Rote Bete richtig anbauen, pflegen, ernten und lagern
Wie sieht der ideale Standort für Rote Bete aus?
Der Standort ist einer der wichtigsten Faktoren für das gesunde Pflanzenwachstum sowie den Geschmack des Gemüses. Er setzt sich vor allem aus den Licht- und Temperaturverhältnissen sowie der Bodenbeschaffenheit zusammen, die folgende Eigenschaften aufweisen sollten:
- Ideal: vollsonnig
Toleranz von sonnig bis halbschattig - je dunkler, desto geringer ist die Wachstumskraft - Warme Umgebungstemperatur bevorzugt
- Wind- und zugluftgeschützter Standort
- Boden vorzugsweise lehmig oder sandhaltig
- Humus- sowie nährstoffreiche und lockere Erde (nicht in mit Mist gedüngten Boden setzen)
- Tiefgründiger Boden, da Rote Bete ein Tiefwurzler ist
- Boden-pH-Wert: zwischen 6,8 und 7,5
Was sind geeignete Pflanznachbarn für Rote Bete?
Rote Bete gehört zu den Mittelzehrern. Das bedeutet, sie besitzen einen mittelmäßig hohen Bedarf an Nährstoffen. Damit es zu keiner Konkurrenz um die im Boden vorhandenen Nährstoffe kommt, eignen sich vor allem Schwachzehrer als Pflanznachbarn, wie beispielsweise Gartenkresse, Feldsalat, Radieschen, Bohnen und Erbsen.
Vereinzelt dürfen es auch andere Mittelzehrer sein, wie Spinat, Knoblauch, Chinakohl oder Schnittlauch. Wird Rote Bete zum Beispiel zwischen Starkzehrer wie Kürbisse, Broccoli oder Kartoffeln gesät, könnte dies zu Wachstums- und Reifestörungen führen.
Welche Fruchtfolge sollte beachtet werden?
Rote Bete eignet sich gut, um sie nach der Abernte von Schwachzehrern in die gleiche Erde zu setzen. Der Anbau nach Mittel- und Starkzehrern ist zwar möglich, aber eine erneute Aussaat sollte anschließend erst wieder nach einer Ruhepause von vier Jahren erfolgen. Diese Zeit benötigt die ausgelaugte Erde, um sich zu erholen und wieder ausreichend Nährstoffe zu sammeln. Wird das Substrat im Balkon-Beet vollständig gegen frisches ausgewechselt, ist Rote Bete hingegen durchgehend anbaubar.
Wann ist der beste Aussaat-Termin für Rote Bete?
Rote Bete sollte zwischen Mitte April und Anfang Juni ausgesät werden. Säen Sie früh aus, ist auf einen frostfreien Boden zu achten. Da bis Mitte Mai Bodenfrost nicht auszuschließen ist, sollte die Erdoberfläche unbedingt mit einem Vlies, Laub, Reisig oder Stroh abgedeckt werden. Das schützt den Samen vor der Kälte und ist erforderlich, da Rote Bete bei unter sieben Grad Celsius zügig schosst, wie Experten es bezeichen. Beim Schossen bleibt die Bildung der Knolle aus oder wird zumindest stark beeinträchtigt.
Wie wird Rote Bete vorgezogen?
Um früh in der Saison Rote Bete ernten zu können und das Risiko einer Schossung durch Frost zu senken, eignet sich die Vorkultur Ende März / Anfang April. Dazu wird der Samen in kleine Anzuchtkästen gebracht. Alternativ sind auch Eierschalen verwendbar, in die Sie ein kleines Loch in den Boden schneiden. So klappt die Vorzucht:
- Anzuchterde in Behältnis füllen
- Pro Schälchen zwei bis drei Samenkörner ein bis zwei Zentimeter in die Erde drücken
- Samen sind Dunkelkeimer, daher leicht mit Erde bedecken
- Erde befeuchten
- Lichtdurchlässige Folie darüber spannen und einige Löcher hineinstechen
- Standort: hell bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius
- Alle zwei Tage Folie anheben und Bodenfeuchte kontrollieren, gegebenenfalls nachgießen
- Keimdauer: zehn bis 14 Tage
- Pikieren (vereinzeln), wenn Pflänzchen zwei bis drei Zentimeter hoch ist
- Ab Ende April / Anfang Mai langsam kühler stellen (zur Vorbereitung für die Freiland-Pflanzung)
- Ab Mitte Mai ins Gartenbeet oder auf den Balkon pflanzen
Wie wird der Boden für Rote Bete richtig vorbereiten?
Bevor Jungpflanzen gesetzt oder Samen ausgesät werden, sollten Sie den Boden zuvor von Unkraut befreien und gut mit einer Bodenfräse oder ähnlichem auflockern. Vor allem, wenn zuvor Starkzehrer gepflanzt waren, sorgen Sie mit der Einarbeitung von Kompost für einen ausgewogeneren Nährstoffgehalt im Boden.
Wie wird Rote Bete ins Gartenbeet gesät / gepflanzt?
