Moos aus dem Rasen entfernen
Warum entsteht Moos im Rasen?
Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Moos gehört der Mangel an Nährstoffen in der Rasenfläche. Bevor Sie mit der Entfernung beginnen, sollten Sie die genaue Ursache ermitteln. Insgesamt gibt es sieben Faktoren, die die Entstehung von Moos begünstigen können:
Staunässe | Ausreichend Feuchtigkeit ist für das Graswachstum unverzichtbar. Sind die Gräser allerdings zu feucht, begünstigt dies die Bildung von Wurzelfäule. |
Schattenlage | Moos wächst im Vergleich zu Gras bevorzugt an Schattenplätzen mit wenig Licht. |
Geringer pH-Wert | Liegt der pH-Wert unter 6, erhält das Gras eine unzureichende Menge an Nährstoffen. Das Wachstum von Moos erfolgt auf saurem Boden jedoch uneingeschränkt. |
Falsche Rasenpflege | Wird der Rasen unregelmäßig gemäht, staut sich Feuchtigkeit unter einer Decke aus zu langen, schlappen Rasenhalmen an. Zudem dringen Sonnenstrahlen bei hohen Gräsern kaum bis zur Grasnarbe durch, was das Mooswachstum zusätzlich begünstigt. Wird der Rasen hingegen zu kurz gemäht, besteht ein erhöhtes Risiko für Verbrennungen. |
Nährstoffmangel | Der Rasen entzieht dem Boden zunehmend Nährstoffe. Sofern Sie auf den Einsatz eines Mulchmähers verzichten, gelangen bei jedem Rasenschnitt wichtige Nährstoffe auf den Kompost. |
Herbstlaub auf der Rasenfläche | Verbleibt Laub auf dem Rasen, dringt zu wenig Sauerstoff bis zu den Gräsern unter der Blätterdecke durch. Dies kann schlimmstenfalls zu Fäulnis führen. Feuchte Kahlstellen sind besonders anfällig für die Moosbildung im darauffolgenden Frühjahr. |
Ungeeignete Saatgutmischung | Saatgutmischungen, die hochwertige Futtergräser aus der Landwirtschaft enthalten, müssen oft gemäht werden und bilden keine dichte Grasnarbe aus. Somit passiert es häufig, dass sich Moos auf lichten Rasenflächen ansiedelt. |
Moos im Rasen entfernen - so geht’s
Ist die Ursache der Moosbildung bekannt, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um dagegen vorzugehen. Dabei haben Sie die Wahl, ob Sie sich für eine ökologische oder chemische Variante entscheiden.
Vertikutieren gegen Moosbefall im Rasen – ja oder nein?
Haben Graswurzeln, Unkraut oder Moos dazu geführt, dass Rasenfilz entsteht, kann dieser das weitere Wachstum der Gräser beeinträchtigen. Dann kann es sich als sinnvoll erweisen, den Rasen zu vertikutieren. Ein Vertikutierer ist mit einem Rechen vergleichbar, der mit scharfen Messern ausgestattet ist, um den Rasen zu zerschneiden. Dies erhöht die Durchlässigkeit und steigert die Atmungsaktivität. Außerdem ist es mit einem Vertikutierer möglich, dem Rasen Moos zu entziehen.
Unser Experten-Tipp:
Lassen sich Budget oder Stauraum nicht mit der Anschaffung eines Vertikutierers vereinbaren, lässt sich ein solches Gerät auch im Baumarkt mieten.
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Da beim Vertikutieren die Grasnarbe vertikal verletzt wird, stehen einige Hobbygärtner diesem Vorgehen bei Moosbefall skeptisch gegenüber. Diese Einstellung hängt damit zusammen, dass aufgrund des geschwächten Rasens ein verstärkter Moosbefall zu erwarten ist.
Haben Sie sich gegen das Vertikutieren Ihrer moosbewachsenen Rasenfläche entschieden, stehen noch weitere Möglichkeiten zur Auswahl.
Rasen umgraben bei Staunässe
Um die Durchlässigkeit des Bodens zu verbessern, empfiehlt es sich bei Staunässe, den betroffenen Bereich mit Hilfe eines Spatens zunächst umzugraben. Mischen Sie anschließend Sand unter. Dadurch ist gewährleistet, dass die Feuchtigkeit zuverlässiger in die Erde eindringt.
Verbessert sich die Situation nach dieser Maßnahme nicht, kann dies womöglich an einem zu hohen Grundwasserspiegel liegen. In diesem Fall ist die Fläche für Rasen eher ungeeignet und nur schwer zu Begrünen.
