Schädlingsbekämpfung

Trauermücken erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Obwohl sich Trauermücken vorzugsweise an Zimmerpflanzen ansiedeln, treten sie durchaus auch im Freiland auf. Da die Mücken auf den ersten Blick eine große Ähnlichkeit mit Fruchtfliegen besitzen, ist genaues Hinsehen gefragt. Wir zeigen Ihnen, woran Sie einen Trauermückenbefall eindeutig erkennen und welche Mittel sich zur Bekämpfung und Vorbeugung eignen.

Trauermücke (Sciaridae)
Die dunkle Körperfärbung und die dunkel getrübten Flügel gaben der Trauermücke ihren Namen © John Tann - Flickr | CC BY 2.0
Inhaltsverzeichnis

Aussehen und Vorkommen

Die Larven von Trauermücken (Sciaridae) besitzen einen schwarzen Kopf und einen weißen Körper. Adulte Tiere sind schwarz gefärbt und zeichnen sich durch lange, dünne Beine und Fühler sowie dunkle Flügel aus.

Vorrangig treten die mit der Stechmücke verwandten Schädlinge während des Winters an Zimmerpflanzen auf. Häufig befinden sich Eier oder Larven bereits im feuchten Substrat von minderwertigen Produkten und werden somit meist nicht sofort bemerkt. Darüber hinaus ist es möglich, dass Trauermücken durch offene Fenster in Wohnräume eindringen. Das Anbringen eines Fliegengitters erweist sich hier als eine bestmögliche Schutzmaßnahme.

Da Trauermücken äußerst empfindlich sind, zeigen sich diese beim Gießen der Pflanze oder sobald der Pflanzkübel bewegt wird. Dann umkreist ein ganzer Schwarm dieser Schädlinge die befallene Pflanze. Trauermücken sind ausschließlich in feuchter Erde aktiv, weshalb sich diese besonders in dauerfeuchtem Substrat mit einem hohen Humusanteil wie beispielsweise Kompost wohlfühlen.

Grundsätzlich schränken sich Trauermücken bei der Pflanzenwahl nicht allzu sehr ein. Ein warmes Klima sowie feuchte Erde sind in aller Regel ausreichend. Dennoch sind Trauermücken im Haus vorrangig an Orchideen und Farnen anzutreffen. Im Freiland weisen folgende Pflanzen häufig einen entsprechenden Befall auf:

  • Geranien
  • Kartoffelpflanzen
  • Petersilie
  • Sellerie
  • Dill

Springschwänze als Begleiterscheinung

Springschwänze sind kleine weiße Tierchen, die häufig zusätzlich zu einem Trauermückenbefall auftreten. Diese hüpfenden Insekten sind keinesfalls schädlich und bevorzugen als Lebensraum ebenfalls feuchte Erde. Da Springschwänze nicht schwimmen können, lassen sich diese problemlos bekämpfen, indem Sie die betroffene Pflanze in einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen. Anschließend lassen sich die Insekten an der Oberfläche absammeln. Im Anschluss an diese Maßnahme empfiehlt es sich, die Pflanze einige Tage nicht zu gießen.

Bedeutung

Trauermücken sind für den Menschen vollkommen ungefährlich und stechen nicht. Obwohl ausgewachsene Insekten bereits nach wenigen Tagen sterben, sind diese ausgesprochen lästig. Insbesondere Weibchen stellen eine erhebliche Gefahr für die befallene Pflanze dar, da sie innerhalb ihrer kurzen Lebensdauer bis zu 300 Eier ablegen. Ist die Erde ausreichend feucht, schlüpfen die wurmartigen Larven bereits kurze Zeit später.

Sind die Larven erst einmal geschlüpft, ernähren sie sich in erster Linie von Pflanzenresten. Bei einem Wassermangel oder im Blumentopf fressen die Larven die feinen Pflanzenwurzeln, was eine erhebliche Gefahr für Topfblumen und Jungpflanzen bedeuten kann. Angefressene Stellen erhöhen zudem das Risiko, dass Krankheitserreger eindringen und die Pflanze somit nachhaltig schädigen. Nach rund 13 Tagen beginnen sich die Larven zu verpuppen. Weitere fünf Tage darauf schlüpfen dann die ausgewachsenen Trauermücken.

In freier Wildbahn sind Trauermücken für das Ökosystem von großem Nutzen. In Wäldern und Mooren unterstützen diese Insekten die Zersetzung von organischem Material.

Achtung: Sobald eine Pflanze unter einem Trauermückenbefall leidet, breitet sich dieser meist rasant auf weitere Pflanzen aus.

