Gartentiere

Kröten als Nützlinge im Garten ansiedeln

Kröten gehen im Garten auf Schädlingsjagd: Sie vertilgen mit Vorliebe Schnecken, Raupen und Spinnentiere. Wir haben fünf Tipps, wie sich die Nützlinge im Garten ansiedeln lassen.

Zwei Kröten im Garten
Je naturbelassener der Garten, desto wohler fühlen sich Kröten
Inhaltsverzeichnis

In der heimischen Natur erweisen sich Kröten als nützliche Helfer. Auf ihrem Speiseplan stehen Schädlinge wie Raupen und Schnecken, die Gartenfreunden oftmals das Leben schwer machen. Haben sich Nacktschnecken in Ihrem Gemüsebeet angesiedelt, lassen sich Kröten zum Beispiel als nützliche Gartenbewohner anlocken, um die Schneckenpopulation zu reduzieren.

Die gefräßigen Tiere schlingen ihren Fang im Ganzen hinunter und erbeuten nahezu alles, das in ihr Maul hineinpasst. Neben Raupen und Schnecken umfasst der Speiseplan Ameisen, Asseln, Erdraupen, Fliegen, Laufkäfer, Ohrwürmer, Spinnen und Tausendfüßler.

Wie lassen sich Kröten im Garten ansiedeln?

Tipp 1: Gartenteich für Kröten anlegen

Kröten leben zwar nicht im Wasser, freuen sich aber dennoch über einen Gartenteich, der ihnen zwischen April und Mai als Laichgewässer dient. Ein kleiner Teich ist bereits ausreichend, wenn er über eine Fläche zwischen fünf und zehn Quadratmetern und eine Tiefe von ein bis zwei Metern verfügt. Idealerweise sollten sich wenige bis keine Fische im Teich befinden. Damit die Kröten mühelos aus dem Wasser herauskommen, ist ein flacher Uferrand von großer Bedeutung. An den Teich sollten außerdem viele Pflanzen und eine kleine Rasenfläche angrenzen.

Ist kein Gartenteich vorhanden, begeben sich Kröten auf eine Wanderung. Diese führt entweder zum nächstgelegenen Gewässer oder zum ursprünglichen Laichgewässer, in dem die Tiere selbst geschlüpft sind. Die Tiere legen während ihrer Wanderung bis zu 600 Meter am Tag zurück und wandern teilweise mehrere Kilometer. Da die Strecke jedoch zahlreiche Gefahren bereithält, wissen die Nützlinge ein nahegelegenes Gewässer oder einen Gartenteich zu schätzen.

Kröte im Gartenteich
Kröten legen ihren Laich in Gewässern ab, weshalb ein Gartenteich zum Ansiedeln hilfreich ist

Tipp 2: Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten an Land schaffen

Da Erdkröten ihr Leben außerhalb der Paarungszeit an Land verbringen, sind sie auf vielseitige Verstecke und Unterschlupfmöglichkeiten angewiesen. Besonders gerne halten sich die Amphibien an dunklen, feuchten Orten auf, die sie an warmen Tagen vor dem Austrocknen schützen.

Baumwurzeln, Erdlöcher, Laub, Steine und totes Holz zählen zu den beliebtesten Verstecken. Im heimischen Garten lassen sich die Unterschlupfmöglichkeiten durch Hecken, Laub- und Reisighaufen, Steinmauern, Totholzhaufen und Trockenmauern integrieren.

Der Händel hält außerdem spezielle Krötenhäuser bereit, die zum Beispiel aus Holz oder Keramik bestehen. Mit einem Blumentopf können Sie ein Krötenhaus auch selbst bauen. Legen Sie den Top entweder horizontal hin und graben Sie die untere Hälfte im Boden ein oder stellen Sie den Blumentopf auf einen Steinkreis. Um eine Öffnung zu schaffen, können Sie einfach einige der Steine entfernen.

Tipp 3: Vielseitiges Nahrungsangebot fördern

Kröten fressen nahezu alles, das ihnen über den Weg läuft. Wichtig ist, dass der Fang in ihr Mäulchen passt und sich im Ganzen herunterschlingen lässt. Der Speiseplan der Tiere umfasst unter anderem Ameisen, Asseln, Erdraupen, Fliegen, Laufkäfer, Nacktschnecken, Ohrwürmer, Raupen, Spinnen und Tausendfüßler.

