Pflanzenwissen

Schachbrettblume pflanzen, pflegen und vermehren

Von April bis Mai bereichert die Schachbrettblume den Garten mit grazilen, glockenförmigen Blüten, über die sich ein schachbrettartiges Muster erstreckt. In unserem Ratgeber finden Sie hilfreiche Tipps zu Pflanzung, Pflege, Vermehrung und möglichen Schädlingen der giftigen Zwiebelpflanze.

Blüte einer Schachbrettblume
Schachbrettblumen haben ihren Namen vom schachbrettartigen Muster ihrer Blüten
Inhaltsverzeichnis

Kurzporträt: Schachbrettblume

Die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) besticht mit einem besonderen Muster, das sich über alle ihre Blüten zieht. Es besteht aus helleren und dunkleren Quadraten, die stark an das Muster eines Schachbretts erinnern.

Trotz des schönen Aussehens ist jedoch Vorsicht geboten: Die Zwiebelpflanze ist giftig und sollte nicht verspeist werden. Auch für Gartenarbeiten rund um das Liliengewächs empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.

Während der Frühjahrsblüher im Garten sehr gut gedeiht, ist er in der freien Natur vom Aussterben bedroht. Die langlebige, robuste und winterharte Zierpflanze steht daher unter strengem Naturschutz. Sie lässt sich in weiten Teilen Europas finden und wächst überwiegend in Auen, frischen Wiesen sowie feuchten und lichten Wäldern.

Standort

Fritillaria meleagris fühlt sich in mäßig sonnigen bis halbschattigen Lagen am wohlsten. Die Umgebung sollte kühl und feucht ausfallen, der Boden frisch bis sumpfig, tiefgründig und nährstoffreich. Sie bevorzugt einen Standort am Teichrand oder auf feuchten Wiesen, gedeiht aber auch im normalen Blumenbeet, wenn Sie dieses kontinuierlich feucht halten.

Da sich die Schachbrettblume bei optimalen Bedingungen schnell ausbreitet, ist sie für die Verwilderung geeignet. Wer die hübsche Zwiebelpflanze von einer selbstständigen Ausbreitung abhalten möchte, sollte sie deshalb stetig im Auge behalten.

Neben einer Kultivierung im Freiland eignet sich der Frühjahrsblüher sogar als Kübelpflanze und Zimmerpflanze. Voraussetzung ist allerdings eine regelmäßige Wässerung, da das Substrat bei Kübelpflanzen nie vollständig austrocknen sollte.

Pflanzung

Schachbrettblume im Garten
Die Zwiebel der Schachbrettblume wird im Vorjahr in die Erde gesetzt

Bei der Schachbrettblume handelt es sich um ein Zwiebelgewächs. Möchten Sie Ihren Garten mit den besonderen Blüten bereichern, müssen Sie die Zwiebeln daher im Vorjahr zwischen August und November in die Erde bringen. Für das Setzen der Zwiebeln empfiehlt sich eine Tiefe von acht bis zehn Zentimetern und ein Pflanzabstand von 15 bis 20 Zentimetern. Drücken Sie die Erde nach dem Pflanzen leicht an und halten Sie den Boden kontinuierlich feucht.

Um die Zwiebel vor Fäulnis zu schützen, können Sie vor der Pflanzung eine leichte Drainage aus Sand oder Kies anlegen. Damit Sie im folgenden Jahr noch wissen, wo sich die Zwiebeln befinden, empfiehlt sich eine kleine Markierung.

Da die Schachbrettblume im Frühjahr austreibt und wie andere Zwiebelgewächse nach ihrer Blütezeit im Mai verwelkt, ziert sie den Garten nur für eine kurze Zeit. Es empfiehlt sich daher, bei der Pflanzung passende Beetnachbarn zu berücksichtigen, die zu einer schnellen Schließung der Lücke beitragen.

Pflege

In der freien Natur gedeiht die Schachbrettblume vor allem in Feuchtgebieten. Sie verfügt daher über einen hohen Wasserbedarf und verlangt eine regelmäßige Wässerung. Insbesondere dann, wenn Sie die Zwiebelblume als Balkon- oder Zimmerpflanze kultivieren, sollten Sie des Öfteren zur Gießkanne greifen.

Im Frühjahr dankt Fritillaria meleagris zudem eine leichte Düngung, die ihr genügend Kraft für den Austrieb verleiht. Neben Fertigdüngern eignet sich auch reifer Kompost, den Sie sanft in die Erde einarbeiten.

