Molche im Garten ansiedeln: Tipps zur richtigen Teichgestaltung
Tipp 1: Teich richtig anlegen
Die zu den Schwanzlurchen (Caudata) zählenden Molche faszinieren viele Gartenbesitzer mit ihrem Leben in zwei Welten: Sie durchleben im Wasser eine wahre Metamorphose und leben als erwachsene Tiere vorwiegend an Land. Um sie in den heimischen Garten zu locken, müssen Sie keine besonders hohen Ansprüche erfüllen. Teichmolche fühlen sich bereits in einem kleinen Biotop wohl, dessen Tiefe zwischen 10 und 100 Zentimetern liegen sollte. Kammmolche bevorzugen hingegen etwas tiefere Gartenteiche, wobei die Uferzone nicht tiefer als 10 Zentimeter ausfallen sollte.
Schwanzlurche überwintern in der Regel an Land. Es kann jedoch vorkommen, dass einzelne Amphibien den Winter im Gewässer verbringen. Friert der Gartenteich während der kalten Jahreszeit vollkommen zu, kann er deshalb zur Todesfalle für überwinternde Molche werden. Um ein Durchfrieren während strenger Winter zu verhindern, empfiehlt sich eine Vertiefung in der Teichmitte, die mindestens 50 bis 100 Zentimeter umfasst.
Neben der Tiefe des Gartenteichs spielen auch die einzelnen Wasserzonen, die Bepflanzung und die Gestaltung des Ufers eine wichtige Rolle. Damit die Amphibien das Gewässer sicher erreichen und verlassen können, sollten die Uferränder sehr flach ausfallen. Äste, Steine und Wurzeln, die teilweise ins Wasser ragen, können als Ein- und Ausstiegshilfen dienen und bieten gleichzeitig wichtige Versteckmöglichkeiten beim Landgang.
Tipp 2: Üppige Vegetation anlegen
Teich- und Kammmolche bevorzugen sowohl im Wasser als auch an Land eine dichte Bepflanzung, die gleich mehrere Aufgaben erfüllt. Zum einen dienen Pflanzen als natürliche Teichbeschattung und bieten Schutz vor Fressfeinden. Zum anderen bietet sie zahlreiche Versteckmöglichkeiten und erlaubt den Molchen im Frühjahr die Eiablage.
Für die Tiefwasserzone eignen sich vor allem Schwimmblattpflanzen wie Froschbiss, Schwimmfarn und Seerosen. In der Sumpf- und Flachwasserzone empfehlen sich Hechtkraut, Hornblatt, Pfeilblatt, Schwanenblume, Schwimmendes Laichkraut, Sumpfsimse, Tausendblatt, Tannenwedel, Wasserdickblatt, Wasserfeder, Wasserpest, Wasserstern und Zwergrohrkolben.
In der Uferzone ist eine üppige Vegetation besonders wichtig, damit Schwanzlurche während ihres Landgangs ausreichend viele Versteckmöglichkeiten finden und sich an warmen, trocknen Sommertagen im feuchten Schatten der Blätter verkriechen können. Bachnelkenwurz, Gauklerblume und Sumpfdotterblume sind nur wenige Beispiele, die Sie durch Äste, Steine und Wurzelstöcke ergänzen können.
Tipp 3: Keine Fische einsetzen
Wer Molche am heimischen Teich beobachten möchte, muss in der Regel auf ein fischreiches Gewässer verzichten. Zwar fressen Schwanzlurche unter anderem Fischlaich, doch haben Fische die Molchlarven ebenfalls zum Fressen gern. Gleichzeitig nimmt die Fütterung von Fischen oftmals einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität und fördert trübes, nährstoffreiches Wasser, das während heißer Sommermonate schneller kippt.
Neben Molchen freuen sich weitere Amphibien wie Frösche oder Kröten und Insekten wie Libellen über einen fischfreien Lebensraum. Das Vorkommen von Rückenschwimmern, Schwimmkäfern und Wasserläufern erhöht sich ebenfalls, sodass sich der Gartenteich trotz fehlender Fische nicht zur Brutstätte einer Mückenplage entwickelt. Wer nicht vollständig auf Fische im heimischen Teich verzichten möchte, kann statt eines fischfreien Gewässers auch fischfreie Wasserzonen anlegen.
Tipp 4: Lebensraum an Land gestalten
Molche zählen zu den Amphibien und verbringen ihr Leben sowohl im Wasser als auch an Land. Nach der Entwicklung zum erwachsenen Tier halten sich Schwanzlurche überwiegend an Land auf und kehren nur zur Fortpflanzung ins Wasser zurück. Neben der Gestaltung der Teichumgebung ist daher auch ein attraktiver Landlebensraum von Bedeutung.
Idealerweise grenzt der Gartenteich an eine Umgebung mit abwechslungsreicher Struktur, die zum Beispiel aus Blumenwiesen, Hecken, Solitärsträuchern, Steinmauern, Stein- und Totholzhaufen bestehen kann. Wichtig ist, dass Wiesen nur einmal jährlich im Herbst gemäht werden und Zweige von Hecken sowie Sträuchern auch den Boden bedecken. Stein- und Totholzhaufen, die einige Zentimeter in den Boden reichen, nutzen Molche außerdem gerne als frostfreies Winterquartier.
Tipp 5: Garten sichern und Fallen vermeiden
Wer den heimischen Gartenteich und dessen nähere Umgebung naturnah gestaltet, wird mit etwas Glück und Geduld Molche anlocken können. Damit sich diese am Gewässer langfristig wohlfühlen, sollten Gartenbesitzer auf Pestizide und Chemie verzichten sowie auf potentielle Gefahrenquellen achten und diese bei Bedarf sichern.
Regentonnen, Lichtschächte und weitere Löcher in Bodennähe werden für Molche schnell zur Gefahr, wenn sich die Amphibien nicht mehr selbstständig befreien können. Decken Sie Gefahrenstellen deshalb mit einem engmaschigen Netz oder Gitter ab. Halten Sie Kellertüren außerdem geschlossen und versehen Sie Kellertreppen mit einem langen Brett, über das verirrte Molche wieder zurück in den Garten gelangen.
Häufig gestellte Fragen
Wo leben Teichmolche?
Molche sind Amphibien und verbringen ihr Leben sowohl im Wasser als auch an Land. Nach ihrer Metamorphose halten sich die Schwanzlurche größtenteils an Land auf und kehren nur während der Balz- und Paarungszeit im Frühjahr zurück ins Gewässer.
Was fressen Molche?
Molche erbeuten alle kleinen Lebewesen, die sie überwältigen können. Während ihrer Lebensphase im Wasser ernähren sich die Amphibien vor allem von Libellenlarven, Mückenlarven, Muschelkrebsen, Ringelwürmern, Wasserasseln und Wasserflöhen. An Land jagen sie hingegen Asseln, Hundertfüßer, Käfer, Nacktschnecken, Regenwürmer und Spinnen.
Sind Molche giftig?
Weltweit existieren zahlreiche Molcharten, unter denen einige über starkes Gift verfügen. Die in Deutschland heimischen Arten sind jedoch nicht giftig und vollkommen ungefährlich.
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