Kräuteranbau

Oregano pflanzen, pflegen und ernten: So gelingt der Anbau

Oregano ist ein pflegeleichtes, aromatisches Kraut, das sich hervorragend im eigenen Garten oder auf dem Balkon kultivieren lässt. Ob für Pizza, Tomatensauce oder auch Kräutertee - frisch geerntet entfaltet Oregano ein intensives Aroma und ist eine tolle Zutat für viele Gerichte. Wir geben Tipps, was für einen erfolgreichen Anbau wichtig ist.

Oreganopflanzen im Beet
Wer gerne mediterran kocht, sollte immer erntefrischen Oregano im Haus haben © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Oregano (Origanum vulgare), auch Echter Dost, Dorst oder Wilder Majoran genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist ein typisches Kraut des Mittelmeerraums. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südeuropa und Vorderasien, wo sie seit Jahrhunderten als Gewürz- und Heilpflanze geschätzt wird. Sein Name stammt aus dem Griechischen: „óros“ bedeutet Berg und „gános“ Glanz oder Erfrischung.

Heute wird Oregano weltweit angebaut und sowohl in der mediterranen Küche als auch in der Naturheilkunde verwendet. Die Staude wird bis zu 80 Zentimeter hoch, ist winterhart und gedeiht auch auf kargen Böden, was sie zu einer idealen Pflanze für naturnahe Gärten macht.

Standort und Boden

Damit sich sowohl die Pflanze als auch der Geschmack gut entwickeln, ist der richtige Standort wichtig. Oregano bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz, wie er auch in seiner mediterranen Heimat zu finden ist. Ideal sind nach Süden ausgerichtete Beete oder ein Platz auf einem sonnigen Balkon. Je mehr Sonne der Dost bekommt, desto intensiver entwickeln sich die ätherischen Öle, die für das typische Aroma verantwortlich sind.

Auch der Boden spielt eine große Rolle. Oregano gedeiht am besten auf durchlässigen, sandigen oder kiesigen Böden, die nicht zu nährstoffreich sind. Schwere, lehmige Böden sollten mit Sand oder feinem Kies aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden. Ein leicht alkalischer pH-Wert von 6,5 bis 8 ist ideal. Besonders wichtig ist, dass der Boden gut abtrocknen kann, denn Oregano verträgt keine ständige Nässe.

Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat ist recht unkompliziert, erfordert allerdings ein wenig Geduld. Da Oregano ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nur auf den Boden gestreut und leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt. Die ideale Aussaatzeit beginnt im Frühjahr ab April, wenn die Temperaturen konstant über 10 °C liegen.

Für eine frühere Ernte können die Samen ab Februar in Saatschalen auf der Fensterbank vorgezogen werden. Wichtig ist eine konstante Bodentemperatur von 18 bis 22 °C und ein heller Standort, damit die Keimlinge kräftig wachsen. Nach den Eisheiligen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können die Jungpflanzen ins Freiland oder in größere Töpfe gesetzt werden.

Beim Auspflanzen sollte ein Abstand von 25 bis 30 Zentimetern eingehalten werden, damit die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben. In Mischkulturen harmoniert Oregano besonders gut mit Rosmarin und Lavendel, da diese ähnliche Ansprüche an Standort und Boden stellen.

Pflege

Oregano Pflege
Oregano ist etwa 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat erntereif

Echter Dost ist sehr trockenheitsverträglich und bevorzugt eher trockene als ständig feuchte Böden. Gießen Sie sparsam und nur, wenn der Boden gut abgetrocknet ist. Besonders bei Hochbeet- oder Topfkultur ist darauf zu achten, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, um Wurzelfäule zu vermeiden. Ein zu nährstoffreicher Boden kann außerdem das Aroma des Oreganos beeinträchtigen. Eine einmalige Kompostgabe im Frühjahr reicht aus, um die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Eine zusätzliche Düngung während der Wachstumsperiode sollte jedoch vermieden werden, da sie den Geschmack negativ beeinflussen kann.

Damit die Pflanze buschig bleibt und nicht verholzt, muss sie regelmäßig geschnitten werden. Im Frühjahr wird der Oregano dazu etwa 5 bis 10 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten, um das Wachstum neuer, frischer Triebe anzuregen. Während der Blütezeit können die Blütenstiele regelmäßig entfernt werden, um das Blattwachstum zu fördern.

