Rucola pflanzen: Tipps zu Standort, Pflege und Ernte
Rucola-Arten
Unter dem Namen "Rucola" sind verschiedene Pflanzenarten aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) bekannt, die alle wegen ihres würzigen Geschmacks geschätzt werden. Die am häufigsten angebaute Art ist die einjährige Garten-Senfrauke (Eruca vesicaria subsp. sativa), auch Ölrauke, Salatrauke oder Eruca sativa genannt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde schon in der Antike als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. Sie zeichnet sich durch ihre breiten, leicht gezähnten Blätter und ihren mild-nussigen Geschmack aus.
Eine weitere bekannte Art ist der Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia), auch Wilde Rauke genannt. Diese Art hat schmalere, tief eingeschnittene Blätter und einen intensiveren, schärferen Geschmack. Sie ist mehrjährig und kommt in der Natur häufig an Wegrändern vor.
Weniger verbreitet, aber ebenfalls als Rucola bekannt ist der Mauer-Doppelsame (Diplotaxis muralis), der ebenfalls schmale Blätter hat und vor allem als Wildkraut vorkommt.
Standort und Boden
Salatrauken bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und wachsen am besten in lockeren, humosen, gut durchlässigen Böden. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen. Vor der Aussaat ist es ratsam, den Boden gut zu lockern und mit organischem Material wie reifem Kompost zu verbessern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Wenn Sie Rucola in Töpfen oder Hochbeeten anbauen möchten, achten Sie darauf, dass die Gefäße tief genug sind und das Wasser gut abfließen kann, um Staunässe zu vermeiden.
Aussaat und Anbau
Senfrauke lässt sich von April bis September direkt ins Freiland säen. Dazu werden im Beet etwa ein Zentimeter tiefe Rillen gezogen und die Samen darin verteilt. Der Abstand zwischen den Reihen sollte etwa 15 bis 20 Zentimeter betragen. Anschließend wird die Saat nur leicht mit Erde bedeckt, da das Gemüse ein Lichtkeimer ist, und gut gewässert.
Bei einer Bodentemperatur von mindestens 10 °C keimen die Samen in der Regel innerhalb von fünf bis sieben Tagen. Für eine kontinuierliche Ernte können Sie alle zwei bis drei Wochen nachsäen. So stehen Ihnen immer frische Rucola-Blätter zur Ernte bereit.
In kühleren Regionen ist es auch möglich, Rucola im Frühbeet oder Gewächshaus vorzuziehen. Die Vorzucht kann bereits im März beginnen, sodass die Pflanzen früher ins Freiland gesetzt werden können, um eine frühere Ernte zu ermöglichen.
Mischkultur
In der Mischkultur verträgt sich der Kreuzblütler besonders gut mit Erdbeeren, Möhren, Salaten und Zwiebeln. Diese Pflanzen haben ähnliche Ansprüche an den Boden und das Klima und ergänzen sich gut. Das fördert die Gesundheit der Pflanzen, da sie Schädlinge abschreckt und den Boden auf natürliche Weise verbessert. Rucola sollte jedoch nicht neben oder nach anderen Kreuzblütlern wie Kohl, Radieschen oder Rettich gepflanzt werden, da diese Pflanzen ähnliche Nährstoffansprüche haben und die Gefahr von Krankheitsübertragungen erhöhen.
Basilikum, Dill und Kamille sind ebenfalls gute Begleiter, da sie Nützlinge anziehen und gleichzeitig schädliche Insekten abwehren. Diese Kombinationen sorgen dafür, dass der Rucola gesund und kräftig wächst und weniger anfällig für Schädlingsbefall ist.
Pflege
Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, da Rucola zu den Flachwurzlern gehört und bei längerer Trockenheit an Schärfe gewinnt. Vor allem in Trockenperioden muss daher regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe zu vermeiden ist, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Eine Mulchschicht kann helfen, den Boden feucht zu halten und gleichzeitig das Unkrautwachstum zu reduzieren.
Rucola hat als Schwachzehrer keinen besonders hohen Nährstoffbedarf. Wird das Blattgemüse als Folgekultur zu Mittel- oder Starkzehrern gepflanzt, ist eine Vordüngung daher nicht notwendig. Ansonsten kann eine leichte Düngung mit organischem Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche zur Förderung des Wachstums nicht schaden. Eine übermäßige Düngung sollte jedoch vermieden werden, da sie sich ebenfalls negativ auf den Geschmack der Blätter auswirken kann. Regelmäßiges Hacken hält den Boden locker und unkrautfrei.
Schädlinge und Krankheiten
Zu den häufigsten Schädlingen der Rauke gehören Erdflöhe, Blattläuse und Schnecken. Erdflöhe treten vor allem bei trockenem Wetter auf und hinterlassen kleine Löcher in den Blättern. Regelmäßiges Gießen und das Abdecken der Pflanzen mit einem feinmaschigen Netz können Abhilfe schaffen. Blattläuse können durch Nützlinge wie Marienkäfer oder durch Besprühen mit einer Mischung aus Wasser und etwas Spülmittel bekämpft werden. Die vor allem in feuchten Perioden aktiven Schnecken können durch das Aufstellen von Schneckenzäunen oder das Ausstreuen von Schneckenkorn ferngehalten werden.
