Schimmelbekämpfung

Schimmel im Gartenhaus effektiv bekämpfen und vermeiden

Ein Schimmelbefall im Gartenhaus ist nicht ungewöhnlich. Sobald Sie Schimmel feststellen, sollten Sie schnellstmöglich mit der Bekämpfung beginnen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps zur Vorbeugung und Entfernung im Garten- und Gerätehaus.

Schimmelbefall im Gartenhaus
Schimmel im Holzhaus kann zu Schäden und Modergeruch führen
Inhaltsverzeichnis

Wie kommt es zur Schimmelbildung im Gartenhaus?

Schimmelsporen kommen in geringer Konzentration sowohl im Außen- als auch im Innenbereich vor. Entscheidend für einen Schimmelbefall in Ihrem Gartenhaus sind die dort vorliegenden Lebensbedingungen. Denn nur, wenn das Umfeld stimmt, siedeln sich Schimmelsporen an. Da diese organische Substanzen verstoffwechseln, findet sich in einem Gartenhaus für gewöhnlich ein umfangreiches Nahrungsangebot. Dieses umfasst zum Beispiel:

  • Zellulose in Tapeten
  • Verwertbares Material in Wandbeschichtungen oder Bodenbelägen
  • Staub
  • Schmutzreste

Achtung: Sofern sich weitere Gegenstände oder Möbel in Ihrem Gartenhaus befinden, sind diese ebenfalls der Gefahr eines Schimmelbefalls ausgesetzt.

Ein Zusammenspiel aus hoher Luftfeuchtigkeit, Nährboden sowie einer Temperatur zwischen 25 und 35 Grad Celsius schafft beste Lebensbedingungen für Schimmelsporen. Sobald die relative Oberflächenfeuchte mehr als 70 % beträgt, beginnen Schimmelsporen zu wachsen. Je nach Schimmelart können die Bedingungen etwas voneinander abweichen. Gefährliche Schimmelpilze benötigen meist einen bestimmten Temperaturbereich, um zu gedeihen.

Eine häufige Ursache für Schimmelbildung ist in einer mangelhaften Dämmung zu finden. Denn hierbei entstehen Kältebrücken, an denen sich Feuchtigkeit aus der Luft ansammelt. Diese kann dann durch das Dach und die Wände in das Gartenhaus eindringen, wo ideale Bedingungen für die Bildung von Schimmel vorliegen. Da sich Schimmelsporen bevorzugt auf holzzerstörenden Pilzen absetzen, sind diese zunächst nur schwer zu erkennen. Hinzu kommt, dass moderne Gartenhäuser gut isoliert sind, sodass die Wärme nicht allzu schnell entweichen kann. Dies ist zwar einerseits durchaus positiv, andererseits findet auch kein Luftaustausch statt, wodurch die Feuchtigkeit wiederum im Inneren verbleibt.

Schimmelbefall im Gartenhaus erkennen

Eine weit verbreitete Pilzart ist der schwarze Schimmelpilz, der auch als Schwarzschimmel bezeichnet wird. Er tritt in Wohn- und Kellerräumen sowie in Garten- und Gerätehäusern auf. Von ihm gibt es rund 40 Gattungen, die zuerst durch kleine schwarze Punkte sichtbar werden, die sich mit der Zeit ausbreiten. Schwarzschimmel bildet einen grau-blauen bis schwarzen Belag auf Oberflächen wie Wänden, Fugen, Holz, Kleidungsstücken, Lebensmitteln und mehr.

Weitere häufige Arten im Gartenhaus sind der weiße Schimmel, der eine hohe Luftfeuchtigkeit und organisches Material zum Wachsen benötigt, sowie der grüne Schimmel, der meist auf Blumenerde auftritt und sich dann auf Wände ausbreitet. Einige Schimmelarten führen zudem zu einem Modergeruch im Haus.

