodenmulden oder kleine Teiche mit flachen Ufern
- Moosbewachsene Steine und dicht bewachsene Ecken
Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenhäcksel hält die Feuchtigkeit im Boden und sorgt für ein angenehmes Mikroklima.
3. Wasserstellen naturnah gestalten
Feuersalamander brauchen saubere, stehende oder langsam fließende Gewässer, um ihre Larven abzulegen. Ein kleiner Gartenteich mit flachem Randbereich, der durch Pflanzen wie Sumpfdotterblume oder Wasserminze beschattet wird, kann ideale Bedingungen bieten. Wichtig ist, dass keine Fische eingesetzt werden, da diese die Salamanderlarven fressen würden.
4. Chemie vermeiden
Verzichten Sie konsequent auf Pestizide, Herbizide und Kunstdünger. Diese Stoffe schaden nämlich nicht nur den Salamandern selbst, sondern auch ihren Beutetieren sowie dem empfindlichen Bodenleben.
5. Ruhezonen schaffen
Feuersalamander reagieren empfindlich auf Lärm und Erschütterungen. Ruhige, selten betretene Gartenecken mit natürlichem Unterwuchs bieten ihnen ideale Rückzugsräume.
Gefahren im Garten vermeiden
1. Vermeiden Sie gefährliche Wasserstellen
Feuersalamander können in steilen Regentonnen, Pools oder Teichen mit glatten Wänden leicht ertrinken, da sie keine Möglichkeit haben, wieder herauszuklettern. Bringen Sie daher an Wasserbehältern immer Aussteighilfen an, zum Beispiel ein schräg gestelltes Brett, ein Ast oder ein grobes Gitter. Regentonnen sollten stets mit einem Deckel oder Gittereinsatz gesichert sein.
2. Vorsicht beim Mähen und Umgraben
Da Feuersalamander tagsüber in Verstecken ruhen, werden sie beim Rasenmähen, Umgraben oder Laubentfernen leicht verletzt oder getötet. Kontrollieren Sie feuchte, schattige Bereiche vor der Gartenarbeit und arbeiten Sie besonders vorsichtig rund um Steine, Holzstapel und Laubhaufen.
3. Lichtverschmutzung reduzieren
Künstliche Beleuchtung stört die nächtlichen Aktivitäten vieler Amphibien. Vermeiden Sie Dauerbeleuchtung im Garten oder nutzen Sie Bewegungsmelder mit warmweißem Licht, um Feuersalamander und Insekten zu schonen.
4. Keine Katzen an Rückzugsorten
Hauskatzen sind geschickte Jäger und können Feuersalamander schwer verletzen. Wenn Katzen freien Zugang zum Garten haben, sollten empfindliche Bereiche mit dichter Bepflanzung oder kleinen Zäunen geschützt werden.
5. Keine fremden Tiere oder Pflanzen aussetzen
Fremde Amphibien oder Pflanzen können Krankheitserreger oder Parasiten einschleppen, die für Salamander gefährlich sind. Verwenden Sie nur heimische Pflanzen und verzichten Sie auf das Umsetzen von Tieren aus anderen Regionen.
6. Straßen und Wege entschärfen
Falls Ihr Garten an eine Straße oder einen stark frequentierten Weg grenzt, können Feuersalamander beim Wandern leicht überfahren werden. Kleine Durchlässe, Steinränder oder lockere Hecken bieten Schutz und Orientierung.
Mit diesen einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen schaffen Sie einen sicheren Lebensraum, in dem Feuersalamander ungestört leben und sich fortpflanzen können.
Häufig gestellte Fragen
Sind Feuersalamander gefährlich für Menschen oder Haustiere?
Feuersalamander sind für Menschen harmlos, sollten aber nicht angefasst werden. Ihre Haut sondert ein leicht giftiges Sekret ab, das bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen kann. Für Hunde und Katzen ist der Kontakt ebenfalls unangenehm, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Kann man Feuersalamander im Garten ansiedeln?
Direkt ansiedeln lässt sich ein Feuersalamander nicht, er sucht sich seinen Lebensraum selbst. Wer jedoch feuchte, schattige und strukturreiche Bereiche im Garten schafft und auf Chemikalien verzichtet, erhöht die Chancen, dass sich die Tiere von allein ansiedeln.
Wie kann ich Feuersalamander schützen, wenn ich einen finde?
Wenn Sie ein Tier entdecken, nicht anfassen oder umsetzen. Achten Sie darauf, dass der Lebensraum möglichst ungestört bleibt, und sichern Sie potenzielle Gefahrenquellen wie Regentonnen.
Wann sind Feuersalamander aktiv?
Feuersalamander werden vor allem bei feuchtem Wetter in der Dämmerung oder nachts aktiv. An warmen, trockenen Tagen verstecken sie sich unter Steinen, Laub oder Holz.
Was tun, wenn ein Feuersalamander verletzt ist?
Verletzte Tiere sollten Sie nicht selbst behandeln. Wenden Sie sich an eine örtliche Wildtierstation, den NABU oder die Untere Naturschutzbehörde. Diese wissen, wie die Tiere fachgerecht versorgt werden können.
Darf man Feuersalamander füttern oder in ein Terrarium setzen?
Nein, Feuersalamander stehen unter strengem Schutz. Das Fangen, Halten oder Füttern ist verboten und kann strafrechtlich verfolgt werden. Die Tiere kommen am besten zurecht, wenn man sie einfach in Ruhe lässt.
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