Schadbild

Ein Trauermückenbefall bleibt oftmals zunächst unbemerkt. Neben den Fliegen und Larven selbst gibt es jedoch noch weitere Merkmale, die einem typischen Schadbild eines Trauermückenbefalls entsprechen:

  • Die Pflanzenwurzeln weisen Fraßspuren auf
  • Wachstumsstörungen der Pflanze
  • Verkrümmung der Pflanze
  • Absterben von Keim- und Setzlingen
  • Verfärbungen der Blätter
  • Im Bereich der Triebe kommt es zur Fäulnisbildung

Bekämpfung

Trauermückenlarve und ausgewachsene Trauermücke
Trauermückenlarve und ausgewachsene Trauermücke © James Lindsey - Ecology of Commanster / gailhampshire- Flickr | CC BY 2.0

Die Bekämpfung von Trauermücken kann auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. Da es zahlreiche Hausmittel gibt, sollten chemische Präparate stets den letzten Ausweg darstellen. Nachfolgend finden Sie zahlreiche Möglichkeiten zur wirksamen Bekämpfung eines Trauermückenbefalls:

Nicht gießen

Sofern es sich bei einem Trauermückenbefall um eine pflegeleichte Pflanze mit geringem Wasserbedarf handelt, erweist sich ein konsequenter vierwöchiger Verzicht auf das Gießen als die einfachste Methode. Ist der Topfballen vorübergehend ausgetrocknet, verschwinden die Insekten bereits nach kurzer Zeit von allein. Damit Ihre Pflanze keinen Schaden nimmt, sollten Sie unbedingt vorab klären, ob sie für eine solche Maßnahme geeignet ist.

Quarzsand

Quarzsand lässt sich unkompliziert auf der Erdoberfläche der Pflanze ausbringen. Achten Sie darauf, dass die Schicht etwa eine Dicke von zwei bis drei Millimeter aufweist. Alternativ sind auch Kiesel oder Vogelsand geeignet.

Gelbtafeln

Damit Gelbtafeln ihre volle Wirkung entfalten können, sollten sie in der Nähe von befallenen Pflanzen platziert werden. Die Kunststofftafeln sind beidseitig mit einem Klebemittel versehen. Die kräftige Färbung der Tafeln wirkt auf Trauermücken unwiderstehlich, sodass diese angelockt werden und anschließend am Klebemittel haften bleiben. Somit tragen Gelbfallen zu einer frühzeitigen Erkennung eines Trauermückenbefalls bei. Weiterhin vorteilhaft ist, dass sich mit Gelbstickern noch weitere Schädlinge fangen lassen.

Tipp: Sofern Sie den Anblick von anhaftenden Trauermücken als unhygienisch empfinden, können Sie die Gelbtafeln im Abstand von mehreren Tagen ersetzen.

Zündhölzer

Diese Methode kommt vorrangig bei einem mittleren Befall infrage. Die Zündhölzer werden einfach kopfüber in die Erde gesteckt. Gießen Sie anschließend etwas nach, damit der Schwefelgeruch direkt in die Erde eindringt.

Trauermücken empfinden den ausströmenden Schwefelgeruch als störend, sodass sie die Flucht ergreifen. Die Larven werden zusätzlich bei ihrer Nahrungsaufnahme eingeschränkt. Schlimmstenfalls enden die Schwefelbestandteile für diese sogar tödlich. Um eine verlässliche Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, die Zündhölzer alle ein bis zwei Tage auszutauschen.

Fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen wie beispielsweise das Fettkraut gehören zu den natürlichen Feinden von Trauermücken. Die klebrigen Blätter des Fettkrauts sind mit der Wirkung von Gelbtafeln vergleichbar, sodass ein Kontakt tödlich für Trauermücken endet.

Nematoden

Auch tierische Nützlinge sind für die Bekämpfung von Trauermücken geeignet. Nematoden töten die Larven von Trauermücken ab, indem diese in lauwarmes, abgestandenes Wasser eingerührt und anschließend auf die Erde der befallenen Pflanze gegossen werden. Bis eine vollständige Wirkung erfolgt, können bis zu zwei Wochen vergehen. Die Nematoden selbst sterben nach wenigen Wochen auf natürliche Weise ab.

Raubmilben

Als Granulat auf die Erde gestreut zählen Raubmilben als zuverlässiges und wirkungsvolles Mittel, um Trauermücken nachhaltig zu bekämpfen.

