Sukkulenten pflanzen und pflegen: Tipps für Haus und Garten
Was genau sind Sukkulenten?
Ihr oft dickes, fleischiges Gewebe verleiht den Sukkulenten (lateinisch "suculentus" für "saftreich") ihr unverwechselbares Aussehen. Durch ihre besondere Fähigkeit, Wasser in Blättern, Stängeln oder Wurzeln zu speichern, können sie auch längere Trockenperioden überdauern. Die Wachsschicht auf den Blättern einiger Arten minimiert zudem den Wasserverlust durch Verdunstung. Diese Anpassungsfähigkeit macht Fettpflanzen ideal für niederschlagsarme Regionen oder als Zimmerpflanzen für Menschen ohne grünen Daumen.
Agaven und Kakteen gehören zu den bekanntesten Vertretern der Sukkulenten, obwohl sie nur einen kleinen Teil davon ausmachen.
Die beliebtesten Sukkulenten-Arten in der Übersicht
Es gibt unzählige Arten von Sukkulenten, die in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Farben wachsen und auch blühen können. Wir stellen die bei uns gängigsten Gewächse für Haus und Garten vor.
Winterharte Sukkulenten
Die meisten Sukkulenten bevorzugen trockene und warme Standorte. Es gibt jedoch auch einige winterharte Arten, die sich für die ganzjährige Bepflanzung im Garten eignen.
- Escobaria (Escobaria): Diese Kakteenart, auch als Pincushion-Kakteen bekannt, hat kleine, kugel- oder zylindrische Körper mit dichten Dornen. Sie blüht im Frühling und Sommer mit auffälligen, farbenfrohen Blüten.
- Sedum (Sedum): Auch als Fetthenne bekannt, umfasst diese Gattung eine Vielzahl von Arten mit unterschiedlichen Blattfarben und -formen. Sedum ist besonders widerstandsfähig und eignet sich gut für den Außenbereich.
- Opuntien (Opuntia): Bekannt als Feigenkakteen, haben sie flache, ovale Triebe und produzieren essbare Früchte. Sie sind pflegeleicht und gedeihen gut an sonnigen Standorten.
- Hauswurz (Sempervivum): Diese Sukkulenten sind für ihre rosettenförmigen Blätter bekannt und extrem robust. Sie eignen sich hervorragend für Steingärten und vertragen auch raue Bedingungen.
- Palmlilien (Yucca): Diese pflegeleichten Pflanzen haben schwertförmige Blätter und sind sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. Sie sind an trockene Bedingungen gut angepasst und sehr widerstandsfähig.
Nicht winterharte Sukkulenten
Die Auswahl an dekorativen Zimmerpflanzen ist groß. Aber auch sie lieben im Sommer einen sonnigen Platz auf der Terrasse.
- Echeverien (Echeveria): Bekannt für ihre rosettenförmigen Blätter, die in verschiedenen Farben von Grün über Blau bis hin zu Rosa erhältlich sind. Echeverien sind pflegeleicht und eignen sich hervorragend für sonnige Standorte.
- Echte Aloe (Aloe vera): Diese Sukkulente ist nicht nur wegen ihrer pflegeleichten Eigenschaften beliebt, sondern auch wegen ihres medizinischen Gels, das aus den Blättern gewonnen wird und für seine heilenden Wirkungen bekannt ist.
- Dickblatt (Crassula): Zu dieser Gattung gehört die bekannte Geldbaum-Pflanze (Crassula ovata), die für ihre dicken, glänzenden Blätter und ihre symbolische Bedeutung in der Feng-Shui-Lehre geschätzt wird.
- Haworthia (Haworthia): Diese kleinwüchsigen Sukkulenten zeichnen sich durch ihre dekorativen, gestreiften oder gepunkteten Blätter aus und sind ideal für kleine Töpfe und Terrarien geeignet.
- Weihnachtskaktus (Schlumbergera truncata): Bekannt für seine leuchtenden Blüten, die im Winter erscheinen, ist dieser Kaktus pflegeleicht. Er bevorzugt helle, indirekte Lichtverhältnisse und regelmäßige Bewässerung.
Standort und Boden
Sukkulenten bevorzugen sonnige und warme Standorte, beispielsweise auf der Fensterbank mit Südausrichtung oder an einem sonnigen Platz im Garten. Dort eignen sie sich gut für die Bepflanzung von Steingärten oder Trockenmauern, da sie nur wenig Erde und Feuchtigkeit benötigen. Aber auch in geeigneten Pflanzgefäßen aus Terrakotta oder Ton kommen die Fetthennen gut zur Geltung. Das Material leitet überschüssige Feuchtigkeit gut ab. Nicht winterharte Exemplare können so in den Sommermonaten im Freien gedeihen.
Der Boden sollte immer gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Eine ideale Bodenmischung für Sukkulenten besteht aus 50 % lockerer Erde, 25 % Sand und 25 % Bims- oder Lavagranulat. Alternativ kann auch spezielle Sukkulentenerde aus dem Fachhandel verwendet werden. Wichtig ist, dass der Boden nährstoffarm ist, um das natürliche Wuchsverhalten der Sukkulenten zu unterstützen. Eine Drainageschicht aus Kieselsteinen oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes hilft zusätzlich, überschüssiges Wasser abzuleiten. Gleiches gilt für ein Ablaufloch.
