Blumenpflege

Fuchsien richtig pflanzen und pflegen: Anleitung & Tipps

Fuchsien verzaubern mit ihren elegant herabhängenden Blüten in leuchtenden Farben und sind ein Highlight für Garten, Balkon und Terrasse. Damit sie reich blühen und gesund bleiben, benötigen sie jedoch etwas Aufmerksamkeit. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Fuchsien richtig pflanzen, pflegen und überwintern.

Blühende Fuchsien
Richtig gepflanzt und gepflegt entfalten Fuchsien über Monate hinweg eine üppige Blütenpracht - selbst an schattigen Standorten
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Die Fuchsie (Fuchsia) gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) und stammt ursprünglich aus den feuchtwarmen Regionen Mittel- und Südamerikas. Mittlerweile gibt es über 100 verschiedene Arten und unzählige Zuchtformen, die sich in Wuchsform, Blütenfarbe und -größe unterscheiden. Besonders beliebt sind hängende Sorten für Ampeln sowie aufrecht wachsende Arten für Beete oder Kübel.

Charakteristisch für die Fuchsie sind ihre glockenförmigen Blüten in leuchtenden Farbtönen von Weiß über Rosa bis hin zu kräftigem Violett und Rot. Bei richtiger Pflege erstreckt sich die Blütezeit von Mai bis weit in den Herbst hinein. Fuchsien gelten als schattenliebende Pflanzen, die vor allem in halbschattigen bis schattigen Lagen ihre volle Pracht entfalten.

Obwohl die ursprünglichen Fuchsienarten nicht winterhart sind, wurden in den letzten Jahrzehnten einige Sorten gezüchtet, die mit unserem heimischen Klima gut zurechtkommen. Dennoch benötigen die meisten Fuchsien in der kalten Jahreszeit besonderen Schutz oder eine frostfreie Überwinterung im Haus.

Fuchsien-Pflege: Das Wichtigste in Kürze

  • Wuchsform: aufrecht oder hängend, je nach Sorte
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenfarben: Weiß, Rosa, Rot, Violett, zweifarbig
  • Standort: halbschattig bis schattig, wind- und regengeschützt
  • Boden: humos, locker, gleichmäßig feucht, leicht sauer
  • Pflege: regelmäßig gießen und düngen, verblühte Triebe entfernen
  • Überwinterung: frostfrei bei 5–10 °C, regelmäßig kontrollieren
  • Vermehrung: Stecklinge im Frühjahr oder Sommer
  • Besonderheiten: empfindlich gegen direkte Sonne und Trockenheit

Standort und Boden

Fuchsien als Kübelpflanzung
Aufgrund ihrer meist hängenden Blütenstände werden die schattenliebenden Fuchsien gerne in Blumenampeln gepflanzt

Am besten wachsen Fuchsien an halbschattigen bis schattigen Standorten, an denen sie vor direkter Mittagssonne und starkem Wind geschützt sind. Ideal sind Plätze, an denen sie morgendliche oder spätere Nachmittagssonne erhalten, zum Beispiel unter lichten Bäumen, auf Nordbalkonen oder an Hauswänden mit Ost- oder Westausrichtung. Direkte Sonneneinstrahlung über längere Zeiträume führt schnell zu Blattverbrennungen und verringert die Blühfreude.

Der Boden sollte möglichst locker und humos sein sowie gleichmäßig feucht, aber niemals staunass. Besonders gut eignet sich hochwertige Kübelpflanzenerde, die mit etwas Kompost oder Rindenhumus angereichert wird. Für Topfpflanzen empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Wurzelfäule zu vermeiden.

Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist optimal. In zu kalkhaltigen Böden neigen Fuchsien zu Chlorose, auch Bleichsucht genannt, die sich durch gelblich verfärbte Blätter bemerkbar macht. Gießen Sie daher möglichst mit Regenwasser, da es kalkarm ist und die Pflanzen schont.

Pflanzung

Fuchsien werden in der Regel nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland gesetzt, sobald keine Nachtfröste mehr drohen. Kübelpflanzen können bereits etwas früher ins Freie, sollten aber zunächst an die Außentemperaturen gewöhnt werden. Ideal ist eine ein- bis zweiwöchige Abhärtungsphase an einem geschützten, halbschattigen Platz.