Um den Amphibien ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot zu bieten, empfiehlt sich ein naturnaher Garten. Verwenden Sie keine Pestizide, die Schnecken und Co. bekämpfen. Je natürlicher Ihr Garten und je vielseitiger die Bepflanzung ausfallen, desto vielseitiger fällt in der Regel auch das Nahrungsangebot für Erdkröten aus.

Erdkröte im Laub
Damit sich die Kröten im Garten wohl fühlen, sollte ein reichhaltiges Nahrungsangebot bestehen

Tipp 4: Auf Pestizide verzichten

Eine Vielfalt an Insekten lässt sich nicht erreichen, wenn Pestizide zum Einsatz kommen. Wenn Sie Kröten in Ihrem Garten einen Lebensraum bieten möchten, sollten Sie deshalb auf den Einsatz starker und chemischer Pestizide verzichten.

Zum einen schaden die Mittel den Amphibien, zum anderen reduzieren sie das Nahrungsangebot. Viele Pflanzenkrankheiten lassen sich zudem mit schonenden Hausmitteln behandeln. Die Aufgabe, Schädlingsbefälle zu reduzieren, können Sie Ihren dämmerungsaktiven Gartenbewohnern sowie weiteren Nützlingen überlassen.

Tipp 5: Gefahrenquellen reduzieren

Der heimische Garten hält für Kröten zahlreiche Gefahrenquellen bereit. Am Gartenteich stellen vor allem steile Ufer ein überwindbares Hindernis dar. Damit die Tiere problemlos aus dem Wasser herauskommen und nicht ertrinken, sollte der Uferbereich flach ausfallen. Alternativ lassen sich einige Steine in den Uferbereich legen, über die die Tiere an Land klettern können.

Auf der Suche nach einem geschützten Unterschlupf fallen zahlreiche Erdkröten in Lichtschächte oder verirren sich in trockene Keller, in denen sie verhungern. Die Gefahr lässt sich reduzieren, indem Sie Schächte jeder Art mit engmaschigen Netzen abdecken. Kellernischen können Sie mit einer Sperre sichern, sodass sich die Kröten nicht unbemerkt in den Keller schleichen können.

Bevor Sie zum Rasenmäher greifen, sollten Sie einen kurzen Blick auf Ihre Rasenfläche werfen. Amphibien werden Sie meistens erst ab der Dämmerung antreffen. Sie sollte aber trotzdem auf tagaktive Kröten achten, falls diese zum Beispiel in ihrem Unterschlupf gestört wurden. Auch Mähroboter sollten Sie stets im Auge behalten, um Unfälle zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Was fressen Kröten?

Auf dem Speiseplan von Kröten stehen vor allem Ameisen, Asseln, Erdraupen, Fliegen, Laufkäfer, Nacktschnecken, Ohrwürmer, Raupen, Spinnen und Tausendfüßler. Die Tiere sind wenig wählerisch und erbeute nahezu alles, das in ihr Maul hineinpasst.

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Sind Kröten giftig?

Kröten verfügen über Giftdrüsen, die sich an der Hinterseite ihres Kopfes befinden. Für Menschen ist das durch diese Drüsen abgesonderte Sekret harmlos, solange es nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommt. Nach dem Berühren der Amphibien sollten Sie zur Sicherheit Ihre Hände waschen. Für Hunde und Katzen kann das Sekret von Kröten unangenehm sein.

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Wie und wo überwintern Kröten?

Gegen Ende September ziehen sich Kröten für ihren Winterschlaf zurück. Sie bevorzugen trockene Bodenmulden wie leere Mauselöcher oder Maulwurfsgänge, Laub-, Reisig- und Komposthaufen sowie schlammigen Grund im Gartenteich.

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Wie laut sind Kröten während der Paarung?

Von April bis Mai paaren sich Kröten. Die Männchen machen während dieser Zeit durch laute Rufe auf sich aufmerksam. Außerhalb der Paarungszeit machen sich Kröten im Garten kaum bemerkbar.

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Welche Krötenarten sind im heimischen Garten anzutreffen?

In Deutschland lassen sich unter anderem Erdkröten, Knoblauchkröten, Kreuzkröten und Wechselkröten im Garten antreffen.

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THEMEN:   Nützlinge Tiere Gartenteich

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
Kommentare

Naturebuddy

Liebe Jennifer, auf dem obersten Bild sind keine Kröten sondern Grasfrösche abgebildet. Mit freundlichen Grüßen

Antwort von

Vielen Dank für den freundlichen Hinweis, da hatte sich unsere Bildredaktion etwas vertan. :-) Wir haben das Bild entsprechend ersetzt.