Pflanzung
Wenn Sie Sukkulenten in Ihrem Garten pflanzen möchten, legen Sie zunächst ein gut durchlässiges Beet an. Lockern Sie den Boden tiefgründig auf und bringen Sie zunächst eine Drainageschicht aus Kies oder Sand ein. Setzen Sie die Gewächse vorsichtig in die vorbereiteten Pflanzlöcher und füllen Sie diese mit einem speziell für Sukkulenten geeigneten Substrat. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln gut bedeckt sind und die Blätter nicht direkt mit der Erde in Berührung kommen, um Fäulnis zu vermeiden. Gießen Sie die Pflanzen nach dem Pflanzen leicht an und lassen Sie den Boden zwischen den Wassergaben gut austrocknen.
Bei der Topfbepflanzung muss ebenfalls eine Drainageschicht aus Kieselsteinen oder Blähton am Boden des Topfes angelegt werden. Füllen Sie den Topf mit Sukkulentenerde und setzen Sie die Pflanzen vorsichtig ein. Die Erde anschließend leicht andrücken, um die Wurzeln zu fixieren, und sparsam gießen. Stellen Sie den Topf an einen hellen Ort und achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Pflege und Gießen
Sukkulenten sind an trockene Bedingungen angepasst und benötigen daher nur selten Wasser. Lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben gut austrocknen. Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer sollte etwa alle zwei Wochen gegossen werden, im Winter genügt eine sparsame Bewässerung alle vier bis sechs Wochen.
Gießregeln
- Sommer: Gießen Sie alle zwei Wochen oder nach Bedarf, wenn die oberste Erdschicht vollständig trocken ist.
- Winter: Reduzieren Sie die Bewässerung auf alle vier bis sechs Wochen, da die Pflanzen in dieser Zeit weniger Wasser benötigen.
- Technik: Gießen Sie das Wasser direkt auf die Erde und nicht über die Pflanze, um Fäulnis zu vermeiden. Kalkfreies Wasser, wie Regen- oder gefiltertes Wasser, ist am besten geeignet.
Düngung
Fettpflanzen benötigen nur wenig Dünger. Während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer kann etwa alle vier bis sechs Wochen ein spezieller Sukkulentendünger in schwacher Konzentration verabreicht werden. Im Herbst und Winter sollte auf Düngung verzichtet werden, da die Pflanzen sich in der Ruhephase befinden und keine zusätzlichen Nährstoffe benötigen.
Düngungsregeln
- Frühling und Sommer: Düngen Sie alle vier bis sechs Wochen mit einem ausgewogenen, wasserlöslichen Dünger, der eine reduzierte Stickstoffkonzentration aufweist.
- Herbst und Winter: Keine Düngung notwendig, da die Pflanzen in dieser Zeit inaktiv sind.
Umtopfen
Da Sukkulenten langsam wachsen, müssen sie nur alle zwei bis vier Jahre umgetopft werden. Verwenden Sie dabei frisches Substrat und ein etwas größeres Pflanzgefäß.
Schritte zum Umtopfen
- Vorbereitung: Wählen Sie ein neues Pflanzgefäß, das etwa 10 bis 15 % größer ist als das bisherige.
- Substrat: Füllen Sie das neue Gefäß mit frischer Sukkulentenerde und einer Drainageschicht.
- Pflanzenentnahme: Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Gefäß und lösen Sie den Wurzelballen.
- Neupflanzung: Setzen Sie die Pflanze in das neue Gefäß und bedecken Sie die Wurzeln mit Erde. Gießen Sie leicht an und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben vollständig trocknen.
Vermehrung
Sukkulenten können leicht durch Samen, Stecklinge oder Nebensprosse vermehrt werden. Stecklinge sollten vor dem Einpflanzen einige Tage trocknen, um die Schnittstellen abzudichten und Fäulnis zu verhindern. Samen sollten im Frühjahr ausgesät und leicht bedeckt werden. Nebensprosse können einfach abgetrennt und in neues Substrat gesetzt werden.
Vermehrungsmethoden
- Samen: Säen Sie die Samen im Frühjahr in kleine Töpfe aus, bedecken Sie sie leicht mit Erde und stellen Sie die Töpfe an einen halbschattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern, daher ist Geduld erforderlich.
- Stecklinge: Trennen Sie ein gesundes Blatt oder einen Trieb von der Mutterpflanze ab und lassen Sie die Schnittstelle einige Tage trocknen, bevor Sie es in das Substrat setzen. Gießen Sie sparsam, bis sich Wurzeln gebildet haben.
- Nebensprosse (Kindel): Diese kleinen Pflänzchen bilden sich an der Basis der Mutterpflanze. Trennen Sie sie vorsichtig ab und pflanzen Sie sie in eigene Töpfe mit frischer Erde. Halten Sie die neuen Pflanzen in einem warmen, gut belüfteten Bereich und vermeiden Sie übermäßige Bewässerung.
