Gemüseanbau

Hokkaido-Kürbis: Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte

Der Hokkaido-Kürbis ist einer der beliebtesten Speisekürbisse im heimischen Garten. Das liegt nicht nur an seinem aromatischen, leicht nussigen Geschmack, sondern auch an seiner vergleichsweise einfachen Kultivierung.

Reifer Hokkaidokürbis
Der kleine Hokaidokürbis hat ein saftiges Fruchtfleisch und schmeckt süßlich mit einer nussigen Note
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Der Hokkaidokürbis gehört zu den Riesen-Kürbissen (Cucurbita maxima) und stammt ursprünglich aus Südamerika. In Japan wurde er später zu jener kompakten, aromatischen "Uchiki kuri"-Sorte veredelt, die heute weltweit unter dem Namen Hokkaido bekannt ist. Charakteristisch für den Hokkaido ist seine intensiv orangefarbene Schale, die im Gegensatz zu vielen anderen Kürbissen (Cucurbita) mitgegessen werden kann. Das erspart das mühsame Schälen in der Küche und erhält gleichzeitig einen Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe. Geschmacklich überzeugt der Hokkaido durch sein fein-nussiges Aroma, das an Maronen erinnert. Er eignet sich besonders für Suppen, Ofengerichte, Aufläufe oder als Beilage.

Im Garten punktet der Speisekürbis mit seiner kompakten Wuchsform und seinem mittleren Platzbedarf. Dadurch eignet er sich auch für kleinere Beete, Hochbeete oder den Anbau im Kübel - solange eine ausreichende Versorgung mit Wärme, Wasser und Nährstoffen sichergestellt ist. Die Früchte sind in der Regel 0,8 bis 1,5 kg schwer und besitzen eine glatte bis leicht gerippte Oberfläche. Neben dem klassischen orangeroten Hokkaido gibt es auch Sorten mit grüner oder blaugrauer Schale, zum Beispiel "Green Hokkaido", "Blue Kuri" oder "Sweet Mama", die etwas süßlicher schmecken. Trotz ihrer Unterschiede in Optik und Größe weisen alle Hokkaidosorten bei der Kultivierung viele Gemeinsamkeiten auf.

Weitere bei uns gerne angebaute Kürbisarten sind der Moschuskürbis (Cucurbita moschata) und der Gartenkürbis (Cucurbita pepo), dessen bekannteste Unterart wohl die Zucchini ist.

Hokkaidokürbis: Das Wichtigste in Kürze

  • Standort: Vollsonnig, warm und windgeschützt
  • Boden: Locker, humos, nährstoffreich, pH-Wert 6 - 7
  • Aussaat: Vorziehen ab April, Direktsaat ab Mitte Mai
  • Pflege: Gleichmäßige Bewässerung, organische Düngung, Mulchabdeckung
  • Erntezeit: September bis Oktober, bei hartem Stiel und hohlem Klang
  • Lagerung: Nach dem Aushärten kühl, trocken und luftig lagern, mehrere Monate haltbar

Standort und Boden

Kürbisblüte und junge Hokkaidofrucht
Von der Blüte bis zur erntereifen Frucht benötigt der Hokkaidokürbis mehrere Monate Reifezeit

Der richtige Standort ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen gesunden Wuchs und eine ertragreiche Ernte von Hokkaido-Kürbissen. Da er eine wärmeliebende Pflanze ist, bevorzugt er einen vollsonnigen Platz im Garten, der idealerweise windgeschützt ist. Besonders gut geeignet sind Standorte an einer nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Hauswand oder Hecke, da diese zusätzlich gespeicherte Wärme abstrahlen können. Je mehr direkte Sonneneinstrahlung die Pflanze über den Tag erhält, desto besser entwickeln sich sowohl das Blattwerk als auch die Früchte. Schattenlagen sind hingegen ungeeignet, da sie das Wachstum stark verlangsamen und das Risiko für Pilzbefall erhöhen.

