Teichbauanleitung

Gartenteich anlegen und bepflanzen: Anleitung und Tipps

Ein eigener Teich ist der Traum zahlreicher Gartenbesitzer. Die Kosten sowie der Arbeitsaufwand stellen für viele allerdings ein Hindernis dar. Mit dem richtigen Standort sowie einer entsprechenden Größe bleiben jedoch sowohl der Aufwand als auch die Anschaffungskosten überschaubar. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Teichplanung ankommt und welche Arbeitsschritte erforderlich sind, um einen Gartenteich professionell anzulegen.

Bepflanzter Gartenteich
Mit der richtigen Planung gelingt der Teichbau auch in Eigenregie © Nowis - Wikimedia | CC BY-SA 3.0
Inhaltsverzeichnis

Wichtige Vorüberlegungen zum Gartenteichbau

Bevor es an das eigentliche Anlegen des Gartenteichs geht, sollten Sie zunächst einige wichtige Punkte bedenken:

Sicherheit

Leben Kinder oder Haustiere mit im Haus, sollte die Sicherheit am Gartenteich stets an oberster Stelle stehen. Doch auch um Unfälle bei Besuchen durch Freunde und Verwandte vorzubeugen sind allgemeine Sicherheitsvorkehrungen ratsam. Hierfür eignen sich spezielle Teichnetze oder Teichgitter, welche das Gewässer abschirmen. Außerdem empfiehlt es sich, Rosen oder ähnliche dornige Pflanzen entlang des Teichrandes zu platzieren. Diese halten Kinder normalerweise zuverlässig vom Teich fern.

Standortwahl

Bei einem Gartenteich handelt es sich um ein empfindliches kleines Ökosystem, weshalb dessen Standort auf der Grundlage bestimmter Kriterien ausgesucht werden sollte. Bei der Standortwahl sind besonders die folgenden Aspekte entscheidend:

Abstand zu Bäumen wahren
Ein besonderes Risiko für Ihren Gartenteich stellen Laubbäume dar. Denn sobald Laub in den Teich gelangt, steigt der Säuregehalt des Gewässers. Schlimmstenfalls kann es zu einer Übersäuerung kommen, wodurch für Lebewesen im Wasser die Gefahr besteht, eine Vergiftung zu erleiden. Darüber hinaus sollten Sie ausreichend Abstand zu Gas- und Stromleitungen einhalten. Überbauen Sie diese außerdem nicht mit dem Teich, da dies bei Wartungsarbeiten Schwierigkeiten bereiten könnte.

Windrichtung berücksichtigen
Wind trägt dazu bei, dass sich das Gewässer regelmäßig durchmischt. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Wasserqualität des Teichs aus.

Untergrund beachten
Möchten Sie einen Gartenteich anlegen, sollte ein möglichst flaches Gelände gewählt werden. Somit ist gewährleistet, dass bei starken Regenfällen kein überschüssiges Regenwasser aus dem Garten in den Teich fließt. Dies beugt einer Übersäuerung des Gewässers vor. Zudem überflutet der Teich beim Überlaufen nicht den Garten. Bei starkem Gefälle sollten Sie stets die tiefste Stelle bevorzugen.

Lichtverhältnisse
Ein Gartenteich sollte weder zu sonnig noch zu schattig liegen, weshalb Sie die Lichtverhältnisse unbedingt im Vorfeld abklären sollten. Damit die Pflanzen des Gartenteichs ideale Wachstumsbedingungen genießen können, gelten 6 Stunden Sonne pro Tag als ideal. Mehr Sonneneinstrahlung sollte es jedoch nicht sein, da sich der Teich ansonsten zu stark erwärmt, was das Algenwachstum begünstigt. Dies hätte einen Sauerstoffmangel und schlimmstenfalls ein Fischsterben zur Folge.

Stromanschluss
Überlegen Sie sich vorab, ob der gewählte Standort alle Voraussetzungen für benötigte Stromquellen erfüllt.

Gartenteich mit Seerosenblättern
Der geplante Gartenteich sollte möglichst nicht zu sonnig stehen, da dadurch das Algenwachstum angeregt wird

Größe und Form

In erster Linie orientiert sich die Größe des Teiches an Ihren Platzverhältnissen. Je umfangreicher der Wasseranteil ausfällt, desto besser funktioniert auch die Selbstreinigung des Gewässers. Denn das biologische Gleichgewicht stellt sich dann schneller ein. Große Teiche verlangen unter Umständen eine Baugenehmigung. Zur Vermeidung von Bußgeldern sollten Sie bereits zum Planungszeitpunkt Rücksprache mit der zuständigen Behörde halten.

