Gartentipps

Gemüsebeet richtig anlegen: Von der Planung bis zur Ernte

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten hat viele Vorteile. Wir geben Ihnen Tipps, worauf Sie beim Anlegen und Pflegen eines Gemüsebeets unbedingt achten sollten und wie Sie Ihre Ernte langfristig steigern können.

Angelegtes Gemüsebeet im Garten
Wird ein Gemüsebeet richtig angelegt und gepflegt, hat das positive Auswirkungen auf die Ernte © Local Food Initiative - Flickr | CC BY 2.0
Inhaltsverzeichnis

Vorplanung: Gemüsesorten auswählen

Bevor es an die eigentliche Anlage des Gemüsebeets geht, sollten Sie sich überlegen, welches Gemüse Sie überhaupt anbauen möchten. Für Anfänger empfehlen sich robuste und pflegeleichte Gemüsesorten. Die Ursachen für geringe oder gänzlich ausbleibende Ernten sind nämlich häufig Erkrankungen, Schädlingsbefälle, aber auch Pflegefehler. Robusten Sorten können Schädlinge sowie leichte Pilzinfektionen hingegen oft nicht viel anhaben.

Zu den robusten und pflegeleichten Gemüsepflanzen zählen beispielsweise:

  • Blattsalate
  • Bohnen
  • Erbsen
  • Knoblauch
  • Möhren
  • Radieschen
  • Zucchinis
  • Zwiebeln

Gemüsebeet planen und umsetzen

Standort eines Gemüsebeets im Garten
Der richtige Standort eines Gemüsebeets hängt unter anderem von den gewünschten Gemüsesorten ab

Idealen Standort suchen

Haben Sie sich Gemüsepflanzen ausgesucht, muss ein passender Standort für Ihr Gemüsebeet gefunden werden. Die meisten Gemüsesorten benötigen einen sonnigen Standort. Manche bevorzugen aber auch windgeschützte Plätze, wie beispielsweise Stangenbohnen, die bei zu viel Wind schnell abbrechen. Ein Standort in südliche Richtung bietet Ihrem Gemüse reichlich Sonnenlicht und je nach Pflanzenanspruch können eventuell nahestehende Bäume oder Sträucher vor zu heißer Mittagssonne schützen.

Ein Gemüsebeet vor einer Mauer oder einer dichten Hecke liegt hingegen windgeschützt. Allerdings sollten Sie hierbei beachten, dass direkt vor dem Windschutz im Hochsommer ein Hitzestau entstehen kann, weshalb hier ausschließlich hitzeunempfindliche Gemüsepflanzen stehen sollten. Im Winter ist dies ein idealer Platz für Wintergemüse, das Schutz vor der Kälte braucht.

Erstellung eines Beetplans

Nehmen Sie nun am besten ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand und zeichnen Sie einen maßstabsgetreuen Grundriss Ihres neuen Gemüsebeets. In Form und Größe sind Sie dabei relativ frei, je nachdem, wie viel Platz Ihnen im Garten für das Beet zur Verfügung steht. Überlegen Sie, welche der Gemüsesorten in Ihrer Familie am liebsten und häufigsten gegessen werden und Sie folglich am meisten anbauen möchten.

Informieren Sie sich anschließend über die erforderlichen Pflanzabstände der einzelnen Gemüsepflanzen sowie über deren guten Pflanznachbarn. Reihenpflanzungen der einzelnen Gemüsesorten nehmen viel Platz in Anspruch, sind dafür aber sehr ordentlich und gut überschaubar. Wenn Sie erst klein anfangen möchten, sollten Sie Ihr Gemüse gemischt mit Einhaltung der Pflanzabstände direkt nebeneinander setzen.

Neben Starkzehrer werden am besten Schwachzehrer gepflanzt, damit keine Nährstoffkonkurrenz entsteht, bei der eine Pflanze entweder eingeht oder nur eine mickrige Ernte entwickelt. Bei der Wahl der richtigen Pflanznachbarn hilft Ihnen unter anderem unser Ratgeber Mischkultur im Gemüsebeet: Welche Pflanzen sich ergänzen. So können Sie letztendlich abschätzen, wo die einzelnen Pflanzen ihren Platz im Beet finden und wie viel Raum sie benötigen.