Rote Bete wird als Samen etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde gedrückt und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt (Dunkelkeimer). Für vorgezogene Pflänzchen drücken Sie mit dem Zeigefinger ein Pflanzloch so tief ein, dass die Wurzeln vollständig und ohne abzuknicken, darin Platz finden. Anschließend füllen Sie das Pflanzloch mit Erde und drücken diese leicht fest, damit die Jungpflanzen Stabilität erhalten.
Welcher Abstand sollte beim Säen eingehalten werden?
Säen Sie Rote Bete in Reihen aus, sollte der Abstand zwischen diesen 25 und 30 Zentimeter betragen. Der Abstand zwischen den Samen liegt bei sieben bis zehn Zentimetern. Setzen Sie vorgezogene Jungpflanzen ins Beet, reicht ein Reihenabstand von etwa 15 Zentimeter und Pflanzabstand von ebenfalls sieben bis acht Zentimetern.
Wie oft sollte Rote Bete gegossen werden?
Nach der Aussaat und dem Setzen von Jungpflanzen ist großzügig zu gießen und die Erde bis zu einer Wuchshöhe von etwa 15 Zentimetern kontinuierlich feucht zu halten. Wichtig ist, dass keine Staunässe entsteht, da diese zur Wurzelfäulnis führt.
Sobald eine Wuchshöhe von 15 Zentimeter erreicht ist, ist eine regelmäßige Bewässerung notwendig, um die Austrocknung des Bodens zu verhindern. Wie oft zu gießen ist, hängt vom Wetter ab. Während hohen Temperaturen im Sommer kann ein zweimaliges Gießen pro Tag erforderlich sein.
Wie wird Rote Bete richtig gedüngt?
Sobald sich die Knolle gebildet hat, empfiehlt sich eine kalihaltige Düngung in Abständen von zwei bis drei Wochen. Dazu kann Brennnessel- oder Beinwelljauche selbst hergestellt und zusammen mit dem Gießwasser verabreicht oder ein kalireicher Gemüsedünger im Handel gekauft werden.
Woran erkennt man, ob Rote Bete reif ist?
Die Beta vulgaris wird dann geerntet, wenn sie einen optimalen Reifegrad erreicht hat. Der früheste Zeitpunkt ist mit einer Knollengröße gegeben, die ungefähr einem Golfball entspricht. Dann sind sie am zartesten und verfügen über ein mildes, leicht süßliches Aroma.
Der späteste Zeitpunkt zum Ernten ist gekommen, wenn die Blätter beginnen zu vergilben. Oft bilden sich zuerst nur gelbe Flecken auf den Blättern. Die Knollen sind dann zwar größer, aber auch fester und weniger süß.
Theoretisch werden die Knollen nie "überreif" und können dementsprechend auch weit länger im Beet verbleiben, sofern das Wetter mitspielt und keine Krankheiten oder ein Schädlingsbefall die Ernte ruinieren. Der allerletzte Zeitpunkt zum Ernten ist vor dem ersten Frost gegeben.
Wie lange dauert es von der Aussaat bis zur ersten Ernte?
Wie wird Rote Bete geerntet?
Bei der Vorgehensweise zum Ernten von Rote Bete ist es wichtig, dass die Knolle nicht verletzt wird. Durch Verletzungen läuft der Saft aus, wodurch die Frucht neben der Haltbarkeit auch ihre geschmacklichen Eigenschaften verliert und letztendlich schneller austrocknet. Beim Ernten sollten Sie deshalb folgendermaßen vorgehen:
- Grabe- oder Mistgabel schräg unter der Knolle ansetzen, in die Erde langsam eindrücken und Knolle mit Erde hochheben
- Am Schopf anschließend aus der losen Erde heben
- Stängel bis auf eine Länge von zwei bis drei Zentimeter abschneiden (verlängert die Haltbarkeit)
- Blätter an der Knolle vorsichtig abdrehen, niemals abschneiden, da sonst ein Verbluten erfolgt
Wie lange ist frisch geerntete Rote Bete haltbar?
In der Regel ist Rote Bete über mehrere Monate haltbar, wenn sie kühl und dunkel gelagert wird. Optimale Lagerorte sind der Kühlschrank sowie eine mit Sand gefüllte Kiste, die im unbeheizten Keller steht.
Welche Sorten eignen sich am besten für den Selbstanbau?
Alle Sorten können Sie selbst anbauen. Für welche Rote Bete Sie sich entscheiden sollten, hängt vor allem von Ihrem persönlichen Geschmack und dem Bedarf ab. Folgend einige Beispiele, die sich durch bestimmte Eigenschaften auszeichnen:
Eigenschaft / Pflanzentyp | Sorte |
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Schossfeste Rote Bete-Sorten |
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Süße, sehr milde Sorten durch weniger Nitrateinlagerung |
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Klassiker mit kurzer Erntereife von etwa 100 Tagen |
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Samenfeste Bio-Neuzüchtungen |
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Besonders ertragreich |
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Leichtere Ernte durch flacheres Wurzelsystem |
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Schmale, längliche Knollen mit tiefen Wurzeln |
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