Gartentipps für Juni

Wichtige Gartenarbeiten zur Sonnenwende

Gartenkalender Juni: Blühende Bauernhortensie
Blütensträucher wie die Bauernhortensie lassen sich im Juni vermehren

Der Juni leitet die Hochsaison im Garten ein. Alles blüht, fruchtet, gedeiht und verlangt nach Aufmerksamkeit. Die Gartenarbeiten reichen von Schneiden und Vermehren über Wässern und Pflegen bis hin zu Ernten und Düngen. Wir haben für Sie die wichtigsten Gartentipps für den Juni zusammengefasst.

Tipp 1: Baumscheiben freihalten

Steigen im Sommer die Temperaturen, konkurrieren Unkräuter und Gräser mit Bäumen um Nährstoffe und Wasser. Besteht ein dichter Bewuchs der Baumscheibe, die einen Bereich von 50 bis 100 Zentimetern rund um den Baumstamm beschreibt, fördert dieser außerdem die Kragenfäule. Im Obstgarten sollten Sie Ihren Rasen daher möglichst kurz und die Baumscheibe frei von jeglichem Bewuchs halten.

Eine Mulchschicht bestehend aus organischem Material reduziert außerdem das Wachstum von Unkräutern. Gleichzeitig hält Sie den Boden gleichmäßig feucht und wirkt dem Einwachsen von Gräsern in den Bereich der Baumscheibe entgegen. Verteilen Sie den Mulch zum ersten Mal, empfiehlt es sich, eine Handvoll Hornspäne unter dem Mulchmaterial auszubringen, um die Stickstoffbindung auszugleichen.

Tipp 2: Obstbäume bei Trockenheit gießen

Fällt der Juni besonders trocken aus, danken Ihnen Obstbäume ein regelmäßiges Wässern. Wird der Boden für die Gehölze zu trocken, werfen diese ihre Früchte nämlich frühzeitig ab oder entwickeln lediglich kleinbleibende Früchte. Während die Wassermenge vom jeweiligen Obstbaum abhängt, brauchen Apfelbäume während einer Trockenzeit rund 40 Liter Wasser pro Woche.

Neben dem regelmäßigen Griff zum Gartenschlauch lässt sich der unmittelbare Wurzelbereich durch eine Abdeckung mit Rindenkompost zusätzlich vor Verdunstung schützen. Der Fachhandel hält hier neben Mulchmaterial auch spezielle Mulchscheiben aus Kokosfasern bereit. Diese schützen die Baumscheibe und lassen sich zum Wässern einfach entfernen.

Tipp 3: Gewächshäuser lüften und schattieren

Gewächshaus im Garten
Ein Gewächshaus mit Schattierungs- und Belüftungsmöglichkeiten sorgt für optimale Klimabedingungen

Kultivieren Sie Gemüse wie Tomaten oder Gurken im Gewächshaus, müssen Sie die Pflanzen an heißen Sommertagen vor einer Überhitzung schützen. Insbesondere in gläsernen Gewächshäusern staut sich warme Luft schnell an. Schattiernetze an den Seitenwänden sowie unter dem Dach reduzieren die Sonneneinstrahlung.

Dennoch sollten Sie die Dachfenster in regelmäßigen Abständen öffnen, um eine gute Lüftung zu erzielen. Vor allem für große Gewächshäuser sind automatische Lüftungsklappen sinnvoll, die sich selbstständig öffnen und durch einen temperaturgesteuerten Mechanismus funktionieren.

Gewächshäuser im Vergleich »

Tipp 4: Holunderblüten ernten

Möchten Sie Sekt oder Sirup aus Holunderblüten herstellen, ist der Juni die ideale Zeit zur Ernte. Pflücken Sie die frischen Blütenstände des Schwarzen Holunders am besten früh morgens, nach dem sie einigen warmen Tagen ausgesetzt waren. Auf diese Weise erhalten die Blüten das beste Aroma und lassen sich ideal verwenden.

