Heckenpflanzen

Ligusterhecke pflanzen, pflegen und schneiden: Anleitung & Tipps

Liguster wird gerne als natürlicher, pflegeleichter Sichtschutz gepflanzt, da er schnell wächst und meist wintergrün bleibt. In unseren Tipps erfahren Sie, worauf es bei Pflanzung, Pflege und Schnitt einer Ligusterhecke ankommt.

Ligusterhecke als Einfriedung
Eine Ligusterhecke lässt sich vielseitig gestalten – ob niedrig als dekorative Einfriedung oder hoch und dicht als natürlicher Sichtschutz © mein Gartenexperte (KI-generiert)
Inhaltsverzeichnis

Vorteile einer Ligusterhecke

Liguster (Ligustrum) gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen und wird wegen seines dichten, feinen Laubes gerne als Sichtschutz gepflanzt. Seine robusten, schnittverträglichen und pflegeleichten Eigenschaften machen ihn zu einer guten Wahl für die Grundstückseinfriedung. Besonders geschätzt wird Liguster, der gelegentlich auch als Rainweide bezeichnet wird, für seine hohe Standorttoleranz - er gedeiht sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Plätzen und kommt mit den unterschiedlichsten Bodenverhältnissen gut zurecht.

In milden Wintern kann der Liguster sogar immergrün bleiben und wirft nur bei starkem Frost sein Laub ab. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn im Frühjahr treiben die Pflanzen zuverlässig wieder aus. Dank ihrer Schnittverträglichkeit lässt sich die Hecke zudem leicht in Form bringen, was zusätzlichen Gestaltungsspielraum schafft.

Ligusterhecken sind aber nicht nur ein schöner, natürlicher Sichtschutz, sondern auch wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tiere. Die Blüten dienen Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle, die schwarzen Beeren im Herbst und Winter vielen Vogelarten als Futter. Zudem finden Vögel im dichten Blätterdach Schutz vor Wind, Wetter und Fressfeinden.

Beliebte Liguster-Arten

Es gibt an die 50 verschiedenen Ligusterarten, die sich in Blattfarbe, Wuchsform und Winterhärte unterscheiden. Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) ist eine heimische Art, die besonders robust ist und sich hervorragend für Heckenpflanzungen eignet. Wer besonderen Wert auf wintergrünes Laub legt, sollte sich den Winter- bzw. Schwarzgrünen Liguster (Ligustrum vulgare 'Atrovirens') ansehen, dessen Blätter im Winter länger haften bleiben und der daher gerne als immergrüne Hecke gepflanzt wird.

Der aus Japan stammende Ovalblättrige Liguster (Ligustrum ovalifolium) besticht durch größere Blätter und einen aufrechten Wuchs. Mit einer Wuchshöhe von etwa drei Metern bleibt er kompakter als der Gewöhnliche Liguster und hält sein Laub in milden Wintern gut, wirft es aber bei längeren Frostperioden ab. Eine weitere Variante ist der Gold-Liguster (Ligustrum ovalifolium 'Aureum'), der durch seine goldgelb gerandeten Blätter auffällt und so Farbe in die Hecke bringt. Er wächst etwas langsamer und bleibt niedriger als die anderen Arten.

Unser Experten-Tipp:
Vor der Pflanzung einer Hecke sollten Sie immer prüfen, ob es örtliche Vorschriften für die Einfriedung von Grundstücken gibt. Bau- und nachbarrechtliche Vorschriften oder spezielle Satzungen der Gemeinde können die Verwendung von Hecken eventuell einschränken. Informationen hierzu erhalten Sie bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

Pflanzung

Schritte zum Pflanzen einer Ligusterhecke
Wir geben Tipps, worauf es beim Pflanzen einer Ligusterhecke ankommt © mein Gartenexperte

