Hochbeet anlegen: Vorgehen und Tipps
Grundsätzliches: Wie groß sollte ein Hochbeet sein?
Um möglichst gelenk- und rückenschonend am Hochbeet arbeiten zu können, ist vor allem die richtige Höhe entscheidend. Sie lässt sich schnell bestimmen, denn sie entspricht der Höhe Ihres oberen Beckenkamms. Der sollte zusammen mit der oberen Hochbeetkante auf einer Höhe liegen. Folgende Beispiele dienen der ungefähren Orientierung:
Körpergröße | Hochbeethöhe |
---|---|
150 cm | 75 cm |
160 cm | 80 cm |
170 cm | 90 cm |
180 cm | 100 cm |
Auch die Tiefe sollte nicht außer Acht gelassen werden, damit Sie alle Pflanzen von überall aus gut erreichen können. Vor allem bei selbstgebauten Hochbeeten kann man sich hier schnell verschätzen. Je nachdem, welche Pflanzen Sie setzen möchten, muss bei der Planung des Hochbeets außerdem der nötige Pflanzabstand berücksichtigt werden.
Welche Höhe empfiehlt sich bei sitzender Arbeit am Hochbeet?
Wer Mobilitätsprobleme hat oder nicht lange auf den Beinen stehen kann, pflegt sein Hochbeet im Sitzen. Auch hierbei kommt es für das gelenk- und rückenschonende Arbeiten sowie die Bequemlichkeit auf die richtige Sitzhöhe an. Fällt Ihnen das Aufstehen schwer, sollte Ihre Sitzgelegenheit mindestens 50 Zentimeter betragen, um nach getaner Arbeit leichter hochzukommen.
Die optimale Höhe des Hochbeets berechnen Sie unabhängig von Ihrer Körpergröße im Sitzen: Der obere Rand sollte auf der Höhe zwischen Ihrem Beckenkamm und Bauchnabel sein. Die Erdoberfläche liegt circa fünf bis zehn Zentimeter unter der Umrandung.
Wie hoch sollte ein Hochbeet für Kinder sein?
Der Markt bietet spezielle Hochbeete für das Gärtnern von Kindern an. Diese sind in der Regel zwischen 40 und maximal 60 Zentimeter hoch. Hierbei sollten Sie bedenken, dass Kinder schnell wachsen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich immer für ein höheres Modell zu entscheiden und gegebenenfalls eine kleine Bank oder Ähnliches zum Draufsteigen vor das Hochbeet zu stellen.
Welche Höhe sollte ein Hochbeet für mehrere Hobbygärtner haben?
Ist das Gärtnern ein gemeinsames Hobby von Eltern und Kindern oder Paaren mit unterschiedlichen Körpergrößen, wird die Höhenbestimmung von Hochbeeten schwieriger. Hier haben Sie die Wahl: Sie orientieren sich an der Körpergröße desjenigen, der am häufigsten am Hochbeet aktiv ist, oder Sie treffen sich in der Mitte ihrer beider Körpergrößen.
Eine andere Möglichkeit besteht mit dem Anlegen eines Hochbeets an einem Hang und jeder bekommt an der Seite seine zu pflegenden Pflanzen, die der idealen Hochbeethöhe am nächsten kommt. Kleinere Hobbygärtnern können sich auch hier eines Hockers oder Ähnlichem bedienen, um bequemer ohne körperliche Belastung ans Hochbeet zu kommen. Deshalb ist es im Zweifelsfall immer besser, das Hochbeet zu hoch als zu niedrig anzulegen.
Hochbeet richtig anlegen
Damit Ihre Pflanzen die erhofften Wachstumsvorteile erhalten, ist das richtige Schichten der verschiedenen Materialien im Hochbeet von Bedeutung. Sie sorgen vor allem für viel Humus und Wärme, was das Pflanzenwachstum optimiert, Fruchtbildungen fördert und zu reichhaltigen Ernten führt.
Bei einem neu anzulegenden Hochbeet sollten Sie etwa vier bis fünf Monate Wartezeit zwischen dem Anlegung der Schichten und der Bepflanzung einplanen. Diese Zeit ist angeraten, damit sich die einzelnen Schichten gut setzen und Sie vor dem Pflanztermin gegebenenfalls nochmals Erde auffüllen können, um die ideale Höhe zum rücken- und gelenkschonenden Arbeiten zu erreichen. Deshalb ist der Herbst die beste Jahreszeit, um ein Hochbeet neu anzulegen.
Reihenfolge: Welche Schichten gehören in ein Hochbeet?
Als Schichtbasis empfiehlt sich grundsätzlich eine Lage Erdboden im Hochbeet. Steht es direkt im Garten, sollte das gekaufte oder selbst gebaute Hochbeet daher einen offenen Boden besitzen.
Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwichen drei oder fünf Schichten im Hochbeet. Mit dem 5-Schicht-System können Sie eine Art Kompost nachahmen, der lange für ausreichend Nährstoffe sorgt. Das kommt vor allem Starkzehrern wie Kartoffeln zugute. Zudem ist diese Schichtung ideal für Tiefwurzler.
Beim 3-Schicht-System geht es lediglich darum, eine Durchlässigkeit mit gezielter Nährstoffgabe zum Pflanzen zu erreichen. Diese Variante eignet sich vor allem für Gewächse mit kurzen Erntezeiten und Herz- sowie Flachwurzler. Die Schichten bilden zudem den unteren Teil, auf den dann die zusätzlichen zwei Lagen des 5-Schichten-Systems bei Bedarf aufgelegt werden können.
3-Schicht-Hochbeet anlegen
Auf den Boden legen Sie eine Drainage aus, damit sich kein überschüssiges Wasser staut. Hierzu können Sie beispielsweise Kies, Quarzsand oder Tonscherben verwenden. Anschließend werden grobe Gartenabfälle wie Zweige auf die Drainage gelegt. Danach folgt eine Schicht verrotteter Kompost. Soll es bei den drei Schichten bleiben, füllen Sie zum Schluss fein strukturierte Gartenerde ein. Auf die Erde legen Sie dann ein engmaschiges Gitternetz, das Wühlmäuse & Co. vor dem Eindringen hindert.
5-Schicht-Hochbeet anlegen
Die Basis bilden die drei Schichten, wie zuvor beschrieben, wobei die abdeckende Erde weggelassen wird. Auf den verrotteten Kompost legen Sie ein organisches wasser- sowie luftdurchlässiges Material. Stroh ist beispielsweise gut dafür geeignet. Anschließend folgt eine dickere Schicht aus Gartenabfällen wie Laub oder Rasenschnitt. Den Abschluss bildet auch hierbei eine strukturierte Gartenerde. Versuchen Sie zudem, die Schichten in ungefähr gleicher Höhe einzulegen. Hier müssen Sie unter Umständen ein wenig rechnen.
Unser Experten-Tipp:
Wenn Sie den Kompost aufschichten, sollten Sie darauf achten, dass er abgekühlt ist. Ansonsten kann es zu Verbrennungen der frisch gesetzten Pflanzen kommen.
Wann sollte ein Hochbeet neu angelegt / geschichtet werden?
In der Regel sinkt der Nährstoffbedarf nach etwa fünf Jahren auf ein so niedriges Niveau, dass hier kaum noch Pflanzen gut gedeihen können. Deshalb sollten Sie in Ihrem Hochbeet alle fünf Jahre neue Schichten anlegen.
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