Unser Experten-Tipp:
Berücksichtigen Sie bei der Beetplanung, dass Sie ausreichend Zugang für die Pflege und Ernte haben. Planen Sie deshalb auch unbedingt kleine Gehwege mit ein.

Gemüsebeet vorbereiten

Gemüsebeet umgraben
Zum Anlegen eines Gemüsebeets muss erst die Grasnarbe entfernt und der Boden gut umgegraben werden

Ist die Planung des Gemüsebeets abgeschlossen, geht es an die Umsetzung. Stecken Sie die Fläche am besten ab, die in ein Beet umgewandelt werden soll. Ist noch eine Grasnarbe vorhanden, muss diese vollständig entfernt werden. Am einfachsten geht das mit Hilfe einer Gartenfräse bzw. Motorhacke oder eines Baggers, für kleine Beete reicht notfalls auch ein Spaten. Steine, Wurzeln und Unkraut werden beim Umgraben gleich herausgesammelt.

Drainage einplanen

Grundsätzlich kann Ihnen Staunässe die Ernte ruinieren, da Schimmel und Fäulnis das Fruchtwachstum stören, die Früchte ungenießbar machen und schlimmstenfalls die Pflanzen absterben lassen. Für gesunde, kräftig wachsende Pflanzen und eine bessere Ernten sollten Sie deshalb das Anlegen eine Drainage einplanen. Dazu heben Sie mit einem Spaten die Erde im geplanten Gemüsebeet mindestens 40 bis 50 Zentimeter aus. Danach füllen Sie eine zwei bis fünf Zentimeter dicke Schicht aus Kies, Quarzsand oder Tonscherben ein. Dadurch ist ein verbesserter Wasserablauf gesichert und Staunässe wird verhindert.

Bevor Sie die ausgehobene Erde wieder auffüllen, sollten Sie Folgendes wissen: Die meisten Gemüsearten verlangen für das Wachstum und eine üppige Fruchtbildung ausreichend Nährstoffe.

Erde mit Nährstoffanreicherung

Zur Bodenverbesserung kann beim Umgraben direkt etwas Kompost eingearbeitet werden, was neue Nährstoffe in die Erde bringt. Die Faustregel besagt dabei: drei Liter Kompost pro Quadratmeter. Für Starkzehrer sollte die Menge erfahrungsgemäß auf vier Liter Kompost erhöht und bei Schwachzehrern auf zwei Liter Kompost reduziert werden. Zudem benötigt sandiger Boden weniger Kompost als Lehmboden und dieser wiederum weniger als tonhaltige Erde. Haben Sie den Kompost eingearbeitet, kann die Erde auf die Drainage zurückgeschüttet werden.

Diese Bodenvorbereitung sollten Sie übrigens bereits für den Herbst planen, wenn Sie ab zeitigen Frühjahr mit der Aussaat beginnen möchten. Der Kompost benötigt die Zeit, um die Nährstoffe gleichmäßig freizusetzen und pünktlich für die Fruchtbildung zur Verfügung zu stellen.

Beetumrandung setzen

Zum Schluss empfiehlt es sich, eine Beetumrandung zu setzen, damit weder Rasen oder andere Pflanzen ins Gemüsebeet hineinwachsen. Hierfür gibt es bereits fertige Produkte aus Holz, Kunststoff oder Stein, die Sie mindestens 10 Zentimeter tief in den Boden setzen sollten.

Nun ist das Beet bereit für die Erstbepflanzung mit Ihrem gewünschten Gemüse.

Vorziehen von Gemüsesamen

Ihre Ernteerträge können Sie steigern, wenn Sie bereits vor dem regulären Aussaattermin im Freiland-Gemüsebeet den Samen an einem wärmeren Ort auf der heimischen Fensterbank oder in einem Gewächshaus vorziehen. Je nach Gemüseart funktioniert das ab Januar oder Februar. Dadurch sparen Sie sich die spätere Anzucht im Beet und profitieren von deutlich früheren Ernteterminen sowie längeren Erntezeiten. Das steigert automatisch Ihre Erträge.