Bester Pflanzzeitpunkt

Die ideale Pflanzzeit für eine Ligusterhecke ist der Herbst, vorzugsweise der Oktober. Dann ist der Boden noch warm, was das Wurzelwachstum fördert. Außerdem sind die niederschlagsreichen Herbstmonate ideal, da sie den Bewässerungsaufwand reduzieren. Alternativ kann auch im Frühjahr von März bis April gepflanzt werden. Dabei ist jedoch auf eine ausreichende Bewässerung zu achten, da die Jungpflanzen in der warmen Jahreszeit mehr Wasser benötigen.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Der Liguster ist sehr standortfreudig, bevorzugt jedoch sonnige bis halbschattige Standorte. In tiefem Schatten kann es zu einer verminderten Blattbildung und damit zu einer weniger dichten Hecke kommen. Der Boden sollte gut durchlässig sein, da Staunässe die Wurzeln schädigen kann. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich daher, den Boden tiefgründig zu lockern und mit Kompost oder Hornspänen anzureichern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Außerdem sollte die unmittelbare Umgebung der Pflanzstelle unkrautfrei sein, damit die Jungpflanzen nicht mit Unkraut um Nährstoffe konkurrieren müssen.

Pflanzabstand und -technik

Damit die zukünftige Hecke schön dicht wächst, ist der richtige Pflanzabstand entscheidend. Bei einer Pflanzenhöhe von 60 bis 100 Zentimetern sollten etwa vier bis fünf Pflanzen pro laufendem Meter gesetzt werden. Größere Exemplare mit einer Höhe von 120 bis 200 Zentimetern benötigen einen Abstand von etwa 50 Zentimetern, also zwei Pflanzen pro Meter.

Anleitung: Ligusterhecke Pflanzen

So pflanzen Sie Ihre Ligusterhecke richtig:

  1. Spannen Sie zunächst eine Richtschnur, um eine gerade Pflanzlinie zu gewährleisten.
  2. Heben Sie einen Pflanzgraben aus, der etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Pflanzen.
  3. Bei wurzelnackten Pflanzen die Wurzeln etwas anschneiden und mindestens zehn Minuten in Wasser tauchen, um sie gut zu wässern.
  4. Containerpflanzen so lange in einen Eimer mit Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  5. Setzen Sie die Pflanzen so ein, dass der Wurzelhals mit der Erdoberfläche abschließt.
  6. Füllen Sie bei Bedarf die Pflanzlöcher mit einer Mischung aus ausgehobener Erde und Kompost auf.
  7. Gießen Sie die Pflanzen nach dem Einsetzen reichlich an, um den Bodenkontakt der Wurzeln zu verbessern und eventuelle Hohlräume zu füllen.
  8. Bringen Sie eine Mulchschicht zwischen den Pflanzen an, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwuchs zu verhindern.

Wurzelnackte Pflanzen oder Ballenware?

In der Regel werden Ligusterpflanzen entweder wurzelnackt oder als Ballenware angeboten. Wurzelnackte Pflanzen werden ohne Erde um die Wurzeln verkauft und sind daher besonders preisgünstig. Diese Variante ist ideal für größere Pflanzprojekte und meist nur im zeitigen Frühjahr erhältlich. Allerdings benötigen wurzelnackte Liguster nach der Pflanzung eine intensivere Pflege, da sie empfindlicher auf Trockenheit reagieren.

Ballenware hingegen wird mit einem Erdballen um die Wurzeln geliefert und ist dadurch deutlich teurer, allerdings auch robuster und besser durchwurzelbar. Sie kann ganzjährig gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist, und ist weniger anfällig für Transportschäden oder Austrocknung. Vor allem bei größeren Pflanzen lohnt sich die Investition in Ballenware, da sie meist schneller anwächst und kräftiger ist.

Pflege von Liguster

Junge Ligusterhecke bewässern
Vor allem in der Anfangszeit müssen junge Ligusterhecken regelmäßig gegossen werden, damit sich die Pflanzen gut entwickeln © mein Gartenexperte

Eine Ligusterhecke ist relativ pflegeleicht und daher bei Gartenbesitzern sehr beliebt. Dennoch sollte vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung auf eine regelmäßige Pflege geachtet werden, damit die Hecke gut wächst und schnell einen dichten Sichtschutz bildet.