Bei zu viel Feuchtigkeit und schlechter Belüftung kann Falscher Mehltau auftreten. Um dies zu vermeiden, pflanzen Sie Ihren Rucola an einen gut belüfteten Standort und achten Sie auf einen ausreichenden Abstand. Außerdem sollte das Gemüse möglichst immer von unten bewässert werden, damit die Blätter trocken bleiben. Bei einem Befall die betroffenen Blätter sofort entfernen und entsorgen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Ernte und Lagerung
Bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat kann Rucola zum ersten Mal geerntet werden. Die Blätter sind dann etwa zehn Zentimeter lang und haben den besten Geschmack. Schneiden Sie die Blätter mit einem scharfen Messer etwa drei Zentimeter über dem Boden von außen nach innen ab. So kann die Pflanze weiter wachsen und Sie können über einen längeren Zeitraum frischen Rucola ernten. Wenn die Blütezeit beginnt, werden die Blätter schärfer und eignen sich nur noch bedingt für Salate. Wer mag, kann sie dann trocknen und zum Würzen verwenden. Auch die Knospen und Blüten sind essbar und gelten im frühen Stadium als Delikatesse.
Frisch geerntete Garten-Senfrauke hält sich im Kühlschrank einige Tage. Die Blätter sollten jedoch möglichst bald verarbeitet werden, da sie schnell an Aroma verlieren. Alternativ kann Rucola auch kurz blanchiert und eingefroren werden.
Vermehrung
Mit der Blüte bildet die Pflanze auch Samen aus. Um im nächsten Jahr neuen Rucola ziehen zu können, schneidet man die vertrockneten Blütenstände ab und lässt sie einige Zeit an einem warmen Ort weiter trocknen. Die Samen können anschließend durch leichtes Klopfen aus den Schoten gelöst werden. Im nächsten Jahr lässt sich die Saat wie gewohnt aussäen. Werden die Samen nicht gesammelt, breitet sich Rucola auch von selbst im Beet aus.
Verwendung
Rucola ist nicht nur ein Highlight in Salaten, sondern auch eine beliebte Zutat in Pestos, auf der Pizza oder zu Nudeln. Sein würzig-pikanter Geschmack verleiht diesen Gerichten eine besondere Note. Wichtig ist, dass die Rucolablätter erst kurz vor dem Servieren zu den warmen Gerichten gegeben werden, damit sie ihr volles Aroma behalten und nicht welken.
Rucola-Pesto Rezept
Ein einfaches, aber schmackhaftes Rucola-Pesto, das sich hervorragend als Sauce zu Pasta oder als Brotaufstrich eignet, lässt sich leicht selbst herstellen. Sie benötigen folgende Zutaten:
- 100 g frische Rucolablätter
- 50 g Parmesan
- 50 g Pinienkerne
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: Zuerst den Rucola gründlich waschen und trocken tupfen. Den Parmesankäse fein reiben und die Knoblauchzehe schälen. Anschließend den Rucola zusammen mit dem geriebenen Parmesan, den Pinienkernen und der geschälten Knoblauchzehe ganz kurz in einen Mixer geben. Anschließend langsam das Olivenöl unterheben, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Achtung: Im Mixer kann Olivenöl bitter werden! Das fertige Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte Rucola gegossen werden?
Der Boden sollte immer leicht feucht gehalten werden, da die Blätter bei längerer Trockenheit schärfer werden. Staunässe ist allerdings unbedingt zu vermeiden.
Kann Rucola auch im Winter angebaut werden?
Im Gewächshaus oder auf der Fensterbank kann Garten-Senfrauke auch im Winter kultiviert werden. Wichtig ist, dass die Temperaturen nicht unter 10 °C fallen.
Wie häufig kann Rucola geerntet werden?
Indem die Blätter von außen nach innen und circa drei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden, lässt sich die Pflanze mehrmals beernten.
Wie lange dauert es, bis Rucola erntereif ist?
Etwa vier bis sechs Wochen nach der Aussaat sind die ersten Rucolablätter bereit zur Ernte und schmecken dann auch am besten.
Wie groß werden Rucola-Pflanzen?
Die Garten-Senfrauke wächst einjährig und kann eine Höhe von 10 bis 50 Zentimeter erreichen.
Kann man Rucola nach der Blüte noch essen?
Sobald die Blüte einsetzt, werden die Blätter bitter und scharf, bleiben aber essbar. Statt als Salat werden sie dann am besten getrocknet zum Würzen verwendet. Die weißen Blüten der Rauke sind übrigens ebenfalls essbar.
Wie wird Rucola richtig geschrieben?
Die korrekte Schreibweise für das Blattgemüse ist "Rucola". Es gibt allerdings noch etliche andere Varianten wie "Rucula", "Rukula", 'Rukola" oder "Ruccola", die aber alle nicht korrekt sind. Bei uns ist die Pflanze hingegen als "Rauke" bekannt.
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