Die beste Pflanzzeit für Fuchsienarten liegt zwischen Mai und Juni. Lockern Sie den Boden vorher gründlich auf und arbeiten Sie Kompost oder gut verrotteten Laubhumus ein. Für Kübel empfiehlt sich eine luftige, strukturstabile Blumenerde mit Tongranulat oder Perlite, um Staunässe zu verhindern. Bei Beetpflanzungen sollten Sie einen Abstand von etwa 25 bis 40 cm einhalten, je nach Wuchsform und Sorte. Hängende Fuchsien benötigen etwas mehr Raum, damit sie sich frei entfalten können. Setzen Sie die Pflanzen etwas tiefer, als sie im Topf standen. So können sich zusätzliche Wurzeln bilden, was die Standfestigkeit und Nährstoffaufnahme verbessert. Nach dem Einpflanzen sollten Fuchsien gründlich angegossen werden. Anschließend schützt eine dünne Schicht aus Rindenmulch oder Pinienrinde vor Verdunstung und hält den Wurzelbereich angenehm feucht.

Pflege

Weiße und rote Fuchsienblüten
Es gibt unzählige Fuchsienarten in den unterschiedlichsten Farben, was sie zu einer beliebten Gartenpflanze macht

Fuchsien gehören zu den etwas anspruchsvolleren Blühpflanzen, die Ihre Aufmerksamkeit jedoch mit einer üppigen und langen Blütezeit danken. Besonders wichtig ist dabei eine gleichmäßige Wasserversorgung. Die Erde sollte stets leicht feucht sein, aber nicht durchnässt. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule, während längere Trockenheit die Pflanze ihre Blütenknospen abwerfen lässt. Gießen Sie am besten morgens oder am frühen Abend mit weichem, kalkarmem Wasser - idealerweise Regenwasser.

Während der Hauptwachstumsphase von Mai bis September benötigen Fuchsien außerdem regelmäßige Nährstoffzufuhr. Ein flüssiger Blühpflanzendünger im Abstand von ein bis zwei Wochen sorgt für kräftige Blätter und eine reiche Blüte. Im Kübel sollte überschüssiger Dünger allerdings immer gut ausgespült werden, um Salzablagerungen zu vermeiden.

Verblühte Blütenstände und welke Blätter sollten regelmäßig entfernt werden, um die Bildung neuer Knospen zu fördern und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Auch ein leichter Rückschnitt während der Saison regt zudem die Verzweigung an und sorgt für eine kompakte Wuchsform.

Nach der Blüte oder vor dem Einräumen ins Winterquartier empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt auf etwa ein Drittel der ursprünglichen Größe. So kann die Pflanze ihre Energie besser bündeln und im nächsten Frühjahr vital austreiben.

Vermehrung

Am besten lassen sich Fuchsien über Stecklinge vermehren. Die Methode bietet besonders im Frühjahr oder Sommer gute Erfolgsaussichten. Wählen Sie dazu kräftige, noch nicht verholzte Triebe aus und schneiden Sie etwa 5 bis 8 cm lange Stecklinge direkt unter einem Blattknoten ab. Entfernen Sie anschließend die unteren Blätter, damit kein Pflanzenmaterial in der Erde fault.

Die Stecklinge werden anschließend in kleine Töpfe mit magerer Anzuchterde oder einem Gemisch aus Torf und Sand gesetzt. Da hohe Luftfeuchtigkeit entscheidend ist, empfiehlt es sich, die Töpfe mit einer transparenten Haube oder einem Gefrierbeutel abzudecken. Achten Sie dabei auf regelmäßiges Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Bereits nach zwei bis drei Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind, können sie in nährstoffreichere Erde umgesetzt werden. Durch einen leichten Rückschnitt nach dem Umtopfen verzweigen sich die jungen Fuchsien besser und wachsen zu buschigen Pflanzen heran.

Alternativ ist auch eine Vermehrung durch Teilung älterer Pflanzen möglich, doch dies gelingt nur bei stark wachsenden, mehrjährigen Exemplaren. In der Praxis ist die Stecklingsvermehrung meist einfacher und liefert zuverlässigere Ergebnisse.

Überwinterung

Fuchsien im Garten überwintern
Einige Fuchsienarten, die meist auf Fuchsia magellanica basieren, sind bedingt winterhart und benötigen lediglich etwas Schutz

Viele Fuchsienarten sind nicht winterhart und müssen vor den ersten Frösten ins Haus oder in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Nur speziell gezüchtete Gartenfuchsien überstehen milde Winter im Freien, wenn sie gut geschützt sind und am besten etwas tiefer gepflanzt werden. Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 5 °C sinken, ist es Zeit, die Pflanzen hereinzuholen.

Vor dem Einräumen sollten alle Triebe auf etwa ein Drittel ihrer Länge zurückgeschnitten und welke oder kranke Pflanzenteile entfernt werden. Kübelpflanzen sollten am besten in einen hellen, kühlen Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C gestellt werden, beispielsweise in einen Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder einen unbeheizten Keller mit Fenster. Der Wurzelballen darf über die Wintermonate nicht austrocknen, sollte aber nur mäßig feucht gehalten werden, da Staunässe im Winter besonders schädlich ist.