Bewässerung

In den ersten Wochen nach der Pflanzung benötigt die Hecke besonders viel Wasser, um gut anzuwachsen. In dieser Zeit sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne jedoch Staunässe zu verursachen. Ideal ist eine zwei- bis dreimalige Bewässerung pro Woche, besonders bei trockener Witterung oder wenn die Pflanzen im Frühjahr gepflanzt wurden. Auch in den Folgejahren profitiert die Hecke von einer gelegentlichen Bewässerung, vor allem während längerer Trockenperioden im Sommer. Es ist ratsam, morgens oder abends zu gießen, wenn die Sonne nicht direkt auf die Pflanzen scheint, um eine Verdunstung zu vermeiden.

Mit der Zeit werden die Pflanzen zunehmend widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit, da ihre Wurzeln tiefer in den Boden eindringen. Dennoch sollte bei anhaltender Trockenheit im Sommer regelmäßig gegossen werden, um ein optimales Wachstum zu fördern. Ein ausgetrockneter Boden kann zu Wachstumsverzögerungen und unregelmäßigem Blattaustrieb führen. Achten Sie außerdem auf eine durchdringende Bewässerung, damit das Wasser auch in tiefere Bodenschichten eindringt.

Düngung

Um ein kräftiges Wachstum und eine dichte Hecke zu fördern, ist eine regelmäßige Düngung ratsam. Vor allem im Frühjahr vor dem Austrieb sollte ein stickstoffreicher Dünger ausgebracht werden. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne sind besonders geeignet, da sie die Bodenstruktur verbessern und Nährstoffe langfristig zur Verfügung stellen. Auch Langzeitdünger für Heckenpflanzen kann verwendet werden, sollte aber gleichmäßig verteilt und gut in den Boden eingearbeitet werden.

Eine zweite Düngung im Spätsommer kann das Wachstum zusätzlich fördern. Dabei sollten spezielle Hecken- oder Universaldünger verwendet werden, die Kalium enthalten. Dieser Nährstoff stärkt die Pflanzen für den Winter und macht sie widerstandsfähiger gegen Frost.

Mulchen

Eine Mulchschicht um die Basis der Ligusterhecke hat gleich mehrere Vorteile: Sie hält den Boden feucht, unterdrückt das Unkrautwachstum und verbessert die Bodenstruktur. Ideal sind organische Materialien wie Rindenmulch, gehäckselter Strauchschnitt oder Laub. Sie verrotten mit der Zeit und reichern den Boden mit wertvollen Nährstoffen an.

Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt auf die Pflanzenstämme aufgebracht wird, da dies die Fäulnisbildung fördern kann. Eine Schichtstärke von etwa fünf Zentimetern ist ausreichend. Besonders bei frisch gepflanzten Hecken trägt das Mulchen entscheidend zum Anwuchserfolg bei, da es auch Temperaturschwankungen im Boden mildert.

Form- und Pflegeschnitt

Geschnittene Ligusterhecke
Mit einem regelmäßigen Schnitt bringt man Liguster in Form und sorgt zudem für einen dichten Wuchs © mein Gartenexperte (KI-generiert)

Durch regelmäßigen Form- und Pflegeschnitt bleibt die Ligusterhecke dicht, gesund und schön. Liguster ist gut schnittverträglich und treibt auch nach starkem Rückschnitt des älteren Holzes zuverlässig wieder aus. In den ersten zwei bis drei Jahren fördert ein mehrmaliger Schnitt pro Jahr die Verzweigung und Dichte. Regelmäßige Rückschnitte regen nämlich die Bildung neuer Triebe an und sorgen so für eine gleichmäßige, kompakte Hecke. Ein erster Schnitt kann bereits im Pflanzjahr erfolgen, sobald die Pflanzen gut angewachsen sind.

Ab dem dritten Jahr genügt in der Regel ein Formschnitt im späten Frühjahr, nachdem der Neuaustrieb abgeschlossen ist. Ein zweiter, leichterer Pflegeschnitt kann im Spätsommer vorgenommen werden, um die gewünschte Form zu erhalten. Während des Sommers können kleinere Korrekturen nach Bedarf erfolgen, um die Hecke gleichmäßig und gepflegt aussehen zu lassen.