Spezielle Rasensaat für Schattenlagen
Für schattige Lagen gibt es spezielle Rasensaat-Mischungen. Diese enthalten Grassorten, die auch mit wenig Licht bzw. Sonne auskommen und dennoch großflächig wachsen. Dadurch wird die Moosbildung in diesen Bereichen erschwert. Zudem ist Schattenrasen resistent gegen viele Rasenkrankheiten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die richtigen Rasensamen für sein Grundstück zu wählen.
Unser Experten-Tipp:
Im Halbschatten sollte der Rasen nach dem Mähen eine Höhe von mindestens 6 cm aufweisen. Achten Sie zudem auf eine ausreichende und regelmäßige Bewässerung.
Boden mit Kalk neutralisieren
Im Gegensatz zu Moos wächst Gras auf sauren Böden eher schlecht. Als sauer gilt ein Wert von unter 6. Dies bedeutet, dass der Rasen nicht mehr ausreichend Nährstoffe erhält. Rasenkalk ist eine beliebte Möglichkeit, um den Säuregehalt des Bodens zu neutralisieren.
Unser Experten-Tipp:
Die Bestimmung des pH-Werts Ihres Rasens gelingt am einfachsten mit einem Schnelltest aus dem Baumarkt oder Gartenfachhandel.
Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, sollten Sie unbedingt die Herstellerangaben auf der Verpackung beachten. Eine ungefähre Orientierung liefern Ihnen diese allgemeinen Empfehlungen zum Kalken von Rasenflächen:
Bodentyp | Kalk-Dosierung pro m² |
---|---|
leicht / sandig | 150 - 200 g |
mittelschwer / sandig / lehmig | 300 - 400 g |
schwer / lehm- und tonhaltig | 400 g |
Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeber Rasen kalken: richtiger Zeitpunkt und Anleitung
Rasendünger gegen Nährstoffmangel
Fehlen dem Boden Nährstoffe, lassen sich diese am besten mit Hilfe eines Langzeit-Düngers zuführen. Ein Rasendünger mit Langzeitwirkung bringt den Vorteil, dass die Nährstoffe über die gesamte Saison bedarfsgerecht an die Rasenwurzeln abgegeben werden. Alternativ ist ein regelmäßiges Düngen erforderlich.
Im Herbst empfehlen sich Düngemittel mit einem hohen Kalium-Anteil. Im Frühling sind hingegen besonders Düngemittel mit einem hohen Eisengehalt ratsam, da diese schnell vom Boden aufgenommen werden.
Unser Experten-Tipp:
Organische Dünger fördern das Bodenleben und beinhalten weniger Schwermetalle als mineralische Alternativen. Außerdem lassen sich diese direkt mit der Saat ausbringen und ermöglichen ein sofortiges Betreten der Rasenfläche.
Moosbefall im Rasen vorbeugen
Mit wenigen Maßnahmen ist es möglich, einen Moosbefall bereits im Vorfeld vorzubeugen. Hierzu gehören:
- Hochwertige Rasensaatgutmischung beim Anlegen des Rasens verwenden
- Kontinuierliche Rasenpflege
- Kahlstellen durch Nachsaat schließen
- ausreichende Bewässerung des Rasens im Sommer
- jährliches Vertikutieren
- ausgewogene Nährstoffversorgung mit Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium und weiteren Spurenelementen wie Eisen, Zink und Mangan
Die richtige Rasenpflege
Die kontinuierliche Pflege des Rasens macht die Ausbreitung von Moos nahezu unmöglich. Daher sollten Sie Ihren Rasen von Frühjahr bis Spätherbst einmal wöchentlich mähen. Achten Sie dabei darauf, dass die Schnitthöhe etwa 4 cm beträgt und nicht mehr als 1/3 der Länge gekürzt wird. Dies gewährleistet, dass sich eine sowohl kräftige als auch gut belüftete Grasnarbe inklusive stabilem Wurzelwerk ausbildet.
Unser Experten-Tipp:
Ein hochwertiges Saatgut trägt zur Ausbildung einer dichten Grasnarbe mit einem verzweigten Wurzelsystem bei. Dies erschwert die Ausbreitung von Moos und Unkraut.
Lesen Sie hierzu auch unsere 5 Experten-Tipps für einen gesünderen Rasen.
Besondere Vorsicht bei Kahlstellen
Da sich Kahlstellen besonders anfällig gegenüber Moosbefall zeigen, ist das Nachsäen hier besonders bedeutsam. Zuvor empfiehlt es sich, die betroffene Stelle zu mähen sowie aufzulockern. Reichern Sie diese außerdem mit Kompost oder Sand an, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Nun steht dem eigentlichen Ausbringen der Saat nichts mehr im Wege. Achten Sie anschließend darauf, eine regelmäßige Bewässerung sicherzustellen.
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