Beim Boden bevorzugt der Hokkaido-Kürbis ein tiefgründiges, gut durchlüftetes Substrat, das reich an Nährstoffen ist und zugleich Wasser gut speichern kann, ohne Staunässe zu verursachen. Ideal ist ein lehmig-sandiger Grund mit hohem Humusanteil, der sich im Frühjahr rasch erwärmt und die Wurzeln mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Der pH-Wert sollte im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Stauende Nässe, wie sie in schweren, tonigen Böden auftritt, ist unbedingt zu vermeiden, da sie schnell zu Wurzelfäule führt und die Pflanzen kümmerlich wachsen lässt.

Ist der Boden im eigenen Garten zu schwer oder zu nährstoffarm, kann bereits im Herbst oder im zeitigen Frühjahr gegengesteuert werden. Eine gründliche Lockerung der Erde auf eine Tiefe von mindestens zwei Spatenstichen ist unerlässlich, idealerweise kombiniert mit der Einarbeitung von reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist. Wer ein besonders lockeres Substrat schaffen möchte, kann zusätzlich eine kleine Hügelkultur anlegen. Dabei wird nährstoffreiche Erde mit Strohresten, Laub oder anderen organischen Materialien gemischt. Diese Methode verbessert die Drainage, sorgt für eine gleichmäßige Bodenerwärmung und bietet den Wurzeln optimale Entwicklungsbedingungen.

Auch die Fruchtfolge ist von Bedeutung: Da Kürbisse Starkzehrer sind, sollte derselbe Platz frühestens nach drei bis vier Jahren erneut für Hokkaido-Kürbisse genutzt werden. Gute Vorfrüchte sind Hülsenfrüchte wie Buschbohnen oder Erbsen, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern. Auf eine Nachbarschaft mit anderen Kürbisgewächsen, wie Zucchini, Gurken oder Melonen, sollte verzichtet werden, um eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden.

Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat kann entweder direkt im Freiland oder nach vorheriger Vorkultur auf der Fensterbank oder im Gewächshaus erfolgen. Beide Methoden haben ihre Vorteile: Die Direktsaat ist unkompliziert und ohne zusätzlichen Aufwand durchführbar, während die Vorkultur einen deutlichen Wachstumsvorsprung und damit oft eine frühere und ergiebigere Ernte erlaubt. Unabhängig von der Methode sollte die Aussaat jedoch erst dann erfolgen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, im Freiland also frühestens ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen. Hokkaido-Kürbisse sind äußerst frostempfindlich und reagieren schon auf Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt mit Wachstumsstörungen oder gar Totalschäden.

Vorzucht ab April

Wer sich für die Vorkultur entscheidet, sollte Anfang bis Mitte April mit der Aussaat beginnen. Hierfür eignen sich Töpfe oder Pflanzschalen mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern, die mit nährstoffarmer Anzuchterde gefüllt werden. In jeden Topf werden ein bis maximal zwei Samen etwa zwei bis drei Zentimeter tief eingelegt, bedeckt und anschließend gut angegossen. Für eine schnelle und gleichmäßige Keimung ist eine Umgebungstemperatur von mindestens 20 °C ideal. In der Regel zeigen sich nach etwa einer Woche die ersten Keimblätter. Ab diesem Zeitpunkt ist es wichtig, die jungen Pflanzen möglichst hell und luftig zu halten, um ein Vergeilen, also ein zu schnelles, instabiles Längenwachstum, zu vermeiden.

Ab Mitte Mai dürfen die vorgezogenen Kürbispflanzen ins Freiland umgesetzt werden. Allerdings sollten sie zuvor über mehrere Tage hinweg schrittweise an die Außentemperaturen gewöhnt werden. Dieses sogenannte Abhärten erfolgt, indem die Töpfe tagsüber zunächst stundenweise an einen halbschattigen, windgeschützten Ort ins Freie gestellt werden. Nach und nach werden die Zeiträume im Freien verlängert, bis die Pflanzen schließlich den ganzen Tag draußen bleiben können. Das stärkt das Pflanzengewebe und schützt vor Schockreaktionen nach dem Auspflanzen.

