DIY-Projekt

Profi-Grillecke günstig selbst bauen: 5 Tipps

Eine professionelle Grillecke ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Der Bau und die technische Ausstattung können allerdings ordentlich ins Geld gehen. Wir geben Ihnen einige Spartipps, wie Sie kostengünstig auf Profi-Niveau grillen können.

Grillecke im Garten selbst anlegen
Ein gemütlicher, anständig ausgestatteter Grillplatz im Garten muss nicht unbedingt teuer sein
Inhaltsverzeichnis

1. Kohle den Vorzug geben

Prinzipiell gibt es drei Techniken, um die Hitze zum Grillen bereitzustellen:

  • Strom
  • Flaschengas
  • Kohle

Doch wenn es um ernsthaftes Grillen geht, fällt bei den meisten der Elektrogrill aufgrund der Abwesenheit von offenem Feuer durch - sicherlich eine Glaubensfrage. Geht es jedoch um den reinen Kostenfaktor, dann gibt es prinzipiell gesehen nur eine Möglichkeit, um gleichzeitig kostengünstig, äußerst vielfältig und auf sehr professionellem Niveau zu grillen: der Kohlegrill.

Der Grund liegt in der technischen Einfachheit. Für einen sehr hochwertigen Kohlegrill mit genügend Fläche für eine größere Gartenfeier bezahlen Sie nicht mehr als für einen deutlich kleineren Gasgrill - können gleichsam jedoch ungleich mehr Grilltechniken anwenden, wie etwa räuchern.

Am besten gelingt Ihnen das, wenn Sie auf einen Kugelgrill setzen. Er gestattet sowohl direktes als auch indirektes Grillen. Darüber hinaus können Sie ihn mit einigen Handgriffen oberhitzetauglich machen, indem Sie einen Anzündkamin zweckentfremden. Damit können Sie bereits für Preise von maximal 150 Euro auf Weltklasseniveau grillen.

Falls Sie sogar den Grill selbst anfertigen möchten und wenigstens über grundlegende Heimwerkerfähigkeiten und -werkzeuge verfügen, dann könnten Sie sogar einen Grill aus einem Blechfass bauen. Benötigt werden lediglich Scharniere sowie eine Bohrmaschine und Schrauben. Dazu noch Metallprofile für eine Unterkonstruktion.

2. Holzkohle gekonnt strecken

Glühende Holzkohle
Saubere, getrocknete Holzabfälle können eine ebenso brauchbare Grillglut erzeugen wie teure Holzkohle - und haben oftmals sogar einen Umweltvorteil

Der Brennstoff ist beim Grillen natürlich immer ein dauerhafter Kostenfaktor. Mit einem eigenen Garten, oder alternativ einem befreundeten Waldbesitzer oder Brennstoffhändler, können Sie die Betriebskosten deutlich reduzieren.

Nutzen Sie einfach saubere Holzabfälle, vorzugsweise von Buche und Birke. Letztlich ist aber jedes unbehandelte Holz geeignet. Solange es trocken genug ist, um als Kaminholz genutzt zu werden, ist es auch für den Grill tauglich. Spalten Sie es nur feiner als gewohnt, damit es möglichst schnell herunterbrennen und zu einem Glutbett werden kann. Sind Sie sich anfangs noch nicht sicher, können Sie die fertige Glut mit herkömmlicher Holzkohle mischen.

3. Gebrauchte Bodenplatten verwenden

Eine Grillecke benötigt immer einen festen Untergrund. Einfach nur Tische, Stühle und den Grill auf einer ebenen Rasenfläche aufstellen, führt langfristig zu einer kahlen, braunen Rasenfläche. Das heißt, Sie benötigen in der Grillecke unbedingt einen festen Bodenbelag. Im Baumarkt kann das Material hierfür allerdings richtig ins Geld gehen - ganz gleich, ob Sie Dielen aus Holz beziehungsweise WPC möchten oder neue Platten aus Stein.

Die wohl günstigste Methode finden Sie in gängigen Kleinanzeigenportalen. Sehr häufig, wenn Altbauten renoviert werden, wird der Hof gleich mit erneuert. Die dort früher häufig verwendeten Verbundpflastersteine, Waschbeton- oder sonstigen Platten werden dann entsorgt. Da deren Entsorgnung meist sehr teuer ist, bieten viele Sanierer solche Materialien kostenlos an. Einzige Bedingung: Sie müssen den Bodenbelag nicht nur selbst abholen, sondern meist auch lösen und aufladen. Dafür brauchen Sie zuhause nur noch einige Euro für Kies ausgeben. Mehr als ein Kiesbett ist nämlich für ein solches Plattenfundament nicht nötig. Und per Hochdruckreiniger gesäubert sehen selbst alte Platten oftmals noch erstaunlich gut aus.

Übrigens: Werfen Sie den Aushub des Fundaments auf eine Plane. Ordentlich durchgesiebt und gegebenenfalls aufgelockert oder angereichert eignet er sich noch für zahlreiche weitere Gartenprojekte bis hin zum Füllen von Blumentöpfen.

