Kornblumen pflanzen: Aussaat, Pflege und Vermehrung
Wissenswertes
Die Kornblume (Centaurea cyanus) ist eine der bekanntesten Wildpflanzen Europas. Sie war einst ein häufiger Begleiter von Getreidefeldern - daher auch ihr Name. Ihre leuchtend blauen, strahlenförmigen Blüten machten sie im 19. Jahrhundert zur Symbolpflanze der Romantik und sogar zur Nationalblume einiger Länder. Heute ist sie nicht nur in naturnahen Gärten, sondern auch in Blühstreifen und bienenfreundlichen Beeten beliebt.
Botanisch gehört die Kornblume zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Meist handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die je nach Standort eine Wuchshöhe von 30 bis 90 Zentimetern erreicht. Neben der klassischen blauen Blütenform sind mittlerweile auch Sorten mit weißen, rosa- oder violettfarbenen Blüten erhältlich. Aufgrund ihres hohen Zierwerts und ihrer unkomplizierten Pflege ist sie besonders bei Hobbygärtnerinnen und -gärtnern beliebt.
Schon gewusst?
Aufgrund ihrer cyanblauen Blüten wird sie auch als Zyane oder Blaue Kornblume bezeichnet.
Kornblumen: Das Wichtigste in Kürze
- Blütezeit: Mai bis September
- Wuchshöhe: 30 bis 90 cm
- Lebensdauer: meist einjährig
- Blütenfarben: Blau (klassisch), auch Rosa, Weiß, Violett
- Standort: Sonnig, trocken bis mäßig feucht
- Boden: Durchlässig, nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
- Aussaat: März bis Mai (direkt ins Freiland)
- Besonderheit: Beliebte Wildblume für naturnahe Gärten und Blühwiesen
Standort und Boden
Kornblumen mögen sonnige, luftige Standorte und wachsen am besten an vollsonnigen Plätzen. Halbschattige Bereiche werden ebenfalls toleriert, doch bleibt die Blüte dort meist weniger üppig. Ihre Herkunft als Begleitpflanze auf nährstoffarmen Äckern zeigt sich auch heute noch in ihren Ansprüchen. Die Kornblume kommt mit mageren, sandigen oder lehmigen Böden hervorragend zurecht.
Wichtig ist außerdem ein durchlässiger Untergrund, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann. Auf allzu humusreichen oder stark gedüngten Böden entwickeln Kornblumen zwar viel Laub, aber deutlich weniger Blüten. Ideal ist daher ein eher trockenes, mäßig nährstoffreiches Substrat, zum Beispiel in Wildblumenbeeten, an Trockenmauern oder auf extensiv gepflegten Wiesen.
Wer Kornblumen in einem Topf oder Balkonkasten kultivieren möchte, sollte eine gut durchlässige, sandige Blumenerde verwenden und auf übermäßige Düngung verzichten.
Aussaat und Pflanzung
Gängigerweise wird die Wildpflanze durch Direktsaat kultiviert und eignet sich daher sehr gut für die Aussaat im Freiland. Der ideale Zeitraum dafür liegt zwischen März und Mai, sobald der Boden frostfrei ist. In Regionen mit mildem Klima lässt sich die Kornblume auch schon ab Ende Februar aussäen. Wer eine besonders frühe Blüte wünscht, sät sie bereits im Herbst des Vorjahres aus. Die Pflanzen überwintern dann als kleine Rosetten und blühen früher im Folgejahr.
Die Aussaat erfolgt direkt an Ort und Stelle. Die feinen Samen werden etwa 1 bis 2 Zentimeter tief in den lockeren Boden gesät und leicht mit Erde bedeckt. Anschließend sollte die Fläche vorsichtig angegossen und bis zur Keimung gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Keimdauer beträgt rund 7 bis 14 Tage. Sobald sich die Setzlinge zeigen, empfiehlt sich ein Vereinzeln der Jungpflanzen auf einen Abstand von etwa 15 bis 25 Zentimetern. So erhalten die Pflanzen genügend Raum, um sich gut zu entwickeln und üppig zu blühen.
Eine Pflanzung vorgezogener Exemplare ist ebenfalls möglich, jedoch eher unüblich, da Kornblumen empfindlich auf Umpflanzen reagieren. Wenn sie dennoch vorgezogen werden sollen, bspw. für Balkonkübel, ist ein nährstoffarmer Anzuchttopf mit späterer direkter Umsetzung in den Topf oder das Beet empfehlenswert.
Pflege der Kornblume
Da sie sehr pflegeleicht ist, eignet sich die Kornblume hervorragend für naturnahe oder pflegearme Gärten. Einmal etabliert, benötigt sie kaum noch Aufmerksamkeit und kommt auch mit Trockenperioden gut zurecht. Dennoch lassen sich durch gezielte Pflegemaßnahmen die Blühdauer und der Wuchs positiv beeinflussen.
- Gießen: Nach der Keimung sollten junge Pflanzen regelmäßig gegossen werden, bis sie gut angewachsen sind. Später genügt es, bei längerer Trockenheit gelegentlich zu wässern. Dabei sollte Staunässe unbedingt vermieden werden.
- Düngen: Kornblumen gedeihen am besten auf nährstoffarmen Böden. Eine Düngung ist daher nicht notwendig und kann sogar kontraproduktiv sein, da sie das Wachstum von Blättern auf Kosten der Blüten fördert. In sehr nährstoffarmen Böden kann eine minimale Kompostgabe im Frühjahr ausreichen.
- Blütenpflege: Das regelmäßige Entfernen verwelkter Blüten verlängert die Blütezeit deutlich und regt die Pflanze zur Bildung neuer Knospen an. Wer hingegen möchte, dass sich die Kornblumen im Garten selbst aussäen, sollte einige Blütenstände bis zur Samenreife stehen lassen.
