Lampionblume pflanzen, pflegen und vermehren
Standort und Boden
Lampionblumen (Physalis alkekengi) bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem kalkhaltigen Boden, der möglichst windgeschützt liegt. Achten Sie bei der Standortwahl darauf, dass es die Pflanzen hell haben, da sie dann reichlich Blüten ausbilden. Zwar wird die Staude nicht allzu groß, neigt jedoch dazu, sich großzügig auszubreiten. Daher sollten Sie Ihrer Lampionblume einen Abstand von etwa einer halben Wuchsbreite bieten.
Für ein gesundes Wachstum empfiehlt es sich, den Boden konstant feucht zu halten. Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden, weshalb sich ein sandiger Boden durchaus anbietet. An halbschattigen Standorten ist hingegen darauf zu achten, dass die Erde nicht zu feucht ausfällt. Hinzu kommt, dass sich Halbschatten negativ auf die Blütenbildung auswirken kann.
Aussaat und Pflanzung
Der ideale Zeitpunkt, um Lampionblumen zu pflanzen ist im Februar oder März. Für die Anzucht und Aussaat kommen sowohl die Fensterbank als auch das Frühbeet infrage. Lampionblumen sind als vorgezogene Exemplare in Gärtnereien erhältlich, können jedoch auch aus Samen herangezogen werden. Letztere lassen sich aus den Beeren einer vorhandenen Pflanze entnehmen oder im Fachhandel erwerben.
Umzug ins Freiland
Die Auspflanzung im Freiland ist erst nach dem 15. Mai anzuraten, da nach den Eisheiligen das Risiko für Nachtfröste deutlich sinkt. Das Pflanzloch sollte so tief ausfallen, dass der gesamte Wurzelballen darin Platz findet. Diese Maßnahme schützt die Pflanze im Hochsommer vor der Austrocknung. Etwas Kompost bzw. Rhododendrondünger kann das Anwachsen deutlich erleichtern. Mit der Zugabe von Kieselsteinen direkt in das Pflanzloch lässt sich einer Verdichtung des Erdreichs entgegenwirken. Nach dem Auspflanzen ist die Lampionblume kräftig anzugießen, um das Anwachsen am neuen Standort zu erleichtern.
Lampionblumen neigen sehr dazu, sich eigenständig auszubreiten. Selbst Gartengrenzen stellen für diese Pflanze kein Hindernis dar. Um zu verhindern, dass das Nachtschattengewächs nach und nach andere Pflanzen verdrängt, empfiehlt sich das Errichten einer Wurzelsperre. Besonders in kleinen Gärten erweist sich diese als durchaus vorteilhaft. Damit die gewünschte Wirkung nicht ausbleibt, ist die Wurzelsperre rund 50 bis 60 Zentimeter in den Boden einzulassen. Hierfür eignen sich vor allem Folien, die nicht verrotten.
Alternativ besteht die Möglichkeit, Lampionblumen in einem ausreichend großen Kübel zu kultivieren. Hierbei ist ein umfassender Frostschutz unverzichtbar, da die Pflanze lediglich bedingt winterhart ist.
Achtung: Einige Pflanzenteile besitzen je nach Art ein gewisses Giftpotential. Über die Giftigkeit der Beeren sind bislang noch keine eindeutigen Erkenntnisse belegt. In jedem Fall können sich die in den grünen Pflanzenteilen enthaltenen Bitterstoffe negativ auf die Gesundheit auswirken. Daher sollten Sie sicherstellen, dass weder Ihre Kinder noch Haustiere einen ungehinderten Zugang zu Lampionblumen haben.
Vermehrung
Da Lampionblumen sehr ausbreitungsfreudig sind, vermehren sie sich in aller Regel eigenständig über Ausläufer. Besitzen Sie allerdings noch keine solche Pflanze, ist die Vermehrung über Stecklinge oder Samen möglich. Bei der Vermehrung über Stecklinge ist es erforderlich, die Rhizome mehrmals mit einem Messer zu zerteilen. Hierfür erweisen sich die Oktoberwochen als idealer Zeitpunkt. Anschließend dürfen die Wurzelstöcke eingepflanzt werden. Denken Sie daran, die eingepflanzten Lampionblumen großzügig anzugießen.
Pflege
Ist die Lampionblume erst einmal am gewünschten Standort ausgepflanzt, gestaltet sich deren weitere Kultivierung als recht pflegeleicht. Ein paar Faktoren gilt es allerdings weiterhin zu berücksichtigen.
Rückschnitt
Sofern es sich bei Ihrer Lampionblume um eine mehrjährige Staude handelt, sollten Sie mit dem Rückschnitt der Stängel bis zum Frühjahr warten. Denn diese schützen die Pflanze im Winter vor Frosteinwirkung. Sobald die Stängel unansehnlich erscheinen, steht einem Rückschnitt nichts mehr im Wege. Ein großzügiger bodennaher Rückschnitt ist dabei problemlos möglich.