Direktaussaat im Freiland

Für die Direktsaat im Beet gilt: Der Boden sollte sich bereits auf mindestens 12 °C erwärmt haben. Je nach Region ist dies in der zweiten oder dritten Maiwoche der Fall. Die Samen werden direkt ins vorbereitete Beet gesät, und zwar etwa zwei bis drei Zentimeter tief. Pro Pflanzstelle sollten zwei bis drei Samen eingesetzt werden - die stärkste Jungpflanze kann später stehen bleiben, die übrigen werden entfernt. Beim Kürbisanbau spielt der Pflanzabstand eine wichtige Rolle: Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten mindestens ein bis eineinhalb Meter Abstand eingehalten werden, in der Reihe sogar bis zu zwei Meter, da die Pflanzen große Blätter und weit ausladende Ranken entwickeln. Wer den Platz hat, kann auch ein Hügelbeet anlegen. Hier reicht ein Abstand von rund einem Meter zwischen den Hügeln, da die erhöhte Position zusätzlich für eine gute Durchlüftung und den Abfluss von Regenwasser sorgt.

Unmittelbar nach dem Pflanzen, egal, ob vorgezogen oder direkt gesät, sollten die Jungpflanzen gründlich angegossen und in den ersten Tagen vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Hierzu eignet sich ein Vlies oder eine leichte Schattierung, um die Blätter vor dem Austrocknen zu bewahren. Eine Mulchschicht aus Stroh, Rasenschnitt oder Laub schützt zudem den Boden vor dem Austrocknen, unterdrückt Unkrautwuchs und verbessert das Mikroklima im Wurzelbereich. Gerade in der empfindlichen Anfangsphase lohnt es sich, den jungen Pflanzen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, denn nur kräftige, gut verwurzelte Exemplare bringen später eine reiche Ernte hervor.

Pflege

Hokkaidokürbisse im Beet
Während der Wachstumsphase braucht der Kürbis ausreichend Wasser und Nährstoffe

Die Pflege während der Wachstumsperiode ist entscheidend für den Ertrag und die Qualität der Hokkaidofrüchte. Auch wenn das Gemüse im Vergleich zu anderen Gartenkulturen als relativ robust gilt, ist sie auf eine kontinuierliche Versorgung mit Wasser und Nährstoffen angewiesen. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine angepasste Düngung sorgen für gesundes Wachstum und aromatische, lagerfähige Kürbisse mit fester Schale und intensivem Geschmack. Werden diese grundlegenden Pflegemaßnahmen vernachlässigt, kann die Pflanze zwar überleben, sie bringt dann aber meist nur kleine oder ungleichmäßig ausgebildete Früchte hervor.

Ein entscheidender Faktor ist die Bewässerung. Hokkaido-Kürbisse besitzen zwar ein weit verzweigtes Wurzelsystem, das Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten ziehen kann, dennoch sind sie während trockener Wetterphasen auf eine regelmäßige Wasserzufuhr angewiesen. Besonders während der Fruchtbildung, also ab etwa Juni, steigt der Wasserbedarf deutlich an. In dieser Phase darf der Boden niemals vollständig austrocknen. Es empfiehlt sich, zwei- bis dreimal pro Woche gründlich zu gießen, wobei stets auf den Wurzelbereich gezielt werden sollte. Feuchtes Laub erhöht die Gefahr von Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Grauschimmel. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, damit die Sonne den Boden nicht zusätzlich austrocknet.

Neben der Wasserversorgung ist auch die Bodenbedeckung von großer Bedeutung. Eine Mulchschicht aus Stroh, gehäckseltem Gras oder Laub hat viele Vorteile: Sie schützt vor schnellem Austrocknen, wirkt temperaturausgleichend und unterdrückt den Unkrautwuchs. Darüber hinaus schafft Mulch ein förderliches Mikroklima im Boden und bietet Kleinstlebewesen einen idealen Lebensraum. Ein aktives Bodenleben begünstigt wiederum die Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Früchte nicht direkt auf der feuchten Erde liegen, wodurch die Gefahr von Fäulnis deutlich reduziert wird.