- Stützen: In sehr lockeren oder windigen Lagen kann es sinnvoll sein, die oft bis zu 90 cm hohen Blütenstiele zu stützen - insbesondere bei dichtem Stand oder starkwüchsigen Sorten.
- Rückschnitt: Ein radikaler Rückschnitt nach der Hauptblüte kann zu einer Nachblüte im Spätsommer führen, insbesondere bei ausreichender Feuchtigkeit.
Vermehrung
Die Kornblume vermehrt sich am einfachsten durch Selbstaussaat. Werden einige Blütenstände nach der Blüte nicht entfernt, bilden sich daraus Samen, die sich im Herbst von selbst im Garten verbreiten. So entstehen im nächsten Frühjahr oft neue Pflanzen, ohne dass weiteres Zutun erforderlich ist.
Wer die Vermehrung kontrollierter gestalten möchte, kann die Samen im Spätsommer oder Herbst ernten. Dazu lässt man die verblühten Blütenstände an der Pflanze ausreifen, bis sie vollständig trocken sind. Die kleinen, länglichen Samen lassen sich dann leicht herauslösen und bis zur Aussaat trocken und dunkel lagern.
Krankheiten und Schädlinge
Im Vergleich zu vielen Zierpflanzen ist die Kornblume recht robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten, insbesondere bei dichter Pflanzung oder ungünstigen Witterungsbedingungen.
Vor allem in feuchten Sommern oder bei engem Stand kann sich auf den Blättern ein weißlicher, mehlartiger Belag bilden - ein typisches Zeichen für Echten Mehltau. In den meisten Fällen reicht es aus, die befallenen Pflanzenteile zu entfernen und die Luftzirkulation durch Ausdünnen zu verbessern. Bei starkem Befall helfen biologische Mittel auf Schwefel- oder Pflanzenextraktbasis. Staunässe hingegen kann zu Wurzelfäule führen, wodurch die Pflanze trotz ausreichender Feuchtigkeit welkt. In solchen Fällen ist es ratsam, für eine bessere Drainage zu sorgen oder einen trockeneren Standort zu suchen.
Blattläuse befallen vor allem Jungpflanzen. Sie saugen an den Trieben und Blättern und hinterlassen klebrigen Honigtau. Meist genügt es, die Pflanzen mit Wasser abzuspritzen oder Nützlinge wie Marienkäfer auszusetzen, um die Plage in den Griff zu bekommen. Chemische Pflanzenschutzmittel sind bei der Kornblume nicht empfehlenswert, da sie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten darstellt.
Verwendung im Garten und Haushalt
Die Kornblume ist weit mehr als nur eine hübsche Wildblume: Sie bereichert den Garten nämlich nicht nur optisch, sondern auch ökologisch und sogar kulinarisch. Mit ihren leuchtend blauen bis violettfarbenen Blüten ist sie ein toller Blickfang in naturnahen Staudenbeeten, Wildblumenwiesen, Bauerngärten oder Blühstreifen. Sie harmoniert hervorragend mit Klatschmohn, Kamille, Margeriten und anderen schönen Sommerblühern. Zudem lockt sie zahlreiche Insekten, darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, an und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz.
Als Schnittblume ist sie auch in der Vase sehr dekorativ. Ihre zarten Blüten halten zwar nicht ganz so lange wie die mancher Zuchtblumen, wirken aber durch ihre Natürlichkeit besonders charmant. Sie lassen sich gut mit anderen Sommerblumen zu locker gebundenen Sträußen kombinieren.
Da die Blüten der Kornblume essbar sind, werden sie häufig zum Dekorieren von Speisen, Salaten oder Desserts verwendet. Ihr milder, leicht würziger Geschmack ist dezent, dafür sorgt die intensive Farbe für einen echten Hingucker auf dem Teller. Auch in Kräuterteemischungen finden die getrockneten Blüten Verwendung, beispielsweise in Kombination mit Ringelblume oder Kamille.
Traditionell wurde die Kornblume in der Naturheilkunde vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden und reizlindernden Wirkung eingesetzt, etwa bei Augenreizungen. Heute spielt sie in der modernen Pflanzenheilkunde jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, bis Kornblumen blühen?
Nach der Aussaat vergehen etwa 8 bis 10 Wochen bis zur ersten Blüte. Bei einer frühen Frühjahrsaussaat blühen Kornblumen ab Mai bis in den Herbst hinein.
Kann man Kornblumen auch im Topf pflanzen?
Ja, Kornblumen eignen sich auch für Töpfe und Balkonkästen. Wichtig ist eine durchlässige, nährstoffarme Erde und ein sonniger Standort.
Sind Kornblumen mehrjährig?
Die klassische Kornblume (Centaurea cyanus) ist in der Regel einjährig. Es gibt jedoch verwandte Arten aus der Gattung Centaurea, wie die Berg-Flockenblume (Centaurea montana), die mehrjährig sind. Diese unterscheiden sich jedoch in Wuchsform und Blütenfarbe.
Ist die Kornblume bienenfreundlich?
Ja, sehr! Kornblumen gelten als hervorragende Nektar- und Pollenquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und sind daher besonders wertvoll für die Biodiversität im Garten.
Wie kann ich verhindern, dass sich Kornblumen unkontrolliert aussäen?
Entfernen Sie die Blütenstände rechtzeitig vor der Samenreife. Wer eine gezielte Aussaat im nächsten Jahr wünscht, kann die Samen stattdessen sammeln und selbst verteilen.
Sind Kornblumen essbar?
Die Blüten sind essbar und werden oft als farbenfrohe Dekoration für Salate, Desserts oder Teemischungen verwendet. Sie haben einen milden, leicht würzigen Geschmack.
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