Gartentipps für Mai

Wichtige Gartenarbeiten im Wonnemonat

Gartenkalender Mai: Blüten eines Maiglöckchens
Der Frühling bringt nicht nur schöneres Wetter, sondern auch viel Gartenarbeit mit sich

Nach den "Eisheiligen" im Mai verabschiedet sich der letzte Frost aus der heimischen Natur. Gartenfreunde und Hobbygärtner können sich nun über den langersehnten Frühling freuen und ihren Garten gestalten, verändern und in Form bringen. Wir haben für Sie die wichtigsten Gartenarbeiten im Mai zusammengefasst.

Tipp 1: Zwiebelblumen pflegen

Sobald Narzissen und Tulpen im Mai ihre Farbenpracht verloren haben, lassen sich die verwelkten Blütenstängel abschneiden. Diese Pflegemaßnahme dient nicht der Optik, sondern bewahrt die Pflanzen davor, ihre ganze Kraft in die Samenbildung zu stecken. Insbesondere großblumige Sorten danken Ihnen daher die Ressourceneinsparung.

Wichtig für die Pflege der Zwiebelblumen ist, dass Sie die Laubblätter vollständig und unverletzt stehen lassen, bis diese trocken und vergilbt sind. Die Blätter enthalten nämlich wichtige Nährstoffe, die die Zwiebel aufnimmt und für den Neuaustrieb im nächsten Frühjahr speichert.

Tipp 2: Wildtriebe an Rosen entfernen

An Rosen bilden sich häufig Wildtriebe, die nahe der Basis aus der Erde wachsen. Da sich aus verbliebenen Knospen erneut Wildtriebe entwickeln, sollten sie diese direkt am Stamm der Rosen entfernen.

Graben Sie hierfür den Wurzelhals zunächst vorsichtig frei und setzen Sie an der Rinde unterhalb des Wildtriebs einen waagerechten Schnitt mit einem scharfen Messer. Anschließend können Sie den unerwünschten Trieb nach unten hin abreißen und auf diese Weise entfernen. Der kurze, waagerechte Schnitt verhindert dabei große Wunden, die Ihre Rose schwächen.

Tipp 3: Formgehölze in Form bringen

Bonsai-Formgehölz im Garten
Im Mai sollten Bonsais und andere Gehölze mit Formschnitt entsprechend gestutzt werden

Zieren Ihren Garten Formgehölze, ist der Mai der ideale Zeitpunkt, um den frischen Austrieb zu ersten Mal zu stutzen. Für große Formen empfiehlt sich eine Akku-Strauchschere, während Sie kleinere Schnittarbeiten auch mit einer Handheckenschere erledigen können. Legen Sie Wert auf besonders detailreiche Konturen, lassen sich diese mit einer normalen Gartenschere herausarbeiten.

Möchten Sie Formgehölze in Form einer Kugel schneiden, stutzen Sie die jungen Triebkerzen jedes Jahr im Mai auf etwa ein Drittel ihrer Länge. Neben einem Schnitt mit Garten- oder Heckenschere lassen sich die Zweige auf per Hand ausbrechen. Die Handarbeit verlangt zwar einige Mühe, hinterlässt jedoch keine unschönen, braunen Nadeln und erhält jahrelang einen schönen, kompakten Wuchs Ihrer Garten-Bonsais.

Die besten Heckenscheren im Vergleich »

Tipp 4: Blumenwiese anlegen

Wer eine Blumenwiese anlegen möchte, findet im Mai den perfekten Monat für diese Gartenarbeit. Vor der Aussaat der Blumensamen graben Sie die Fläche um und zerkleinern große Erdklumpen mithilfe eines Kultivators. Ebnen Sie die Fläche für Ihre zukünftige Blumenwiese danach mit einer Harke, sodass Sie ein feinkrümeliges Saatbeet erhalten.

Die Blumensamen können Sie anschließend der Packungsanleitung entsprechend aussäen. Harken Sie die Samen leicht in die Erde ein und halten Sie das Beet bis zur Keimung gleichmäßig feucht. Verwenden Sie außerdem nur Saatgut, das auf Ihre Bodenverhältnisse abgestimmt ist. So erhalten Sie eine vitale Blumenwiese, die sich mit nur wenige Aufwand pflegen lässt.