Düngung

Als Starkzehrer benötigt der Hokkaido über die gesamte Vegetationszeit hinweg eine hohe Menge an Nährstoffen, um seine großvolumigen Früchte ausbilden zu können. Bereits bei der Bodenvorbereitung im Frühjahr sollte daher reichlich reifer Kompost oder gut abgelagerter Stallmist in den Boden eingearbeitet werden. Das sorgt für eine gute Grundversorgung mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelementen. Ab dem Zeitpunkt der Fruchtbildung empfiehlt sich eine regelmäßige Nachdüngung. Hierbei hat sich die Gabe von organischem Flüssigdünger bewährt, beispielsweise in Form von Brennnesseljauche, Komposttee oder einem speziellen Gemüsedünger mit hohem Kaliumanteil. Kalium ist besonders wichtig für die Fruchtausbildung und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten.

Die Düngung sollte idealerweise alle zwei bis drei Wochen erfolgen, wobei eine Überdüngung vermieden werden muss, da zu viel Stickstoff zu üppigem Blattwachstum führt, jedoch auf Kosten der Fruchtqualität. Gelbe Blätter, ein schwaches Wachstum oder verformte Früchte können auf einen Nährstoffmangel hinweisen. In diesem Fall sollte die Düngung angepasst oder verstärkt werden. Auch der Magnesium- und Calciumbedarf des Hokkaido-Kürbisses ist nicht zu unterschätzen. Ein Mangel kann sich durch sogenannte Blütenendfäule bemerkbar machen. In solchen Fällen hilft oft eine gezielte Blattdüngung oder die Ausbringung von Gesteinsmehl oder Algenkalk.

Ausgeizen

Das von Tomaten bekannte Ausgeizen, also das Entfernen überzähliger Seitentriebe, hilft auch Kürbissen dabei, die Energie der Pflanze auf wenige, kräftige Früchte zu konzentrieren. Ebenso kann es sinnvoll sein, die Haupttriebe nach Ausbildung der dritten bis vierten Frucht zu kürzen, um das Größenwachstum zu fördern und eine gleichmäßige Reife zu gewährleisten. Besonders wichtig ist zudem, dass die Pflanzen ausreichend Luft und Licht erhalten. Stehen mehrere Kürbisse zu eng beieinander, begünstigt das Krankheitsdruck und reduziert die Qualität der Ernte. Deshalb sollten im Laufe des Sommers zu dicht stehende oder kränklich wirkende Blätter regelmäßig entfernt werden.

Ernte und Nachreife

Geerntete Hokkaidokürbisse
Wer seine Hokkaidokürbisse richtig pflegt, kann sich auf eine reiche Ernte freuen

Gegen Ende des Sommers erreicht der Hokkaido-Kürbis seine volle Reife. Der genaue Zeitpunkt der Ernte hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Aussaatzeitpunkt, die Witterung und der Standort. In der Regel ist eine Ernte zwischen Mitte September und Ende Oktober möglich, jedoch stets vor dem ersten Nachtfrost, da dieser die Früchte nachhaltig schädigen und ihre Lagerfähigkeit deutlich verringern würde. Besonders in kühlen Regionen sollte daher der Wetterbericht regelmäßig beobachtet und notfalls kurzfristig geerntet werden. Ein plötzlicher Kälteeinbruch kann ansonsten die gesamte Ernte zunichtemachen.

Der richtige Zeitpunkt zur Ernte lässt sich am besten anhand einiger typischer Reifemerkmale erkennen. Ein sicheres Zeichen für die Reife ist der verholzte, korkartige Stiel, der im Gegensatz zu einem unreifen Kürbis nicht mehr weich und grünlich, sondern hart, braun und trocken ist. Die Schale selbst fühlt sich fest und widerstandsfähig an und zeigt eine gleichmäßige, kräftig orange Färbung. Ist sie hingegen noch leicht grün oder weist weiche Stellen auf, sollte mit der Ernte noch gewartet werden. Eine weitere Methode zur Reifebestimmung ist der sogenannte Klopftest: Wenn die Frucht beim Anklopfen hohl klingt, ist sie in der Regel reif und kann geerntet werden.