Die Form des Teiches sollte sich an der übrigen Gartengestaltung orientieren. Liegen geschwungene und naturhafte Konturen zugrunde, ist ein runder Teich geeignet. Zu einer rechtwinkligen Linienführung passt hingegen ein rechteckiges Modell. Wer ausreichend Platz hat, kann auch über den Bau eines Bachlaufs oder kleinen Wasserfalls nachdenken.

Unser Experten-Tipp:
Fertigen Sie sich im Vorfeld eine Skizze Ihres Gartens an. Auf diese Weise fällt es leichter, mehrere Varianten auszuprobieren und sich das Endergebnis bildlich vorzustellen.

Art des Teiches

Auch über die Art des Teiches sollten Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken machen. Während ein Fertigteich im Anschluss an den Erdaushub lediglich einzusetzen ist, erfordert ein Folienteich etwas mehr Ausstattung sowie ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl. Sollen Fische und Lebewesen im Teich einziehen, sollten Sie die Voraussetzungen für einen geeigneten Lebensraum schaffen. Ein reiner Naturteich benötigt hingegen weitaus weniger Technik.

Teichtechnik

Der Umfang der Teichtechnik orientiert sich an der Art, der Bauweise sowie der Größe des Teiches. Je größer der Teich ausfällt, desto weniger Technik ist in aller Regel erforderlich. Ganz auf die technische Ausstattung zu verzichten, ist hingegen nicht zu empfehlen. Der Kot von Fischen sowie deren Futterreste tragen zu einem Anstieg der Phosphat- und Stickstoffkonzentration bei, was die Entstehung einer Algenblüte begünstigt.

Nicht nur für eine bessere Qualität und mehr Sauerstoff im Wasser, sondern auch für ein entspanntes Plätschern, sorgt zudem eine Fontäne oder ein kleiner Wasserfall. Einige Teichpumpen besitzen bereits entsprechende Funktionen.

Unser Experten-Tipp:
Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, direkt ein Filtersystem zu integrieren. Eine Nachrüstung verursacht meist hohe Kosten.

Benötigtes Material und Werkzeug

Damit Sie direkt mit dem Teichbau starten können, sollten Sie im Vorfeld die wichtigsten Materialien und Werkzeuge parat haben. Dazu zählen vor allem:

  • Teichfolie: je nach Größe des geplanten Teichs
  • Teichvlies: schützt die Folie von unten
  • Böschungsmatten, Pflanztaschen und Gitterkörbe: erleichtern das Anpflanzen
  • Spaten oder Bagger zum Ausheben
  • Schere oder Cuttermesser
  • Schnur und Zollstock
  • Teichpumpe und Filteranlage
  • Steine zum Beschweren und Dekorieren
  • Teichpflanzen für Rand- und Wasserbepflanzung

Teichpumpen im Vergleich »

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So legen Sie einen Folienteich Schritt für Schritt an

Neu angelegter Folienteich mit Wasserpflanzen
Folienteiche ermöglichen eine flexible Größe und Form und sind auch für Laien leicht realisierbar

Haben Sie einen passenden Standort ausfindig gemacht, kann der Bau Ihres Teiches beginnen. Haben Sie sich für einen Folienteich entschieden, umfasst Ihr Projekt insgesamt diese sechs Schritte:

  1. Teichumfang festlegen und skizzieren
  2. Ausheben des Teichs
  3. Teichuntergrund auskleiden
  4. Teichfolie sichern
  5. Teichfilter anbringen und Teich befüllen
  6. Bepflanzung

Schritt 1: Teichumfang festlegen und skizzieren

Im ersten Schritt ist es erforderlich, den gewünschten Teichumfang zu markieren. Am besten gelingt dies mit Hilfe eines Gartenschlauchs oder eines Seils. Alternativ gelingt die Markierung auch mit Holzpflöcken. Bei sandigem Untergrund ist auch die Markierung mit einer weißen Linie möglich.

Schritt 2: Ausheben des Teichs

Jetzt ist es an der Zeit, die Grube für den Teich auszuheben. Bei kleineren Teichen reicht dafür ein Spaten. Die Grasnarbe ist hierbei von außen nach innen zu entfernen. Bei größeren Teichen ist der Einsatz eines kleinen Baggers sinnvoll.

Wichtig ist, dass Sie Ihren Teich in diese drei Zonen aufteilen:

  • Uferzone
  • Flachwasserzone (bis max. 50 Zentimeter Tiefe)
  • Tiefwasserzone (ab 50 Zentimeter Tiefe)

Heben Sie zunächst die gesamte Teichfläche bis zur ersten Tiefenstufe aus. Anschließend empfiehlt es sich, die Zonen einzeln auszuheben. Das vorzeitige Markieren erleichtert das Vorgehen dabei erheblich. Die Übergänge der Zonen sollten nicht zu steil ausfallen. Denn andernfalls kommt es zu einem Abrutschen der Erde, sodass sich keine Pflanzen ansiedeln können. Da die Tiefwasserzone von Fischen zum Überwintern genutzt wird, sollte diese etwa einen Meter tief ausfallen.