Wichtig bei der Aussaat im Freiland

Möchten Sie die Samen stattdessen direkt ins Freiland setzen, benötigen Sie in der Regel nährstoffarme Erde. Arbeiten Sie trotzdem den Kompost mit ein. Zum Aussaattermin stechen Sie mit einem Spaten oder einer Schippe etwas größere Mulden in das Gemüsebeet und legen diese mit nährstoffarmem Substrat aus. Darin verteilen Sie dann die Samen. Später treffen die Wurzeln dann in den tieferen, nährstoffreichen Bereich.

Saisonales Gemüse für ganzjährige Ernten

Frisch geerntete Karotten
Mit der richtigen Planung können Sie fast ganzjährig Gemüse aus dem eigenen Garten ernten

Um viel ernten zu können, sollten Sie auch durchgehend mit frühen Gemüsesorten, Sommergemüse, späte Sorten und Wintergemüse anbauen. Ab Januar ist beispielsweise winterharter Knoblauch auszusäen. Ab Februar kann es je nach Bedarf und Geschmack mit Feldsalat und Rote Bete weitergehen. Im April ist zahlreiches Frühgemüse dran, wie Frühkartoffeln, Radieschen, Gartensalat, Erbsen und Kohlrabi.

Nach den Eisheiligen beginnt die Pflanzzeit von frostempfindlichem Gemüse, wie Gurken, Zucchini und Karotten. Im Sommer wird bereits erstes Wintergemüse wie Grünkohl gesetzt, aber auch Tomaten und vieles mehr. Rhabarber ist ein Pflanzbeispiel, das bis November ins Beet kann. Planen Sie deshalb Ihr Gemüsebeet mit verschiedenen Pflanzarten, sodass es das ganze Jahr über bestückt ist und Ernte liefert.

Rotationsplan erstellen

Damit Sie die Erde des Gemüsebeets nicht auslaugen und die Fruchtbarkeit deutlich reduzieren, sollten Sie gleiche Gemüsearten und insbesondere starkzehrende Exemplare für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren nicht an gleicher Stelle anbauen. Mithilfe eines Rotationsplanes behalten Sie den Überblick über zuvor Gepflanztes und können im Folgejahr anhand dieses Ihr Gemüsebeet optimal neu bepflanzen.

Optimal sind daher mindestens vier Zonen im Gemüsebeet: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer sowie eine Zone mit Gründüngung. Diese Zonen rotieren jährlich um eine Position weiter, so dass auf die Starkzehrer die Mittelzehrer folgen. In der Zone der Mittelzehrer werden im Folgejahr die Schwachzehrer angebaut und die Gründüngung, in der im nächsten Jahr die Starkzehrer wachsen, bringt frische Nährstoffe in die ausgelaugte Zone der Schwachzehrer.

Pflegetipps für gesteigerte Gemüseernten

  1. Vor allem während der Sommersaison kommen auch die robustesten Gemüsesorten nicht ohne Wasser aus. Die meisten Pflanzen brauchen es, um überhaupt reichlich und große Früchte bilden zu können. Deshalb überprüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt der Erde. Sollten Sie zwischendurch in den Urlaub fahren, sollten Sie sich rechtzeitig um ein Bewässerungssystem oder hilfsbereite Nachbarn kümmern.
  2. Planen Sie regelmäßiges Düngen ein. Stickstoffhaltige Dünger mindern die Fruchtbildung, fördert aber das Wachstum grüner Pflanzenteile. Am besten sind für reichhaltige Ernten spezielle Gemüsedünger geeignet, die Sie im Handel kaufen können.
  3. Schneiden Sie mit einer Gartenschere zügig vertrocknete und verfärbte Pflanzenteile ab. Diese ziehen nur unnötig Energie aus den Pflanzen, was zu kleineren Früchten und entsprechend geringeren Ernteerträgen führt.

THEMEN:   Gemüse Pflanzenpflege Beet

Autor Frank Gerlach
Über den Autor
Frank Gerlach
Als gelernter Landschaftsgärtner hat Frank ein Faible für nützliche Gartengeräte aller Art. Daher testet und schreibt er für sein Leben gern über Rasenmäher, Heckenscheren und Co. Seine Ideen im Landschaftsbau sind ausgezeichnet.
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