Pflanzenpflege

Trauerweide pflanzen: Standort, Pflege und Krankheiten

Mit ihrem malerischen Wuchs bringt die Trauerweide ein romantisches Flair in den eigenen Garten. Wir geben Tipps, worauf es bei der Pflanzung, Pflege und Vermehrung des robusten Laubbaums ankommt und welche Krankheiten auftreten können.

Silberweise / Trauerweide im Garten
Eine Trauerweide stellt einen wahren Blickfang im Garten dar
Inhaltsverzeichnis

Kurzporträt: Trauerweide

Die Trauerweide (Salix alba 'Tristis') bildet eine spezielle Art der Silberweide (Salix alba) und zeichnet sich durch ihre langen, herab hängenden Triebe aus. Insgesamt sind rund 500 verschiedene Weidenart bekannt, von denen knapp 30 in den gemäßigten Breiten heimisch sind. Die Silberweide ist in ganz Europa verbreitet und gehört wie alle Weidenarten zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae).

In den gemäßigten Breiten präsentiert sich der auch als Hängeweide bezeichnete Laubbaum als ein frosthartes und rasch wachsendes Gehölz. Der jährliche Zuwachs liegt bei rund 60 Zentimetern, wobei die Trauerweide im Laufe der Zeit eine stattliche Höhe von bis zu 20 Metern erreichen kann. Ihre ausladende Krone wird ebenso breit und offeriert einen malerischen Wuchs: Die Äste der Weide stehen etwas ab und besitzen dünnen, gelbe Triebe, die schleppenartig herabhängen.

Standort

An einem sonnigen bis absonnigen Gartenplatz fühlt sich die Trauerweide besonders wohl. Sie bevorzugt tiefgründige Böden, die mäßig trocken bis feucht ausfallen. Im Gegensatz zu zahlreichen Gartenpflanzen verträgt das Gehölz Staunässe und benötigt im Boden keine Drainage. An den pH-Wert stellt der Laubbaum keine besonderen Ansprüche und gedeiht sowohl auf alkalischen als auch auf sauren Böden.

Aufgrund ihrer malerischen Wuchsform, die ein ausreichendes Platzangebot voraussetzt, empfiehlt sich die Weide für eine Verwendung als Solitär. Sie erreicht einen Kronendurchmesser von bis zu 20 Metern und entwickelt ein weitläufiges Wurzelsystem, das sich knapp unter der Erdoberfläche befindet.

Der Flachwurzler sollte daher in einem Abstand von mindestens 20 Metern zu Gebäuden gepflanzt werden. Straßen und Wege können durch die kräftigen Wurzeln beschädigt werden und sollten sich daher nicht in der unmittelbaren Nähe befinden. Das imposante Gewächs lässt anderen Pflanzen außerdem kaum Raum zum Wachsen, sodass die Trauerweide keine direkten Pflanznachbarn haben sollte.

In Einzelstellung präsentiert sich die Hängeweide im Garten als imposanter Blickfang. Sie wird bevorzugt an Teichrändern gepflanzt, an denen sie ideale Wachstumsbedingungen findet und gleichzeitig als wertvoller Schattenspender für das heimische Gewässer fungiert.

Pflanzung

Triebe einer Trauerweide / Hängeweide
Wegen der lang herunterhängenden Triebe wird die Trauerweide auch Hängeweide genannt

Bei der Wahl des Standortes sollten Sie einen Gartenplatz wählen, der dem Baum von Anfang an genügend Platz bietet. Denn ist die Weide einmal angewachsen, lässt sie sich in der Regel nicht mehr an einen anderen Standort verpflanzen.

Haben Sie den optimalen Standort in Ihrem Garten gefunden, können Sie bei der Pflanzung folgendermaßen vorgehen:

  1. Tauchen Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung in Wasser und warten Sie, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen.
  2. Befreien Sie den Untergrund an der Pflanzstelle von Wurzeln, Steinen und Unkraut.
  3. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausfällt.
  4. Reichern Sie die Gartenerde mit reifem Kompost an, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
  5. Setzen Sie die junge Trauerweide mittig in das Loch und füllen Sie dieses mit Erde auf.
  6. Drücken Sie die Erde leicht an und achten Sie darauf, dass die Pflanze senkrecht im Boden steht.
  7. Stützen Sie das frisch gepflanzte Gehölz mit einem Stützpfahl, um Windbruch zu vermeiden.

Damit der Laubbaum gut anwächst, empfiehlt sich nach der Pflanzung eine ausgiebige Wässerung. Bis die Trauerweide vollständig angewachsen ist, sollten Sie den Untergrund kontinuierlich feucht halten. Um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten und übermäßigen Unkrautwuchs zu verhindern, können Sie die Baumscheibe mulchen.