Tipp 5: Beetlücken mit neuen Pflanzen auffüllen

Rote Akelei-Blüte
Neue Pflanzen, wie bspw. Akeleien, füllen Beetlücken und bringen Abwechslung sowie Farbe in den Garten

Nicht jede Pflanze übersteht die kalten Wintermonate. Spätestens im Mai erkennen Sie, welche botanischen Abgänge Sie verschmerzen müssen. Möchten Sie die Lücke schnellstmöglich schließen, bieten sich einjährige bzw. kurzlebige Pflanzen wie Akelei (Aquilegia), Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) oder Königskerze (Verbascum) an.

Gleichzeitig bietet der Verlust im heimischen Garten aber auch Neuzugängen eine Chance, für die Sie bisher keinen Platz hatten. Schattige Ecken können Sie beispielsweise mit Frauenmantel (Alchemilla), Prachtspiere (Astilbe), Purpurglöckchen (Heuchera) oder Storchenschnabel (Geranium) auffüllen. An sonnigen Standorten empfehlen sich hingegen Füllstauden wie Duftnessel (Agastache), Katzenminze (Nepeta), Mädchenauge (Coreopsis), Prachtkerze (Oenothera lindheimeri) oder Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).

Tipp 6: Zierblumen pflanzen

Schnellwachsende Sommerblumen lassen sich bereits vor den Eisheiligen aussäen. Sind diese in der zweiten Monatshälfte vorüber, dürfen auch zweijährige Sommerblumen ins Freibeet ziehen. Bartnelken, Marienglockenblumen, Staudenrosen und Landnelken bieten beispielsweise nicht nur eine schöne Optik, sondern punkten auch mit einer einfachen Handhabung.

Im Mai warten außerdem Gladiolen, Dahlien und weitere blühende Zwiebelblumen auf ihren Platz in der heimischen Natur. Während sich diese Sorten an einem sonnigen Standort am wohlsten fühlen, bevorzugen Blumenarten wie Fuchsien und das Fleißige Lieschen eher schattige Plätze, die sie mit prächtigen und fröhlichen Farbakzenten verschönern.

Tipp 7: Gemüsebeete auflockern und schützen

Junges Salatgemüse im Beet
Um die jungen Beetpflanzen vor Schädlingen zu schützen, können Gemüsenetze verwendet werden

Sobald im Gemüsebeet die ersten Keimlinge sichtbar sind, sollten Sie die Erde in regelmäßigen Abständen mit einer Harke auflockern. Diese Gartenarbeit wirkt nicht nur der übermäßigen Entwicklung von Unkraut entgegen. Gleichzeitig zerstören Sie die feinen Kapillargefäße, die die obere Bodenschicht durchziehen und vermeiden auf diese Weise eine schnelle Bodenaustrocknung.

Schädlinge wie Bohnen-, Möhren- und Kohlfliegen können im Gemüsebeet außerdem viel Schaden anrichten. Um die unliebsamen Gäste fernzuhalten, eignen sich Gemüsenetze, die Sie lückenlos über Ihre Gemüsepflanzen spannen. Sie schützen gefährdete Beete und verhindern die Eiablage von Faltern und Fliegen.

Tipp 8: Junge Gemüsepflanzen ins Freibeet setzen

Neben Gemüsesamen, die Sie teilweise bereits ab April ins Freiland aussäen können, dürfen nach den Eisheiligen auch junge Gemüsepflanzen ins Freibeet umziehen. Wählen Sie im besten Fall einen bewölkten Tag aus, um die jungen Pflänzchen langsam an die Sonne zu gewöhnen, und mulchen Sie diese an ihrem neuen Standort.

Neben dem Freibeet lassen sich einige Gemüsepflanzen auch problemlos in großen Kübeln kultivieren. Tomaten müssen Sie beispielsweise nicht zwingend ins Freiland umsiedeln, sondern können diese auch in einem ausreichend großen Blumentopf an einem sonnigen und warmen Standort gedeihen lassen. Unter anderem eignet sich hier der Platz an einer Hauswand, da das Mauerwerk die Wärme tagsüber speichert und nachts wieder abgibt.