Schütteln Sie Dolden vor der Zubereitung von Holunderblütensekt oder Holunderblütensirup vorsichtig aus, schwenken Sie die Blüten anschließend in eiskaltem Wasser und lassen Sie sie schließlich auf einem Küchenpapier abtropfen.

Tipp 5: Junge Steckhölzer einkürzen

Bei vielen Blütensträuchern funktioniert die Vermehrung per Steckholz. Wer die Anzucht versucht, sieht spätestens im Juni, ob es funktioniert hat. So treiben die Triebstücke nun aus, die Sie im vergangenen Winter beispielsweise von Deutzie, Forsythie, Pfeifenstrauch oder Zierjohannisbeere geschnitten und in die Erde gesteckt haben.

Sobald die jungen Austriebe Ihrer Steckhölzer eine Länge von ungefähr zehn Zentimetern erreicht haben, lassen sie sich um die Hälfte einkürzen. Mit dieser Pflegemaßnahme fördern Sie die Verzweigung der Sträucher und regen ein buschiges Wachstum an. Möchten Sie die bewurzelten Jungpflanzen umsetzen, empfiehlt sich der nächste Herbst.

Tipp 6: Rasen zum zweiten Mal düngen

Grashalme
Rasen-Langzeitdünger sorgt bei den Graspflanzen für einen Wachstumsschub bis in den Hochsommer hinein

Im Juni erreichen Graspflanzen ihr stärkstes Wachstum. Gleichzeitig steigt der Nährstoffbedarf, sodass Ihnen Ihr grüner Teppich eine zweite Düngergabe dankt. Idealerweise verwenden Sie nach dem Rasenmähen einen Langzeitdünger und wählen für diese Gartenarbeit bewölktes Wetter.

Für ein einheitliches Wachstum der einzelnen Graspflanzen ist eine gleichmäßige Ausbringung des Rasendüngers entscheidend. Während geübte Gärtner die Nährstoffe oftmals per Hand verteilen, können Sie auch einen Streuwagen verwenden und auf Nummer sicher gehen. Mit diesem fahren Sie in Bahnen über Ihre Rasenfläche und verteilen dabei den Rasendünger im der optimalen Menge.

Die besten Streuwagen im Vergleich »

Tipp 7: Polsterstauden zurückschneiden

Der Juni bringt das endgültige Ende von Frühlingsflor im Steingarten. Frühblühende Polsterstauden wie Steinkraut oder Blaukissen sollten Sie daher zurückschneiden, um einen kompakten Wuchs zu fördern.

Das gleiche Vorgehen gilt für Halbsträucher wie Sonnenröschen, Schleifenblume oder Heiligenkraut, die sich am besten mit einer Heckenschere kürzen lassen. Als Faustregel gilt, dass Sie die Trieblänge bei Polsterstauden und Halbsträuchern um ein gutes Drittel kürzen.

Tipp 8: Ziersträucher über Stecklinge vermehren

Beim Rückschnitt von Formgehölzen wie Liguster oder Buchsbaum entstehen viele Zweige, die sich als potentielle Stecklinge eignen. Möchten Sie die Gehölze vermehren, wählen Sie einjährige, leicht verholzte Triebe aus. Zerteilen Sie diese in Abschnitte mit einer Länge zwischen fünf und zehn Zentimetern.

Nachdem Sie die Blätter im unteren Drittel entfernt haben, können Sie die Stecklinge in Pflanzenschalen mit Anzuchterde stecken, die Erde etwas andrücken, das Steckholz gut angießen und die Schale anschließend mit Folie abdecken.

Die Bewurzelungsdauer ist von der jeweiligen Pflanzenart abhängig und variiert zwischen drei Wochen und einem halben Jahr. Neben Formgehölzen lassen sich auch Blütensträucher wie Bauern-Hortensie, Duftjasmin oder Kolkwitzie durch Stecklinge vermehren.

