Gartenwasserzähler: Abwassergebühren beim Gießen sparen
Was ist ein Gartenwasserzähler?
Bei einem Gartenwasserzähler handelt es sich um ein zusätzlich zum normalen Hauswasserzähler installiertes Messgerät, das den Wasserverbrauch für die Verwendung im Garten misst. Auf diese Weise ist eine messtechnische Trennung von normalem Haushaltswasser- und Gartenwasserverbrauch möglich.
Wie lässt sich mit einem Gartenwasserzähler Geld sparen?
In Deutschland sind die Abwassergebühren an den Wasserverbrauch gebunden. Für jeden Liter Wasser, der im Haushalt verbraucht wird, fallen gleichzeitig Gebühren für das Abwasser in gleicher Menge an. Das bedeutet, je höher der Verbrauch auf der Wasseruhr, desto höher sind auch die Abwassergebühren.
Das ergibt sich daraus, dass das "gezogene" Wasser auch wieder abfließt. Dazu stehen Abwasserrohre und die Abwasserkanalisation zur Verfügung. Durch die Bereitstellung, Pflege, Wartung, Reparaturen sowie Reinigung von Abwässern entstehen den Wasser- beziehungsweise Stadtwerken Kosten. Diese werden über die Abwassergebühren der Hauseigentümer finanziert.
Wasser, was Sie aber im Garten beispielsweise zum Gießen verwenden, versackt in der Regel im Erdreich. Abwasser im klassischen Sinnen entsteht deshalb nicht. Es landet dennoch auf Ihrer Wasserrechnung. Denn ohne Nachweis, wie viel Wasser tatsächlich im Abwassersystem landet, werden die Wasserverbrauchswerte zur Berechnung der Abwassergebühren im Verhältnis 1:1 herangezogen. Mit einem Gartenwasserzähler können Sie hingegen den Nachweis liefern. Dieser Wasseranteil wird anschließend von dem Hauswasserverbrauch abgezogen und senkt dementsprechend die Abwasserkosten.
Wann lohnt sich die Anschaffung eines Gartenwasserzählers?
Die Anschaffung, Beantragung sowie die Installation sind in der Regel mit Kosten verbunden. Ebenso wie eine regelmäßige Eichung oder ein Austausch. Dagegen stehen die Einsparungen an Abwassergebühren. Sinnvoll ist ein Gartenwasserzähler daher in erster Linie für große Gärten, wenn jährlich größere Mengen für die Bewässerung entnommen werden.
Laut Experten lohnt sich ein Zähler für die Gartennutzung erst, wenn ein Wasserverbrauch im Garten von mindestens 8,3 Kubikmeter (8,300 Liter) pro Jahr vorliegt. Es empfiehlt sich daher immer, vor der Anschaffung und Beantragung eine Kosten-Nutzen-Rechnung durchzuführen.
Die Abwassergebühren variieren von Stadt zu Stadt und liegen meist zwischen 1,50 Euro und 3,00 Euro pro Kubikmeter. Durchschnittlich werden auf einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück circa 25 Kubikmeter Gartenwasser pro Jahr verbraucht. Hierbei können Sie dementsprechend die Abwasserkosten für 25 Kubikmeter sparen. Das macht je nach Wasserpreis eine Kostenersparnis zwischen 37,50 und 75,00 Euro pro Jahr. Wenn der Sommer besonders heiß und trocken ausfällt, verbrauchen Sie in der Regel deutlich mehr Gartenwasser und sparen folglich mit einem Gartenwasserzähler zusätzlich Geld.
Gegenrechnen müssen Sie die Kosten für die Anschaffung, Installation und Beantragung, die mindestens zwischen 80 und 200 Euro liegen sowie für Wartung bzw. Eichung, die alle sechs Jahre fällig wird. Einige Kommunen erheben außerdem eine Jahresgebühr für den erhöhten Abrechnungsaufwand. Bei einem zu geringen Wasserverbrauch zahlen Sie letztendlich sogar noch drauf.
