Pflanzen für trockene Böden und Standorte

Eine Frage des Gartenstils
Ein Garten mit trockenem Boden bietet sich für verschiedene Gartenstile an. Je nachdem, für welche Pflanzenarten Sie sich entscheiden, lassen sich damit hervorragend mediterrane und Prärie bzw. Steppengärten gestalten und verwirklichen.
In einem mediterranen Garten verleihen Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin, Thymian, Fackellilien und Glyzinie ein Gefühl von Wärme und intensivem Duft. Bei Prärie- oder Steppengärten erweist sich vor allem die Kombination aus Gräsern und Stauden als eine gute Wahl, welche an weite Landschaften mittelamerikanischer Prärien erinnern. Diese Stilrichtung eignet sich durchaus auch für größere Gärten.
Stauden für sonnige Standorte

Stauden kommen sehr gut mit Trockenphasen zurecht, benötigen allerdings reichlich Licht. Als optimal gelten sechs bis sieben Sonnenstunden täglich. Nach Möglichkeit sollten sich keine Bäume in der Nähe befinden, welche zur Mittagszeit großzügig Schatten spenden, denn diese würden zu einer unerwünschten Abkühlung beitragen.
Da die meisten Stauden empfindlich auf Staunässe reagieren, empfiehlt es sich, den Boden mit Kies oder Sand entsprechend aufzulockern. Alternativ ist auch die Ausbringung von Splitt rund um die Stauden möglich, um Ihren Garten wasserdurchlässig zu halten. Dies ist vor allem im Winter von hoher Bedeutung, da die Wurzeln andernfalls zu faulen beginnen.
Frühblühende Stauden
Hierbei handelt es sich um Pflanzen, deren Blüte zwar nicht allzu lange währt, dafür aber Ihrem Garten im Frühling farbenfrohe Akzente verleiht. Die ersten Knospen zeigen sich meist ab April. Als Stauden des Frühlings kommen unter anderem diese Pflanzen infrage:
Bezeichnung | Blütenfarbe | Wuchshöhe |
---|---|---|
Alpenaster (Aster alpinus) | rosa / violett / weiß | 25 cm |
Küchenschelle (Pulsatilla) | lilablau | 30 cm |
Mohn (Papaver) | rot | 30 bis 70 cm |
Stauden für den Sommer
Da die meisten Stauden zwischen Juni und Juli blühen, ist je nach Art eine Blütenbildung bis in den Herbst wahrscheinlich. Mit ihrer lilablauen Blüte und einer Wuchshöhe von rund 40 Zentimeter ist beispielsweise die Ballonblume (Platycodon grandiflorus) interessant. Doch auch der Bleiche Scheinsonnenhut (Echinacea pallida) sowie der Bartfaden (Penstemon) erfreuen sich an großer Beliebtheit. Letzterer erreicht dabei eine Wuchshöhe von etwa 100 Zentimeter.
Bevorzugen Sie hingegen eine aromatische Duftnote mit violetter Blüte, sind Anis-Duftnesseln (Agastache foeniculum) eine Überlegung wert. Auch die Kugeldistel (Echinops) ist mit ihren blauen Blüten und einer Höhe von etwa 60 Zentimeter in zahlreichen Gärten anzutreffen. Möchten Sie eine Pflanze, welche in verschiedenen Wuchsformen erhältlich ist, erweist sich die Nachtkerze (Oenothera) als durchaus lohnenswert.
Spätblühende Stauden
Spätblühende Stauden können Ihrem Garten bis zu den ersten Frösten eine besondere Atmosphäre verleihen. Versehen mit einem leichten Duft von Minze (Mentha) und einer Gesamthöhe von rund 40 Zentimeter ist die Bergminze (Clinopodium nepeta) bei einigen Gartenbesitzern beliebt. Diese zeichnet sich durch weiße bis zartblaue Blüten aus. Die Myrten-Aster (Symphyotrichum ericoides) präsentiert sich mit dunkelgrünem Laub sowie zahlreichen kleinen Blütensternen, was nahezu jedem Garten einen Blickfang verleiht. Zudem ist die Zwergige Wild-Aster (Aster ageratoides) mit ihren graublauen sternkugeligen Blüten und einer Wuchshöhe von rund 40 Zentimeter eine ideale Pflanze für den Herbst.
Sukkulenten

Möchten Sie Ihren Beeten, Mauerkronen oder Steingärten zu einem besonderen Flair verhelfen, können sich sukkulente Bodendecker als die richtige Wahl erweisen. Da diese Pflanzen lediglich ein geringes Maß an Pflege benötigen, sind diese auch als Begrünung auf Hausdächern oder Garagen denkbar.
Für einen sonnigen und trockenen Standort erweist sich beispielsweise Hauswurz als eine gute Wahl, welcher sich durch silberne wintergrüne Rosetten auszeichnet. Sind Sie hingegen auf der Suche nach einer bodenbedeckenden Kriechpflanze, welche kleine wintergrüne Rosetten ausbildet, könnte sich Jupiterkraut als interessant herausstellen. Die Wuchshöhe beträgt dabei etwa 5 Zentimeter.
Mauerpfeffer überzeugt gleich mit einem vielseitigen Erscheinungsbild, da hier sowohl gelblaubige als auch purpurfarbene und grüngraue Formen möglich sind. Diese erweisen sich mit einer Wuchshöhe zwischen 5 und 30 Zentimeter als attraktiver Bodendecker während des gesamten Jahres.
Gräser