Für die Ernte sollte ein scharfes Messer oder eine saubere Gartenschere verwendet werden. Dabei ist es wichtig, den Stiel niemals direkt an der Frucht abzuschneiden, sondern einen etwa fünf bis zehn Zentimeter langen Stielansatz stehen zu lassen. Dieser schützt die Frucht nicht nur vor Keimen und Fäulnis, sondern verlängert auch ihre Lagerfähigkeit deutlich. Kürbisse mit abgerissenen oder verletzten Stielen sollten auf keinen Fall eingelagert werden, da sich an diesen Stellen sehr schnell Pilze und Bakterien ansiedeln können. Ebenso ungeeignet für die Lagerung sind Früchte mit weichen Stellen, Rissen oder Druckstellen. Verwenden Sie diese besser zeitnah in der Küche.

Nach der eigentlichen Ernte beginnt die sogenannte Nachreifephase. Dabei handelt es sich um eine mindestens zehn, besser vierzehn Tage dauernde Ruhezeit, in der die Früchte an einem warmen, trockenen und gut belüfteten Ort aushärten können. Ideal sind ein luftiger Unterstand, ein ungeheizter Wintergarten oder ein überdachter Platz auf der Terrasse, solange keine Feuchtigkeit eindringt. Während dieser Zeit verdickt sich die Schale, kleinere Verletzungen heilen aus und die Frucht wird widerstandsfähiger gegenüber Lagerkrankheiten. Auch der Geschmack verbessert sich durch die Nachreife: Der Stärkegehalt nimmt ab, während die Zucker- und Aromastoffe zunehmen.

Lagerung

Gelagerte Hokaidokürbisse
Damit sich Ihre geernteten Hokkaidokürbisse möglichst lange halten, ist die richtige Lagerung entscheidend

Sind die Kürbisse vollständig ausgereift und gut abgehärtet, lassen sie sich mehrere Monate lang lagern - vorausgesetzt, die Lagerbedingungen stimmen. Optimal ist ein kühler, dunkler und trockener Raum mit einer Temperatur von etwa 10 bis 15 °C. Es sollte nicht zu kühl sein, etwa im unbeheizten Keller, da der Kürbis dann schnell an Aroma verliert und anfängt, matschig zu werden. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist problematisch, da sie die Bildung von Schimmel begünstigt. Achten Sie auf einen Lagerort mit guter Luftzirkulation, an dem die Früchte in Regalen, auf Holzrosten oder in gut belüfteten Kisten gelagert werden können. Dabei sollten die Kürbisse möglichst einzeln liegen, ohne sich zu berühren, um die Gefahr der gegenseitigen Ansteckung bei Fäulnis zu minimieren.

Während der Lagerung ist es ratsam, die Früchte regelmäßig zu kontrollieren. Werden weiche Stellen, Verfärbungen oder feuchte Bereiche entdeckt, entfernen und verwenden Sie die betroffenen Kürbisse umgehend, um eine Ausbreitung von Fäulnis auf andere Exemplare zu verhindern. Unter optimalen Bedingungen kann ein ausgereifter Hokkaido-Kürbis problemlos drei bis sechs Monate aufbewahrt werden. Besonders lange haltbar sind Früchte, die vollständig ausgereift und unversehrt geerntet wurden.

Wird ein Kürbis angeschnitten, sollte der Rest innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Im Kühlschrank hält sich ein angeschnittener Hokkaido zwei bis drei Tage, idealerweise in Frischhaltefolie eingewickelt oder in einer verschlossenen Dose gelagert. Für eine noch längere Haltbarkeit lässt sich das Fruchtfleisch auch roh oder gegart einfrieren - in Stücken, Würfeln oder als Püree. Alternativ können Sie den Hokkaido auch einkochen, fermentieren oder zu Chutney verarbeiten. So bleibt die herbstliche Ernte auch noch im tiefsten Winter eine Bereicherung für die Küche.