So bekämpfen Sie Schimmel im Gartenhaus richtig

Schimmelflecken auf Holz und Putz
Schimmelflecken können sich sowohl auf Holz als auch auf Putz und Polstern bilden

Damit sich der Schimmelbefall kurz nach der Bekämpfung nicht wiederholt, ist es in erster Linie wichtig, die Ursache zu analysieren. Erst wenn diese behoben ist, kann die eigentliche Bekämpfung beginnen. Mögliche Gründe für einen Schimmelbefall sind undichte Stellen am Gartenhaus sowie eine unzureichende Belüftung. Die Bekämpfung von Schimmel kann bereits mit wenigen Hausmitteln gelingen:

Essig / Essigessenz

Essig ist ungiftig und nahezu in jedem Haushalt anzutreffen. Um dieses Mittel gegen Schimmel einzusetzen, benötigen Sie lediglich einen Schwamm oder ein Tuch. Lassen Sie das Ganze nach dem Auftragen für mindestens 30 Minuten einwirken. Lediglich auf kalkhaltigen Oberflächen bleibt die Wirkung aus.

Bevorzugen Sie die etwas konzentriertere Essigessenz, sollten Sie unbedingt eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Auf diese Weise schützen Sie sich bestmöglich gegen Verätzungen.

Alkohol

Reiner Alkohol ist eine attraktive Alternative zur Bekämpfung von Schimmel insbesondere für Oberflächen, die sich nicht mit Essig reinigen lassen. Um die gewünschte Wirkung erzielen zu können sollte die Konzentration bei mindestens 70 % liegen. Im Vergleich zur Essigessenz geht beim Auftragen von Alkohol keine Gefahr für die Gesundheit aus. Allerdings ist die Brandgefahr nicht zu unterschätzen, weshalb Sie während der Anwendung keinesfalls rauchen oder eine Kerze entzünden sollten. In der Regel sind mehrere Anwendungen notwendig, da sich Alkohol schnell verflüchtigt.

Im Anschluss empfiehlt es sich, die befallenen Stellen wiederholt mit einem Schimmelentferner auf Chlorbasis zu behandeln. Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung Ihres Gartenhauses während und nach der Behandlung mit Alkohol.

Wasserstoffperoxid

Mit einer Lösung aus mindestens 5 % Wasserstoffperoxid lassen sich vor allem kleinere Schimmelflecken zuverlässig entfernen. Die Entfernung des Schimmels sollte erst dann erfolgen, wenn der Untergrund bereits vollständig abgetrocknet ist. Dies lässt sich ganz einfach mit Hilfe eines Löschblattes überprüfen.

Bleiben die Flecken weiterhin sichtbar, ist es ratsam, das Holz mechanisch durch Abschleifen oder Abhobeln zu bearbeiten. Anschließend ist ein neuer Anstrich möglich.

Schimmel im Gartenhaus vorbeugen

Schimmel im Gartenhaus vorbeugen
Alte Silkondichtungen sollten erneuert und Holzhäuser hin und wieder neu gestrichen werden

Da Gartenhäuser im Herbst und Winter für gewöhnlich nur selten oder gar nicht aufgesucht werden, ist in diesen Jahreszeiten das Risiko für einen Schimmelbefall besonders hoch. Hier finden Sie insgesamt 14 Tipps zur Vorbeugung eines Schimmelbefalls:

  1. Silikon an Fenster und Türen erneuern: So halten Sie eindringende Nässe zuverlässig fern.
  2. Regentonnen leeren, die neben dem Gerätehaus stehen
  3. Regelmäßig lüften: Nach dem Stoßluft-Prinzip täglich 5 bis 10 Minuten mit Durchzug lüften oder alle Fenster für ca. 30 Minuten auf Kipp stellen.
  4. Luftentfeuchter bei längerer Abwesenheit: Diese Modelle sind auf Silikatbasis oder per Strombetrieb erhältlich.
  5. Lüftungsöffnungen schaffen: Lüftungsöffnungen gewährleisten einen ganzjährigen Luftaustausch und stellen eine Alternative zu Luftentfeuchtern dar. Allerdings sollten Sie größere Öffnungen zusätzlich sichern, um ungebetene Gäste wie kleine Nager fernzuhalten. Geeignet ist beispielsweise ein Gitter.
  6. Bauphysikalische Voraussetzungen beachten: Hier kann ein Schimmelexperte zur Beurteilung herangezogen werden. Bietet sich ein Gartenhaus aus Holz nicht an, gibt es mittlerweile einige Alternativen. Zudem sollte der Standort sowie die Bodenart professionell begutachtet werden.
  7. Beschaffenheit des Baumaterials prüfen: Bevor es an den Bau des Gartenhauses geht, sollten Sie bestimmen lassen, wie feucht Ihr Material tatsächlich ist. Frisches Holz ist gewöhnlich feuchter als fachgerecht gelagertes Holz.
  8. Gartenhaus auf undichte Stellen prüfen: Besonderes Augenmerk sollte dabei insbesondere dem Dach gelten. Bessern Sie undichte Stellen unbedingt vor dem Winter fachmännisch aus.
  9. Holz schützen: Ein regelmäßiger Anstrich des Gartenhauses mit Holzschutzlasur macht dieses widerstandfähig gegenüber Feuchtigkeit. Alternativ sind spezielle Schimmelschutzlacke oder Schimmelschutzfarben erhältlich.
  10. Regenrinne reinigen: Laub und Schmutz sind zu entfernen. Eine zusätzliche Reinigung sorgt dafür, dass das Regenwasser zuverlässig abfließen kann.
  11. Grünpflanzen reduzieren: Da mehrere Grünpflanzen für ein feuchtes Raumklima sorgen, sollten sich nicht allzu viele Exemplare im Gartenhaus befinden.
  12. Schimmelwächter einsetzen: Diese schlagen bei Schimmelbefall sofort automatisch Alarm.
  13. Abflussmöglichkeiten schaffen: Bildet sich Staunässe, kann diese schlimmstenfalls durch die Bodenkonstruktion in das Gartenhaus eindringen und die Schimmelbildung begünstigen. Ausreichend Abflussmöglichkeiten sorgen dafür, dass sich kein Wasser ansammelt.
  14. Keine feuchten Gartenmöbel einlagern: Feuchte Gartenmöbel tragen zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit bei, sodass günstige Bedingungen für einen Schimmelbefall vorliegen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Schimmel?

Schimmel lässt sich zunächst in zwei Gruppen einteilen: den Nutz- und den Schadpilzen. Erstere kommen hauptsächlich in der Lebensmittelherstellung wie dem Veredeln von Käse zum Einsatz. Doch auch bei der Herstellung von Antibiotika sind diese Pilze beteiligt. Schadpilze sind vor allem daran zu erkennen, dass sie die Oberfläche verändern. Diese Pilze sind in aller Regel giftig. Schimmel ist hartnäckig, sodass die Einwirkung von Hitze, Kälte und Trockenheit ihm keinen Schaden anhaben kann.

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Wie entsteht Schimmel

Sofern die Rahmenbedingungen aus hoher Luftfeuchtigkeit, Wärme und Nährboden vorliegen, siedeln sich Schimmelsporen an. Danach kommt es zur Myzelbildung, wobei kleine fadenförmige Zellen entstehen. Diese breiten sich kreisförmig aus.

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Wie schnell macht Schimmel krank?

Schimmel macht zwar nicht unmittelbar nach seinem Auftreten krank, kann die Gesundheit jedoch über einen längeren Zeitraum stark beeinträchtigen. Häufig resultiert Schimmelbefall zum Beispiel in Form von Allergien, Hautreizungen und Atemproblemen. Besonders wenn bereits vor dem Schimmelbefall eine Allergie besteht, ist die Gesundheit stark gefährdet. In jedem Fall sollten bei Schimmel schnellstmöglich Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen werden.

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Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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