Schneiden Sie die Hecke immer etwas trapezförmig, also unten breiter als oben, damit auch die unteren Bereiche genügend Licht bekommen und dicht bleiben. Ein zu starkes Verschmälern der unteren Partien würde zu Verkahlungen führen, die sich nur schwer wieder beheben lassen. Ein bewölkter, trockener Tag ist ideal für den Schnitt.

Scharfe Werkzeuge sind wichtig, um saubere Schnittstellen zu erhalten. Akkubetriebene oder elektrische Heckenscheren eignen sich für lange Hecken, während Hand-Heckenscheren bei kleineren Hecken präziser arbeiten.

Unser Experten-Tipp:
Ligusterhecken sind ein beliebter Nistplatz. Während der Brutzeit von März bis September ist daher unbedingt auf Vogelnester zu achten und der Schnitt gegebenenfalls zu verschieben. Ist die Hecke kahl oder unregelmäßig, hilft ein starker Rückschnitt bis ins alte Holz im zeitigen Frühjahr.

Winterpflege

Obwohl die meisten Ligusterarten winterhart sind, können besonders junge Pflanzen oder empfindlichere Sorten unter strengen Wintern leiden. Um Ihre Hecke optimal auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, sind daher einige Pflegemaßnahmen zu empfehlen.

Frostschutz

Die meisten Ligustersorten sind bis etwa -20 Grad Celsius frosthart. Dennoch kann es bei anhaltend niedrigen Temperaturen zu Frostschäden kommen, insbesondere bei Pflanzen, die noch nicht vollständig angewachsen sind oder im Herbst gepflanzt wurden. Besonders gefährdet sind die Triebspitzen, die bei extremen Kälteeinbrüchen absterben können.

Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch um die Basis der Hecke schützt die Wurzeln vor Frost und Temperaturschwankungen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Mulch nicht direkt auf die Stämme aufgetragen wird, um Fäulnis zu vermeiden. Besonders junge Pflanzen können zusätzlich mit Gartenvlies oder Jutesäcken umwickelt werden, um sie vor Kälte und Austrocknung durch Wind zu schützen.

Wässern im Winter

Auch im Winter ist auf eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit zu achten. An frostfreien Tagen ist es ratsam, die Hecke leicht zu wässern, besonders bei immergrünen Arten wie dem Schwarzgrünen Liguster (Ligustrum vulgare 'Atrovirens'). Trockenschäden treten vor allem dann auf, wenn der Boden gefroren ist und die Pflanzen kein Wasser aufnehmen können, während gleichzeitig Wasser über die Blätter verdunstet.

Rückschnitt vor dem Winter?

Ein starker Rückschnitt kurz vor dem Winter ist nicht zu empfehlen, da die frischen Schnittstellen frostempfindlich sind. Falls ein Rückschnitt notwendig ist, sollte dieser spätestens im Spätsommer erfolgen. Kleinere Korrekturschnitte können jedoch jederzeit durchgeführt werden, solange keine Frostperioden zu erwarten sind.

Vermehrung

Stecklinge vom Liguster schneiden
Am einfachsten lässt sich Liguster durch Stecklinge vermehren, die einfach abgeschnitten und in feuchte Erde gesteckt werden © mein Gartenexperte (KI-generiert)

Liguster lässt sich relativ leicht vermehren, was besonders bei der Erweiterung bestehender Hecken oder bei der kostengünstigen Neuanpflanzung von Vorteil ist. Die gebräuchlichsten Vermehrungsmethoden sind Stecklinge, Steckhölzer und Aussaat.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist die beliebteste und erfolgversprechendste Methode. Am besten schneidet man im Spätsommer oder Frühherbst etwa 10 bis 15 Zentimeter lange, halbverholzte Triebe. Dabei sollten ausschließlich kräftige, gesunde Triebe ohne Blüten und Beeren verwendet werden. Entfernen Sie die unteren Blätter, so dass etwa die Hälfte des Stecklings blattlos ist, und stecken Sie ihn in ein nährstoffarmes Anzuchtsubstrat oder direkt ins Gartenbeet. Die Erde gleichmäßig feucht halten, aber nicht zu nass, um Fäulnis zu vermeiden. Stecklinge im Freiland sollten im ersten Winter mit Vlies oder Reisig geschützt werden. Nach etwa einem Jahr sind die Jungpflanzen in der Regel kräftig genug, um ausgepflanzt oder in eine Hecke integriert zu werden.

