Teichfische

Fische im Teich halten: Geeignete Arten, Haltung und Pflege

Ein Gartenteich ist erst vollständig, wenn Fische darin einen natürlichen Lebensraum finden. Er schafft einen optischen Hingucker und wirkt entspannend. Damit sich die Fische im Gartenteich wohlfühlen, lange leben und Sie viel Freude daran haben, sollten einige wichtigen Details beachtet werden.

Goldfisch im Gartenteich
Fische bringen Leben in den Gartenteich, benötigen aber auch entsprechende Pflege
Inhaltsverzeichnis

Welche Wassertiefe und -menge sollte ein Fischteich haben?

Goldfische können theoretisch bereits ab einer Wassertiefe von 80 Zentimeter eingesetzt werden. Diese Mindesttiefe ist erforderlich, damit der Teich im Winter nicht vollständig zufriert. In Regionen, wo die Wintertemperaturen immens sinken, wird deshalb eine Teichtiefe von mindestens 100, besser 120 Zentimeter, empfohlen. Ab dieser Tiefe können auch größere Fische eingesetzt werden. Bei einer Wassertiefe um die 150 Zentimeter haben Sie in Kombination mit dem Teichumfang viel Spielraum für verschiedene Fischarten.

Bei flachen oder kleinen Teichen unter 5.000 Kubikmeter sollten Sie auf einen Fischbesatz besser verzichten, da das biologische Gleichgewicht häufig darunter leidet. Im Sommer erwärmt sich das Wasser zu sehr, wodurch die Sauerstoffsättigung sinkt. Den Tieren fehlt zudem die Rückzugsmöglichkeit in kältere Regionen. Für den Winter benötigen Sie außerdem eine alternative Überwinterungsmöglichkeit wie beispielsweise ein großes Aquarium.

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Welche Fischarten eignen sich für einen Gartenteich?

Nicht alle Fischarten sind für den Gartenteich geeignet. Zudem ist es von der Teichgröße abhängig, welche Fische sich darin wohl fühlen. Folgende Arten sind besonders empfehlenwert:

Fischart Größe Farbe Teichtiefe (mind.)
Algenfresser / Grundeln 10 bis 15 cm graubraun 70 cm
20 cm für Paarung
Goldelritzen 5 bis 8 cm orange 70 cm
10 cm für Paarung
Goldfische bis 35 cm orange 100 cm
Goldschleien 40 bis 60 cm orange 70 cm
Koikarpfen 70 bis 80 cm rot, weiß, schwarz gefleckt 150 cm
Orfen 25 bis 50 cm orange, silber, blau 80 cm
Rotfedern 20 bis 30 cm silber, rote Flossen 70 cm
20 cm für Paarung
Shubunkin 15 bis 30 cm rot, gelb, orange, blau, weiß, schwarz gefleckt 70 cm
15 cm für Paarung
Sonnenbarsch 10 cm bläulich-olivbraun 70 cm
20 cm für Paarung

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Wie viele Fische sollten in einen Gartenteich?

Gruppe Koikarpfen
Wird die Fischmenge zu knapp berechnet, ist der Gartenteich schnell überfüllt

Damit Ihre Fische ausreichend Platz zum Leben haben, ist die Teichgröße beziehungsweise die vorhandene Wassermenge entscheidend für die richtige Besatzmenge. Kennen Sie die Wassermenge Ihres Gartenteichs, können Sie die maximale Fischanzahl leicht selbst errechnen. Für gefilterte Gartenteiche gibt es eine einfache Faustformel, die als guter Anhaltspunkt dient:

1 Zentimeter Fisch pro 50 Liter Wasser

Bei einem ungefilterten Naturteich sollten mindestens 150 bis 200 Liter pro Zentimeter Fisch gerechnet werden. Verwenden Sie bei der Berechnung stets die Maximallänge, die ein Fisch im ausgewachsenen Zustand erreicht und bedenken Sie, dass sich Teichfische mit der Zeit vermehren könnten. Je nach eingesetzter Fischart können die Werte allerdings variieren, da manche Fische mehr Lebensraum benötigen als andere.

Unser Experten-Tipp:
Häufig wird die Teichbepflanzung sowie das Bodensubstrat in der Kalkulation vergessen, die ebenfalls Platz benötigen. Bei einem 7 bis 12 m² großen Teich sollten Sie daher rund 1.000 Liter von der Wassermenge abziehen, die den Fischen zur Verfügung steht.