Krankheiten und Schädlinge

Trotz seiner Robustheit wird Oregano gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen. Zu den häufigsten Krankheiten zählen dabei die Eckige Blattfleckenkrankheit, die Rotfleckenkrankheit, die Schwarzfleckenkrankheit und die Stängelfäule, die meist durch zu feuchte Standorte begünstigt werden.

Außerdem können Schädlinge wie Blattläuse und Zikaden auftreten, die Pflanzensäfte saugen und Wachstumsprobleme verursachen. Eine gute Standortwahl, regelmäßige Kontrollen und die Förderung von Nützlingen wie dem Marienkäfer helfen, den Oregano gesund zu erhalten.

Überwinterung

Das winterharte Kraut lässt sich in den meisten Regionen problemlos im Freiland überwintern. Es empfiehlt sich jedoch, die Pflanze vor dem ersten Frost mit einer Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Reisig abzudecken. Dadurch werden die Wurzeln vor extremen Kälteeinbrüchen geschützt.

Hochbeet- oder Topfpflanzen sollten an einen geschützten, frostfreien Ort gestellt werden, zum Beispiel in ein ungeheiztes Gewächshaus oder eine helle Garage. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht völlig austrocknet und gießen Sie gelegentlich sparsam.

Frostige Oreganoblätter
Echter Dost kann problemlos im Freien überwintern, freut sich aber dennoch über eine wärmende Mulchschicht

Ernte und Lagerung

Die beste Erntezeit für Oregano ist kurz vor der Blüte, meist im Juni oder Juli, da dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Schneiden Sie die Triebe am späten Vormittag, wenn die Pflanze trocken, die Sonne aber noch nicht zu stark ist. So bleibt das volle Aroma erhalten.

Zur Konservierung kann Oregano entweder getrocknet oder eingefroren werden. Zum Trocknen werden die Triebe zu kleinen Bündeln zusammengebunden und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufgehängt. Sobald die Blätter trocken und spröde sind, können sie von den Stielen abgerebelt und in luftdichten Behältern aufbewahrt werden. Alternativ lassen sich die Blätter frisch zerkleinern und portionsweise einfrieren.

Verwendung in der Küche

Oregano zählt zu den klassischen Kräutern der mediterranen Küche. Sein würziges, leicht herbes Aroma passt besonders gut zu Tomatengerichten, Pizza, Pasta und gegrilltem Fleisch. Auch in Salaten oder als Zutat in Kräuterbutter verleiht Oregano eine aromatische Note. Neben der Verwendung in der Küche wird er auch als Heilkraut geschätzt. Ein Tee aus den Blättern wirkt beruhigend und entzündungshemmend und kann bei Erkältungen oder Magenbeschwerden Linderung verschaffen.

Häufig gestellte Fragen

Kann Oregano im Topf gezogen werden?

Oregano eignet sich sehr gut für die Kultur im Topf oder Hochbeet. Wichtig sind ein durchlässiges Substrat und ein ausreichend großer Topf (mindestens 20 cm Durchmesser). Außerdem sollte das Behältnis mit einer Drainageschicht versehen sein, um Staunässe zu vermeiden.

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Wie oft sollte Oregano gegossen werden?

Dost braucht nur wenig Wasser und bevorzugt trockene Böden. Sparsam gießen und erst, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.

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Muss Oregano gedüngt werden?

In der Regel genügt eine Kompost- oder Kräuterdüngergabe im Frühjahr. Zu viel Dünger beeinträchtigt das Aroma.

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Ist Oregano winterhart?

Das Küchenkraut ist in den meisten Regionen Deutschlands winterhart, benötigt aber in kalten oder rauen Lagen eine Schutzschicht aus Mulch oder Reisig. Topfpflanzen sollten auf jeden Fall frostfrei überwintert werden.

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Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte von Oregano?

Wenn Sie die Pflanzen rechtzeitig im Frühjahr ausgesät haben, ist die ideale Erntezeit meist im Juni oder Juli. Dann enthalten die Blätter die meisten ätherischen Öle und sind besonders aromatisch.

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THEMEN:   Hochbeet Kräuter Pflanzenpflege Gewürze Heilpflanzen

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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