Krankheiten und Schädlinge

Durch gute Pflege, ausreichenden Pflanzabstand und einen geeigneten Standort lassen sich viele Krankheiten und Schädlinge vermeiden. Bei wechselhaftem Wetter oder verdichtetem Boden kann es jedoch zu Schwierigkeiten kommen. Wer Symptome früh erkennt und entsprechend handelt, schützt nicht nur die Pflanze, sondern auch die Qualität und Haltbarkeit der Früchte.

Eine der häufigsten Krankheiten ist der Echte Mehltau, der sich durch einen weißen Belag auf den Blattoberseiten bemerkbar macht. Er tritt vor allem bei zu enger Pflanzung oder dauerhaft feuchtem Laub auf. Frühzeitig entfernte Blätter und bei Bedarf biologische Fungizide auf Schwefelbasis oder Backpulverlösungen können Abhilfe schaffen. Wichtig ist stets ein trockenes Blattwerk, besonders abends. Ein weiteres Problem ist die Blütenendfäule, eine braune, eingesunkene Stelle am Fruchtboden, die durch Calciummangel und eine ungleichmäßige Wasserversorgung verursacht wird. Regelmäßiges Gießen und die Gabe von Gesteinsmehl oder Algenkalk beugen ihr vor. Im Zweifel liefert eine Bodenanalyse Klarheit über mögliche Mängel.

Auch Schnecken, allen voran die Spanische Wegschnecke, können große Schäden anrichten, vor allem an Jungpflanzen. Schneckenzäune, Kragen, Holzasche oder Sägemehl sowie das regelmäßige Absammeln sind effektive Gegenmaßnahmen. Dichte Mulchschichten am Stängel sollten vermieden werden. Seltener, aber ebenfalls schädlich sind Blattläuse und Spinnmilben. Sie befallen bevorzugt junge Triebe und schwächen die Pflanzen erheblich. Natürliche Gegenspieler wie Marienkäferlarven oder Florfliegen helfen, das biologische Gleichgewicht zu wahren. Bei starkem Befall kann eine verdünnte Schmierseifenlösung Abhilfe schaffen - idealerweise bei bedecktem Wetter, um Blattverbrennungen zu vermeiden.

Häufige Probleme

Es gibt auch einige physiologische Probleme, die auf ungünstige Kulturbedingungen zurückzuführen sind. Dazu zählen beispielsweise verformte oder ausbleibende Früchte, die häufig auf unzureichende Bestäubung zurückzuführen sind. Der Hokkaido-Kürbis bildet getrenntgeschlechtliche Blüten - männliche und weibliche - aus, die auf Insektenbestäubung angewiesen sind. Fehlen Bienen oder Hummeln, etwa durch den Einsatz von Pestiziden oder bei regnerischer Witterung, können die weiblichen Blüten zwar wachsen, aber es werden keine Früchte angesetzt. In solchen Fällen kann eine manuelle Bestäubung helfen, bei der morgens Pollen von den männlichen Blüten mit einem weichen Pinsel auf die Narbe der weiblichen Blüten übertragen werden.

Ein weiterer häufiger Fehler ist das Überwuchernlassen der Pflanze. Wenn die Ranken unkontrolliert wuchern und zu viele Früchte gleichzeitig ausgebildet werden, leidet nicht nur die Qualität, sondern auch die Reife der Kürbisse darunter. In solchen Fällen lohnt es sich, die Haupttriebe gezielt zurückzuschneiden und überzählige Früchte frühzeitig auszudünnen, um die Kräfte der Pflanze auf wenige, gut ausgebildete Exemplare zu konzentrieren. Diese Praxis ist zwar etwas aufwändig, führt aber langfristig zu deutlich besseren Ergebnissen.

