Wann werden Gräser zurückgeschnitten?
Es gibt viele verschiedene Ziergräser, die je nach Art zu unterschiedlichen Zeiten geschnitten werden. Zu den beliebtesten zählen die sommergrünen Gartengräser, deren Halme sich im Herbst verfärben und die im nächsten Jahr erneut austreiben. Sie erhalten ihren Rückschnitt am besten im Frühjahr, kurz vor der Vegetationsperiode. Über den Winter sind die vertrockneten Halme nämlich nicht nur dekorativ, sondern dienen zusammengebunden auch als Kälteschutz. Sommergrüne Gräser sind zwar meist winterhart, können aber dennoch Erfrierungen erleiden.
Zu den bekanntesten sommergrünen Gräsern zählen:
- Chinaschilf (Miscanthus)
- Moskitogras (Bouteloua gracilis)
- Lampenputzergras (Pennisetum)
- Rutenhirse (Panicum virgatum)
- Diamantgras (Calamagrostis brachytricha)
Anders verhält es sich bei immergrünen Gräsern wie beispielsweise Waldmarbel (Luzula) oder den zahlreichen Seggen-Sorten (Carex). Sie werden nicht komplett zurückgeschnitten, sondern erhalten stattdessen einmal im Jahr einen Pflegeschnitt. Entfernen Sie im Frühjahr lediglich abgestorbene Halme.
Im Herbst werden in der Regel nur Gräser geschnitten, die sich nicht durch Selbstaussaat im Garten vermehren sollen. Das ist beispielsweise beim Gewöhnlichen Knäuelgras (Dactylis glomerata) und der Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) der Fall.
Rückschnitt von Gräsern vorbereiten
Bevor es mit dem Schneiden losgeht, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen. Zahlreiche Gräser besitzen scharfkantige Halme und spitze Blattenden. Um sich beim Schneiden nicht zu verletzen, tragen Sie unbedingt robuste Gartenhandschuhe und gegebenenfalls auch eine Schutzbrille. Zudem sind lange Ärmel und Hosenbeine angeraten.
Kleinwüchsige Gräser schneiden Sie am besten mit einer scharfen Gartenschere oder einer manuellen Heckenschere. Hochwüchsige Exemplare lassen sich besser mit einer Astschere kürzen, da die Halme meist dicker sind und Sie damit mehr Druck beim Schneiden ausüben können. Hat Ihr Ziergras besonders dicke Halme, ist die Verwendung einer elektrischen Heckenschere sinnvoll.
Um die abgeschnittenen und vor allem scharfkantigen Halme zu entsorgen, sollten Sie einen Laubrechen oder Rasenrechen bereitlegen. Damit ziehen Sie vorsichtig das Schnittgut zwischen den Neutrieben heraus und von der Pflanze weg. Eine Schubkarre ist zudem empfehlenswert, in die Sie die abgeschnittenen Halme abtransportieren. Sie mit den Händen und Armen zu transportieren, birgt das Risiko, sich zu verletzen.
Gräser richtig schneiden
Bei der Art des Schnitts hängt es davon ab, ob es sich um sommergrüne, immergrüne oder selbst aussäende Gräser handelt.
Sommergrüne Gräser
Bei den sommergrünen Gräsern wird ein Radikalschnitt durchgeführt. Dabei werden alle Halme etwa zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Am einfachsten geht das Schneiden, wenn Sie mehrere Halme zu einem Büschel halten oder binden. Durch das büschelweise Abschneiden lassen sich die Pflanzenreste anschließend auch leichter entsorgen.
Hat bereits ein Neuaustrieb stattgefunden, müssen Sie darauf achten, die jungen Triebe nicht zu beschädigen.
Immergrüne Gräser
Bei immergrünen Gräsern werden im Rahmen des Pflegeschnitts lediglich die Halmspitzen abgeschnitten, die durch Frostschäden braun und unansehnlich geworden sind. Gänzlich abgestorbene Halme können Sie stattdessen nahe am Boden kürzen. Laub von anderen Pflanzen lässt sich mit Hilfe eines Federbesens aus dem Ziergras kämmen. Halten Sie sich mit dem Rückschnitt unbedingt zurück, damit keine lichten Stellen entstehen. Bei immergrünen Gräsern wird das Wachstum durch den Schnitt nämlich nicht angeregt.
Möchten Sie Ihr Ziergras nur in Form oder Größe korrigieren, beschränken Sie sich auf das Kürzen der Blattspitzen und der seitlichen Halme. Im Idealfall verzichten Sie gänzlich darauf und teilen die Pflanze im Frühjahr. Dafür wird der Wurzelbereich erst mit einem Spaten etwas freigelegt und anschließend getrennt. So gewinnen Sie ein neues Exemplar, das an anderer Stelle die Blicke auf sich zieht.
Selbstaussäende Gräser
Damit sich selbstaussäende Gräser nicht unkontrolliert im Garten vermehren, schneiden Sie die Blüten- und Samenstände mit einer Gartenschere direkt am Ursprung ab. Obwohl sie einen optischen Hingucker darstellen, sollten Sie mit dem Abtrennen nicht zu lange warten und alsbald nach der Bildung schneiden. Nur so stellen Sie sicher, dass keine Samen heranreifen und durch den Wind oder Vögel in Ihrem Garten verteilt werden.
Eine Besonderheit: Bambus schneiden
Auch der Bambus zählt er zu den Gräsern. Er ist immergrün und bildet im Gegensatz zu den anderen Gräsern Rhizome. Ausschließlich aus diesen wachsen neue Halme. Ist ein Halm einmal abgeschnitten, wächst er nicht mehr weiter. Deshalb dient ein Rückschnitt von Bambus mehr dem Erhalt und der Optik.
Dazu werden zwischen Frühjahr und Herbst alle Halme am untersten Ansatz abgeschnitten, die abgebrochen oder vertrocknet sind. Für einen aufrechten Stand schneiden Sie überhängende Seitenhalme an der Basis ab. Angeraten ist zudem ein Auslichtungsschnitt, der auch der Verjüngung dient und deshalb besonders bei älteren Exemplaren empfehlenswert ist. Dazu entfernen Sie alle alten Röhren und Halme. Dadurch entsteht eine verbesserte Licht- sowie Luftdurchlässigkeit und es wächst wieder intensiveres Grün.
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