Tipp 9: Seitentriebe an Obstbäumen herunterbinden

Apfelblüten im Mai
Um die Fruchtholzbildung zu unterstützen, sollten junge Obstbäume schon früh in Form gebracht werden

Wer neue Obstbäume gepflanzt hat, sollte neue Seitentriebe, die steil aufrecht wachsen, rechtzeitig herunterbinden oder mit einem kleinen Gewicht beschweren. Das Ziel der Pflegemaßnahme besteht darin, den Trieb in eine horizontale Position zu bringen. Diese bremst zum einen das Wachstum und fördert zum anderen die Fruchtholzbildung.

Ziehen Sie Birnen oder Äpfel als Spalierbäume empfiehlt es sich, die Seitentriebe an waagerecht wachsenden Fruchttrieben auf etwa vier bis sechs Blätter zu kürzen. Mit dieser Maßnahme vermeiden Sie die Entstehung von Wasserschossen, die sich als lange, senkrecht aufstrebende Triebe zeigen und fördern gleichzeitig die Bildung von Fruchtholz.

Tipp 10: Mulchmaterial ausbringen

Eine Mulchschicht hält viele Vorteile bereit, die sowohl Gemüse- und Obstgärten als auch Ziergärten einschließen. So versorgt das Mulchmaterial den darunterliegenden Boden mit Humus sowie Nährstoffen und hält ihn sowohl locker als auch feucht.

Der Mai bietet den idealen Zeitpunkt, um Mulchmaterial auszubringen, da sich der Boden nach den letzten Frösten des Monats ausreichend erwärmen konnte. Als bewährtes Material zeigen sich Rindenmulch, Rindenkompost oder Holzhäcksel.

Da die Zersetzungsprozesse, die in der nährstoffarmen Mulchschicht stattfinden, große Mengen an Stickstoff binden, empfiehlt sich das großzügige Ausbringen von Hornspänen. Diese verteile Sie unter der Mulchschicht und verhindert auf diese Weise einen Stickstoffmangel im Boden.

Tipp 11: Seerosen im Gartenteich einpflanzen

Gartenteich mit Seerose und Libelle
Seerosengewächse gibt es in verschiedenen Farben und verschönern jeden Gartenteich

Im Mai erwärmt sich nicht nur der Gartenboden. Auch die Wassertemperatur im Gartenteich beginnt zu steigen, sodass Sie nun mit der Pflanzung von Seerosen beginnen können. Nutzen Sie am besten spezielle Pflanzkörbe, die Ihren Seerosen einen optimalen Untergrund bieten.

Achten Sie bei der Wahl der Wassertiefe auf die Bedürfnisse der jeweiligen Seerosenart und entfernen Sie abgestorbene sowie beschädigte Blätter, bevor Sie die Pflanzkörbe in Ihren Teich bringen.

Die Topfoberfläche lässt sich mit einer Schicht Kies vor dem Aufschwimmen schützen. Verwenden Sie grobmaschige Gittertöpfe, empfiehlt sich eine Auskleidung mit Sackleinen oder Vlies, das die Ausspülung der Seerosenerde verhindert.

Tipp 12: Schwertlilien am Gartenteich teilen

Schwertlilien neigen am Gartenteich häufig zu einer starken Ausbreitung. In regelmäßigen Abständen von einigen Jahren lassen sich die beliebten Stauden daher ausdünnen oder teilen. Für eine Teilung heben Sie die Pflanzen nach Ihrer Blüte zusammen mit dem Pflanzkorb aus dem Wasser.

Teilen Sie die Rhizome mit einem Spaten oder einem scharfen Messer in etwa faustgroße Stücke, die mindestens über einen Blattschopf verfügen. Diesen kürzen Sie bis knapp über dem Ballen ein und setzen die Rhizomstücke mit frischer Erde in neue Pflanzkörbe, die Sie anschließend wieder in Ihren Teich bringen können.

Bauernregeln im Mai

„Mairegen bringt Segen.“

„Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu.“

„Wenn Tränen weint der Stanislaus, werden blanke Heller draus.“

Stanislaus am 7. Mai

„Pankraz, Servaz, Bonifazi, drei frostige Lumpazi.“

Eisheilige am 12. bis 14. Mai

„Heiliger Nepomuk, treib' uns die Wassergüss' zuruck!“

Johannes Nepomuk am 16. Mai
Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.