Pflege

Die Hängeweide zeigt sich im Garten als ein pflegeleichtes und äußerst robustes Gehölz, dem Sie kaum Aufmerksamkeit widmen müssen. Aufgrund der guten Schnittverträglichkeit treibt der Laubbaum nach einem Rückschnitt in kurzer Zeit wieder aus.

Zwar sind regelmäßige Schnittarbeiten nicht notwendig, doch empfiehlt es sich, beschädigte und vertrocknete Triebe nach der Blüte im Frühjahr zu entfernen. Einen besonders schönen Wuchs entwickelt die Trauerweide, wenn sie ohne größere Eingriffe ungestört wachsen kann.

Eine regelmäßige Düngung ist für ein gesundes Wachstum nicht notwendig. Sie können die Erde allerdings in regelmäßigen Abständen mit reifem Kompost anreichern. Indem Sie die Baumscheibe zusätzlich mulchen, reduzieren Sie zum einen das Unkrautwachstum und zum anderen die Verdunstung, sodass die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten wird.

Vermehrung

Blüten der Trauerweide
Von April bis Mai trägt die Trauerweide viele gelbe Blüten

Vermehrung durch Stecklinge

Möchten Sie die Trauerweide vermehren, eignen sich Stecklinge als eine besonders erfolgsversprechende Methode. Stecklinge können Sie das ganze Jahr über schneiden, wobei sich der Sommer am besten eignet. Achten Sie auf frisch ausgetriebene Zweige, die bereits leicht holzig erscheinen und schneiden Sie diese auf eine Länge von rund 20 Zentimetern ab.

Befreien Sie den Steckling im unteren Bereich von allen Blättern und stellen Sie ihn in ein Gefäß mit Wasser. Sobald sich ausreichend viele Wurzeln gebildet haben, können Sie die junge Trauerweide in ein ausreichend großes Pflanzgefäß umsetzen. Haben sich kräftige Triebe gebildet, darf der junge Laubbaum an seinen endgültigen Standort im Garten umziehen.

Vermehrung durch Steckhölzer

Als Alternative zur Vermehrung über Stecklinge bieten sich Steckhölzer an, die Sie zwischen Oktober und März schneiden können. Achten Sie auf einen frostfreien, niederschlagsfreien und bewölkten Tag, damit die Schnittstelle am Laubbaum gut verheilen kann.

Jedes Steckholz sollte eine Länge von rund 40 Zentimetern besitzen. Entfernen Sie die Triebspitze sowie das komplette Laub und stecken Sie das Steckholz direkt im Freiland in die Erde. Um die Wurzelbildung zu fördern, ist eine regelmäßige Wässerung unerlässlich.

Krankheiten und Schädlinge

Die Trauerweide zeigt sich im heimischen Garten als robustes Gehölz. Zwar wird sie häufig mit Blattläusen oder Spinnmilben befallen, doch üben die Schädlinge kaum einen negativen Einfluss auf den Laubbaum aus. Handlungsbedarf besteht allerdings, wenn sich die Pilzerkrankung Marssonina ausbreitet.

Eine Erkrankung mit Marssonina zeigt sich zunächst in bis zu drei Millimeter großen Flecken, die sich auf den befallenen Blättern bilden. Schreitet der Pilzbefall fort, vertrocknet das Laub und fällt schließlich zu Boden. Wie alle Pilzerkrankungen tritt die Marssonina-Blattfallkrankheit vor allem bei einer feucht-warmen Witterung auf.

Sobald Sie erste Anzeichen des Pilzes erkennen oder sich Blattflecken bilden, sollten Sie alle betroffenen Blätter entfernen. Bei einem starken Befall können Sie alle infizierten Triebe vollständig zurückschneiden. Aufgrund der hohen Schnittverträglichkeit treibt die Trauerweide nach kurzer Zeit wieder aus.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Trauerweide insektenfreundlich?

Die Hängeweide dient im Frühjahr als wahre Bienenweide. Von April bis Mai zeigt sie länglich geformte, gelbe Kätzchen, die Nektar enthalten und Bienen sowie Hummeln als eine wichtige Nahrungsquelle dienen.

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Eignet sich die Trauerweide als Kübelpflanze?

Trotz ihrer großen Wuchsfreudigkeit lässt sich die Hängeweide im Kübel kultivieren. Sie benötigt ein ausreichend großes Pflanzgefäß, das dem Flachwurzler vor allem in der Breite genügend Platz für eine optimale Wurzelentwicklung bietet. Um die Vitalität des Laubbaums zu erhalten, sind eine regelmäßige Wässerung und Düngung sowie ein starker Rückschnitt im Frühjahr unerlässlich.

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Ist die Trauerweide giftig?

Für Menschen und Tiere ist die Hängeweide nicht giftig. Sie eignet sich daher auch für Gärten, in denen sich Kinder und Haustiere aufhalten.

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THEMEN:   Bäume Pflanzenkrankheiten Pflanzenpflege

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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