Im späten Frühjahr empfiehlt sich ein Rückschnitt. Wichtig ist, dass Sie der Pflanze genügend Zeit lassen, um alle Nährstoffe aus dem Laub in die Zwiebel zu ziehen. Entfernen Sie deshalb keine grünen Pflanzenteile, sondern warten Sie, bis sich das Laub vollständig gelb verfärbt hat.

Vermehrung

Schachbrettblumen lassen sich auf zwei verschiedene Arten vermehren: zum einen über Brutzwiebeln und zum anderen über Samen. Da die Vermehrung über Samen nur in seltenen Fällen gelingt, empfiehlt sich vor allem eine Vermehrung über Brutzwiebeln.

Um diese zu gewinnen, graben Sie die Zwiebel nach der Blüte und dem vollständigen Verwelken der Pflanze aus. Haben sich seitlich an der Hauptzwiebel kleinere Brutzwiebeln gebildet, können Sie diese vorsichtig abtrennen. Bei der Teilung entstehen oftmals Verletzungen, die Sie möglichst klein halten sollten.

Da die jungen Brutzwiebeln der Schachbrettblume sehr schnell austrocknen, sollten Sie diese nicht zu lange aufbewahren. Idealerweise pflanzen Sie die jungen Zwiebeln direkt nach der Teilung an einem anderen Standort wieder in die Erde.

Achten Sie auf eine Tiefe von rund zehn Zentimetern und einen Abstand zu anderen Pflanzen von rund zwanzig Zentimetern. Halten Sie die Erde außerdem kontinuierlich feucht, damit sich die Brutzwiebeln zu starken Pflanzen entwickeln können.

Krankheiten und Schädlinge

Schachbrettblume und Lilienhähnchen
Das Lilienhähnchen ist eine der häufigsten Schädlinge an Schachbrettblumen

Fritillaria meleagris zeigt sich im heimischen Garten als äußerst robust und gilt gegenüber Krankheiten und Schädlingen als wenig anfällig. Zeigt sich ein Schädlingsbefall, wird dieser häufig durch Schnecken oder Lilienhähnchen ausgelöst.

Einige Schneckenarten haben die Blätter der Schachbrettblume zum Fressen gerne und gefährden mit einem Kahlfraß die Gesundheit der Pflanze. Auch die Larven des Lilienhähnchens, unter dem sich leuchtend rote Käfer verstehen, können an den Blättern große Schäden anrichten. Ausgewachsene Käfer können Sie bei einem milden Befall absammeln. Bei vorhandenen Larven hat sich ein Abbrausen der Pflanze bewährt.

Indem Sie einen optimalen Standort wählen und auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen achten, stärken Sie die Gesundheit der Schachbrettblume und reduzieren das Risiko für eine Befall mit Schädlingen.

Insektenfreundliche Giftpflanze

Die Schachbrettblume besticht mit glockenförmigen Blüten, über die sich ein schachbrettähnliches Muster zieht. Doch trotz der schönen Optik ist Vorsicht geboten, da es sich bei Fritillaria meleagris um eine Giftpflanze handelt. Alle Pflanzenteile enthalten giftige Alkaloide, deren Gehalt in den Zwiebeln besonders hoch ausfällt.

Während Menschen, Kinder und Haustiere die Pflanze nicht verzehren sollten, erfreuen sich Bienen und Hummeln an einem willkommenen Nahrungsangebot. Zwar blüht die Schachbrettblume nur von April bis Mai. Sie offeriert Insekten jedoch früh im Jahr eine Nahrungsquelle, mit der sich die Zeit bis zur Blüte von weiteren insektenfreundlichen Blumen überbrücken lässt.

Häufig gestellte Fragen

Eignet sich die Schachbrettblume als Zimmerpflanze?

Fritillaria meleagris lässt sich als vielseitige Zierpflanze verwenden. Bei ausreichender Wasserversorgung bereichert sie auch Innenräume mit ihren besonderen Blüten. Sie verträgt allerdings keine warme Heizungsluft und keine starken Temperaturschwankungen.

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Ist die Schachbrettblume winterhart?

Fritillaria meleagris ist in den gemäßigten Breiten winterhart. Ihre Zwiebeln können während der Wintermonate problemlos im Boden verbleiben und überstehen in der Regel auch stärkere Fröste. Konnte die Pflanze nach ihrer Blüte im Vorjahr alle wichtigen Nährstoffe in die Zwiebel ziehen, treibt sie im nächsten Frühjahr zuverlässig aus.

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Wann und wie lange blüht die Schachbrettblume?

Bei der Schachbrettblume handelt es sich um eine Zwiebelpflanze, die während der Monate April und Mai ihre Blüten öffnet. Jede Blüte überdauert dabei nur rund fünf Tage, ehe sie verblüht.

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THEMEN:   Blumen Giftpflanzen Pflanzenpflege

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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