Schritt 3: Teichuntergrund auskleiden

Um die Teichfolie vor Gefahren aus dem Erdreich zu schützen, ist zunächst ein spezielles Teichvlies zu verlegen. Hier sind verschiedene Zuschnitte und Stärken erhältlich. Die optimale Dicke ist sowohl von der Teichtiefe als auch der Bodenbeschaffenheit abhängig. Scharfkantige Steine und spitze Wurzeln sollten Sie vorab entfernen.

Im Anschluss geht es an das Verlegen der Teichfolie. Deren Größe lässt sich bequem mit einer Schnur ermitteln. Die allgemeinen Empfehlungen liegen bei einem 40 Zentimeter breiten Rand. Bei mehreren Bahnen empfiehlt sich das Überlappen von 20 bis 30 Zentimeter. Achten Sie beim Verlegen darauf, dass die Teichfolie überall flach auf dem Boden aufliegt und keine Falten aufweist. Hierfür ist es ratsam, die Hilfe von Familie und Freunden einzuholen.

Unser Experten-Tipp:
Achten Sie unbedingt auf eine hohe Qualität der Teichfolie! Wählen Sie diese nicht zu dünn, um eine langjährige Nutzungsdauer zu erzielen. Zertifizierte Folien mit einem hohen Kautschuk-Anteil sind zu empfehlen. Außerdem sollten diese einfach zu entsorgen sein und keinen Sondermüll darstellen.

Schritt 4: Teichfolie sichern

Die Sicherung der Teichfolie gelingt am besten mit einer Böschungsmatte in der Flachwasserzone. Diese gewährleistet das Gedeihen der Pflanzen, indem deren Kokosgewebe dem Substrat an Halt verleiht und ein Abrutschen bei Gefälle verhindert. Große Steine können zur Fixierung eingesetzt werden. Für Steilufer eignen sich sogenannte Pflanztaschen.

Schritt 5: Teichpumpe und -filter installieren und Teich befüllen

Nachdem Sie sich für eine Teichpumpe und einen Teichfilter entschieden haben, sollten Sie die Bedienungsanleitung genau lesen. Die jeweilige Anbringung ist hier genau beschrieben. Halten Sie sich unbedingt den Zugang zur Wartungsklappe frei. Anschließend ist es an der Zeit, den Teich mit Wasser zu befüllen.

Schritt 6: Bepflanzung

Schneiden Sie die überstehende Folie mit einer Schere ab. Die Sumpfzone wird so lange mit Kies befüllt, bis die gesamte Folie abgedeckt ist. Danach kann es an die Bepflanzung des Teichufers gehen. Für die Tiefwasserzone sind Gitterkörbe geeignet, da sich die Wasserpflanzen somit bequem einsetzen lassen. Da Pflanzen zur Wasserreinigung beitragen, sollten Sie nicht an der Bepflanzung sparen.

Unser Experten-Tipp:
Platzieren Sie große Steine besser am Teichrand statt im Gewässer selbst. Denn diese speichern zu viel Wärme, sodass die nächtliche Regenerierung eingeschränkt wird.

So legen Sie Ihren Fertigteich an

Fertigteichschale mit Bachlauf und Fontäne
Fertigteichbecken bestehen meist aus Polyethylen (PE) und erleichtern den Teichbau

Wer das Verlegen der Teichfolie scheut, kann auch auf fertige Gartenteiche zurückgreifen, die online und im Baumarkt erhältlich sind. Sie sind in der Regel robuster und werden daher seltener undicht als Folie. Es gibt die Wannen in verschiedenen Größen und vielen unterschiedlichen Formen.

Auch beim Fertigteich ist zunächst der Teichumriss zu markieren sowie die Grube auszuheben. Für die Teichwanne sollten Sie jedoch beim Ausheben circa 15 Zentimeter mehr einkalkulieren. Im Anschluss bedecken Sie den Erdboden mit Sand. Überprüfen Sie die Seiten stets mit einer Wasserwaage - diese sollten allesamt waagrecht ausfallen.

Legen Sie anschließend eine lange Latte diagonal über den Teich und füllen Sie ihn zu einem Drittel mit Wasser. Die noch hohlen Stellen an den Rändern lassen sich nun mit Sand auffüllen. Danach kann die Teichpumpe eingebaut werden, die sich meist nur wenige Zentimeter über dem Teichboden befindet.

THEMEN:   Gartenteich

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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