Ingwer selbst anbauen: Tipps zu Standort und Pflege
Ingwer über Wurzeln ziehen
Ingwer (Zingiber officinale) lässt sich aus Samen oder über Rhizome ziehen. Letzteres ist die Ingwerwurzel, wie es im Supermarkt oder Bioladen zu kaufen gibt. Der Anbau mittels Knolle ist einfacher, schneller und erfolgsversprechender. Da die Pflanzen ein warmes, feuchtes Klima benötigen und erst nach mindestens sieben Monaten erntereif sind, beginnen Sie mit der Anzucht am besten im Frühjahr auf der Fensterbank oder in einem warmen Gewächshaus.
Achten Sie darauf, dass es sich um eine hochwertige, gesunde Ingwerwurzel handelt, die im besten Fall aus biologischem Anbau stammt. Eine gute Qualität erkennen Sie an einer glatten Haut und zahlreichen Knospenerhebungen, die für die Pflanzenbildung erforderlich sind. Diese Vegetationspunkte werden auch Augen genannt.
Zur Pflanzvorbereitung schneiden Sie das Rhizom in Stücke mit einer Länge von etwa fünf Zentimetern, wobei jedes mindestens eine Knospe besitzen muss. Nach dem Schneiden legen Sie die Stücke über Nacht in ein warmes Wasserbad. Das begünstigt das Keimen und den Austrieb. Am nächsten Tag kann die Pflanzung erfolgen.
Schon gewusst?
Ingwer wird auch als Ingber und Imber bezeichnet, der Wurzelstock als Immerwurzel und Ingwerwurzel.
Ingwer im Topf pflanzen
Ingwer ist flachwurzelnd und breitet sich zu den Seiten aus. Wählen Sie daher einen Pflanzkübel oder Topf mit einem größeren Durchmesser. Um Staunässe zu vermeiden, empfiehlt sich ein Gefäß mit Ablaufloch und eine Drainage aus Quarzsand oder Tonscherben. Füllen Sie den Topf mit nährstoffreicher Pflanzerde und setzen Sie anschließend die eingeweichten Ingwerstücke mit der Schnittfläche nach unten bzw. den Augen nach oben leicht in die Erde ein. Bei größeren Gefäßen können Sie auch zwei oder drei Ingwerstücke verwenden.
Stellen Sie den Topf an einen warmen, hellen und windgeschützten Standort im Haus. Ideal ist die Fensterbank, wobei direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte. Ingwergewächse bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Um ein optimales Klima zu schaffen, können Sie das Pflanzgefäß anfangs mit einer Folie abdecken. Es dauert in der Regel einige Wochen, bis sich die erste Triebe an der Ingwerknolle zeigen.
Ingwer im Garten einpflanzen
In milderen Gebieten können Sie im Frühjahr vorgezogenen Ingwer nach den Eisheiligen im Mai auch ins Freiland pflanzen. Sorgen Sie im Beet für einen durchlässigen, lockeren Boden. Arbeiten Sie zudem etwas Kompost für ein gutes Nährstoffangebot in der Erde mit einem Rechen bzw. einer Harke ein, bevor Sie die Knolle umsetzen. Damit sich die Flachwurzler ungehindert ausbreiten können, berücksichtigen Sie einen Pflanzabstand zwischen 20 und 30 Zentimeter. Nach dem Setzen feuchten Sie die Erde gut an.
Ingwer pflegen
Halten Sie die Erde stets feucht, achten Sie aber darauf, dass das Rhizom nicht zu nass steht. Ein Austrocknen der Erde ist zu ebenso zu vermeiden wie Staunässe. Erst zur Erntezeit, wenn die Blätter beginnen sich gelb zu färben, sollte die Gießmenge in gleichmäßigen Schritten reduziert und schlussendlich ganz eingestellt werden.
Sie unterstützen Ihren selbst angebauten Bio-Ingwer im Garten mit einem Flüssigdünger für Gemüsepflanzen, den Sie im zweiwöchigen Rhythmus zusammen mit dem Gießwasser verabreichen.
Ingwer ernten
Im Laufe der nächsten sieben bis neun Monate kann der Ingwer bis zu einem Meter hoch wachsen. Das überwiegend gelb verfärbte Laub zeigt an, dass die Wurzeln ihr volles Aroma und die Erntereife erreicht haben. Im Gegensatz zu manch anderen Pflanzen ist es dabei nicht nachteilig, sollte der Ingwer zwischendurch blühen.
Heben Sie das Rhizom zur Ernte vorsichtig aus der Erde und säubern Sie es im Wasserbad. Wer möchte, kann einen Teil der frisch geernteten Ingwerwurzel direkt wieder zur Vermehrung nutzen.
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