Gartengestaltung

Garten neu anlegen: Planung und Pflanzen

Nach einem Hausbau ist das Grundstück meist kahl und erdig. Selbst beim Hauskauf kommt es häufig vor, dass der Garten jahrelang nicht richtig gepflegt wurde und komplett neu angelegt werden muss. Wir erklären, worauf es bei der Planung und Pflanzenwahl ankommt und geben weitere hilfreiche Tipps.

Neu gestalteter Garten
Um sich den Traum vom eigenen Garten zu erfüllen, ist einiges an Planung erforderlich
Inhaltsverzeichnis

Gartenplanung: Je sorgfältiger, desto besser

Grundsätzlich gilt bei alten und verwilderten Gärten: Erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, damit überhaupt geplant werden kann. Je nach Garten kann das schon einmal einen Sommer lang dauern, denn nicht immer dürfen alle Büsche, Bäume und Sträucher beseitigt werden. Und wer sich je in den Kampf mit Brombeeren gewagt hat, der weiß: Es dauert. Sobald allerdings Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, beginnen Eigentümer von Bestandsgebäuden dort, wo auch Neuhausbesitzer anfangen: bei der Planung.

  • Was sind die Möglichkeiten?
    Sicherlich lässt sich auch aus dem kleinsten Garten ein wahres Paradies erschaffen. Dennoch spielt die Fläche bei der Planung eine wichtige Rolle. Wer nur ein kleines Gartenstückchen sein Eigen nennt, der kann keine riesige Terrasse samt Gartenhaus, Spielplatz, Blumenbeeten, Gewächshaus und Rasenfläche gemeinsam einplanen. Und ein parkähnliches Grundstück wirkt öde und verlassen, wenn sich Gartenhaus und Terrasse förmlich auf der riesigen Fläche verlaufen.
  • Was möchte ich?
    Diese Frage ist mitentscheidend für die Gartengestaltung. Soll der Garten möglichst pflegeleicht sein? Wie schaut es mit Kindern aus, sollen die ihren Spielplatz haben? Gibt es Haustiere, die mitberücksichtigt werden müssen?
  • Wie gestalte ich den Garten?
    Dies ist natürlich eine Kostenfrage. Jedoch ist es hin und wieder sinnvoll, für die erste Gestaltung eine Fachfirma mit ins Boot zu holen, die quasi den Ausgangspunkt für die kommenden Jahre setzt.

Ein Großteil der heutigen Gärten besinnt sich auf alte Tage zurück und offenbart einen Mischgarten. Rasen mischt sich mit Wildgarten, Blumenbeete, Büsche, Sträucher, kleinere Bäume und Gemüseecken runden das Panorama ab. Dazwischen liegen die menschlichen Ruheinseln, also die Terrasse oder auch ein Gartenplatz mittendrin.

Pflanzenauswahl: Geschmack und Klima sind wichtige Faktoren

Neu angelegtes Blumenbeet mit Gehweg
Vor allem die Blumen- und Pflanzenwahl sollte gut durchdacht sein

Fakt ist: Es gibt kein richtig und kein falsch. Die Pflanzen im eigenen Garten müssen sich immer am eigenen grünen Daumen und der zur Verfügung stehenden Zeit orientieren. Wer absolut keine Lust an der Gartenarbeit hat, der wird mit pflegeintensiven Pflanzen kaum glücklich - oder aber, er muss einen Gärtner beauftragen. Das gilt übrigens auch für Hecken zur Einfriedung: Sie mögen wunderschön grün sein, doch erfordern sie jährlich viel Arbeit, die nicht selten einen Zollstock beinhaltet. Aber auf was kommt es allgemein bei den Pflanzen an?

  • Mehrjährig: Wirklich pflegeleicht, dafür aber wunderschön und nachhaltig, sind Beete, die sich quasi vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst selbst gestalten. Wer keine Lust hat, sich einmal einzulesen, der sollte für die Bepflanzung einmal einen Fachmann beauftragen. Die Kür ist, solche Stecklinge, Büsche und Pflanzen zu wählen, die Jahr für Jahr wiederkommen, während der Saison keine Arbeit machen, aber das Beet monatlich in einem völlig neuen Blütenglanz erstrahlen lassen. Die Pflegearbeit beschränkt sich auf das Abschneiden verblühter Pflanzen.
  • Rasen: Der wohlbekannte englische Rasen erfordert Arbeit. Mit Tieren und Kindern im Haus eignet er sich ohnehin nicht. Doch wie wäre es mit einem Mix aus Spielplatzwiese und Blumenwiese? Letztere wird allenfalls zwei Mal im Jahr gemäht, ansonsten darf sie bunt vor sich hin blühen und Insekten eine Nahrungsquelle bieten. Tipp: Ein alter Baumstamm oder ein Ast, der der in der Wiese verwittern darf, bietet den Tieren Unterschlupf und schafft mehr Natürlichkeit. Insektenhotels oder, ein wenig abseits, ein Wall aus alten Ästen bringen noch mehr natürliches Leben in den Garten.
  • Büsche / Sträucher: Die Wahl ist vielfältig. Wieder stellt sich die Frage nach dem Arbeitsaufwand. Verschiedene Bonsai sehen meist grandios aus, doch nur, wenn der "Friseur" regelmäßig zuschneidet. Auch die Wuchshöhe der Büsche spielt eine wichtige Rolle.
  • Nutzgarten: Sie sind oft pflegeleichter, als sich viele Menschen vorstellen können. Kräuter lassen sich beispielsweise auch in Blumenbeete einsetzen, was nicht selten den Vorteil hat, dass Läuse oder Ungeziefer nicht an die Pflanzen gehen. Wer es einfach möchte, der kann ein Hochbeet oder eine Pflanzwand anlegen.