Umtopfen

Bleiben die bereits genannten Methoden erfolglos, stellt das Umtopfen der Pflanze eine weitere Möglichkeit dar, um dem Trauermückenbefall ein Ende zu setzen. Hierfür nehmen Sie die befallene Pflanze aus dem Topf und entfernen Sie die von Larven befallene Blumenerde bestmöglich. Geben Sie die Pflanze anschließend in ein Tongranulat. In diesem grobkörnigen Granulat finden Trauermücken keine idealen Lebensbedingungen vor. Alternativ kann sich die Anlage einer Hydrokultur als hilfreich erweisen.

Pflanzenschutzmittel

Im Bereich Pflanzenschutzmittel sind zahlreiche wirksame Mittel erhältlich, welche jedoch meist giftige Bestandteile beinhalten. Daher ist es unerlässlich, vorab die Herstellerinformationen genau unter die Lupe zu nehmen. Nur so ist gewährleistet, dass Sie ein geeignetes Mittel für Ihre Bedürfnisse erhalten. Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sollte stets sparsam erfolgen.

Vorbeugung

Gelbtafel gegen Trauermücken
Gelbtafeln, auch als Gelbsticker bezeichnet, helfen auch vorbeugend gegen Trauermücken © Maja Dumat - Flickr | CC BY 2.0

Damit es bestenfalls erst gar nicht zu einem Trauermückenbefall kommt, sind mehrere vorbeugende Maßnahmen möglich. Hierzu gehören:

Hochwertiges Substrat verwenden

Hochwertige Blumenerde ist an einem hohen mineralischen Anteil zu erkennen. Solche Produkte bergen ein weitaus geringeres Risiko, dass sich bereits beim Kauf Larven in der Erde befinden. Achten Sie zudem darauf, dass die Säcke stets verschlossen und unbeschadet sind. Dies ist vor allem bei einer vorherigen Lagerung im Außenbereich wichtig. Ist die Pflanze bereits eingetopft, sollte sie weder Ablagerungen noch einen unangenehmen Geruch aufweisen.

Da es sich nicht mit Gewissheit feststellen lässt, ob sich Larven in der Erde befinden, empfiehlt es sich, frische Blumenerde zu sterilisieren. Hierfür verteilen Sie die Erde auf einem Backblech und belassen sie bei etwa 200 Grad Celsius für eine Dauer von rund 20 Minuten im Backofen. Alternativ ist es möglich, diese kurzzeitig in der Mikrowelle zu erhitzen. Die hohe Hitzeeinwirkung überleben die Schädlinge nicht. Diese Vorgehensweise ist auch bei der Verwendung von eigener Komposterde ratsam.

Richtige Gießmenge beachten

Da sich Trauermücken vorrangig im feuchten Substrat ansiedeln, empfiehlt es sich, Pflanzen eher trocken zu kultivieren und mehrmals pro Woche in nur kleinen Mengen zu wässern. Warten Sie mit der nächsten Wassergabe, bis die Erdoberfläche etwas angetrocknet ist.

Als besonders praktisch erweist sich das Gießen über Untersetzer, auf welchen die Pflanze platziert wird. Auch hier gilt, dass besser in Maßen gegossen werden sollte. Der Vorteil besteht darin, dass kein feuchter Boden entsteht.

Strumpfhose als Pflanzenschutz

Leiden Ihre Pflanzen häufiger an einem Trauermückenbefall, können eine Strumpfhose oder ein Schädlingsschutznetz womöglich Abhilfe verschaffen. Ziehen Sie die Strumpfhose oder das Netz einfach über die Pflanze, sodass keine Eier mehr auf der Erde abgelegt werden können. Wichtig ist, dass Sie den Schutz möglichst engmaschig wählen.

Häufig gestellte Fragen

Woher kommen Trauermücken?

Meist werden die Trauermücken über neu gekaufte Zimmerpflanzen oder minderwertige Blumenerde mit ins Haus gebracht. Die in der Erde liegenden Eier oder Larven entwickeln sich in einer warmen Umgebung schnell zu Fliegen, die daraufhin an die Oberfläche kommen.

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Wie bekämpft man Trauermücken?

Es gibt verschiedene Methoden, um gegen Trauermücken in der Blumenerde vorgehen zu können. Zu den besten Bekämpfungsmethoden zählen Gelbtafeln, Nematoden, Streichhölzer und Quarzsand.

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Sind Trauermücken gefährlich?

Während die Mücken für Menschen vollkommen harmlos sind, können die Maden der Insekten Pflanzen so stark schädigen, dass sie absterben. Haben Sie einen Befall entdeckt, sollten sie daher schnell handeln, da ansonsten auch andere Pflanzen Schaden nehmen können.

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THEMEN:   Insekten Pflanzenschädlinge Pflanzenschäden

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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