Wo sind Gartenwasserzähler erhältlich und was kosten sie?
Einen Gartenwasserzähler können Sie in jedem gut sortierten Baumarkt oder im Fachhandel kaufen. Das Gerät ist ab circa 20 Euro erhältlich. Zusätzlich benötigen Sie für die Installation meist noch Dichtungen, Anschlüsse und Verbindungsstücke. Soll ein Einbaugehäuse verwendet werden, schlägt dies mit um die 80 Euro oft zu Buche.
Es dürfen grundsätzlich nur geeichte und amtlich zugelassene Gartenwasserzähler zum Einsatz kommen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Zählung des Gartenwassers korrekt verläuft und weder zu Ihrem, noch zum Nachteil des Wasserversorgers erfolgt.
Zähler sind für jeweils sechs Jahre geeicht und müssen anschließend entweder nachgeeicht oder erneuert werden. Ein Zählerwechsel samt Abnahme durch die Kommune kostet rund 70 Euro. Für eine Eichung fallen meist höhere Kosten an.
Was kostet die Installation durch einen Fachbetrieb?
Möchten oder müssen Sie aufgrund der Vorschriften des Wasserversorgers einen Installateur-Fachbetrieb für die Installation von Ihrem Gartenwasserzähler beauftragen, können Sie in etwa mit Kosten zwischen 75 und 170 Euro rechnen. In der Regel kommen die Beantragungsgebühren noch obendrauf. Wenn Sie die Beantragung selbst übernehmen, wird der Preis für den Installateur möglicherweise etwas günstiger.
Wie hoch sind die Kosten für eine Beantragung?
Die Kosten für die Beantragung eines Wasserzählers für die Gartennutzung hängen vom jeweiligen Wasserversorger ab. In der Regel können Sie mit einer Bearbeitungsgebühr um die 30 Euro bei Erstbeantragung rechnen. Folgebeantragungen belaufen sich durchschnittlich auf etwa 15 Euro. Wenden Sie sich am besten direkt an Ihren Versorger, um die genaue Höhe der einzelnen Kosten zu erfragen.
Was ist vor dem Einbau eines Gartenwasserzählers zu beachten?
Da unterschiedliche Regelungen in Deutschlands Städten gelten können, sollten Sie sich zuvor immer erst beim zuständigen Wasserversorger informieren, ob Sie einen Gartenwasserzähler privat einbauen (lassen) können oder ob Sie einen professionellen Handwerksbetrieb beauftragen müssen. Zudem sind Regelungen in Bezug auf Wartungen und Kontrollen des Gartenwasserzählers möglich, die für Sie zusätzliche Kosten bedeuten.
Diese Informationen sind wichtig, damit Sie vor der Planung wissen, ob sich das Zählergerät für Sie und Ihren Gartenwasserverbrauch überhaupt lohnt. Nehmen Sie daher vor der Installation unbedingt Kontakt zu den zuständigen Stadtwerken auf.
Was wird für die Beantragung eines Gartenwasserzählers benötigt?
In der Regel umfasst die Beantragung ein Formular, in dem Sie Ihre persönlichen Daten, Anschrift des Einsatzortes, Ihre Kundennummer sowie die Zählernummer eintragen. In manchen Fällen wird bei Erstbeantragung auch nach dem von Ihnen geschätzten Gartenwasserverbrauch gefragt. Des Weiteren werden zwei Fotos gefordert: ein aktuelles Foto des Wasserzählers, auf dem deutlich die Eichplakette zu sehen ist, und ein zweites über den Installationsort. Einige Stadtwerke nehmen den neuen Zähler aber auch selbst vor Ort ab.
Ist die Eichfrist abgelaufen oder der Standort innerhalb des Gartens ändert sich, ist eine Folgebeantragung fällig. Ziehen Sie um und gleicher Gartenwasserzähler soll auf dem neuen Grundstück installiert werden, ist eine Neubeantragung notwendig.