Generell empfiehlt es sich, vor der ersten Anlage in eine Bodenanalyse zu investieren. Nicht jedes Erdreich eignet sich für alle Pflanzenarten und es wäre schade, viel Geld in die Pflanzen zu investieren, nur damit diese eingehen.

Weitere Tipps für den eigenen Garten

Rasensprenger
Eine automatische Bewässerung erleichert die spätere Gartenpflege enorm

In vielen Teilen Deutschlands herrscht schon seit längerer Zeit häufig oder immer wieder Dürre. Die macht natürlich vor dem eigenen Garten keinen Halt. Wer nun als Hausbesitzer den Garten neu anlegt, der ist gut beraten, sich gleich bei der Anlage um die Gartenbewässerung zu kümmern. Viele Wässerungssysteme lassen sich zu Beginn besser installieren als später. Aber welche Möglichkeiten bestehen?

  • Die günstige Lösung: Sie sieht nicht unbedingt gut aus, ist aber spielend leicht selbst herzustellen: Ein Wasserschlauch wird rundherum mit kleinen Löchern versehen und angeschlossen. In der Erde oder um die Pflanzen verlegt, sickert nun immer Wasser aus den Löchern und nährt die Pflanze.
  • Teurere Lösungen: Sie bestehen aus Rasensprinklern, aber auch aus Beetsprinklern und werden in der Erde verbaut, sodass auch die Wasserleitung unterirdisch verläuft. Bei Bedarf fahren die Sprühköpfe aus und wässern den Garten.
  • Smarte Lösungen: Sie sind meist mit den unterirdischen Anlagen verknüpft. Via App, Sprachbefehl oder auch in Kombination mit Wetteranlagen bewässern sie den Garten automatisch dann, wenn es notwendig ist. So lässt sich der Garten deutlich nachhaltiger betreuen.

Und wie steht es um die Pflege? Für kleinere Gartenstücke eignen sich Mähroboter, allerdings müssen hier die Beete sauber abgetrennt sein, zudem sollten die Roboter nicht nachts fahren oder dann, wenn Hund und Katze alleine mit dem Mähgerät im Garten sind. Bei größeren Gärten kann ein Rasentraktor nicht nur das Gras kurzhalten, sondern viel Spaß machen.

Anderes Equipment hängt von der Art des Gartens ab. Ein Spaten, eine Harke, auch ein Elektrohäcksler und Elektrosägen sind feste Bestandteile des Geräteschuppens. Sinnvoll ist es, auf Lösungen mit einem langen Stiel zu achten. Das Pflegen von Gemüse- oder Blumenbeeten geht deftig in die Knie und den Rücken, wenn ständig gehockt oder gebückt gearbeitet werden muss.

Fazit: Den eigenen Garten planen, nicht den der anderen

Tatsächlich ist das einer der wichtigsten Merksprüche. Gerade in Neubausiedlungen lässt sich immer wieder beobachten, dass Hausbesitzer nicht ihre persönlichen grünen Oasen schaffen, sondern die, die möglichst der ganzen Nachbarschaft bestens gefallen. Hand aufs Herz: Würde auch das eigene Schlafzimmer so eingerichtet werden, dass es Familie X vier Häuser weiter gefällt? Natürlich muss sich der Garten an gewisse Konventionen und Vorgaben halten, doch innerhalb derer darf sich jeder sein Grundstück so gestalten, wie es dem eigenen Geschmack entspricht.

Dafür ist allerdings Planung notwendig. Es gilt, realistisch zu sein, denn die wenigsten Menschen haben dauerhaft Zeit, jedes Wochenende stundenlang nur mit Harke und Gartenschere bewaffnet durch das Grün zu wandern. Die Gestaltung und die Pflanzenauswahl müssen zum eigenen Können und dem tatsächlichen Zeitfenster passen. Oft ist es sinnvoll, die erste Gestaltung und Saat vom Fachmann erledigen zu lassen. Natürlich ist dieser Weg teurer, doch wissen Gärtner genau, welche Pflanzen im Beet vom Frühjahr an einen ständigen, aber sich abwechselnden Blütenteppich bieten, der kaum Aufwand bedarf. Auch verrät ein Gärtner, wie es um das Erdreich bestellt ist und welche Maßnahmen unternommen werden müssen, dass Gras, Blume oder Gemüse überhaupt gedeihen können.

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Autor Frank Gerlach
Über den Autor
Frank Gerlach
Als gelernter Landschaftsgärtner hat Frank ein Faible für nützliche Gartengeräte aller Art. Daher testet und schreibt er für sein Leben gern über Rasenmäher, Heckenscheren und Co. Seine Ideen im Landschaftsbau sind ausgezeichnet.
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