Paprika überwintern: Anleitung und Tipps
Warum sollte man Paprikapflanzen überwintern?
Entscheiden Sie sich dafür, Ihre Paprikapflanze zu überwintern, gelingt es auf diesem Wege, die Zeitspanne von der Samenanzucht bis zur Jungpflanze einzusparen. Auf diese Weise besitzt Ihre Pflanze im darauffolgenden Jahr einen zeitlichen Vorsprung, sodass sich meist sogar eine ertragreichere Ernte erzielen lässt. Denn die Paprika kann im zweiten Jahr sofort ihre vollständige Energie für die Bildung von neuen Trieben einsetzen. Des Weiteren sind Paprikapflanzen im Folgejahr meist robuster und widerstandsfähiger.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Überwinterung?
Sobald die Tage kürzer werden und die Temperaturen allmählich sinken, ist die Kultivierung von Paprikapflanzen im Freien nicht länger möglich. Denn bereits bei Temperaturen von 5 Grad Celsius beginnen Paprikas zu erfrieren. Selbst mit umfassenden Schutzmaßnahmen sind diese wärmeliebenden Pflanzen nicht dazu in der Lage, den Winter im Freien zu verbringen. Daher sollte die Überwinterung stets im Innenbereich erfolgen.
Zu früh sollte die Paprikapflanze allerdings ihr Winterquartier nicht beziehen. Denn dann kann es passieren, dass diese einen erneuten Wachstumsschub erfährt, was für die bevorstehenden Wintermonate alles andere als vorteilhaft wäre. Ebenso sollten Sie darauf achten, Ihre Paprikapflanze nicht zu spät in das Winterquartier zu bringen. Leidet die Pflanze bereits unter ersten Frösten, startet sie geschwächt in den Winter. Somit liegt der ideale Zeitpunkt für den Bezug des Winterquartiers noch vor den ersten Frostnächten. Dies ist je nach Witterung zwischen Mitte bis Ende Oktober und Mitte November der Fall.
Paprika überwintern - Anleitung
Grundsätzlich ist es möglich, alle Paprikasorten zu überwintern. Damit dieses Vorhaben gelingt, sind ein paar Regeln zu beachten. Diese lassen sich mit insgesamt 5 Schritten zusammenfassen:
1. Überwinterung vorbereiten
Beginnen die Temperaturen nach der Ernte allmählich zu sinken, ist es an der Zeit, die Pflanze in ihr Winterquartier zu bringen. Zuvor ist es allerdings unerlässlich, diese einer intensiven Schädlingskontrolle zu unterziehen. Befinden sich beispielsweise Blattläuse oder Spinnmilben an der Paprikapflanze, sollten Sie diese zunächst vollständig behandeln. Denn in Wohnräumen kann es im Zuge von trockener Heizungsluft und nasser Erde schnell passieren, dass sich Schädlinge unkontrolliert vermehren. Kranke oder beschädigte Pflanzen sind zu entsorgen. Wiederholen Sie diese Schädlingskontrolle regelmäßig, da sich insbesondere Trauermücken oftmals erst in Wohnräumen bemerkbar machen.
Vor der Winterpause sollte kein Rückschnitt mehr vorgenommen werden. Denn die Blattmasse unterstützt die Fotosynthese der Paprikapflanze, wodurch sich deren Überlebenschancen erhöhen.
Unser Experten-Tipp:
Vor dem Beziehen des Winterquartiers ist es hilfreich, die Pflanzen nochmals ausgiebig zu wässern. Dabei ist Staunässe unbedingt zu vermeiden.
2. Das Winterquartier
Fest steht, dass eine Überwinterung im Freien für Paprikapflanzen ungeeignet ist. Im Innenbereich stehen Ihnen jedoch gleich zwei Varianten zur Auswahl, wie Ihre Paprikapflanze überwintern kann.