4. Möbel selbst bauen

DIY-Gartenmöbel aus Holz
Stammabschnitte und Schwartenbretter sind nicht nur günstig, sondern erlauben kreativ und frei gestaltbare Gartenmöbel

Gute Outdoor-Möbel kosten viel Geld. Dementsprechend kann es sich lohnen, die Möblierung der Grillecke selbst in Angriff zu nehmen. Bei Holzgroßhändlern oder Sägewerken erhalten Sie oft Stammabschnitte oder Schwartenbretter. Dabei handelt es sich um den in der Gattersäge entstehende Außenrand eines Stammes, der beim Herstellen von Brettern nicht verwendet werden kann und daher günstig zu haben ist.

So bauen Sie Ihre Gartenmöbel einfach selbst:

  • Für Sitzbänke schrauben Sie zwei oder drei Bretter (je nach Breite) mit der Rindenseite nach unten auf zwei waagerecht liegende Stammstücke. Die Holzseite wird danach mit einer Schleifmaschine von den gröbsten Stellen gesäubert, sodass man ohne Splittergefahr sitzen kann.
  • Für den Tisch schrauben Sie zweimal eine hinreichend starke Latte quer über zwei senkrecht stehende (etwa 70 Zentimeter hohe) Stammstücke. Nachdem Sie die beiden Elemente in passendem Abstand aufgestellt haben, legen Sie die Schwartenbretter erneut mit der Holzseite nach oben darauf, schrauben sie fest und schleifen sie glatt.

Die Bänke sollten eine Sitzhöhe von etwa 45 Zentimetern haben, beim Tisch sind 75 Zentimeter ein gutes Mittelmaß. Wenn Sie das blanke Holz hinterher sorgfältig mit Leinölfirnis streichen, bekommen Sie für extrem wenig Geld eine Garnitur, die nicht nur für viele Jahre gut ist, sondern sich kaum günstiger in einer solchen Größe beschaffen lässt.

Unser Experten-Tipp:
Falls Sie Europaletten besitzen, können Sie zwei bis drei auf den Kanten aufgestellte nutzen, um eine Basis zu schaffen, mit der Sie Ihre Grillecke um einen Bar-Tresen beziehungsweise eine Theke erweitern können. Diese ist zudem perfekt geeignet, um dort ein Büfett aufzubauen, an dem sich die Gäste bedienen können.

5. Überdachung - kreativ und günstig

Viele Grillecken werden, ähnlich wie herkömmliche Terrassen, von einem Dach gekrönt. Schließlich soll der Bereich selbst bei Regenwetter benutzbar bleiben. Prinzipiell könnten Sie hier mit etwas Gartenbaubeton, einigen Balkenhülsen zum Einbetonieren und natürlich Holz für recht wenig Geld etwas erschaffen, das in seinem Aussehen einem Carport ähnelt.

Möchten Sie hierfür gutes Bauholz verwenden, was durchaus angeraten ist, kann schnell das Budget überstiegen werden. Trotzdem müssen Sie Ihre Grillecke keineswegs nur bei trockenen Wetteraussichten benutzen.

So bauen Sie sich ein günstiges Grillecken-Dach:

  • 4 Einschlaghülsen mit rundem Profil
  • 4 dazu passende, übermannshohe Zaun-Pfähle
  • 1 auf passende Abmessungen zurechtgeschnittene, gebrauchte LKW-Plane

Letztere finden Sie typischerweise im Netz für sehr kleines Geld - natürlich an der Außenseite oft entsprechend verwittert. Da diese jedoch später nach oben zeigen wird, ist dies kein Problem.

Schlagen Sie die Hülsen senkrecht in den Boden, stecken Sie die Pfähle dort hinein und schrauben Sie sie fest. Anschließend schlagen Sie in jeden Pfahl oben einen dickeren Nagel ein, sodass dieser zirka zwei Zentimeter herausragt. Dann übertragen Sie die Mittelpunkte der Pfähle auf die Plane - sie muss größer sein als das Rechteck, das durch die Pfähle gebildet wird.

Dort stechen Sie nun ein Loch in die Plane und versehen es mit einer stabilen Nietöse beziehungsweise Hohlniete. An jede Ecke der Plane kommt außen ein weiteres solches Element. Dann werden die inneren Ösen nur auf die Nägel gesetzt, das gibt der Plane grundlegenden Halt. Die äußeren Ösen dagegen werden mit Schnur versehen und diese diagonal abgespannt - das strafft die gesamte Plane, damit sie bei Regen nicht durchhängt.

Unser Experten-Tipp:
Was eine unaufdringliche abendliche Beleuchtung Ihrer Grillecke anbelangt, so können Sie sehr günstig mit überzähligen Lichterketten arbeiten - etwa für die Outdoor-Weihnachtsdekoration.

THEMEN:   DIY-Projekt Freizeit Gartengestaltung Grillen

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
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