Outdoor-Sauna für den Garten: Planung und Umsetzung
Standort und Baugenehmigung
Bevor Sie sich für eine Outdoor-Sauna entscheiden und Pläne schmieden, sollten Sie einen geeigneten Standort im Garten suchen. Hier sind meist einige gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen. Dazu gehört in den meisten Fällen ein Abstand von drei Metern zum Nachbargrundstück. Je nach Grundfläche der Sauna oder den Kubikmetern des umbauten Raums, kann außerdem eine Baugenehmigung erforderlich sein. In den meisten Bundesländern ist diese bereits vor Baubeginn erforderlich, wenn die Sauna im Außenbereich aufgestellt werden soll.
Fragen Sie deshalb immer erst am zuständigen Bauamt nach, was beim Aufstellen einer Gartensauna zu berücksichtigen ist. Erst dann sollten Sie mit der Sauna-Planung ins Detail gehen und entsprechend dem Platzangebot einen geeigneten Standort für Ihre neue Outdoor-Sauna wählen. Stört Geäst oder eine Beetbepflanzung das Platzangebot, schaffen Spaten und Astschere zusätzlichen Raum.
Sauna-Arten
Gartenbesitzer entscheiden sich überwiegend für ein sogenanntes Saunahaus, das optisch einem herkömmlichen Gartenhaus ähnelt. Wer nur wenig Platz zur Verfügung hat, sollte sich hingegen nach einer Fasssauna oder Saunatonne umschauen.
Theoretisch können Sie Ihre eigene Gartensauna auch selbst bauen, doch dies lohnt sich neben dem hohen Aufwand auch preislich in der Regel nicht. Empfehlenswert sind hingegen vorgefertigte Bausätze, die Sie lediglich zusammenfügen und montieren müssen. Selbst Laien können diese mit einer guten Anleitung in der Regel aufbauen. Sie sind in verschiedenen Preisklassen, Größen und Bauweisen mit oder ohne Vorraum erhältlich.
Gartensauna im Eigenbau
Ob kompletter Eigenbau oder Sauna-Bausatz: Ein wenig handwerkliches Geschick, Verständnis von Bauanleitungen und vor allem passendes Werkzeug werden unbedingt benötigt. Überwiegend werden Outdoor-Saunen in Holz angeboten. Zahlreiche Schrauben lassen Sie ohne Akku-Schrauber schnell an Ihre Grenzen kommen. Hammer, Wasserwaage und Zange gehören mindestens zur Standardausrüstung. Und vergessen Sie die Leiter nicht.
Zudem benötigen Sie in jedem Fall mindestens ein Paar helfende Hände. Allein ist der Aufbau kaum bis gar nicht korrekt zu bewältigen.
Fundament
Damit die Sauna fest und gerade steht, wird ein starres und ebenes Fundament als Untergrund für Ihre Outdoor-Sauna gebraucht.
Punktfundament
Bei Punktfundament setzen Sie lediglich einige "Platten", die durch Zwischenräume voneinander getrennt sind. Diese "Platten" sind so zu verteilen, dass das Gewicht der Outdoor-Sauna gleichmäßig getragen wird. Das ist die günstigste Methode, aber dafür müssen Sie zuvor den Boden präzise ebnen und mit einer Rüttelplatte oder einer Bodenwalze verdichten. Zusätzlich ist Kies mit dem Rechen darunter zu verteilen.
Der Arbeitsaufwand ist dementsprechend hoch. Zudem schützt das Punktfundament nicht vor dem Aufstieg von Bodenfeuchte und Bodenschäden durch Tierfraß. Das kann vor allem bei Holzböden die Haltbarkeit der Outdoor-Sauna deutlich verkürzen.
Streifenfundament
Das Streifenfundament ist vergleichbar mit dem Punktfundament. Hier werden aber keine punktuellen Beton-/Zementflächen angelegt, sondern Bahnen. Diese werden so positioniert, dass sie genau unter den tragenden Wänden liegen. Sie benötigen zwar mehr Material als beim Punktfundament, aber deutlich weniger als beim Vollfundament. Nachteilig ist, dass Wind und Kälte durch die offenen Zwischenbahnen gelangt, was zu Witterungsschäden wie Risse und Absplitterungen führen kann. Zudem gelangt auch bei dieser Variante Bodenfeuchte hoch.
Vollfundament
Beim Vollfundament wird eine Betonplatte gegossen, die mindestens die Größe der Sauna-Bodenfläche besitzt. Damit eine maximale Belastbarkeit und ein Feuchtigkeits- sowie Frostschutz besteht, sind mindestens 30 Zentimeter auszuheben und aufzugießen. Das kostet Sie zwar mehr an Material, aber das rechnet sich durch die längere Haltbarkeit der Gartensauna.
Bauholz
Wenn Sie Ihre Outdoor-Sauna selbst entwerfen und bauen möchten, benötigen Sie auf jeden Fall das passende Bauholz. Es sollte kaum bis gar nicht splittern, sehr formstabil und hitzebeständig sein.
Am besten eignen sich Holzarten der kanadische Hemlock Tannen oder finnischen Polarfichten. Wer in heimischen Gefilden bleiben möchte, trifft mit europäischen Weißtannen und Espen eine gute Wahl. Weit verbreitet ist auch das Abachi-Holz aus Afrika, das durch leichtes Gewicht besticht, aber Hitze nicht gut speichert. Mit einer Wanddicke von etwa 40 Zentimeter treffen Sie eine gute Entscheidung für selteneres Nachheizen.