Im Winter verliert die Fuchsie zudem ihre Blätter und legt eine Ruhepause ein. Erst ab März, wenn die Tage wieder länger werden, treibt sie erneut aus. Dann kann sie langsam wieder wärmer und heller gestellt und etwas häufiger gegossen werden. Ab April ist auch eine erste Düngung sinnvoll. Nach den Eisheiligen dürfen Fuchsien schließlich wieder ins Freie.

Wer winterharte Sorten im Garten kultiviert, sollte diese im Herbst kräftig zurückschneiden und mit einer dicken Schicht aus Laub oder Reisig abdecken. Zusätzlich sollte die Wurzelzone mit Gartenvlies oder Tannenzweigen geschützt werden. Ein geschützter Standort, etwa an einer Hauswand, erhöht die Überlebenschancen deutlich.

Krankheiten und Schädlinge

Fuchsien gelten zwar nicht als besonders anfällig, doch unter ungünstigen Bedingungen können verschiedene Krankheiten und Schädlinge auftreten. Zu den häufigsten Pilzkrankheiten zählt die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea), die bei feuchter Witterung und dichter Bepflanzung auftritt. Betroffene Blätter zeigen graue Beläge und faulen rasch. Auch Fuchsienrost tritt gelegentlich auf. Er ist durch gelbe Flecken und rostbraune Sporen auf den Blattunterseiten zu erkennen. Entfernen Sie in beiden Fällen befallene Pflanzenteile sofort und sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Auch Wurzelfäule kann auftreten, wenn der Boden dauerhaft zu nass ist. Hier hilft nur, die Erde trocknen zu lassen und künftig sparsamer zu gießen.

Bei den Schädlingen sind Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilben am häufigsten. Sie treten vor allem bei zu warmer und trockener Luft auf, beispielsweise bei Pflanzen im Haus oder im Winterquartier. Ein regelmäßiges Absprühen der Blätter mit Wasser beugt einem Befall vor. Bei starkem Befall helfen biologische Mittel auf Basis von Neemöl oder Schmierseife. Ein weiteres Problem ist die Fuchsien-Gallmilbe, die vor allem die Triebspitzen befällt. Die Blätter verkrüppeln und die Blüten bleiben aus oder deformieren sich. Hier hilft meist nur ein konsequenter Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Die befallenen Pflanzenteile sollten im Hausmüll entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Welche Fuchsien sind winterhart?

Einige Sorten, insbesondere solche mit Fuchsia-magellanica-Abstammung oder sogenannte "Freilandfuchsien", vertragen mildere Winter besser und können draußen überwintern. Dies ist allerdings nur bei ausreichendem Schutz und in gut durchlässigem Boden möglich.

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Wie werden Fuchsien richtig überwintert?

Sorten, die nicht winterhart sind, sollten vor Frost in ein frostfreies, möglichst helles Winterquartier gestellt werden. Die Temperaturen sollten im Bereich von etwa 5 bis 10 °C liegen. Gießen Sie im Winter nur sparsam, und ein Rückschnitt vor dem Einräumen hilft der Pflanze.

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Warum wirft meine Fuchsie Blüten oder Knospen ab?

Mögliche Ursachen sind Trockenstress, zu starke Sonneneinstrahlung oder Nährstoffmangel. Auch Temperaturschwankungen oder ein zu feuchter Wurzelbereich sind möglich. Abhilfe schaffen regelmäßiges Gießen in Maßen, Düngung und ein gleichmäßiger Standort.

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Wie oft sollte man Fuchsien düngen?

Während der Wachstums- und Blütezeit empfiehlt sich etwa alle ein bis zwei Wochen ein flüssiger Blühpflanzendünger. Bei Einsatz von Langzeitdünger reicht meist eine Gabe im Frühjahr.

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Kann ich Fuchsien auch im Schatten pflanzen?

Ja, sie bevorzugen sogar halbschattige bis schattige Standorte, die insbesondere vor starker Mittagssonne geschützt sind. Allerdings benötigen sie dennoch etwas helles Umgebungslicht, damit sie gut blühen.

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Kann man Fuchsien auch in Balkonkästen oder Ampeln ziehen?

Viele Sorten eignen sich gut für Kübel, Kästen oder Ampeln. Wichtig ist eine gute Drainage, ausreichend großer Wurzelraum und regelmäßige Wasserversorgung. Direkte Sonne und zu kleine Gefäße sind hingegen ungünstig.

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THEMEN:   Blumen Kübelpflanzen Pflanzenpflege Pflanzenwissen

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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