Die Kombination von unterschiedlichen Gräsern können Ihrem Garten einen Steppen-Charakter verleihen. Diese sind außerdem langlebig sowie besonders widerstandsfähig. Gekonnt platziert können Gräser die Beete in Ihrem Garten auflockern. Je nach Art erlangen Gräser an trockenen und sonnigen Standorten eine gelb- oder rötliche Färbung, sodass diese gegenüber blauen und violetten Stauden einen deutlichen Kontrast erzeugen können. Geeignet sind unter anderem folgende Pflanzen:
Bezeichnung | Besondere Merkmale | Blütenfarbe | Wuchshöhe |
---|---|---|---|
Bärenfell-Schwingel | kompakter, polsterförmiger Wuchs | grünlich bis goldgelb | 10 cm |
Borstensegge | wintergrün | 10 cm | |
Büffelgras | niedriges, sommergrünes Präriegras für sandige Böden bestens geeignet |
braun | 20 cm |
Mexikanisches Federgras | feine, überhängende Blattschöpfe, auch im Winter | silbrig schimmernd | 40 cm |
Moskitogras | gut zur Auflockerung von Polsterpflanzen geeignet filigranes Gras |
30 cm |
Halbsträucher
Beim Kauf von Halbsträuchern sollten Sie stets berücksichtigen, dass diese je nach Art empfindlich auf Frost reagieren. Bei Bedarf ist es ratsam, diese je nach Sorte mit etwas Laub oder Reisig vor Kälte zu schützen. Eine Auswahl an Halbsträuchern für trockene Böden finden Sie hier:
Bezeichnung | Besondere Merkmale | Blütenfarbe | Wuchshöhe |
---|---|---|---|
Blauraute | blauviolett | 60 bis 80 cm | |
Gewürzthymian | weißlich bis rosa | 30 cm | |
Heiligenkraut | auch als Hecke möglich | gelb oder weiß | 50 cm |
Katzenminze | silbergraues Laub | violett | 40 bis 80 cm |
Lavendel | buschiger Wuchs | blauviolett | 35 bis 70 cm |
Rosmarin | hartes Laub, aromatischer Duft | hellblau, rosa oder weiß | 50 bis 80 cm |
Salbei | kleine grüne oder blaugrüne Blätter | lavendelblau | 50 cm |
Pflanzen für schattige Trockenböden

Standorte, welche lediglich wenig bis gar keine Sonne erhalten, stellen die dort angesiedelten Pflanzen auf eine harte Probe. Da die allermeisten Pflanzen ausreichend Licht zum Überleben benötigen, gilt es die Exemplare für den Schatten mit besonderer Sorgfalt auszuwählen. Hier finden Sie ein paar Beispiele, welche sich durchaus an schattigen und trockenen Standorten wohlfühlen:
- Blaurote Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum)
- Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
- Wild-Aster (Aster ageratoides)
- Echte Salomonssiegel (Polygonatum odoratum)
- Elfenblume (Epimedium)
- Große Sterndolde (Astrantia major)
Trockenheitsresistente Pflanzen erkennen
Damit Pflanzen gut mit Trockenheit zurechtkommen, sind bestimmte Merkmale entscheidend. Anhand weniger Eigenschaften gelingt es Ihnen, bereits beim Kauf festzustellen, ob die ausgesuchte Pflanze die notwendigen Voraussetzungen besitzt, um in trockenen Lagen zu überleben. Hierzu gehören folgende Faktoren:
- Blattgröße
Die Pflanze sollte möglichst kleine Blätter besitzen, da somit weniger Wasser verdunstet. - Behaarte Blätter
Diese Eigenschaft ist unverzichtbar, um der Pflanze einen entsprechenden Schutz vor Austrocknung zu bieten, da sich die Luftfeuchtigkeit dann besser hält. - Blattfarbe
Silber bzw. gräulich gefärbte Blätter bringen den Vorteil mit sich, dass das Sonnenlicht besonders reflektiert. - Pflegeintensität
Pflanzen für trockene Böden decken ihren Wasserbedarf für gewöhnlich mit Regenwasser. Lediglich im ersten Jahr direkt nach der Pflanzung ist eine regelmäßige Wassergabe in kleinen Mengen notwendig. Da diese Exemplare nur wenige Nährstoffe benötigen, ist vollständig auf Düngemittel zu verzichten.
Unser Experten-Tipp:
Wenn Sie sich für Pflanzen mit langen Wurzeln (Pfahlwurzler) entscheiden, ist gewährleistet, dass diese in tiefen Schichten an Wasser gelangen, selbst wenn die Oberfläche bereits trocken ist.
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