Schneeglöckchen pflanzen: Tipps zu Pflege und Vermehrung
Standort und Boden
Schneeglöckchen (Galanthus) bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte, die die Bedingungen eines Waldbodens nachahmen. Besonders gut gedeihen die Zwiebelpflanzen unter Laubbäumen oder Sträuchern, da diese eine natürliche Beschattung und den nötigen Schutz bieten. Optimal ist ein frischer und leicht feuchter Boden, der gleichzeitig aber humusreich und gut durchlässig ausfällt. Dies trifft vor allem auf sandig-lehmige Böden zu, die Feuchtigkeit speichern, aber dennoch genügend Luft an die Zwiebeln lassen.
Staunässe ist der größte Feind des Schneeglöckchens, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Deshalb den Boden vor dem Pflanzen gut auflockern und eventuell etwas Sand einarbeiten. Ein leicht basischer bis neutraler pH-Wert zwischen 6 und 7 ist ideal für die Entwicklung der Pflanzen.
Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, vorzugsweise im September oder Oktober. Die Zwiebeln werden etwa 8 bis 10 cm tief in den Boden gesetzt, wobei der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Zwiebeln etwa 10 bis 15 cm beträgt. Schneeglöckchen gedeihen am besten in Gruppen, da sie so einen natürlichen Horst bilden.
Unser Experten-Tipp:
Schneeglöckchen können auch erfolgreich im Topf kultiviert werden. Verwenden Sie einen Kübel mit guter Drainage und füllen Sie ihn mit durchlässigem, humosem Substrat. Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein. Da die Zwiebeln im Topf besonders anfällig für Fäulnis sind, nur mäßig gießen.
Es gibt etwa 20 Arten dieser Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), von denen nur drei im Herbst blühen. Alle anderen gehören zu den ersten Blühern im Vorfrühling und erfreuen von Februar bis in den April hinein mit ihren strahlend weißen Glockenblüten.
Pflege
Gießen
Schneeglöckchen benötigen nach dem Einpflanzen ausreichend Wasser, insbesondere wenn der Herbstregen ausbleibt. Während der Wachstumsperiode sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Ab der Blütezeit reichen die natürlichen Niederschläge in der Regel aus, es sei denn, die Witterung ist besonders trocken.
Düngen
In den meisten Gärten ist eine zusätzliche Düngung nicht notwendig. Die Frühlingsblüher kommen mit den im Boden vorhandenen Nährstoffen gut aus. Wenn der Boden jedoch sehr nährstoffarm ist oder die Schneeglöckchen im Topf gepflanzt werden, kann eine leichte Gabe von Kompost oder organischem Dünger im Herbst und nach der Blüte helfen.
Schneiden
Nach der Blüte brauchen Schneeglöckchen erst einmal Ruhe. In dieser Zeit können die Zwiebeln genügend Nährstoffe speichern, um im nächsten Jahr wieder zu blühen. Lassen Sie daher das Laub stehen, bis es vollständig vertrocknet ist, und schneiden Sie es erst dann ab.
Vermehrung
Die einfachste und schnellste Art, Schneeglöckchen zu vermehren, ist die Teilung der Zwiebeln. Nach der Blüte, meist im Frühsommer, kann man die Pflanzen ausgraben und die Tochterzwiebeln von der Mutterpflanze trennen. Die Tochterzwiebeln können dann an anderer Stelle im Garten wieder eingepflanzt werden.
Eine Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, aber wesentlich zeitaufwendiger. Die Samen des Schneeglöckchens sind Kaltkeimer, das heißt, sie müssen eine Kälteperiode überstehen, bevor sie keimen. Die Keimung kann bis zu einem Jahr dauern, und aus Samen gezogene Pflanzen brauchen oft fünf Jahre, bis sie zum ersten Mal blühen.
Krankheiten und Schädlinge
Schneeglöckchen sind relativ widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Die häufigsten sind:
- Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea): Diese Pilzkrankheit kann auftreten, wenn die Pflanzen in zu feuchtem Boden stehen oder der Standort zu dicht bepflanzt ist. Befallene Pflanzenteile entfernen und für ausreichende Belüftung sorgen.
- Wurzelfäule: Staunässe führt bei Schneeglöckchen schnell zu Wurzelfäule. Achten Sie deshalb immer auf einen gut durchlässigen Boden.
- Schnecken: Vor allem junge Triebe können von Schnecken angefressen werden. Hier helfen Schneckenzäune oder regelmäßiges Absammeln.
Überwinterung
Da Schneeglöckchen bis zu -34 °C winterhart sind, benötigen sie keinen zusätzlichen Frostschutz. Im Gegensatz zu vielen anderen Zwiebelgewächsen müssen die Zwiebeln daher im Herbst nicht ausgegraben werden. Im Freiland können sie problemlos im Boden verbleiben und treiben im Frühjahr von selbst wieder aus. Lediglich Topfpflanzungen sollten bei extremem Frost geschützt werden, da die Blumenzwiebeln hier schneller Schaden nehmen.
Vorsicht giftig!
Sowohl die Zwiebeln als auch andere Pflanzenteile des Schneeglöckchens enthalten Alkaloide wie Galanthamin, die beim Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen können. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen Krämpfe oder Herzprobleme. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder oder Haustiere Zugang zu Schneeglöckchen haben, da diese empfindlicher auf die Giftstoffe reagieren.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollten Schneeglöckchen umgepflanzt werden?
Am besten pflanzen Sie Schneeglöckchen direkt nach der Blüte um, wenn die Blätter noch grün sind. Zu diesem Zeitpunkt verkraften sie das Umpflanzen am besten.
Können Schneeglöckchen auch im Topf überwintern?
Ja, Schneeglöckchen sind winterhart und können im Topf überwintert werden. Es ist jedoch wichtig, dass der Topf gut durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Bei starkem Frost muss der Topf eventuell geschützt werden.
Sind Schneeglöckchen für Haustiere gefährlich?
Schneeglöckchen sind für Haustiere wie Hunde und Katzen giftig. Nach dem Verzehr können Erbrechen, Durchfall und andere Symptome auftreten. Halten Sie die Pflanzen daher von Haustieren möglichst fern.
Welche Schneeglöckchenarten blüht im Herbst?
Das Königin-Olga-Schneeglöckchen (Galanthus reginae-olgae) ist eine der wenigen Arten, die im Herbst blühen, oft von Oktober bis November.
Wie schnell vermehren sich Schneeglöckchen?
In der Regel dauert es zwei bis drei Jahre, bis sich eine neue Pflanze aus einer Tochterzwiebel voll entwickelt hat und blühen kann.
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