Sauna-Ofen
Für eine funktionierende Outdoor-Sauna benötigt es einen Sauna-Ofen. Hier stehen Ihnen zwei Hauptarten zur Auswahl:
Holz-Ofen
Planen Sie das Verheizen von Brennholz, handelt es sich um eine Sonderfeuerstelle. Für den Betrieb dieser brauchen Sie ebenfalls eine Genehmigung und eine Abnahme durch den Schornsteinfeger. Bedenken Sie zudem, dass diese Heizart besondere Brandschutzvorkehrungen erfordert. Hitzebeständige und dichte Abgasleitungen sind nur zwei Beispiele. Detaillierte Auskünfte erteilen Ihnen die jeweiligen Bezirksschornsteinfeger.
Ebenfalls interessant: Brennholz richtig lagern, trocknen und verheizen
Elektro-Ofen
Entscheiden Sie sich für einen Elektro-Ofen, bedarf es einer entsprechenden Stromleitung, die bis zur Außen-Sauna zu verlegen ist. Mit dem Spaten oder einer Gartenfräse ist schnell ein Kabelkanal in der Erde geschaffen, aber da es sich meist um Starkstrom handelt, sollten Sie zumindest den Anschluss einem professionellen Elektriker überlassen.
Belüftung, Fenster und Türen
Im Garten muss Ihre Outdoor-Sauna über kein separates Belüftungssystem verfügen. Alles, was Sie benötigen, sind Fenster zum Öffnen. Ratsam ist die Verwendung von speziellen Sauna-Fenstern mit Isolierglas, die hohe Temperaturen aushalten und keine Wärme entweichen lassen. Achten Sie bei der Tür ebenfalls auf eine gute Abdichtung.
Außengestaltung der Outdoor-Sauna
Um nicht bis ins heimische Badezimmer nach jedem Saunagang zu müssen, brauchen Sie im Garten eine Möglichkeit zur Abkühlung, die Sie von Anfang an einplanen sollten. Ein Swimming- oder Frame Pool ist eine Variante. Wer es kleiner halten möchte, für den bietet ein Whirlpool maximale Entspannung. Alternativ kann auch eine Gartendusche den Zweck erfüllen.
Liegestühle und Pflanzen verleihen dem Saunabereich im Garten zusätzlich ein attraktives Flair. Gegen neugierige Blicke von Nachbarn oder vorbeigehenden Passanten ist ein Sichtschutz mittels Pflanzen oder Zäunen hilfreich.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet eine gute Gartensauna?
Die Preise von Gartensaunen variieren je nach Größe und Modell. Für eine 2-Personen Saunakabine im Bausatz müssen Sie mit Kosten zwischen 2.000 und 10.000 Euro rechnen. Für den Saunaofen kommen zwischen 400 und 600 Euro hinzu. Wünschen Sie auch einen Aufbau, wird dies in der Regel mit 300 bis 500 Euro berechnet.
Ist eine Gartensauna genehmigungspflichtig?
Je nach Standort, Art und Größe der Sauna ist gegebenenfalls eine Baugenehmigung erforderlich. Da die Anforderungen in jedem Bundesland unterschiedlich ausfallen, sollten Sie sich bereits vor Baubeginn bei Ihrem zuständigen Bauamt informieren, ob die geplante Gartensauna gesetzeskonform ist. Andernfalls droht Ihnen im schlimmsten Fall ein sehr hohes Bußgeld und der Abriss.
Möchten Sie Ihre Outdoor-Sauna mit Holzofen aufheizen, benötigen Sie außerdem eine Genehmigung des bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers, da es sich um eine Feuerstätte handelt.
Ist ein Elektro-Saunaofen auch eine Feuerstätte?
Unter Feuerstätten fallen Heizungssysteme, die durch Verbrennen fester, flüssiger oder gasförmiger Energieträger Wärme erzeugen. Ein Elektroofen zählt daher nicht dazu.
Wie weit muss eine Sauna vom Nachbargrundstück entfernt stehen?
Planen Sie Ihre neue Outdoor-Sauna nicht zu nah an der Grundstücksgrenze. In den meisten Bundesländern ist ein gesetzlicher Abstand von mindestens 3 Meter zum Nachbarn vorgeschrieben, den Sie unbedingt einhalten sollten.
Kann man aus einem Gartenhaus eine Sauna machen?
Viele im Handel erhältlichen Gartenhäuser eignen sich auch für den Einbau einer Sauna oder Infrarotkabine, die ansonsten für den Innenbereich gedacht sind. Achten Sie auf eine ausreichende Größe, damit die gewünschte Kabine problemlos eingebaut werden kann. Die direkte Nutzung eines Gartenhauses als Sauna ist hingegen nicht möglich, da die Wände in der Regel viel zu dünn für eine ausreichende Dämmung sind.
Wie viel kostet eine Außensauna im Unterhalt?
Abhängig von der Raumgröße, sollte der Saunaofen ausreichend groß dimensioniert sein. Die meisten Elektroöfen in heimischen Saunen besitzen eine Leistung zwischen 6 und 9 Kilowatt. Ein durchschnittlicher Ofen verbraucht daher rund 7,5 kW Strom. Bei einem Strompreis von 31,89 Cent (Durchschnittspreis in Deutschland, Stand 01/21) pro Kilowattstunde, kostet die Sauna pro Stunde also rund 2,39 Euro (7,5 x 0,3189 Euro).
Beachten Sie dabei, dass der Saunaofen, je nach Außentemperatur, rund 30 bis 60 Minuten vorheizen muss, bevor Sie mit dem Saunieren beginnen können. Bei zwei bis drei Saunagängen inklusive Ruhephasen sollten Sie daher gut zwei bis drei Stunden Heizzeit pro Saunagang kalkulieren, so dass die Kosten schnell bei 5 bis 7 Euro liegen.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!