Blumenpflege

Ringelblumen pflanzen: Standort, Pflege und Verwendung

Strahlende Blüten, die das Blumenbeet in Gelb und Orange zieren: Die Ringelblume ist eine der ältesten Gartenpflanzen und blickt auf eine lange Tradition als Heilpflanze zurück. Wir haben zusammengefasst, wie Sie Calendula officinalis pflanzen, pflegen und verwenden können.

Blühende Ringelblumen
Schon Hildegard von Bingen wusste um die heilende Wirkung vom Ringelblumen
Inhaltsverzeichnis

Welche Ringelblumensorten gibt es?

Die Ringelblume, wissenschaftlich als Calendula officinalis bezeichnet, ist eine einjährige Zier- und Heilpflanze, die zur Familie der Korbblütler zählt. Aufgrund ihrer langen Tradition lässt sich ihre Herkunft nicht mehr genau bestimmen. Vermutlich stammt das Gewächs ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.

Der Handel hält verschiedene Sorten bereit, die den heimischen Garten mit unterschiedlichen Blüten und Wuchsformen bereichern. Während einige Ringelblumenarten kompakt wachsen, erreichen andere eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern.

Möchten Sie Calendula officinalis in Ihrem Garten für eine spätere Ernte kultivieren, empfiehlt sich die Verwendung von Ringelblumensorten mit gefüllten Blüten. Sollen die Blüten hingegen als Insektennahrung dienen und vor allem zu einem bienenfreundlichen Garten beitragen, greifen sie am besten auf einfache Ringelblumen mit ungefüllten Blüten zurück.

Standort

Calendula officinalis bevorzugt einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie freut sich über ausreichend Platz und neigt bei einem zu geringen Pflanzabstand sowie einem Standort im kühlen Schatten zu einer Infektion mit Mehltau. Der Boden sollte lehmig und nährstoffreich, dabei jedoch ausreichend durchlässig ausfallen.

Ringelblumen aussäen

Ringelblumensamen
Aus getrockneten Ringelblumenblüten lässt sich neues Saatgut gewinnen

Von April bis August können Sie die Ringelblume direkt im Blumen- oder Gemüsebeet aussäen. Es bietet sich entweder eine Aussaat in Reihen an oder eine Aussaat zwischen einzelnen Gemüsepflanzen. Umso später Sie die in Gelb und Orange blühenden Blumen aussähen, umso später können Sie sich über eine reiche Blüte freuen, die teilweise bis zum ersten Frost andauert.

Möchten Sie Calendula officinalis bereits ab Juni im heimischen Garten bewundern, können Sie die Pflanzen ab Mitte März auf der Fensterbank vorziehen. Säen Sie die Samen in Saatschalen in einer Tiefe von rund einem Zentimeter aus und halten Sie die Erde bis zur Keimung feucht.

Eine Temperatur zwischen 12 und 20 Grad ist für die Keimung ideal. Nach ungefähr 20 Tagen sollten die ersten Pflänzchen zu erkennen sein, die Sie nach drei Wochen in separate Töpfe umsetzen können. Nach den Eisheiligen im Mai lassen sich kräftige Jungpflanzen ins Freibeet umsiedeln. Je nach Größe und Sorte empfiehlt sich ein Pflanzabstand von 25 Zentimetern.

Ringelblumen anpflanzen

Neben einer Aussaat lassen sich junge Containerpflanzen auch direkt ins Freibeet setzen. Wichtig ist, dass Sie Calendula officinalis erst nach den Eisheiligen pflanzen, da sie über keinerlei Frosthärte verfügt.

An einem warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort befreien Sie den Boden von Unkraut, Wurzeln und Steinen. Lockern Sie den Untergrund auf und heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwas größer als der Wurzelballen ausfällt. Vor der Pflanzung empfiehlt sich eine Bodenverbesserung mit Kompost und Hornspänen.

Bevor Sie die jungen Ringelblumen austopfen, sollten Sie den Wurzelballen in Wasser tränken und warten, bis sich dieser komplett vollgesogen hat. Setzen Sie die Blühpflanze anschließend mittig in das Pflanzloch und füllen Sie dieses bis zum untersten Blattpaar mit Erde auf.

Drücken Sie die Erde anschließend an und wässern Sie die Pflanze großzügig. Um das Anwurzeln zu unterstützen, empfiehlt es sich, die Erde in den folgenden Wochen feucht zu halten. Achten Sie jedoch darauf, dass sich keine Staunässe bildet und überschüssiges Gießwasser stets abfließen kann.