Tipp 9: Kräuter vor ihrer Blüte ernten

Blühender Rosmarin
Bevorzugen Sie einen starken Kräutergeschmack, sollten Sie die Pflanzen vor der Blüte schneiden

Möchten Sie Kräuter wie Rosmarin oder Oregano ernten, um sie beispielsweise in der Küche zu verwenden, sollten Sie dieses Vorhaben vor der Blüte umsetzen. Denn vor Beginn der Blüte fällt die Konzentration an Inhaltsstoffen am höchsten aus und verleiht den Kräutern ein stärkeres Aroma.

Ernten Sie die Kräuterbüschel einfach mit einer scharfen Gartenschere und hängen Sie diese zum Trocknen an einem warmen, luftigen Ort auf. Stehen Ihre Kräuter bereits in Blüte, lassen sich die Blütenrispen von Bohnenkraut, Borretsch, Lavendel, Schnittlauch oder Thymian auch als verzehrbare Dekoration einsetzen.

Tipp 10: Verblühte Pflanzen regelmäßig zurückschneiden

Die Selbstaussaat ist bei vielen kurzlebigen Pflanzen erwünscht. Dauerhafte Arten werden durch die Samenbildung hingegen unnötig geschwächt. Für diese Exemplare empfiehlt es sich daher, alten Blütenflor und verblühte Triebe konsequent zu entfernen.

Bei einigen Stauden lässt sich mit dieser Maßnahme die Blütezeit verlängern, sodass Sie beispielsweise die Blüten von Pfingstrosen, Sonnenaugen und Phlox länger genießen können. Wichtig ist, dass Sie beim Rückschnitt der Pflanzen lediglich welke Rispen und verblühte Stängel entfernen und maximal bis zum ersten ausgebildeten Laubblatt abschneiden.

Tipp 11: Gartenteich von Algen befreien

Grünalgen im Gartenteich
Grünalgen sollten regelmäßig aus dem Gartenteich entfernt werden, um ein unkontrolliertes Wachstum zu verhindern

Die warmen Sommertemperaturen sorgen im Juni auch für einen Anstieg der Wassertemperatur im Gartenteich. Während die Bedingungen für ein unkontrolliertes Algenwachstum nahezu optimal ausfallen, sollten Sie insbesondere in der Sommerzeit ein Auge auf die Algenpopulation in Ihrem Teich werfen.

Um Fadenalgen zu reduzieren, können Sie diese beispielsweise mit einem schmalen Rechen bzw. einer Harke von der Wasseroberfläche abfischen, indem Sie ihn vorsichtig durch das Wasser ziehen. Mineralische Bindemittel tragen außerdem dazu bei, den Nährstoffgehalt im Teichwasser zu senken. Die Gesteinsbröckchen lassen sich einfach in einem Kunststoffnetz in den Teich hängen und bremsen das Algenwachstum.

Tipp 12: Wasserstand des Gartenteichs im Auge behalten

Warme Sommertemperaturen tragen nicht nur zu einem vermehrten Algenwachstum bei, sondern erhöhen auch die Wasserverdunstung im Gartenteich. Insbesondere in heißen, trockenen Perioden sollte Sie daher den sinkenden Wasserspiegel im Auge behalten und bei Bedarf ausgleichen.

Um Ihren Teich bei anhaltender Trockenheit wieder aufzufüllen, eignet sich vor allem gespeichertes Regenwasser. Dieses sollten Sie langsam und sehr vorsichtig in den Teich laufen lassen, um möglichst wenig Teichgrund aufzuwirbeln.

Die besten Regentonnen im Vergleich »

Bauernregeln im Juni

„Menschensinn und Juniwind ändern sich oft sehr geschwind.“

„Gibt's im Juni Donnerwetter, wird g'wiss das Getreide fetter.“

„An St. Medardus wird ausgemacht, ob 40 Tage die Sonne lacht.“

Medardus am 8. Juni

„Hat Margret keinen Sonnenschein, dann kommt das Heu nie trocken rein.“

Margret am 10. Juni

„Wenn St. Barnabas bringt Regen, dann gibt's reichen Traubensegen.“

Barnabas am 11. Juni

„Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“

Siebenschläfer am 27. Juni
Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.