Pflanzenpflege

Schleierkraut pflanzen, pflegen und schneiden

Bei Schleierkraut handelt es sich um eine pflegeleichte Zierpflanze, die sich im Garten mit zahlreichen Pflanzen kombinieren lässt. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, worauf es beim Pflanzen und Pflegen der Staude ankommt.

Schleierkraut / Rispiges Gipskraut im Garten
Das Rispige Gipskraut hat sehr feine Blüten, an denen sich auch viele Insekten erfreuen
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Wissenschaftlich gesehen handelt es sich bei Schleierkraut um das Rispige Gipskraut (Gypsophila paniculata), das auch Rispen-Gipskraut und Schleier-Gipskraut genannt wird. Es stellt kaum Ansprüche an seinen Standort, weshalb die Staude an zahlreichen Plätzen wie beispielsweise an Bahnübergängen oder Geröllhalden anzutreffen ist.

Die Zierpflanze bevorzugt einen sonnigen Standort. Bei ausgewachsenen Exemplaren darf dieser gerne auch in der prallen Sonne liegen. Infrage kommen grundsätzlich magere und trockene Böden mit einem hohen Kalkgehalt. Da Schleierkraut keine Staunässe verträgt, sollte das Substrat tiefgründig, locker und durchlässig beschaffen sein. Kieselbeete, Steingärten und Trockenmauern kommen durchaus als mögliche Standorte für Rispiges Gipskraut infrage.

Achtung: Schleierkraut beinhaltet Substanzen, die für Haustiere wie Hund, Katze oder Kaninchen giftig sind. Für Menschen sind diese Stoffe unbedenklich. Diesen Umstand sollten Sie bei der Wahl des Standorts unbedingt berücksichtigen.

Aussaat

Schleierkraut ist sowohl als vorgezogene Pflanze im Topf als auch als Saatgut erhältlich. Sofern Sie die Aussaat in Eigenregie bevorzugen, können Sie damit ab März bzw. April beginnen.

Nachdem das Saatgut im Topf ausgebracht wurde, ist dieses mit wenig Erde zu bedecken. Feuchten Sie die Erde anschließend leicht an und bedecken Sie die Töpfe mit einer Glasplatte oder einer durchsichtigen Folie. Stellen Sie die Töpfe anschließend an einen warmen, nicht zu sonnigen Platz. Auch während der Keimung reicht es aus, die Samen gelegentlich leicht anzufeuchten. Wichtig ist, dass Sie die Aussaat regelmäßig lüften, um einem Schimmelbefall vorzubeugen.

Pflanzung

Die Auspflanzung von Schleierkraut ist ganzjährig möglich, sofern Sie einen frostfreien Tag wählen. Als ideal erweist sich dabei das Frühjahr. Um die Ausbildung tiefgründiger Wurzeln zu fördern, sollten Sie zunächst Steine, Unkräuter und Wurzeln am gewünschten Standort entfernen. Im Anschluss ist die Erde tiefgründig mit einem Rechen bzw. einer Harke aufzulockern. Ziehen Sie das Erdreich danach glatt.

Bevor es an die eigentliche Auspflanzung geht, ist es ratsam, den Wurzelballen in einen mit Wasser gefüllten Eimer zu stellen, bis sich dieser vollgesogen hat. Währenddessen können Sie die Pflanzgrube vorbereiten. Achten Sie dabei darauf, die Sohle mit einer Drainage zu bedecken. Das Kraut sollte so tief gepflanzt werden, wie zuvor im Topf.

Möchten Sie Schleier-Gipskraut im Kübel kultivieren, sind kleinere Sorten die erste Wahl. Um Staunässe vorzubeugen, ist ein Abflussloch im Kübel unverzichtbar.

Unser Experten-Tipp:
Hochwachsende Exemplare neigen dazu, umzukippen. Deshalb ist es ratsam, diese noch vor der Blüte mit einer Pflanzenstütze auszustatten.

Pflege

Obwohl Rispiges Gipskraut zu den pflegeleichten Stauden gehört, gilt es dennoch wenige Maßnahmen zu beachten.

  • Gießen
    Schleierkraut ist lediglich in längeren Trockenperioden auf Wassergaben angewiesen. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden.
  • Düngen
    Auch Düngergaben sind bei der Kultivierung von Gipskraut nicht erforderlich. Zu viele Nährstoffe können der Staude sogar schaden.
  • Schneiden
    Ein Rückschnitt regt die Pflanze mit etwas Glück zur zweiten Blüte an. Damit dies gelingt, ist allerdings der Zeitpunkt des Rückschnitts entscheidend. Dieser sollte genau dann erfolgen, wenn das Laub zum ersten Mal abblüht. Setzen Sie hierfür knapp über dem Laub an. Im Herbst kann bei Bedarf ein zweiter Rückschnitt erfolgen, indem die Pflanze eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten wird.
  • Vermehrung
    Für die Vermehrung von Schleierkraut stehen Ihnen gleich mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Dies gelingt sowohl über Stecklinge, Teilung als auch Aussaat.

Krankheiten und Schädlinge

Schleierkraut ist eine äußerst robuste Pflanze, die nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Färben sich die Stängel dunkel oder wirkt die gesamte Pflanze verkümmert, ist dies ein Anzeichen für eine Pilzinfektion. Um die Ausbreitung des Befalls auf andere Pflanzen zu vermeiden, erweist sich das Entfernen und Vernichten des Schleierkrauts als der einzige Ausweg.

Weiterhin erfreut sich das Rispige Gipskraut bei Schnecken an besonders großer Beliebtheit. In schneckenreichen Gegenden lässt sich einem Befall mit Hilfe eines Schneckenzauns vorbeugen. Schneckenkorn wirkt ebenfalls zuverlässig gegen Schnecken.

Überwinterung

Bei Schleier-Gipskraut handelt es sich um eine winterharte Zierpflanze. Dennoch empfiehlt es sich, sie nach dem herbstlichen Rückschnitt abzudecken. Hierfür eignen sich Laub, Tannenwedel, Reisig oder Stroh. Auf diese Weise wird dem Eindringen von Schnee und Frost bis zum Kraut vorgebeugt. Sobald die Temperaturen im Frühling anzusteigen beginnen, ist die Abdeckung allerdings direkt zu entfernen. Andernfalls steigt die Gefahr für einen Schimmelbefall.

Kübelpflanzen überwintern am besten auf einer Erhöhung wie beispielsweise einem Holzblock. Zusätzlich bietet es sich an, den Topf mit einer wärmenden Folie zu umwickeln.

THEMEN:   Blumen Pflanzenpflege Rückschnitt

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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