Pflege

Ringelblumen im Gemüsebeet
Ringelblumen im Gemüsebeet halten Schädlinge fern

Ringelblumen zeigen sich als äußerst pflegeleichte Gartenpflanzen, die kaum Aufmerksamkeit fordern. Wenn Sie eine üppige Blüte unterstützen möchten, empfiehlt sich der regelmäßige Rückschnitt verwelkter Blüten. Auf diese Weise konzentrieren die Pflanzen ihre Energie auf die Bildung neuer Blütenstände und verschwenden keine Energie für die Samenbildung. Beabsichtigen Sie eine Selbstaussaat der Blüh- und Heilpflanze, sollten Sie natürlich einige oder alle verwelkten Blüten stehen lassen.

Im Frühjahr sollten Sie Jungpflanzen auf einen übermäßigen Befall mit Blattläusen kontrollieren, der die Pflanzen schwächen kann. Eine Düngung benötigt die Ringelblume nur dann, wenn der Boden nicht genügend Nährstoffe enthält. Eine Wässerung sollte nur in geringen Mengen erfolgen, wenn die Erdoberfläche regelmäßig antrocknet. Staunässe verträgt die Pflanze nicht.

Vorteile im Gemüsebeet

Calendula officinalis fühlt sich sowohl im Blumen- als auch im Gemüsebeet wohl. In Form einer kleinen Hecke, die Gemüsepflanze umgibt, wirkt die Blühpflanze einem Befall mit Schnecken entgegen. Ihre Pfahlwurzeln lockern den Untergrund auf und befreien diesen von Drahtwürmern und Nematoden. Restnährstoffe werden zudem gebunden, während die Zier- und Heilpflanze den Boden vor Erosion schützt.

Ringelblume verwenden

Als eine der ältesten Zierpflanzen, die Gärten aller Art bereichert, findet Calendula officinalis vor allem als Heilpflanze Verwendung. Ihre Blütenblätter enthalten entzündungshemmende Substanzen, die vor allem als Bestandteil von Salben oder in Form von Aufgüssen zur Wundbehandlung eingesetzt werden. Der Namenszusatz "officinalis" leitet sich dabei vom lateinischen Wort "officina" ab. Obwohl sich der Begriff eigentlich mit "Büro" übersetzen lässt, meint er "Labor" oder "Apotheke" und spielt somit auf die Verwendung der Ringelblume an.

Neben Auszügen, Cremes, Salben, Tinkturen und Ölen lässt sich aus Calendula officinalis auch eine Kräuterbutter-Alternative herstellen. Indem Sie Butter, Ringelblumenblüten, Salz, Pfeffer und etwas Kurkuma mischen, erhalten Sie geschmackvolle Ringelblumenbutter, die sich vielseitig verwenden lässt.

Alternativ lassen sich die Blüten von Ringelblumen für Teeaufgüsse verwenden und verleihen diesen aufgrund der enthaltenen Carotinoide eine gelbe bis orangene Färbung. Omelettes, Reis, Salate und Suppen lassen sich ebenfalls mit Calendula officinalis verfeinern. Die Blüten dienen darüber hinaus der Dekoration verschiedenster Speisen und sind vollständig zum Verzehr geeignet.

Häufig gestellte Fragen

Wann blühen Ringelblumen?

Die Blütezeit von Calendula officinalis hängt davon ab, wann Sie die Pflanzen ins Freibeet setzen. Pflanzen Sie Ringelblumen direkt nach den Eisheiligen, blühen dies von Mai bis Juni. Wenn Sie die Pflanzen später setzen oder verwelkte Blüten regelmäßig ausputzen, verlängert sich die Blütezeit bis in den November hinein.

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Wie werden Ringelblumen richtig geschnitten?

Um eine üppige Blüte zu erhalten, empfiehlt sich ein regelmäßiger Rückschnitt verwelkter Blütenstände. Schneiden Sie welke Blüten am besten bis zur nächsten Knospe ab.

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Schützen Ringelblumen vor Schnecken?

Wird Calendula officinalis als Beetumrandung im Gemüsebeet verwendet, wirkt sie als effektiver Schutz vor Schnecken. Im Idealfall pflanzen Sie die Ringelblumen kreisförmig als kleine Hecke um das zu schützende Gemüse oder um die zu schützende Zierpflanze.

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THEMEN:   Blumen Heilpflanzen Pflanzenpflege Aussaat

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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