Wo wird ein Gartenwasserzähler installiert?
In der Regel muss eine feste Installation im Haus erfolgen, die allerdings die Fähigkeiten vieler Heimwerker übersteigt. Wird eine Installation durch eine Fachfirma gefordert, kommen hier natürlich weitere Kosten auf Sie zu.
Zwar sind auch Aufsetz- oder Aufschraubzähler erhältlich, die direkt hinter dem eigentlichen Wasserhahn installiert werden, doch diese werde nicht von allen Behörden akzeptiert. Zudem ist ein Gartenwasserzähler im Freien häufig Frost ausgesetzt, was zu einer Beschädigung führen kann.
Woran ist zu erkennen, ob der Wasserzähler korrekt installiert ist?
Haben Sie den Wasserzähler selbst oder durch einen Bekannten einbauen lassen, erkennen Sie die korrekte Installation in erster Linie daran, dass der Wasserzähler bei geöffneter Wasserzufuhr läuft und die Wasseruhr sowie alle Verbindungsstücke dicht sind. Wurde ein Installationsbetrieb beauftragt, übernimmt dieser die Kontrolle der fehlerlosen Installation. Meist besteht der Wasserversorger auf die Endabnahme des Gartenwasserzählers, bei der die Kontrolle der korrekten Installation natürlich im Vordergrund steht.
Wie oft muss ein Wasserzähler ausgewechselt werden?
Wie normale Wasserzähler, so ist auch der Zähler für den Garten alle sechs Jahre auszuwechseln, wenn die Eichfrist abläuft. Haben Sie einen gebrauchten Wasserzähler installiert, wird der Austausch gegebenenfalls früher fällig, wenn die Eichung ungültig wird. Einen Austausch des gesamten Wasserzählers können Sie umgehen, indem Sie den Zähler einer neuen Eichung über eine zugelassene Institution unterziehen.
Wie viel kostet das Eichen von Gartenwasserzählern?
Ist die Eichfrist Ihres Gartenwasserzählers abgelaufen beziehungsweise kurz vor Fristablauf, kann eine neue Eichung erfolgen, bei der das Gerät in ein Eichinstitut gesendet oder dort abgegeben wird. Die Kosten entsprechen der gesetzlich festgelegten Eichkostenverordnung und betragen für kleine Zähler, wie es ein Gartenwasserzähler in der Regel ist, derzeit 15,50 Euro. Gegebenenfalls sind Porto- und Abfertigungsgebühren hinzuzurechnen.
Übrigens: Besitzt Ihr Gartenwasserzähler keine gültige Eichplakette, entfällt die Berücksichtigung des Gartenwasserverbrauchs auf die Abwasserkosten. Gleiches gilt bei beschädigten Eichplaketten, da dies auf eine Manipulation hinweisen könnte.
Wozu darf Gartenwasser nicht verwendet werden?
Sämtliches Wasser, dass durch den Gartenwasserzähler entnommen wird, darf ausschließlich zur Bewässerung im Garten genutzt werden. Dabei ist sicherzustellen, dass das Wasser ausschließlich im Boden versickert und keine Ableitung in die Kanalisation erfolgt.
In der Regel ist es daher untersagt, Frame Pools oder Whirlpools mit Gartenwasser zu befüllen, da gechlortes Poolwasser als Schmutzwasser über das Abwassersystem zu entsorgen ist und deshalb Abwassergebühren fällig werden. Einige Stadtwerke erlauben zwar eine Poolfüllung über den Gartenwasseranschluss, aber lediglich unter der Voraussetzung, dass das Abwasser später nicht in den Kanal eingeleitet wird. Daher dürfen in diesem Fällen keine chemischen Mittel wie bspw. Chlor verwendet werden, da diese der Umwelt schaden können.
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