Stockrosen aussäen: Standort, Pflanzzeit und Pflege
Stockrosensamen ernten
Möchten Sie neue Stockrosen (Alcea) im Beet aussäen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder kaufen Sie die Samen im Fachhandel oder sammeln sie von bereits vorhandenen Pflanzen. Im Spätsommer bilden sich an den Stängeln der Malvengewächsen Fruchtkapseln, die die Samen enthalten. Sobald sich die Kapseln braun verfärben und an der Spitze öffnen, können die reifen Samen entnommen werden.
Stockrosen gibt es als einjährige, zweijährige oder kurzlebige ausdauernde Arten. Besonders beliebt ist die Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea), die auch als Stockmalve, Garten-Pappelrose, Bauernrose oder Garten-Stockrose bezeichnet wird. Sie erreicht in der Regel Wuchshöhen von ein bis zwei Metern.
Stockrosen aussäen
Für die Aussaat im Gartenbeet ist die beste Pflanzzeit nach den Eisheiligen zwischen Mai und September. Wichtig ist, dass im Frühjahr kein Frost mehr zu erwarten ist und im Herbst der erste Frost noch länger auf sich warten lässt.
Standortbedingungen
- Stockrosen lieben helle Lichtverhältnisse von sonnig bis vollsonnig
- Wählen Sie einen windgeschützten Standort, um einem späteren Abknicken langer Stiele an ausgewachsenen Exemplaren vorzubeugen
- Es sollte ein warmer Platz ausgesucht werden
- Optimaler pH-Wert der Erde: zwischen 6,5 und 7,2
- Die Erde hat locker, durchlässig und nährstoffreich zu sein
Bodenvorbereitung
Der Boden bildet die Basis für die Keimung und das spätere gesunde, kräftige Gedeihen der Steckrosen. Deshalb sollte der Boden so vorbereitet werden, dass ideale Bedingungen erfüllt werden. Folgende Vorbereitungen sind angeraten und sollten bereits vier Wochen vor der geplanten Aussaat vorgenommen werden, damit ausreichend Zeit für die Freisetzung der zugefügten Nährstoffe gegeben ist:
- Das Beet circa 10 bis 15 Zentimeter tief umgraben
- Heben Sie reifen Kompost unter die Erde
- Bei schwerem Boden mit hohen Lehmanteilen fügen Sie Sand zur Auflockerung hinzu
- Halten Sie danach vier Wochen Ruhezeit ein
Tipps zur richtigen Aussaat
Folgend einige wichtige Informationen zur Aussaat sowie Tipps und die Anleitung, wie Sie den Samen richtig in die Erde bringen:
- Halten Sie bei benachbarter Samenausbringung einen Pflanzabstand zwischen den Samen von 40 bis 50 Zentimeter ein
- Stechen Sie mit einer Handschaufel kleine Löcher in die Erde der Aussaatstellen und legen Sie eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus Kies oder Quarzsand als Drainage auf den Boden
- Füllen Sie die Löcher wieder mit Erde und drücken Sie flache Mulden für die Samen ein
- Berechnen Sie pro Saatmulde zwei bis drei Samen, die mit je fünf Zentimeter Abstand in die Mulde gelegt werden
- Verteilen Sie nun die Samen in den Mulden
- Steckrosensamen gehören zu den Dunkelkeimern und sollten daher mit etwas Erde abgedeckt werden
- Anschließend befeuchten Sie die Aussaat gut, vermeiden aber eine Überwässerung
- Bei Außentemperaturen um die 20 Grad Celsius ist mit einer Keimung innerhalb von zwei bis drei Wochen zu rechnen
Vorzucht im Topf
Sie können Stockrosen auch zwischen Februar und März im Topf vorziehen. Dann blühen sie häufig noch im selben Jahr, sind aber in der Regel weniger widerstandsfähig als bei der Aussaat im Gartenbeet.
- Füllen Sie einen kleinen Topf mit nährstoffarmer Anzuchterde
- Pro Samen verwenden Sie einen Topf
- Mit einem Finger kleine Mulde von etwa 1 bis 1,5 Zentimeter in die Erde drücken
- Samen einlegen und mit Erde dünnschichtig abdecken
- Erde anfeuchten und kontinuierlich feucht halten
- Wählen Sie einen hellen, sonnigen und warmen Standort mit Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius
- Die Keimdauer beträgt auch hierbei etwa zwei bis drei Wochen
- Nach den Eisheiligen werden die Jungpflanzen nach draußen ins Beet oder in einen Kübel umgepflanzt
Aussaat im Kübel
Steckrosen können auch im Kübel ausgesät werden. Als Erde verwenden Sie entweder vorbereitete Gartenerde oder füllen nährstoffreiche Blumenerde ein. Bei Letzterem sollten Sie auf eine gute Qualität achten, denn minderwertige Erde neigt häufig zur Verdichtung und Schimmelbildung.
Wählen Sie einen ausreichend großen und hohen Kübel. Stockrosen sind Tief- bzw. Pfahlwurzler und brauchen deshalb eine dementsprechende Erdtiefe. Zudem ist ein Abflussloch im Kübel wichtig, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann und Staunässe vermieden wird. Eine Drainage aus Kies oder Quarzsand kann bei der Kübelpflanzung direkt am Boden ausgelegt werden, bevor die Erde eingefüllt wird.
Pflege von Stockrosen
Die richtige Pflege der frischen Aussaat und daraus entstehenden Jungpflanzen ist entscheidend für ein gesundes Wachstum.
Gießen
Ab dem Tag der Aussaat ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte wichtig. In der ersten Zeit sollten Sie sich auf das Besprühen der Erde beschränken. Bei der Benutzung einer Gießkanne laufen Sie Gefahr, dass sich die Erde durch den Wasserdruck verschiebt und dadurch der Samen weggetragen beziehungsweise weggeschwemmt wird. Die Wurzeln von Jungpflänzchen sind sehr fein und können durch einen hohen Wasserdruck beim Gießen Schäden davontragen. Ein Wassersprüher oder ein Rasensprenger sind ideal zur Bewässerung geeignet. Durch das Auflegen einer Mulchschicht hält der Boden die Feuchtigkeit insbesondere im Sommer besser.
Düngen
Im Jahr der Aussaat wird nicht gedüngt. Die erste Düngung wird erst im zweiten Jahr vorgenommen. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr. Volldünger für Blühpflanzen mit hohem Anteil an Nährstoffen ist als Düngemittel empfehlenswert.
Überwintern
Ob im Frühjahr oder im Herbst eingesät, in jedem Fall benötigen die Jungpflanzen im ersten Winter einen Kälteschutz. Dazu können Sie die Erde um die Pflanzen herum beispielsweise mit Tannennadeln, Stroh, Laub oder einem Gartenvlies abdecken. In den folgenden Jahren ist ein Frostschutz nur notwendig, wenn die Wintertemperaturen sehr tief in den Minusbereich sinken. Bedeckt viel Schnee die Pflanzen, sollte dieser vorsichtig abgenommen werden, damit sie durch das Gewicht nicht abknicken oder erdrückt werden.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!