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl Sukkulenten robust sind, können sie gelegentlich von Schädlingen wie Spinnmilben und Blattläusen befallen werden. Diese können durch Besprühen mit Wasser oder einer milden Seifenlösung entfernt werden. Kontrollieren Sie auch die Unterseite der Blätter. Übermäßiges Gießen oder ein schlecht durchlässiger Boden können zu Pilzinfektionen wie Wurzelfäule führen. Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile und sorgen Sie für eine gute Drainage und weniger Bewässerung.
Winterpflege
Nicht winterharte Arten müssen vor Frost geschützt und rechtzeitig ins Haus geholt werden. Stellen Sie die Pflanzen den Winter über an einen hellen, kühlen Ort und reduzieren Sie das Gießen deutlich, um die natürliche Winterruhe zu unterstützen.
Tipps zur Winterpflege
- Licht: Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen Standort, möglichst an einem Fenster mit viel indirektem Licht.
- Temperatur: Halten Sie die Temperatur kühl, idealerweise zwischen 10 und 15 Grad Celsius.
- Bewässerung: Reduzieren Sie die Bewässerung auf ein Minimum, nur um das Austrocknen der Pflanzen zu verhindern.
Dekorative Pflanzideen
Sukkulenten bieten aufgrund ihrer vielfältigen Formen und Farben zahlreiche Möglichkeiten für kreative und dekorative Pflanzungen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Sukkulenten attraktiv inszenieren können:
Sukkulenten im Glas
Verwenden Sie große Glasgefäße oder Weingläser, um Mini-Terrarien zu gestalten. Füllen Sie das Glas zunächst mit einer Schicht Kieselsteine für die Drainage, fügen Sie dann eine Schicht Aktivkohle hinzu, um Gerüche zu vermeiden, und schließlich die Sukkulentenerde. Platzieren Sie die Sukkulenten und dekorieren Sie die Oberfläche mit dekorativen Steinen oder Moos.
Vertikale Gärten
Erstellen Sie vertikale Gärten oder lebende Wände, indem Sie Sukkulenten in spezielle Rahmen oder hängende Taschen pflanzen. Diese dekorativen Elemente sind nicht nur platzsparend, sondern auch ein echter Blickfang. Verwenden Sie Rahmen mit Drahtgeflecht und einer festen Rückwand, um die Erde zu halten, und fügen Sie Ihre Sukkulenten in die Zwischenräume ein.
Alte Bücher
Recyceln Sie alte Bücher, indem Sie in den Buchblock ein Loch schneiden, das tief genug für Erde und die Wurzeln ist. Füllen Sie den Hohlraum mit etwas Plastikfolie, um das Papier vor Feuchtigkeit zu schützen, und pflanzen Sie die Sukkulenten ein. Diese unkonventionelle Methode ist besonders dekorativ und ein echter Hingucker auf Tischen oder Fensterbänken .
Tassen oder Teekannen
Nutzen Sie alte Tassen, Teekannen oder andere hübsche Gefäße als Pflanzbehälter. Diese können sowohl einzeln als auch in Gruppen arrangiert werden, um einen charmanten, rustikalen Look zu erzeugen. Stellen Sie sicher, dass die Gefäße eine gute Drainage haben oder bohren Sie kleine Löcher in den Boden, um Staunässe zu vermeiden.
Kombination mit anderen Pflanzen
Kombinieren Sie Sukkulenten mit anderen Pflanzen wie Moosen oder Gräsern, um interessante Texturen und Höhenunterschiede zu schaffen. Dies funktioniert besonders gut in großen Töpfen oder Gartenbeeten, wo verschiedene Pflanzenarten gemeinsam ein harmonisches Gesamtbild erzeugen können.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte ich meine Sukkulenten gießen?
Im Sommer sollten die Pflanzen alle zwei Wochen und im Winter alle vier bis sechs Wochen gegossen werden. Lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben immer vollständig austrocknen, damit keine Staunässe entsteht, die zu Wurzelfäule führt.
Können Sukkulenten im Freien überwintern?
Viele Fettpflanzen sind nicht winterhart und sollten vor Frost geschützt ins Haus gebracht werden. Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen, kühlen Ort und reduzieren Sie die Bewässerung drastisch.
Welche Erde ist für Sukkulenten am besten geeignet?
Kakteen und Sukulenten benötigen eine gut durchlässige Erde, die aus 50 % lockerer Erde, 25 % Sand und 25 % Bims- oder Lavagranulat besteht. Eine spezielle Sukkulentenerde aus dem Fachhandel ist ebenfalls geeignet.
Wie kann ich Sukkulenten vermehren?
Eine Vermehrung ist durch Samen, Stecklinge oder Nebensprosse möglich. Lassen Sie Stecklinge vor dem Einpflanzen einige Tage trocknen, um Fäulnis zu verhindern, und pflanzen Sie sie dann in gut durchlässige Erde.
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