- Helle, kühle und frostfreie Räumlichkeiten: Hier sollte die Durchschnittstemperatur bei etwa 10 Grad Celsius liegen. Während der Ruhepause empfiehlt es sich, die Pflanze zwei Mal wöchentlich zu gießen. Das düngen ist in diesem Zeitraum nicht erforderlich. Ideal ist beispielsweise das Treppenhaus oder der Wintergarten. Bei einer Überwinterung in kühlen Räumlichkeiten sollte die Pflanze nicht zu nass eingelagert werden. Denn bei kühler Umgebungstemperatur würde es mehrere Wochen in Anspruch nehmen, bis die Paprikapflanze abtrocknet. Schlimmstenfalls hätte dies das Absterben der Pflanze zur Folge.
- Normal temperierte Wohnräume: Bei einer Umgebungstemperatur von rund 20 Grad Celsius bilden die Pflanzen Früchte und blühen weiterhin. Es empfiehlt sich, die Paprikapflanze einmal pro Woche zu wässern sowie einmal monatlich zu düngen. Geeignet sind Räumlichkeiten wie das Wohnzimmer oder der Flur.
Unser Experten-Tipp:
Je dunkler die Pflanze steht, desto anspruchsloser wird diese. Somit ist ein Winterquartier mit gelegentlichem Tageslicht ideal. Direkte Sonneneinstrahlung gilt es dabei zu vermeiden. Unabhängig davon, für welchen Standort Sie sich entscheiden, sollte dieser grundsätzlich frei von Zugluft sein, und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit bieten.
3. Pflege im Winterquartier
Sofern Sie sich für die Überwinterung bei Zimmertemperatur entschieden haben, ist es ratsam, die Blätter der Paprikapflanze täglich von oben und unten mit destilliertem Wasser zu besprühen. Diese Maßnahme bildet einen idealen Ausgleich zur trockenen Heizungsluft. Zudem ermöglicht diese regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr eine gewisse Abwehr gegenüber vorhandenen Schädlingen.
4. Vorbereitung auf die bevorstehende Gartensaison
Bevor die Paprikapflanze zurück auf die Terrasse oder in den Garten darf, ist diese zunächst langsam auf diese Umstellung vorzubereiten. Hierfür ist es notwendig, die Pflanze zunächst in einen größeren Behälter mit frischer Erde umzutopfen. Wählen Sie hierfür jedoch einen Kübel, welcher lediglich minimal größer ausfällt.
Platzieren Sie die Pflanze außerdem an einen etwas wärmeren Ort, damit die Temperaturumstellung nicht zu plötzlich erfolgt. Außerdem ist es ratsam, bereits jetzt einen Langzeitdünger zu verabreichen sowie die Pflanze wieder regelmäßiger zu wässern. Besonders gut geeignet ist beispielsweise ein Tomatendünger. Bereits ab April dürfen Paprikapflanzen etwas zurückgeschnitten werden. Dabei schneiden Sie die Pflanze bis auf den ersten Knoten aller Verzweigungen zurück.
5. Zurück im Freiland
Sobald nachts keine Fröste mehr zu erwarten sind, dürfen Paprikapflanzen zurück an die frische Luft. Meist ist hierfür Mitte Mai nach den Eisheiligen der richtige Zeitpunkt.
Paprika im Winter ernten
Sofern Ihre Entscheidung auf ein warmes Winterquartier fällt, ist es möglich, dass die Pflanze einzelne Früchte ausbildet. Allerdings ist es hierfür wichtig, dass das Angebot an Nährstoffen, Wasser und Licht möglichst den Begebenheiten des Sommers entspricht. Möchten Sie gezielt einen Ernteertrag erzielen, ist ein heller und teilweise besonnter Standort zu empfehlen. Als typische Standorte bieten sich hier verschiedene Wohnräume wie beispielswese die Küche an. Zudem sollten die Nährstoffgaben den sommerlichen Verhältnissen entsprechen.
Die letzte Düngung sollte spätestens im September erfolgen. Achten Sie vor jedem Gießen darauf, dass die Substratoberfläche abgetrocknet ist.
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