Mehr Platz für Koikarpfen

Anders verhält es sich bei Fischarten, die überdurchschnittlich viel Platz benötigen. Dazu gehören vor allem Kois. Wenngleich sie als Jungtiere noch wenig Raum brauchen, so sollten Sie auch hier immer ihr Wachstum berücksichtigen. Für erwachsene Kois sollten deshalb 3.000 Liter Wasser pro Exemplar eingerechnet werden.

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Wie wird Wassermenge im Teich berechnet?

Da Gartenteiche in der Regel in "Stufen" mit Tief-, Mittel- und Flachwasserzonen angelegt sind, müssen Sie mehrere Messungen vornehmen. So geht's:

  • Alle 50 Zentimeter Teichtiefe, -länge und -breite messen und die Anzahl der Messungen notieren
  • Jeweils Tiefen-, Längen- und Breitenwerte miteinander addieren und durch die Anzahl der Messungen dividieren
  • Nun haben Sie drei Durchschnittswerte (Tiefe, Länge und Breite), die Sie miteinander multiplizieren, um das Wasservolumen zu erhalten
  • Das Volumen mit Tausend multiplizieren, wodurch Sie die Wassermenge in Litern erhalten
  • Hinweis: Bei dem Endergebnis handelt es sich lediglich um die ungefähre Wassermenge, die aber zur Ermittlung zur maximalen Fischanzahl ausreicht

Beispiel für einen 3 x 3 Meter großen Gartenteich mit einer Durchschnittstiefe von 1,2 Meter:

3 Meter x 3 Meter x 1,2 Meter = 10,8 Kubikmeter x 1.000 = 10.800 Liter Wasser

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Wann sollten Fische in den Teich gesetzt werden?

Der beste Zeitpunkt zum Einsetzen neuer Fische in den Gartenteich ist das Frühjahr, wenn kontinuierlich mindestens zehn Grad Celsius herrschen. Ist der Teich neu angelegt, benötigen die Pflanzen im Durchschnitt circa zwölf Wochen, um sich zu verwurzeln und eine für Fische wichtige Aufgabe zu erledigen: Die Umwandlung von schädlichem Kohlenmonoxid in Sauerstoff. Das bedeutet, die ersten Fische sollten erst zwölf Wochen nach der ersten Bepflanzung eingesetzt werden.

Grundsätzlich sollte das Einsetzen aber nicht später als Mitte August vorgenommen werden, damit sich die Fische bis zum Winterbeginn gut einleben und stärken können.

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Wie werden Teichfische richtig gefüttert?

Fisch mit Fischfutter
Die richtige Fischfütterung ist von der Jahreszeit und der Wassertemperatur abhängig

Teichfische müssen, wie Aquarienfische auch, regelmäßig gefüttert werden. Je nach Fischart und Jahreszeit sollten Sie dabei unterschiedliches Futter bereithalten.

Für Goldfische und Koikarpfen gibt es Pelletfutter, das mehr Fett und Proteine enthält. Sie liefern den Tieren die nötige Energie und wichtige Nährstoffe, belasten aber auch das Wasser. Daher empfiehlt sich für Pellets eine entsprechende Teichfilteranlage.

Teichsticks eigenen sich für alle Fischarten und besonders zur Fütterung in Naturteichen. Allerdings sollten den Fischen dann auch andere Nahrungsquellen, wie zum Beispiel Algen und Insektenlarven, zur Verfügung stehen.

Bei Jungtieren und kleinen Fischen bietet sich Flockenfutter an, da sie dieses besser aufnehmen können. Wie bei allen Futterarten sollten Sie stets auf die Menge achten, da ungefressenes Fischfutter das Wasser belastet und schnell an Vitaminen verliert.

Fütterung nach Jahreszeit und Wassertemperatur

Je nach Jahreszeit sollten sich die Inhaltsstoffe im Fischfutter unterscheiden. Im Frühling ist eine Versorgung mit Vitaminen und hochwertigen Nährstoffen wichtig. Das Sommerfutter sollte hingegen proteinreich sein - vor allem, wenn noch junge Fische im Teich schwimmen. Für den Herbst lässt sich 70 % Sommer- mit 30 % Winterfutter mischen.