Möchten Sie Lampionblumen zu dekorativen Zwecken im Garten kultivieren, empfiehlt es sich, den Rückschnitt in den Spätsommer zu verlegen. Dabei steht es Ihnen frei, ob Sie die Triebe oder die kompletten Äste inklusive der Fruchtstände abtrennen möchten.
Weist die Pflanze allerdings abgestorbene oder stark wuchernde Triebe auf, dürfen diese auch während der Hauptvegetationszeit zurückgeschnitten werden.
Unabhängig davon, wann Sie sich für die Durchführung eines Rückschnitts entscheiden, sollten Sie ausschließlich eine scharfe Gartenschere verwenden. Auf diese Weise gelingt es in aller Regel, die Staude vor Verletzungen zu bewahren.
Unser Experten-Tipp:
Nimmt die Ausbreitung Ihrer Lampionblume Überhand, bietet es sich unter Umständen an, die betroffenen Pflanzenteile auszugraben. Dabei dürfen allerdings keine Pflanzen- oder Wurzelteile mehr im Boden verbleiben, da es ansonsten zu einer erneuten Ausbreitung der Lampionblume kommt.
Bewässerung
In den Monaten direkt nach der Pflanzung sowie während längerer Hitze- und Trockenperioden sind regelmäßige Wassergaben unverzichtbar. Ansonsten sind Lampionblumen eher genügsam.
Düngen
Streng genommen sind Lampionblumen nicht zwangsläufig auf Düngergaben angewiesen, denn Düngemittel regen lediglich den Blattwuchs an. Die Früchte selbst bleiben unberührt. Dennoch besteht im Frühling die Möglichkeit, den Boden rund um die Lampionblume mit Kalk aufzulockern und mit etwas Rhododendrondünger anzureichern. Zudem bietet es sich an, die Lampionblume direkt bei der Pflanzung mit einem Langzeitdünger zu versorgen.
Eine Ausnahme stellen Kübelpflanzen dar, denn im Topf sind die Nährstoffe in regelmäßigen Zeitabständen vollständig aufgebraucht. Der optimale Düngezeitpunkt findet sich zwischen Juni und Oktober, da der Nährstoffbedarf der Pflanze während der Blütezeit sprunghaft ansteigt. Für die Düngung empfiehlt sich die Verwendung eines Flüssigdüngers.
Überwinterung
Im Freiland ausgepflanzte Lampionblumen sind weitgehend winterhart, sodass hier meist keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden müssen. Zur Sicherheit kann die Pflanze dennoch mit etwas Laub oder Mulch abgedeckt werden.
Lampionblumen im Kübel sind aufgrund ihres begrenzten Erdreichs nur bedingt winterhart, sodass Sie sie mit Mulch oder einem entsprechenden Vlies schützen sollten. Darüber hinaus kann die Abdeckung mit Reisig erfolgen.
Schon gewusst?
Die Laternchen der Lampionblume verlieren während des Winters zwar an Farbe, ihre skelettartige Struktur ist jedoch noch immer schön anzusehen.
Krankheiten und Schädlinge
Bei Lampionblumen handelt es sich äußerlich um eine recht robuste Gartenpflanze, welche gegenüber Krankheiten und Schädlingen kaum Angriffsfläche bietet. Außer Blattläuse und Wurzelfäule leiden Lampionblumen für gewöhnlich unter keinen schadhaften Insekten oder Pilzerregern.
Weisen die Blätter der Pflanze weiße bis braune Verfärbungen auf, und beginnt diese zu verwelken, ist das ein Anzeichen dafür, dass sich die Lampionblume zunächst noch an das direkte Sonnenlicht gewöhnen muss. Ein schadhafter Krankheitsbefall kann dabei ausgeschlossen werden.
Verwendung
Lampionblumen besitzen erst cremegelbe bis weißlich sternförmige Blüten, die nach der Befruchtung abgeworfen werden. Anschließend verfärben sich die Kelche, um im Herbst gelblich, orange oder ziegelrot zu leuchten. Daher eignen sie sich für zahlreiche herbstliche Dekoideen. Denn bei diesen Nachtschattengewächsen handelt es sich um langanhaltende Schnittpflanzen, die Sie als Fensterschmuck trocknen können. Außerdem lassen sich eindrucksvolle Sträuße, Gestecke und Kränze kreieren.
Unser Experten-Tipp:
Damit die Kelchblätter ihre orange-rote Farbe behalten, sollten Sie sie möglichst langsam trocknen. Stellen Sie hierfür die Stiele nach dem Schneiden der Triebe in ein Gefäß mit wenig Wasser.
Die Lampionblume gehört zwar zur Gattung der Blasenkirschen (Physalis), allerdings sind ihre Früchte nicht essbar. Alle grünen Pflanzenteile werden gar als „gering giftig“ eingestuft. Aus diesem Grund eignen sich die Kelche und Beeren ausschließlich zu Dekozwecken.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!