Vermehrung durch Steckhölzer

Auch Steckhölzer eignen sich hervorragend zur Vermehrung von Liguster. Diese Methode ist besonders im Spätherbst oder Winter zu empfehlen, wenn sich die Pflanzen in der Ruhephase befinden. Schneiden Sie etwa 20 bis 30 Zentimeter lange, verholzte Triebe ab und stecken Sie sie zu etwa zwei Dritteln in lockere Gartenerde. Auch hierbei die Erde stets etwas feucht halten. Im Frühjahr sollten sich bereits erste Wurzeln gebildet haben, damit die Jungpflanzen weiterwachsen können. Diese Methode eignet sich besonders für größere Mengen Liguster.

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat von Liguster ist zwar möglich, aber wesentlich aufwendiger und zeitintensiver als die vegetative Vermehrung. Die schwarzen Beeren des Ligusters enthalten die Samen, die im Spätherbst geerntet werden können. Entfernen Sie das Fruchtfleisch vollständig und lassen Sie die Samen trocknen. Da Ligustersamen zum Keimen eine Kälteperiode benötigen, ist es ratsam, sie im Winter im Freiland auszusäen oder einige Wochen im Kühlschrank aufzubewahren. Die Keimung kann bis zu einem Jahr dauern und die Jungpflanzen wachsen im Vergleich zu Stecklingen nur langsam. Daher wird diese Methode in der Praxis eher selten angewandt.

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl Ligusterhecken im Allgemeinen als sehr robust und widerstandsfähig gelten, können sie gelegentlich von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Frühzeitiges Erkennen und geeignete Maßnahmen können jedoch größere Schäden verhindern.

Pilzkrankheiten

Die häufigsten Krankheiten des Ligusters sind Pilzinfektionen wie Echter Mehltau und Wurzelfäule. Echter Mehltau tritt vor allem bei warmem und trockenem Wetter auf und äußert sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern. Obwohl dieser Pilz in der Regel keine ernsthaften Schäden verursacht, kann er das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen und sollte daher bekämpft werden. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und sorgen Sie durch regelmäßiges Schneiden für eine gute Durchlüftung der Hecke. Bei starkem Befall können Fungizide eingesetzt werden.

Wurzelfäule tritt häufig bei dauerhaft nassem Boden oder Staunässe auf. Die Wurzeln beginnen zu faulen, was zum Welken und Absterben der Pflanze führen kann. Um dies zu vermeiden, sollte immer auf gut durchlässige Böden geachtet werden. Besonders bei schweren Lehmböden kann es hilfreich sein, den Boden vor der Pflanzung mit Sand oder Kies zu durchmischen.

Schädlinge

Der Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri), eine nachtaktive Schmetterlingsart, ist einer der häufigsten Schädlinge an Liguster. Die Raupen sind groß und auffallend grün gefärbt. Obwohl sie erhebliche Fraßschäden verursachen können, sind sie für die Pflanze meist nicht gefährlich, da sie nur kurzzeitig auftreten. Bei Bedarf können die Raupen abgesammelt oder gezielt mit biologischen Insektiziden bekämpft werden.

Vor allem im Frühjahr treten gelegentlich Blattläuse auf, die zu verkrüppelten Trieben und Blättern führen können. Eine natürliche Bekämpfung durch Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen ist meist ausreichend. Alternativ können spezielle Seifenlösungen oder Neemöl eingesetzt werden.

Auch Schildläuse und Spinnmilben können Ligusterhecken befallen, vor allem bei trockener und warmer Witterung. Regelmäßiges Besprühen mit Wasser kann vorbeugend wirken. Bei starkem Befall helfen spezielle Insektizide, die jedoch gezielt und nicht während der Blütezeit eingesetzt werden sollten, um Nützlinge zu schonen.

THEMEN:   Gartengestaltung Hecken Pflanzenpflege

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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