Bei der Futtermenge spielt vor allem die Wasserqualität und -temperatur eine wichtige Rolle. Je schlechter die Wasserqualität, desto weniger sollte gefüttert werden. Zwischen 20 und 26 °C empfiehlt es sich, 1 % des Fischgewichts an Ganzjahresfutter zu verfüttern, sofern keine natürliche Nahrung im Gartenteich vorhanden ist. Die Futtergabe sollte optimalerweise auf 3 bis 5 Fütterungen pro Tag verteilt werden. Steigt die Wassertemperatur im Hochsommer über 26 °C, sollte die Futtermenge halbiert werden.

Sobald die Wassertemperatur unter 20 °C fällt, reichen 1 bis 2 Rationen pro Tag. Bei unter 15 °C kann die Fütterung auf alle 2 bis 3 Tage reduziert werden. Im Winter bzw. wenn die Wassertemperatur unterhalb der 10 °C Marke fällt, sollte die Fischfütterung gänzlich eingestellt werden.

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Worauf ist bei der Bepflanzung von Fischteichen zu achten?

Im Idealfall setzen Sie Ihre Pflanzen in Pflanzkörbe. Dadurch verhindern Sie ein massives Durchwühlen der Erde durch die Fische und folglich einen höheren Verschmutzungsgrad. Zudem sind die Wurzeln in einem Pflanzkorb geschützter und schwieriger von den Fischen erreichbar, wodurch sie dementsprechend seltener angefressen werden.

Um für eine ausreichende Sauerstoffversorgung im Teich zu sorgen, sollten Sie Wasserpflanzen verwenden, die überdurchschnittlich viel Sauerstoff produzieren. Dies ist vor allem bei vielen Fischen angeraten. Häufig haben diese auch wasserreinigende Eigenschaften, was zu einer Verbesserung der Wasserqualität führt. Folgend einige Beispiele für solche Sauerstoffpflanzen:

  • Europäische Wasserfeder / Wasserprimel (Hottonia palustris)
  • Gemeiner Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
  • Gewöhnliches Quellmoos (Fontinalis Antipyretica)
  • Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Großer Moos-Farn / Algenfarn / Feenmoos (Azolla caroliniana)
  • Hornkraut / Raues Hornblatt / Gemeines Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Neuseeland-Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris nova zealandia)

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Benötigt man für einen Fischteich eine Pumpe?

Wenn Sie bei der Anlegung auf einige Wasserpflanzen mit hoher Sauerstoffabgabe achten, ist eine Teichpumpe erst ab einer Teichanlage mit fünf bis zehn Kubikmetern Wasservolumen erforderlich. Wichtig ist dann vor allem eine Umwälzpumpe, die für Wasserbewegung sorgt und den Teich mit Sauerstoff anreichert. Hier kommt es darauf an, welche Förder- beziehungsweise Umwälzleistung die Teichpumpe hat. Folgende werden in Anlehnung an die Teichgröße empfohlen:

Wasservolumen Umwälzleistung
bis 10 Kubikmeter 25 bis 60 Watt
1.000 bis 5.000 Liter / Stunde
bis 20 Kubikmeter 60 bis 150 Watt
6.000 bis 12.000 Liter / Stunde
bis 50 Kubikmeter mind. 80 Watt
10.000 Liter / Stunde

Die besten Teichpumpen im Vergleich »

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Wie schützt man Fische vor Reihern, Katzen und anderen Raubtieren?

Fischreiher im Gartenteich
Auch kleine Teiche können Besuch von einem Fischreiher bekommen

Ein Gartenteich zieht allerlei Tiere an - auch solche, die gerne Fische fangen und fressen. Dazu zählen neben dem Fischreiher auch Katzen, Marder, Waschbären und Füchse. Um die Teichfische entsprechend zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zu den effektivsten Methoden zählen:

  • Gartenteich mit Teichnetz überziehen
  • Errichten eines Drahtgespanns
  • Teichzaun errichten
  • Bewegungsmelder mit Wasserstrahl oder akustischem Signal
  • Glitzer- und Spiegeleffekte durch Dekoelemente
  • Fischreiher-Attrappe aufstellen
  • Anflugschneise von Raubvögeln blockieren
  • Unbequeme Standflächen schaffen

Mehr zum Thema: Fischreiher vom Gartenteich fernhalten: 7 effektive Tipps

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THEMEN:   Gartenteich Tiere Fische Tierhaltung

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
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