Verwendung in der Küche

Kürbiskerne und gebackene Kürbisspalten
Der Hokkaidokürbis lässt sich vielfältig in der Küche verarbeiten

Kaum ein Kürbis vereint so viele positive Eigenschaften wie der Hokkaido: Sein feines, leicht süßlich-nussiges Aroma, seine angenehm feste Konsistenz und die Tatsache, dass seine Schale mitverzehrt werden kann, machen ihn in der Küche außerordentlich vielseitig. Im Gegensatz zu vielen anderen Speisekürbissen entfällt das oft mühsame Schälen, wodurch sich die Verarbeitung deutlich erleichtert und zugleich der Nährstoffgehalt erhalten bleibt. Beim Garen wird die Schale angenehm weich, gibt dem Fruchtfleisch Struktur und trägt zum typischen Geschmack bei. Zudem enthält sie eine beachtliche Menge an sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Das macht die Verwendung des Kürbisses auch aus ernährungsphysiologischer Sicht besonders interessant.

In der Küche sind den Zubereitungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Besonders beliebt ist der Hokkaido-Kürbis als Grundlage für cremige Suppen, die sich mit Gewürzen wie Ingwer, Curry, Kreuzkümmel oder Muskatnuss wunderbar verfeinern lassen. Auch im Ofen gebacken als Kürbisspalten mit Olivenöl und Kräutern überzeugt er durch sein intensives Aroma und seine angenehme Textur. Er ist ebenso vielseitig einsetzbar in Risottos, Aufläufen, Quiches oder als Püree wie als Füllung für Teigtaschen oder als Zutat in vegetarischen Burgerpatties. Selbst in süßen Speisen wie Kürbiskuchen, Muffins oder Marmeladen findet der Hokkaido seinen Platz. Wer gerne experimentiert, kann ihn sogar fermentieren oder als Grundlage für Chutneys und Saucen verwenden.

Schließlich lohnt auch ein Blick auf die Blüten des Hokkaido-Kürbisses. Die großen, leuchtend gelben Blüten sind essbar, äußerst schmackhaft und vielseitig verwendbar: Sie lassen sich füllen, frittieren oder roh in Salaten verwenden. In der gehobenen Küche gelten Kürbisblüten als kulinarischer Geheimtipp. Wenn man die Fruchtbildung jedoch nicht beeinträchtigen möchte, empfiehlt es sich, nur einige der zahlreichen männlichen Blüten zu ernten. Diese sind an ihrem langen, dünnen Stiel leicht von den weiblichen Blüten zu unterscheiden.

Saatgutgewinnung

Auch die Samen des Hokkaido-Kürbisses lassen sich verwenden - sowohl kulinarisch als auch zur eigenen Saatgutgewinnung. Um die Kerne zu ernten, müssen sie nach dem Aufschneiden der Frucht sorgfältig von Fruchtfleischresten befreit und anschließend in lauwarmem Wasser gewaschen werden. Zum Keimen geeignete Samen sind prall und hell. Beschädigte, flache oder verfärbte Exemplare sollten aussortiert werden. Nach dem Waschen werden die Kerne auf einem Tuch oder Küchenpapier vollständig getrocknet, was je nach Luftfeuchtigkeit mehrere Tage dauern kann. Wichtig ist, dass die Samen während des Trocknens regelmäßig gewendet werden und gut belüftet liegen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Anschließend können sie in einem beschrifteten Papiertütchen oder in einem Schraubglas an einem dunklen, kühlen Ort bis zur nächsten Aussaatsaison gelagert werden.

Für eine sortenreine Vermehrung ist allerdings zu beachten, dass sich Kürbisse der Art Cucurbita maxima leicht untereinander kreuzen. Wer also gleichzeitig andere Kürbisarten wie Muskatkürbis oder Buttercup anbaut, kann nicht ausschließen, dass die geernteten Samen zu Kreuzungen führen. Um dies zu vermeiden, sollten in unmittelbarer Nachbarschaft keine anderen Kürbisarten aus der gleichen botanischen Gruppe kultiviert werden. Alternativ kann eine gezielte Bestäubung von Hand erfolgen, indem männliche und weibliche Blüten ausgewählt und durch Schutzmaßnahmen vor Fremdbestäubung abgeschirmt werden.

THEMEN:   Gemüse Nutzgarten Pflanzenpflege Pflanzenwissen

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
Kommentare

Verfasse jetzt den ersten Kommentar!